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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein interessanter Held

Ein seltsamer Ort zum Sterben
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Der 82-jährige Sheldon siedelt von New York nach Norwegen zu seiner Enkeltochter Rhea und ihrem Mann Lars um. Nach dem Tod seiner Frau will Rhea ihn nicht alleine in Amerika zurücklassen. Der Anfang erzählt, ...

Der 82-jährige Sheldon siedelt von New York nach Norwegen zu seiner Enkeltochter Rhea und ihrem Mann Lars um. Nach dem Tod seiner Frau will Rhea ihn nicht alleine in Amerika zurücklassen. Der Anfang erzählt, wie schwer diese Entwurzelung für Sheldon ist und wie fremd ihm Norwegen vorkommt und er begegnet allem mit Sarkasmus. Dann passiert ein Verbrechen direkt in der Wohnung in der er sich aufhält. Er rettet eine albanische Frau und ihren Sohn zu sich in die Wohnung, da sie offensichtlich vor ihrem Mann bzw. Lebensgefährten bedroht wird. Nachdem der gewalttätige Albaner in die Wohnung eindringt, kann Sheldon nur sich und den Jungen durch Verstecken retten. Beide müssen mit anhören, dass der Mann die Frau tötet. Sheldon sieht im Moment nur noch die Möglichkeit, mit dem Jungen zu flüchten. Zur Polizei hat er wenig Vertrauen und befürchtet, dass der Vater durchsetzen könnte, den Jungen zu sich zu nehmen.

Nach einem interessanten Start begann für mich ein zäher Mittelteil im Buch. Es werden sehr ausführlich Kriegsszenen beschrieben: Zuerst Sheldons eigene Kriegserlebnisse in Nordkorea, dann den Verlust seine Sohnes Saul in Vietnam und sogar Visionen über Kriegserlebnisse, die er zusammen mit Saul durchlebt. Es soll dem Leser zeigen, mit welchen Erlebnissen sich Sheldon quält und auch die Schuldgefühle, dass er Saul dazu gedrängt oder zumindest unterstützt hat, in den Krieg zu ziehen. Und abschließend noch der Kosovokrieg als Ursache dafür, wie der Albaner und seine Freunde zu dem geworden sind, was sie heute sind.

Viel mehr interessierte mich zu dieser Zeit das Geschehen in der Jetztzeit in Norwegen. Zeitweise wurden mir zu wenig Information über die handelten Parteien gegeben: Rhea und Lars sind auf dem Weg zu ihrem Sommerhaus im Wald und werden verfolgt, Sheldon ist mit dem Kleinen auf der Flucht und auch auf dem Weg zum Sommerhaus. Und die Arbeit und Gedankengänge der beiden Ermittler hätte man auch näher beschreiben können.

Nachdem dieser für mich zähe Mittelteil überwunden war, fand ich die Geschichte wieder deutlich spannender und flüssig zu lesen. Alles läuft auf einen Showdown beim Sommerhaus zu, für den Leser bleibt in der Schwebe, mit was für einem Ausgang er rechnen kann. Das ganze Finale fand ich richtig spannend und habe es als stimmiges Ende erlebt.

Beim Lesen wird deutlich, dass der Autor speziell Norwegens Verhältnis zu Juden im Zweiten Weltkrieg und danach aufzeigen will. Im Epilog wird extra darauf hingewiesen, dass sich Norwegen viele Jahrzehnte später beim jüdischen Volk entschuldigt hat. Allerdings fand ich selbst diesen Zusammenhang für das Lesen des Buches nicht bedeutsam.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Besser als erwartet

Die fremde Frau
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Ich kann sagen, dass mir das Buch besser gefallen hat als ich es beim Anfangen erwartet hatte.

Wie Sarah ihr altes Leben aufgibt und zu Alexander und seinem Sohn Jamie zieht, ist nicht leicht nachzuvollziehen. ...

Ich kann sagen, dass mir das Buch besser gefallen hat als ich es beim Anfangen erwartet hatte.

Wie Sarah ihr altes Leben aufgibt und zu Alexander und seinem Sohn Jamie zieht, ist nicht leicht nachzuvollziehen. Speziell das Verhalten von Alexander hat einem beim Lesen öfter aufgeregt. Zum Einen geht er den bequemen Weg, seinen Haushalt und die Betreuung seines Sohnes in Sarahs Hände zu legen. Aber ihr gegenüber ist er eher schroff und wortkarg. Dann auch mal sehr ungehalten, wenn sie was nachfragt oder etwas auf die verschwundene Genevieve bezieht.

Aber Sarah selbst wird ja täglich und von allen Seiten damit konfrontiert. Und alle um sie herum sind mehr als feindseelig zu ihr. In dieser Phase war es speziell als Frau schwer, Sarahs Ansichten zu verstehen und irgendwie auf ihrer Seite zu sein. Viel eher hätte man ihr geraten, das Haus, die ganzen Anfeindungen und die mögliche Gefahr schnell zu verlassen.
Der Autorin ist es die ganze Zeit gelungen, die Spannung hochzuhalten bzw. Zweifel zu streuen. Man sieht Sarah permanent in Gefahr und ständig gibt es kleine Wendungen in dem Fall, die nur schwer erklärbar sind. Was wirklich geschehen ist, bleibt sehr lange im Dunkeln und ich fand es spannend bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr gute Hauptfigur

Die Frau, die nie fror
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Ich kenne die beiden Vorgängerbände in der Reihe nicht und so waren mir Olivia Rönning, Mette Olsäter und Tom Stilton nicht bekannt. Als Leser begegnete mir hier zuerst Olivia, die wohl als normale Streifenpolizistin ...

