Eisiges Wochenende in schweizer Höhen
Die Tote vom TitlisDie Cover der emons Regionalkrimis mag ich sehr, auch hier finde ich das Motiv und die farbliche Gestaltung sehr gelungen. Ich kannte die schweizer Krimireihe der Autorin Monika Mansour bisher nicht. Der ...
Die Cover der emons Regionalkrimis mag ich sehr, auch hier finde ich das Motiv und die farbliche Gestaltung sehr gelungen. Ich kannte die schweizer Krimireihe der Autorin Monika Mansour bisher nicht. Der Luzerner Ermittler Cem Cengiz ist ganz frisch mit der Staatsanwältin Eva verheiratet. Die beiden wollen ein kurzes Flitterwochenende verbringen und fahren mit der Seilbahn auf den Titlis, ein Dreitausendergipfel. Es herrscht großer Betrieb bei der Auffahrt, viele geladene Gäste fahren zu einer illustren Hochzeitsfeier Richtung Gipfelstation. Kaum oben angekommen fällt ein Schuß. Cem und Eva stürmen direkt an den Tatort: in der Gletschergrotte wurde am Altar die Braut erschossen!
Cem und Eva versuchen sofort, die aufbrechende Panik in den Griff zu kriegen und sich ein genaues Bild über den möglichen Tathergang und die beteiligten Personen zu verschaffen. Sie stimmen sich mit ihren Kollegen im Tal ab und schnell wird klar, dass aufgrund eines extremen Schneesturms keine Ermittler aus dem Tal hochkommen können. Es gelingt noch, alle unbeteiligten Bergausflügler kontrolliert mit den letzten Talfahrten nach unten zu bringen. Auf dem Berg zurück bleibt die gesamte Hochzeitsgesellschaft, Eva und Cem und einige Angestellte der Bergstation. Diese illustre Hochzeitsgesellschaft ist alles andere als leicht zu handhaben. Es gibt weitere Todesfälle und eine große Herausforderung ist es, die wachsende Auflehnung der Beteiligten gegen irgendwelche Anweisungen zu bändigen, während wohl auch der Mörder auf dem Gipfel verblieben ist.
Die Atmosphäre und die Beklemmung in dem eisigen und bedrohlichen Umfeld ist greifbar; die Unruhe und das Mißtrauen unter den Anwesenden jederzeit zu spüren. Cems Team aus Luzern, die neue Chefin Susanne und die erfahrene Kollegin Barbara, lerne ich hier nur aus der Ferne, unten im Tal, kennen. Aber die einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet und sympathisch, so dass ich an weiteren Bänden des Luzernkrimis interessiert bin. Dass der Band mit einem Cliffhanger endet finde ich für eine Krimireihe legitim; es gibt den regelmäßigen Lesern einen Grund zur Neugierde.