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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2022

lecker, originell, authentisch

Hensslers schnelle Nummer 2
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Dieses große, schwere Buch macht echt was her. Sowohl die Optik als auch der Aufbau sind gelungen. Bei jedem Rezept stehen groß und plakativ die benötigten Zutaten, dann wie handschriftlich ein paar Bemerkungen ...

Dieses große, schwere Buch macht echt was her. Sowohl die Optik als auch der Aufbau sind gelungen. Bei jedem Rezept stehen groß und plakativ die benötigten Zutaten, dann wie handschriftlich ein paar Bemerkungen und Tipps zugefügt. Die ganze Gestaltung passt gut zu Steffen Henssler. Passend zu seiner flapsigen Art, mal schnell noch was dazu zu kritzeln. Die im Buch angebotenen Videos per QR-Code habe ich auch angesehen. Seine Auswahl an Rezepten ist vielfältig und gerade bei so wenigen Zutaten einfallsreich. Ich finde Henssler zeigt, dass er sehr gut kochen kann. Und auch gut abschätzen, was er Laien an die Hand geben kann damit im Alltag ein gutes Essen gelingt.

Eine Komponente die ich gar nicht bei Kochbüchern kenne: ich musste öfter lachen. Zum Beispiel das Vorwort: „Liest eh keiner! Lieber Video kucken!“ Hab ich dann auch gemacht. Oder die Kapitel-Überschrift: „Geiler Tofu-Ersatz: Fleisch“

Schon beim Durchblättern haben mich jede Menge Rezepte angesprochen. Zubereitet habe ich bisher die Avocado-Pommes. Richtig lecker. Ich mag Avocados, aber auf diese Art habe ich die noch nie gegessen. Auch die Teryaki-Soße aus dem 1. Band, hier per QR-Code nachgeliefert, habe ich ausprobiert und für gut empfunden. Ich freue mich auf weitere Erlebnisse mit diesen originellen Rezepten.

Falls es vielleicht danach klingt: ich bin gar nicht unbedingt ein Fan von Steffen Henssler. Aber ich glaube, dass ich durch seine jahrelangen TV-Auftritte seine Fähigkeiten als Koch sowie sein Improvisations- und Showtalent gut einschätzen kann. Chapeau, ein gelungenes Werk!

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Veröffentlicht am 12.09.2022

guter Krimi

Der gute Hirte
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Taifun Çoban vom LKA Kiel reist in ein kleines norddeutsches Dorf um bei der Identifizierung eines Ermordeten zu helfen. Dort arbeitet er mit dem ortsansäßigen Polizisten und einer Kommissarin des zuständigen ...

Taifun Çoban vom LKA Kiel reist in ein kleines norddeutsches Dorf um bei der Identifizierung eines Ermordeten zu helfen. Dort arbeitet er mit dem ortsansäßigen Polizisten und einer Kommissarin des zuständigen Kommissariats zusammen. Seine Art zu ermitteln und der Umgang mit den nicht einfachen Kollegen hat den Fall stetig vorangebracht. Ich fand die Figur Taifun Çoban mit seiner türkischen Herkunft und den leichten Einblicken in sein Privatleben gut ausgearbeitet. Besonders gefallen hat mir dass der Autor nicht auf das gerne genutzte Klischee eines kaputten Ermittlers zurückgreift, der sich an keine Regeln hält.
Den Fall selbst und die Entwicklung hin zur Auflösung fand ich spannend. Die Schilderungen aus den 70er/80er Jahren über Gewalt und Mobbing gegen Kinder waren schwer zu ertragen. Da dies wohl ein Einstieg in eine neue Serie ist, werde ich gerne den Folgeband lesen.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

hat mich nicht angesprochen

Beifang
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Ausgelöst durch den Verkauf seines Elternhauses beginnt der junge Vater Frank die Suche nach der Persönlichkeit seines Großvaters Winfried Zimmermann. Dieser hat als einfacher Arbeiter sein Leben in der ...

