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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2021

Kein Vergleich mit des bisherigen Büchern

Ein Sohn der Stadt
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Leider hat mir diese Geschichte nicht gefallen. Ich habe bereits alle 4 bisher von Kent Haruf erschienenen Bücher gelesen und Großes erwartet. Neben dem Erzählstil hatte mich immer die Liebenswürdigkeit ...

Leider hat mir diese Geschichte nicht gefallen. Ich habe bereits alle 4 bisher von Kent Haruf erschienenen Bücher gelesen und Großes erwartet. Neben dem Erzählstil hatte mich immer die Liebenswürdigkeit der Figuren angesprochen, die kleinen Details in der Personenbeschreibung, die Wendungen, traurige und melancholische Schicksale und auch das Wiederbegegnen mit bekannten Figuren.
All das fehlte mir leider in diesem Band.
Es dreht sich tatsächlich alles nur um Jack Burdette, "Ein Sohn der Stadt", ein wirklich unangenehmer Zeitgenosse. Nichts an dieser Geschichte war liebenswürdig, anrührend oder hoffnungsvoll. Auch die Einwohner von Holt haben nichts von der bisher bekannten Darstellung abbekommen. Der gesamte Verlauf der Geschichte und sein Ende haben mich enttäuscht.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Schwere Kost

Verschollen in Palma
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Der Schwede Tim Blanck ist seit über 3 Jahren auf der Suche nach seiner Tochter Emme. Sie ist in einem Urlaub auf Mallorca spurlos verschwunden. Es war ein Fehler, drei 16 jährige alleine nach Mallorca ...

Der Schwede Tim Blanck ist seit über 3 Jahren auf der Suche nach seiner Tochter Emme. Sie ist in einem Urlaub auf Mallorca spurlos verschwunden. Es war ein Fehler, drei 16 jährige alleine nach Mallorca fliegen zu lassen. Ein Badeurlaub war gar nicht geplant, die Mädchen sind auf exzessive Partys aus, kiffen, trinken und begeben sich in unüberschaubare Gefahren. Tim hat sich inzwischen von seiner Frau getrennt und verbringt schon Jahre auf der Insel, wo er sich als Privatdetektiv durchschlägt und immer weiter nach seiner Tochter sucht.
Der besondere Schreibstil macht das Lesen schwer, in aktuelle Situation mischen sich dauernd Gedankenfetzen, die man nicht zuordnen kann. Szenen aus dem gesamten Familienleben der Blancks popen auf, man weiß oft nicht ob diese von Tim, seiner Frau oder sogar von Emme stammen. Sie unterbrechen das aktuelle Geschehen und machen das ganze langatmig und anstrengend. Es wird ein brutales, düsteres Bild von Mallorca gezeichnet. Da wo sich Tim bewegt geht es nur hässlich, korrupt und hoffnungslos zu.
Ich weiß es ist ein Stilmittel, dass das Buch mitten in einem Satz endet. Ich finde es aber nicht gut. Ein "normaler“ Leser, der sich nicht in Foren austauscht oder Kontakt zu Autor/Verlag aufnimmt, glaubt wahrscheinlich, eine fehlerhafte Ausgabe erwischt zu haben.

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Veröffentlicht am 22.10.2019

Viel Gewalt

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Seit Schneemann bin ich ein echter Harry-Hole-Fan und habe alle danach erschienenen Bände zeitnah gelesen. Die vielen Wendungen, Verwirrungen des Lesers und die Cliffhanger am Ende bin ich gewohnt. So ...

Seit Schneemann bin ich ein echter Harry-Hole-Fan und habe alle danach erschienenen Bände zeitnah gelesen. Die vielen Wendungen, Verwirrungen des Lesers und die Cliffhanger am Ende bin ich gewohnt. So kommt auch dieser Band in imposanter Länge auf den Markt. Allerdings fand ich es diesmal viel zu lang und ausschweifend, mit sehr vielen Beteiligtem mit jeweiligen Hintergrundgeschichten. Außerdem zu viele abstoßende Detailbeschreibungen und rohe Gewalt. Der ganze Band bewegt sich zwischen der fanatischen Verfolgung des Vergewaltigers Svein Finne und der Suche nach einem Mörder. Es waren wohl eine Handvoll Mörder, die wir geliefert bekamen und die es dann doch nicht waren. Die letzendliche Auflösung des Mordes geschah schließlich jenseits der offziellen Polizeiermittlungen und ich fand sie echt unglaubwürdig.

