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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2017

Geheimnisse

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Den Inhalt und den Zusammenhang der handelnden Personen setze ich als bekannt voraus.

Darcey Bell hat ihre drei Protagonisten Stephanie, Emily und Sean so angelegt, dass sie wohl den meisten Lesern nicht ...

Den Inhalt und den Zusammenhang der handelnden Personen setze ich als bekannt voraus.

Darcey Bell hat ihre drei Protagonisten Stephanie, Emily und Sean so angelegt, dass sie wohl den meisten Lesern nicht sympathisch sind. Besonders gut gelungen ist ihr das bei dem Charakter von Stephanie. Sie erzählt so unschuldig, aber es fällt bald auf, dass sie im Blog Dinge ganz anders schildert als uns in ihrem Erzählpart. Zumindest im ersten Drittel war ich sehr im Zweifel, ob diese Mütter-Freundschaft zu Emily tatsächlich so ist wie uns dargestellt oder Stephanie Emilys Leben und ihre Familie eher stalker-mäßig verfolgt. Emily entpuppt sich bald als bösartig und gefährlich, während Sean manipulierbar und eher schwächlich dargestellt wird.

Es bleibt über die ganze Geschichte hinaus die Erwartung, dass entweder Stephanie oder Sean den Plänen von Emily etwas entgegenzusetzen hat. Stephanie stößt bei ihren Nachforschungen auf sehr viele Details, die Emilys Vorgehensweise aufdecken könnten. So bleibt für mich die Spannung aufrechterhalten, trotzdem würde ich dieses Buch nicht als Thriller bezeichnen.

Wie sicher einige Leser bin auch ich mit dem Ende nicht sehr zufrieden. Durch den Verlauf hatte ich andere Erwartungen, insbesondere was die Rolle von Stephanie betrifft. Trotzdem muss ich sagen, dass mich diese Geschichte mit ihren Wendungen in ihren Bann gezogen hatte und ich immer neugierig war, wohin das alles führt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Dramaturgie
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 11.05.2017

Sauer und exotisch

Saures
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Mich hat dieses Buch angesprochen, weil ich mich noch nie an was Fermentiertes herangetraut habe und Kimchi nicht mal kenne. Bisher getestet habe ich die Süßen Fenchel-Pickles, die haben mir sehr gut geschmeckt. ...

Mich hat dieses Buch angesprochen, weil ich mich noch nie an was Fermentiertes herangetraut habe und Kimchi nicht mal kenne. Bisher getestet habe ich die Süßen Fenchel-Pickles, die haben mir sehr gut geschmeckt. Gurken und Sauerkraut möchte ich auch unbedingt ausprobieren. Und wenn mich der Mut packt, vielleicht sogar Kimchi. Da bin ich mir aber nicht sicher, ob ich dafür Mitesser finden werde ;)
Auch für mich ist es positiv, dass viele der Rezepte so ausgelegt sind, dass nur ein oder zwei Gläser Eingelegtes entstehen. So wird die Zubereitung nicht so ein riesen Akt und das Risiko, falls mal was nicht klappt oder nicht schmeckt, hält sich in Grenzen.

Ich denke, da die Autorin auf der ganzen Welt rumgekommen ist, hat sie keine Vorstellung, welche Zutaten für den Mitteleuropäer vertraut oder exotisch sind. Während in meinem Haushalt sogar Senf-, Fenchel- und Koriandersamen, Ingwer, Fischsauce und vieles mehr aufzufinden sind, sind mir Zutaten wie Chipotle-Chili, Gochugaru, blaues Mas Harina, Shisoblätter, fermentierte rote Bohnen oder Kaffirlimettenblätter vollkommen fremd. Leider gibt die Autorin dafür keine Alternativen an, so dass diese Rezepte nichts für mich sind. Da ich dem Buch aber zugestehe, dass es nicht wie Saueres nach deutscher Hausmannsart daherkommen muss, möchte ich es deshalb nicht abwerten. Wer weit gereist ist oder gerne Exotisches isst wird mit diesem Buch seine Freude haben.

Veröffentlicht am 04.05.2017

„Das letzte Siegel“

Benjamin Bayer
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„Das letzte Siegel“ von Helmut Giesinger ist der zweite Band einer Reihe über den fünfzehnjährigen Benjamin Bayer. Im ersten Band ist Benjamin in der irdischen Welt tödlich verunglückt, wurde aber in die ...

„Das letzte Siegel“ von Helmut Giesinger ist der zweite Band einer Reihe über den fünfzehnjährigen Benjamin Bayer. Im ersten Band ist Benjamin in der irdischen Welt tödlich verunglückt, wurde aber in die Gruppe der „Sammler“ übernommen, zu denen wohl schon sein Großvater gehört hatte. Deren Aufgabe ist es, sterbende Seelen sicher auf die gute Seite zu geleiten und sie vor den Übergriffen von „Jägern“ zu schützen, die das verhindern wollen. Auch wenn ich den ersten Band dieser Reihe nicht kenne, wurde mir Benjamins Situation doch gut verständlich dargestellt.