Ich kenne die beiden Vorgängerbände in der Reihe nicht und so waren mir Olivia Rönning, Mette Olsäter und Tom Stilton nicht bekannt. Als Leser begegnete mir hier zuerst Olivia, die wohl als normale Streifenpolizistin irgendwo in der Provinz arbeitet. Dort geschieht ein Mord an einem kleinen Mädchen, das aus Ghana adoptiert war. Olivia hat wegen diesem Fall schon Kontakt zu ihrer früheren Chefin in Stockholm, Mette, aufgenommen. Bald darauf geschieht ein weiterer Kindermord, diesmal direkt in Stockholm, sodass Mette die Führung in den Ermittlungen übernimmt. Tom Stilton geht davon unabhängig einer alten Spur nach. Ein ungeklärter Mord an einer farbigen Prostituierten. Durch einen DNA-Abgleich ergibt sich ein Zusammenhang mit den Kindermorden, so dass Mette auch Tom mit einbindet.

Mir war dieses Dreiergespann aus junger Frau, erfahrenem Polizisten, der aber nicht mehr im Dienst war und der Dienststellenleiterin Mette sehr sympathisch. Die Rollen untereinander sind gut gestaltet und man kann sich denken, dass die drei schon in anderen Fällen gut zusammengearbeitet haben.

Die Fälle und die Ermittlungen fand ich spannend, leider hatten die über 500 Seiten zwischendrin einige Längen. Der Verdacht und die Hinweise schwankten ständig zwischen der extremen Fremdenfeindlichkeit und einer Spur in eine Art Hippie-WG aus den 70er Jahren. Trotzdem fand ich das Buch spannend und würde gerne noch die ersten beiden Bücher lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

spannend

Die Strömung
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Ich kenne die beiden Vorgängerbände in der Reihe nicht und so waren mir Olivia Rönning, Mette Olsäter und Tom Stilton nicht bekannt. Als Leser begegnete mir hier zuerst Olivia, die wohl als normale Streifenpolizistin ...

Ich kenne die beiden Vorgängerbände in der Reihe nicht und so waren mir Olivia Rönning, Mette Olsäter und Tom Stilton nicht bekannt. Als Leser begegnete mir hier zuerst Olivia, die wohl als normale Streifenpolizistin irgendwo in der Provinz arbeitet. Dort geschieht ein Mord an einem kleinen Mädchen, das aus Ghana adoptiert war. Olivia hat wegen diesem Fall schon Kontakt zu ihrer früheren Chefin in Stockholm, Mette, aufgenommen. Bald darauf geschieht ein weiterer Kindermord, diesmal direkt in Stockholm, sodass Mette die Führung in den Ermittlungen übernimmt. Tom Stilton geht davon unabhängig einer alten Spur nach. Ein ungeklärter Mord an einer farbigen Prostituierten. Durch einen DNA-Abgleich ergibt sich ein Zusammenhang mit den Kindermorden, so dass Mette auch Tom mit einbindet.

Mir war dieses Dreiergespann aus junger Frau, erfahrenem Polizisten, der aber nicht mehr im Dienst war und der Dienststellenleiterin Mette sehr sympathisch. Die Rollen untereinander sind gut gestaltet und man kann sich denken, dass die drei schon in anderen Fällen gut zusammengearbeitet haben.

Die Fälle und die Ermittlungen fand ich spannend, leider hatten die über 500 Seiten zwischendrin einige Längen. Der Verdacht und die Hinweise schwankten ständig zwischen der extremen Fremdenfeindlichkeit und einer Spur in eine Art Hippie-WG aus den 70er Jahren. Trotzdem fand ich das Buch spannend und würde gerne noch die ersten beiden Bücher lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

gequält

Ich. Bin. So. Glücklich.
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Ich habe mich mit diesem Buch eher gequält und mehrmals gehadert, ob ich es lieber abbreche.
Für mich war Anis “ach so glückliches Leben” gar nicht vorhanden. Die Jetztzeit mit ihrem Beruf, ihrem zukünftigen ...

Ich habe mich mit diesem Buch eher gequält und mehrmals gehadert, ob ich es lieber abbreche.
Für mich war Anis “ach so glückliches Leben” gar nicht vorhanden. Die Jetztzeit mit ihrem Beruf, ihrem zukünftigen Ehemann und dessen Eltern sind überhaupt nicht stimmig.

Ich habe das Buch mittlerweile unterbrochen, da ich es eher nicht zu Ende lesen will. Sowohl der Schreibstil als auch die endlosen Kapitel haben mir das Lesen schwergemacht. Nach 100 Seiten hab ich mich zu weiteren genötigt und auch jetzt nach 200 Seiten gefällt mir nichts an dem Buch. Ani ist mir mehr als unsympathisch und die Schilderungen aus ihrer Jugendzeit sind ordinär und brutal.
Da der Inhalt die ganze Zeit auf die Enthüllung des großen Geheimnisses aus Anis Vergangenheit ausgerichtet ist, werde ich es evtl. nochmal zur Hand nehmen und weiterlesen. Aber im Moment habe ich keine Lust mehr auf dieses Buch. Von mir also keine Empfehlung.