Auch ich finde, dass die Figur Harry Hole, sein Ermittlungsstil, seine Beziehungen im Privaten und im Polizeilichen, mittlerweile ausgereizt ist und die Reihe mal enden sollte. Ich befürchte, falls es weitere Bände geben wird, dass diese ähnlich dem jetzigen verlaufen werden und bin somit nicht mehr weiter daran interessiert.

Veröffentlicht am 20.05.2019

nicht mein Geschmack

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem.
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Im Einstieg zur Geschichte lernen wir Faye kennen. Sie führt mit ihrem Mann Jack und ihrer kleinen Tochter Julienne ein Leben in Luxus und Reichtum. Prägend in ihrem Alltag ist aber, wie schlecht Faye ...

Im Einstieg zur Geschichte lernen wir Faye kennen. Sie führt mit ihrem Mann Jack und ihrer kleinen Tochter Julienne ein Leben in Luxus und Reichtum. Prägend in ihrem Alltag ist aber, wie schlecht Faye in dieser Ehe behandelt wird: sie biedert sich ihrem Mann an, wir erleben eine pornografische Sexszene nach der anderen und selbst die kleine Tochter benimmt sich ihr gegenüber respektlos und unverschämt.

Nachdem Faye Jack mit einer anderen Frau im eigenen Schlafzimmer erwischt hat, ist er es, der sich von ihr trennt. Jack behandelt sie bei der Trennung wie Dreck und Faye ist geschockt, dass ihr nichts von dem Erarbeiteten bleibt.

Ab da startet Faye ihren Plan, Jack systematisch zu vernichten. Zuerst gründet sie äußerst erfolgreich ihr eigenes Unternehmen und hat bald das Geld und die Möglichkeiten, Jack zu schaden.
Doch dabei finde ich vieles unlogisch: Uns Lesern wird erzählt, dass Faye so intelligent ist und die Firmenentstehung von Jacks Millionenfirma zu großen Teilen ihr Verdienst ist. Aber dann nach der Trennung erfahren wir, dass Faye keinen Zugriff auf ein gemeinsames Vermögen hatte, auch kein eigenes Konto und sie hat bei der Heirat einen Ehevertrag unterzeichnet, der ihr jegliche Ansprüche untersagt. Für ihre neue Firma spricht sie gezielt andere erfolgreiche Frauen an um diese mit dem Rachegedanken und der Verschwisterung gegenüber betrügenden Männern als Investorinnen zu gewinnen. Und trotzdem merkt Jack nicht, dass sie gegen ihn kämpft. Hätte Jack sie nicht so hintergangen, wäre Faye wohl die letzte gewesen, die sich für Frauensolidarität interessiert.

Da mir Faye von Anfang an unsympathisch war und sich die Geschichte bösartig und pornografisch weiterentwickelte, fiel es mir schwer, dieses Hörbuch zu Ende zu hören. Aber um eine endgültige Meinung und damit eine Grundlage für eine Rezension zu haben, habe ich es mir ohne Genuß bis zum Ende angehört. Definitiv nicht mein Geschmack.

Veröffentlicht am 01.09.2018

zu derb

Bülent Rambichler und die fliegende Sau
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Der deutsch-türkische Kommissar Bülent Rambichler muss mit seiner Kollegin Astrid einen Todesfall in seinem fränkischen Heimatdorf aufklären. Vor Ort treffen die beiden auf eine mehr als skurille Dorfgemeinschaft, ...

Der deutsch-türkische Kommissar Bülent Rambichler muss mit seiner Kollegin Astrid einen Todesfall in seinem fränkischen Heimatdorf aufklären. Vor Ort treffen die beiden auf eine mehr als skurille Dorfgemeinschaft, die den Tod der jungen Frau eher als belustigendes Ereignis denn als Verbrechen bewertet. Leider werden diese Bewohner sehr überzeichnet, ohne Anstand und Benehmen, vorlaut und provokativ. Eben viel zu einseitig: nur derb, rotzig und ungehobelt.

Sicher braucht es auch die Übertreibung beim humorvoll regionalen. Aber der ganze Schreibstil ist irgendwie aufs derb-witzige ausgerichet. Wäre womöglich ein liebenswerter Charakter, ein bißchen Bauernschläue und Cleverness mit eingeflossen, hätte es meine Meinung zum Buch sicher verbessert. Humor ist definitiv eine Geschmacksache und hier hats meinen Humor leider nicht getroffen.