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Veröffentlicht am 27.04.2023

Morbide und zur Hälfte wirr

Als wir Vögel waren
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Klappentext und Cover hatten mich neugierig gemacht. „Eine magische Liebesgeschichte“ und dazu noch an einem für mich sehr exotischen Ort in einer mir völlig fremden Kultur! Ich war gespannt.

Die Leseprobe ...

Klappentext und Cover hatten mich neugierig gemacht. „Eine magische Liebesgeschichte“ und dazu noch an einem für mich sehr exotischen Ort in einer mir völlig fremden Kultur! Ich war gespannt.

Die Leseprobe vermittelte mir einen äußerst positiven Eindruck. Die Liebesgeschichte an sich hatte sich darin zwar noch nicht einmal angedeutet, aber irgendwie kam mir die ganze Szenerie schon „magisch“ vor.

Die Umgebung samt Geräuschen und Gerüchen ist darin ganz nebenbei derart plastisch beschrieben, dass ich direkt mit Augen, Ohren und Nase dabei war.

So freute ich mich auf das Buch, und stürzte mich voller Vorfreude hinein. Allerdings war ich bald darauf enttäuscht und meine Enttäuschung wurde nach und nach immer größer.

Woran lag das?

Das Buch wechselt in der Perspektive zwischen Darwin (eigentlich Emmanuel Darwin) und Yejide. Darwin wird äußerst gelungen charakterisiert. Mir fällt bei allem, was er tut und wie er denkt, ein Wort ein: respektvoll.

Das ganze Gegenteil davon sind die Yejide-Kapitel der Gegenwart, von denen leider noch keines in der Leseprobe enthalten war, denn das hätte mich vom Lesen des ganzen Buches abgehalten.

Diese Passagen fand ich am Anfang seltsam und versuchte, sie irgendwie symbolisch zu sehen, aber dann wurden sie immer schlimmer, vor allem immer wirrer, so dass ich mich von ihnen genervt fühlte. Lauter Visionen und Begegnungen mit Toten bzw. deren Geistern.

Auch entwickelte sich die Handlung insgesamt als immer schwermütiger bis hin zu morbide. Gut, ein wenig davon ist in Ordnung, schließlich spielt einiges auf einem Friedhof, aber ich fand es etwas zu viel. So fragte ich mich zwischendrin: Ist das wirklich das richtige Buch zu diesem prächtigen Cover?

Dass ich das Buch bis zum Ende durchgehalten habe, liegt einzig und allein daran, dass mich Darwins Geschichte interessiert hat. So habe ich die grell-chaotischen Yejide-Visionen-Kapitel nur noch schnell überflogen. Ich denke, ich habe dabei nichts Wichtiges verpasst.

Das Ende hat mich immerhin leicht versöhnt, obwohl bei mir zwischendrin beim Lesen öfter Langeweile aufkam.

Diese Art von Literatur ist leider nicht mein Ding und die Leseprobe hat meiner Meinung nach einen falschen Eindruck vermittelt.

So kann ich dem Buch leider nur 2 von 5 Sternen geben.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Das Original!

Der Zauberer von Oz
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Das hier ist das Original, das von Alexander Wolkow in "Der Zauberer der Smaragdenstadt" frei nacherzählt wurde. Heute würde man dazu plagiiert sagen, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich kannte ...

Das hier ist das Original, das von Alexander Wolkow in "Der Zauberer der Smaragdenstadt" frei nacherzählt wurde. Heute würde man dazu plagiiert sagen, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich kannte die Version von Wolkow aus meiner Kindheit und wollte nun endlich das Original von Lyman Frank Baum kennenlernen, um es vergleichen zu können.

Ich habe bei dieser Lektüre festgestellt, dass es bis auf andere Namen und kleine Abweichungen die gleiche Geschichte ist. Sie folgt vom Prinzip dem gleichen Muster. Allerdings gibt es hier im Original einige Dinge, die mir nicht so gefallen und die in der Wolkow-Version auch anders geschrieben wurden.

Aber ich will nicht ungerecht sein, denn es ist schwieriger, etwas ganz Neues zu erschaffen als etwas bereits Vorhandenes, das schon gut ist, noch weiter zu verbesseren.

Mein Fazit: Mir gefällt diese Geschichte sehr gut und ich erkenne an, dass Lyman Frank Baum die Hauptarbeit geleistet hat. Ich mag auch diese Version sehr, auch wenn mir die Wolkow-Version einen Tick besser gefällt.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Aus meiner Kindheit - heute noch toll!

Der Zauberer der Smaragdenstadt
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Dieses Buch habe ich neben den anderen Bänden der Reihe seit vielen Jahren in meinem Regal zu stehen.

Nun habe ich es noch einmal gelesen und mir die wunderschönen Bilder angeschaut. Da fühlte ich mich ...

