Idee ist schön, Umsetzung könnte besser sein
Die Welt der 1000 Abenteuer - Geisterspuk in der Zwergenmine: Ein Fantasy-SpielbuchDas hier ist das zweite Spielbuch aus der Reihe „Die Welt der 1000 Abenteuer“. Wieder schlüpft man in die Rolle des Haupthelden und hat eine Aufgabe zu lösen. Diesmal soll man die Silberminen der Zwerge ...
Das hier ist das zweite Spielbuch aus der Reihe „Die Welt der 1000 Abenteuer“. Wieder schlüpft man in die Rolle des Haupthelden und hat eine Aufgabe zu lösen. Diesmal soll man die Silberminen der Zwerge von einem Spuk befreien.
Es ist ein interaktives Buch, bei dem man selbst Entscheidungen treffen kann und manchmal der Zufall den weiteren Weg bestimmt. Unterwegs bekommt man Dinge und Hinweise, die einem beim Auffinden der Lösung helfen können. Außerdem gibt es einfache Denkaufgaben, deren Lösung jeweils angibt, wo es weitergeht.
Ich mag die Idee dieser Spielbücher sehr gern und hatte auch schon das erste Buch der Reihe durchgespielt. Das hatte mir insgesamt gut gefallen – bis auf ein paar kleinere Kritikpunkte.
Dieses Buch hier ist meiner Meinung nach schwächer als das erste. Einerseits finde ich die Idee, fast alles unterirdisch spielen zu lassen, recht reizvoll. Andererseits besteht bei so etwas die Gefahr, die Wege und Verzweigungen durch diese Welt nicht prägnant genug darzustellen. So war es dann auch.
Es ist normal, dass man die Lösung nicht gleich beim ersten Versuch findet. Aber wenn die Wege so beschrieben sind, dass es mir schwer fällt, mir zu merken, wo ich beim letzten Versuch wie abgebogen bin, lässt meine Lese- und Spielfreude schnell nach.
Insbesondere, weil es hier noch mehr tragische Varianten gibt als im ersten Buch. Außerdem scheint hier sehr vieles – besonders am Anfang – ohne gesunden Menschenverstand durch reines Raten entschieden zu werden und das kann dann schon tödlich enden.
Die Karte vom Land „Konduula“, die wohl in jedem Spielbuch dieser Reihe abgebildet ist, hilft überhaupt nicht weiter. Darauf kann man nur feststellen, dass sich die Minen im Nordosten befinden und das war’s auch schon.
Hier ist es sinnvoll, sich wirklich bei jedem Spielversuch aufzuschreiben, für welchen Weg an einer Abzweigung man sich jeweils entschieden hatte, um dann nicht aus Versehen beim nächsten Versuch wieder in die gleiche Falle zu tappen. Das artet meiner Meinung nach jedoch in Arbeit aus und hat kaum noch etwas mit Spielspaß zu tun.
Als Verbesserungsvorschlag hatte ich ja schon in meiner Rezension zum ersten Buch der Reihe angeführt, dass ein paar mehr Grafiken oder Kurzzusammenfassungen von Abschnitten hilfreich wären. Hier kann ich das nur unterstreichen.
Später gibt es zum Glück Hinweise, die beim Navigieren durch die richtigen Gänge helfen. Wie das gelöst ist, finde ich wieder gut. Außerdem mag ich die kleinen Aufgaben und Spielchen, die unterwegs eingebaut sind. Dadurch wird das Ganze abwechslungsreicher.
Der „Ring der Rückkehr“, den man hier von Anfang an bekommt, ist ziemlich sinnlos. Dadurch soll man ja einmal die Möglichkeit haben, nach einem tragischen Ende wieder zu einem beliebigen Abschnitt zurückzuspringen und wenn man dort schon mal war, dort weiterzuspielen. Dumm nur, wenn ich nicht weiß, ob ich da schon war, weil es so viele Abzweigungen gibt, die irgendwie alle ähnlich anmuten.
Die Zufallskomponente, also die Befragung des Schicksals, ist hier auf die gleiche Art gelöst wie im ersten Band. Bestimmt ist das für alle Bücher der Reihe gleich. Ich finde die Methode, auf einem Blatt voller Runensteine zufällig auf einen zu tippen und danach zu schauen, welches Ergebnis das hervorbringt, zu unhandlich, insbesondere in der E-Book-Variante. Ich hätte eine Würfellösung bevorzugt. Aber bestimmt ist das Geschmackssache.
Zusammenfassung:
Die Idee hinter diesem Abenteuer gefällt mir. Die vielen Figuren und Gefahren sind abwechslungsreich. Auch die Rätsel und Spiele mag ich.
Allerdings hätten meiner Meinung nach die Verbindungen dazwischen, also die verschiedenen Wege und Abzweigungen, besser, vor allem einprägsamer, dargestellt werden können, z. B. durch mehr Illustrationen.
Überhaupt ließe sich der Spielspaß solcher Bücher durch mehr bildliche Darstellungen erhöhen. So könnten die Gegenstände, die man finden und mitnehmen kann, alle abgebildet werden. Mehr Bilder oder Kurzzusammenfassungen von Abschnitten wären auch sehr hilfreich, wenn man nach einem Scheitern wieder von vorne beginnt.
Kurz gesagt: Schöne Ideen, aber die Umsetzung hätte insgesamt besser sein können.