Ausgelöst durch den Verkauf seines Elternhauses beginnt der junge Vater Frank die Suche nach der Persönlichkeit seines Großvaters Winfried Zimmermann. Dieser hat als einfacher Arbeiter sein Leben in der Zechensiedlung Beifang verbracht und mit 12 Kindern eine Großfamilie gegründet die es in ihrem Umfeld nicht leicht hatte. Frank stattet nach und nach seinen Onkeln und Tanten einen Besuch ab um deren Lebensgeschichte und besonders Informationen zu deren Vater zu erfahren.

Welche Lösungen Frank dabei sucht habe ich nicht verstanden, denn das Leben eines jetzt vielleicht 30-jährigen ist sicher nicht besonders vom Großvaters geprägt. Jedoch finde ich das Interesse für das Vorleben der eigenen Eltern und auch der Großeltern verständlich. Dies ist empfehlenswert solange man noch die Möglichkeit dazu hat.

Ich kenne die Eigenheiten des Ruhrpotts nicht und die Lebensverhältnisse in einer Zechensiedlung in der Nachkriegszeit sind mir fremd. So bleiben bei mir nur graue und schwermütige Schilderungen der einzelnen Gespräche zurück, die mir das Lesen dieses Buches nicht leicht gemacht haben.

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Veröffentlicht am 12.08.2022

sonderbar

Die Ewigkeit ist ein guter Ort
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Der Erzählstil dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch die Idee der „Gottdemenz“ ist originell. Die Vorstellung, dass die junge Pastorin Elke nicht mehr in der Lage ist, jahrzehntelang eingeprägte ...

Der Erzählstil dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch die Idee der „Gottdemenz“ ist originell. Die Vorstellung, dass die junge Pastorin Elke nicht mehr in der Lage ist, jahrzehntelang eingeprägte Gebete zu erinnern und auch keine religiösen Texte, wie z.B. aus der Bibel, vorlesen zu können.

Aber wie sich Elke dann die nächsten Monate verhält hat mich nur mit dem Kopf schütteln lassen. All die Dinge, die sie unternimmt waren sonderbar und sie kränkte damit die Menschen mit denen sie zu tun hat. Besonders ihr Verhalten gegenüber ihrem Freund Jan fand ich schäbig.
Oder als Beispiel ihr Vater, der sie mit einem wichtigen Anliegen anruft auf das sie nur mit „Ich weiß nicht“ reagiert. Auch nach einer Woche hat sie ihm noch nicht geantwortet. Das Unverständnis über ihr sonderbares Verhalten stellt mich als Leser auf eine Stufe mit Jan; wir können ihr nicht helfen.

Zum Ende hin erfahren wir noch einiges über die Geschehnisse vor 15 Jahren. Aber dies hat mich nicht so richtig mit dieser Geschichte versöhnt.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Andere Generation

Freizeit
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Nach einer Trennung aus Paris wieder nach Deutschland zurückgekehrt richtet sich Franziska ein Leben in der Nähe ihrer alten Freunde ein. Es fällt auf dass Franziska alles in ihrem Umfeld sehr genau beobachtet. ...

Nach einer Trennung aus Paris wieder nach Deutschland zurückgekehrt richtet sich Franziska ein Leben in der Nähe ihrer alten Freunde ein. Es fällt auf dass Franziska alles in ihrem Umfeld sehr genau beobachtet. Das passt gut dazu, dass sie einem Roman schreibt und die Figuren darin durch ihre Freunde geprägt sind. Diese heißen sogar Mina, Mehmet, Benedikt genau wie ihre Freunde; sogar Franziska selbst kommt darin vor.

Von Anfang an schwelt in der Geschichte ein Konfikt mit Mina, die wohl ihre beste Freundin war. Franziska kann sie nur noch schwer ertragen und wartet irgendwie auf eine Klärung. Leider wurde dies für den Leser nicht aufgelöst. Auch ein Problem im Erzählfluss war dass bei vielen erzählten Episoden für mich nicht erkennbar war zu welcher Zeit dies spielt. Man merkt weder an den teilnehmenden Personen noch an der beschriebenen Situation ob dies in der Zeit der festen Beziehung, früher in der jungen Erwachsenenwelt oder jetzt nach der Trennung von Cyrill stattfindet.

Mir blieb die Welt der heute 25jährigen fremd, die ihre Lebensentwürfe zwischen Instagram und Social Media, Parties und dem Kommunenleben auf dem Land suchen.

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