Benjamin wechselt immer wieder zwischen seiner Ausbildung in der Zwischenwelt und seinem irdischen Alltag mit Familie, Schule und seinen Freunden. Dieses Alter ist doch sehr spannend für einen Teenager und so habe ich es Benjamin gegönnt, seine Freizeit wie ein normaler Jugendlicher leben zu können. Der Erzählstil aus Benjamins Sicht kommt locker und leicht lesbar rüber, auch wenn es einem Erwachsenen sicher nicht immer gelingt, genau die Sprache und das Gefühl so junger Menschen zu treffen.

Ich muss zugeben, dass ich altersmäßig nicht zum Zielpublikum gehöre und mit Fantasy wenig Leseerfahrung habe. Auch die Welt von Harry Potter hat sich für mich nach einem ersten Antesten nicht erschlossen. So bleibt dieses Buch für mich wohl nur ein Ausflug in dieses Genre und ich widme mich gerne wieder meinen Krimis.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Fiore-Fürst-Fall zum Dritten

Die unbekannte Schwester
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Der erste Band dieser Carlotta Fiore Reihe „Wiener Totenlieder“ war für mich ein Lesehighlight im letzten Jahr. Leider war ich vom zweiten Band ziemlich enttäuscht und habe gehofft, dass dieses neue Werk ...

Der erste Band dieser Carlotta Fiore Reihe „Wiener Totenlieder“ war für mich ein Lesehighlight im letzten Jahr. Leider war ich vom zweiten Band ziemlich enttäuscht und habe gehofft, dass dieses neue Werk wieder besser gelungen ist.

Am meisten gestört haben mich zwei Dinge: Erstmal das Verhalten Lottas. Obwohl es schon im letzten Band tränenreiche Versöhnungen gab und Lotta immer wieder beteuert, wie wichtig ihr bestimmte Personen sind, wird sowohl Hannes als auch Konrad angelogen bzw. es werden Dinge verheimlicht. Lotta geht unter falschem Namen zu einer Psychotherapeutin. Bei deren Arbeit und dem Stöbern nach ihren Problemen verschweigt sie die wahren Gegebenheiten in ihrem Leben. Was bitte schön, soll diese Therapie nutzen? Auch bei ihren „polizeilichen Ermittlungen“ erzeugt Lotta nur Chaos. Es werden Beweismittel unterschlagen, alles mögliche verschwiegen, an Tatorten rumgeschnüffelt. Lotta stürzt sich immer wieder Hals über Kopf in die gefährlichsten Situationen, oft einfach aus dem Bauch raus um dann festzustellen, dass es eine falsche Idee war.

Zum anderen der eigentliche Kriminalfall: Schon das dritte Mal, dass sich alles rund um Lottas und Konrads spektakuläre Vorgeschichte handelt. Gibt es in Wien denn nur Verbrechen, die sich irgendwie um Maria Fiore drehen? Auch das Verschwinden Henriettes, sogar Namensgeber dieses Bandes, ist wirr und unverständlich. Sie wird nicht gesucht, taucht irgendwann wieder auf und der Sinn dahinter blieb mir verborgen.

Trotzdem möchte ich dieses Buch nicht mit 2 Sternen abwerten, da es schon rasant und wendungsreich geschrieben ist. Deshalb von mir wohlwollende 3 Sterne. Aber sollte Theresa Prammer noch einen weiteren Fall mit Lotta und Konrad schreiben, möchte ich diesen nicht mehr lesen.

Veröffentlicht am 11.04.2017

zwiespältig

Mörderische Wahrheiten (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 2)
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Das erste Buch mit Carlotta Fiora war für mich ein Lesehighlight im letzten Jahr. Bei diesem Folgeband ist es von Vorteil, das man die Vorgeschichte kennt. Denn auch das jetzige Geschehen ist eng verknüpft ...

Das erste Buch mit Carlotta Fiora war für mich ein Lesehighlight im letzten Jahr. Bei diesem Folgeband ist es von Vorteil, das man die Vorgeschichte kennt. Denn auch das jetzige Geschehen ist eng verknüpft mit Carlottas Vergangenheit ebenso wie mit Konrad Fürsts Ausstieg aus dem Polizeidienst, der verzweifelten Suche nach seiner verschwundenen Tochter und dem schweren Unfall am Ende des ersten Bandes, der zum Koma führte.

Obwohl ich das Buch mit Spannung gelesen habe, hat mir einiges nicht gefallen. Speziell Lottas Verhalten Hannes gegenüber war durchgängig unverständlich und Lotta hat wohl kaum die Sympathie der Leser auf ihrer Seite. Alles ist hektisch und chaotisch. Fast alle Figuren agieren überdreht. Ein Beispiel: Konrad ist nach anderthalbjährigem Koma mit Amnesie eigentlich ein Fall für die Reha. Und doch gibt es Situationen, in denen er, meist mit Lottas Mitwirken, körperlich und psychisch extrem geschwächt ist. Und trotzdem sausen beide los zum nächsten Tatort, Verdächtigen oder einem Hinweis nach und stürzen sich wieder in lebensgefährliche Abenteuer.

Da mir aber die Grundgeschichte um Carlotta Fiora und Konrad Fürst gut gefällt, freue ich mich, dass ich das neue Buch von Theresa Prammer schon da habe und gleich weiterlesen kann. Aber ich hoffe, dass mir nicht ganz so viel Chaos und Übertreibungen wie in diesem Buch begegnet.