Dieses Buch habe ich neben den anderen Bänden der Reihe seit vielen Jahren in meinem Regal zu stehen.

Nun habe ich es noch einmal gelesen und mir die wunderschönen Bilder angeschaut. Da fühlte ich mich doch gleich in meine Kindheit zurückversetzt.

Auch heute ist die Geschichte noch schön bis auf wenige Stellen, wo Tierschützer "begeistert" wären, und an manchen Stellen ist es ziemlich witzig.

Einige feine Witze, wie z. B. dass der Holzfäller weder essen noch trinken muss und damit als neuer Herrscher auch keine Steuern verlangen wird, sind mir erst jetzt aufgefallen. Damals als Kind wusste ich schließlich nicht, was Steuern sind.

Eigentlich ist dieses Buch ein Plagiat, denn es ist eine "freie Nacherzählung" vom "Zauberer von Oz".

Ich habe inzwischen auch das Original konsumiert und muss sagen, dass mir das "Plagiat" besser gefällt. Wolkow hat einiges irgendwie netter und schöner gestaltet und etwas weggelassen, das für die Handlung nicht benötigt wird.

Weil er es verbessert hat, sei es ihm verziehen.

Ich freue mich schon darauf, demnächst voller Nostalgie die anderen Bände der Zauberland-Reihe auch noch zu lesen und die Bilder darin anzuschauen.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Mein Kopfkino dankt

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Ich liebe historische Romane und habe schon mehrere gelesen, die in den 1920er Jahren spielen. Berlin ist dafür ja ein besonders geeigneter Ort.

Anne Stern schafft es, in diesem Roman die Zeit und die ...

Ich liebe historische Romane und habe schon mehrere gelesen, die in den 1920er Jahren spielen. Berlin ist dafür ja ein besonders geeigneter Ort.

Anne Stern schafft es, in diesem Roman die Zeit und die Atmosphäre wiederzuerwecken. Ich bin mitten hineingezogen.

Das liegt zum einen an der spannenden Handlung und dem Kriminalfall, aber zum anderen - und das ist die Hauptsache - an der Art und Weise, wie die Autorin Menschen schildert und sie miteinander interagieren lässt.

Figuren und Dialoge - das ist wohl die große Stärke von Anne Stern. Natürlich nicht zu vergessen die historischen Hintergründe.

Mein Kopfkino dankt.

Fazit: Das hier ist ein Buch für alle Fans historischer Krimis.

Ich werde diese Reihe weiterlesen.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Solider Krimi in ungewöhnlicher Umgebung

Der Mondmann - Blutiges Eis
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Ich freue mich immer, wenn ich etwas Außergewöhnliches zu lesen finde und von diesem Thriller hatte ich mir eine außergewöhnliche Lektüre versprochen.

Bisher hatte ich noch keinen Grönland-Krimi gelesen, ...

Ich freue mich immer, wenn ich etwas Außergewöhnliches zu lesen finde und von diesem Thriller hatte ich mir eine außergewöhnliche Lektüre versprochen.

Bisher hatte ich noch keinen Grönland-Krimi gelesen, also war es für mich etwas Neues abseits der sonstigen Lesegewohnheiten. Insofern: Erwartung erfüllt!

Die Handlung empfand ich als ziemlich spannend, allerdings hätte ich bei einem Thriller mehr signifikantere Wendungen erwartet. Von einem Thriller möchte ich beim Lesen möglichst in die Irre geführt werden.

Dennoch, dieses Buch ist für mich ein solider Krimi. Die Hauptfigur, Kommissar Jens Lerby ist irgendwie ein Ritter der traurigen Gestalt, der am Anfang bei mir ziemlich viel Sympathiepunkte eingebüßt hatte, weil er sich gegenüber den Kollegen in Grönland und auch der Bevölkerung und deren Kultur recht trampelhaft benommen hatte.

Schön finde ich es, dass er dazugelernt hat, zunächst mit dem Ziel, den Fall zu lösen, aber letzten Endes ist er auch menschlich gewachsen.

Die anderen Figuren, vor allem die Inuit finde ich sehr interessant, den Schamenen Magnus jedoch als leicht übertrieben dargestellt. Pally, die Lerby bei den Ermittlungen geholfen hat, ist mir sehr sympathisch. Vielleicht hätte der Autor etwas mehr aus der Figur herausholen können. Manchmal fand ich ihr Verhalten zu klischeehaft. Ich kann nicht detaillierter darauf eingehen, ohne zu viel zu verraten.

Der Fall wurde aufgeklärt, so bin ich zufrieden. Die brutalen Szenen sind nicht zu eklig dargestellt. Ich bin da etwas empfindlich.

Mein Fazit: Kein süchtig machender Pageturner, aber eine insgesamt unterhaltsame und spannende Lektüre.

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