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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2020

spannend und aktuell

Kreuzberg Blues
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Da ich alle Bücher der Reihe kenne war ich auch ohne ausführliche Vorstellung wieder sehr schnell vertraut mit Dengler und Olga. Mir macht es Spaß, wenn die beiden ermitteln. Diesmal sind sie in Berlin ...

Da ich alle Bücher der Reihe kenne war ich auch ohne ausführliche Vorstellung wieder sehr schnell vertraut mit Dengler und Olga. Mir macht es Spaß, wenn die beiden ermitteln. Diesmal sind sie in Berlin um kriminellen Machenschaften von Immobilienhaien auf die Schliche zu kommen. Meine erste Einschätzung dazu war sowas wie „das kann es doch nicht geben, oder?“ aber leider findet Schorlau immer wieder solche gesellschaftspolitischen Themen.

Die schnellen Szenewechsel fand ich abwechslungsreich und spannend und sie haben mich gut im Lesefluss gehalten. Mit dem ausführlichen Personenverzeichnis zu Beginn war es möglich, die vielen handelnden Personen zuzuordnen.

Das Einflechten der beginnenden Corona Pandemie wird ja von einigen Lesern kritisiert. Ich fand es jedoch stimmig, keinesfalls wie ein unnützes Anhängsel. Die ersten Nachrichten über einen Virus, kaum wahrgenommen und noch viel belächelt. Dann der erste Lockdown im März und die massiven Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben bis hin zu den sonderbaren Demonstrationen von einem Konglomerat aus Corona-Leugnern, Rechtsradikalen und Impfgegnern. Für mich hat das gut gepasst und ich fühlte mich durch diesen Krimi sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Eine lange Reise

Zugvögel
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Wir begleiten Franny Stone auf der Suche nach einem Fischerboot das sie mitnimmt, damit sie dem Vogelflug der Küstenseeschwalben nachfolgen kann. Es geht um Vogelkunde, Artensterben und Klimaschutz aber ...

Wir begleiten Franny Stone auf der Suche nach einem Fischerboot das sie mitnimmt, damit sie dem Vogelflug der Küstenseeschwalben nachfolgen kann. Es geht um Vogelkunde, Artensterben und Klimaschutz aber man merkt schnell, dass das eigentliche Rätsel das Leben dieser Frau ist.

Franny ist mehr als sonderbar: so springt sie einem ihr wildfremden Mann in einen eiskalten Fjord hinterher. Um dann festzustellen dass dieser nur auf dem Meeresboden sitzt um sich zu erfrischen!? Es stellt sich heraus, dass er der Kapitän des Fischerbootes ist, auf dem sie anheuern wollte. Und so beginnt ihre Reise auf der Saghani.

Leider ist es mir zwischenzeitlich recht schwergefallen, am Buch dranzubleiben. Die Langatmigkeit der Erzählung und auch die düsteren, zerstörerischen Absichten von Frannys Reise haben es mir nicht leicht gemacht. Aber mir wurde auch die grenzenlose Liebe von Franny und ihrem Mann Niall zur Natur, besonders zu den Vögeln vermittelt. Der Schreibstil ist gut, der traurige Blick auf die Zerstörung der Erde ist gelungen. Originell und unterhaltsam waren die Erlebnisse mit der Besatzung des Fischerbootes auf dieser verzweifelten Reise.
Daher vergebe ich gerne 3 Sterne für die Qualität der Erzählung.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Pälzisch lecker

Die Katze kocht!
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Ich bin kein Fan von Daniela Katzenberger und hätte nicht gedacht, dass sie ein Kochbuch schreibt. Doch sie hat mich überrascht: ihre Texte zu ihrer Kindheit und zur Einstellung zum Kochen fand ich interessant. ...

Ich bin kein Fan von Daniela Katzenberger und hätte nicht gedacht, dass sie ein Kochbuch schreibt. Doch sie hat mich überrascht: ihre Texte zu ihrer Kindheit und zur Einstellung zum Kochen fand ich interessant. Sie beschreibt ihr Ziel, ohne richtig große Kocherfahrung und ohne exotische Zutaten einfache und gutschmeckende Gerichte zu kochen. Sie stellt sich nicht als Wunderköchin dar, sondern präsentiert eine bunte Auswahl an Gerichten, die ihren Lieben schmecken und im besten Fall gesund ist. Für meinen Geschmack (ich habe aber selbst keine Kinder) gibt es jedoch zu viele süße und bunte Rezepte. Und Respekt: ich als Pfälzerin liebe auch Leberknödel, wäre aber nie auf die Idee gekommen, welche selbst zu machen. Das nehme ich mir jetzt mal vor.

Das Kochbuch macht einen hochwertigen Eindruck. Die Rezepte werden Danielas Anspruch gerecht, sie sind alltagstauglich und nicht sehr schwer nachzukochen. Ich denke, sie hat die richtigen Rezepte für ihre Zielgruppe präsentiert.

Und um‘s emol uff pälzisch auszedrigge: besser als ich gedenkt hebb.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Eisbären auf Island?

Kalmann
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Kalmann lebt seit seiner Kindheit mit seiner alleinerziehenden Mutter im kleinen isländischen Dorf Raufarhöfn. Wichtige Unterstützung erhalten die beiden durch den Großvater. Er hat sich immer um den Jungen ...

Kalmann lebt seit seiner Kindheit mit seiner alleinerziehenden Mutter im kleinen isländischen Dorf Raufarhöfn. Wichtige Unterstützung erhalten die beiden durch den Großvater. Er hat sich immer um den Jungen gekümmert, hat ihm vieles beigebracht und ganz besonders sein Selbstwertgefühl gestärkt. Von Anfang an lesen wir die liebevollen Erinnerungen Kalmanns an seinen Großvater. Als Leser wird einem schnell klar, was für ein Glück Kalmann mit seinem Opa hatte. Sein Großvater ist inzwischen in einem Pflegeheim, seine Mutter in die Stadt gezogen, um dort zu arbeiten. Nun lebt er alleine in dem kleinen Haus. Und er kommt erstaunlich gut zurecht, hat einen Beruf, Jäger und Haifischfänger, und hat Rituale und Gewohnheiten für sein Alltagsleben. Allerdings sehnt er sich auch sehr nach einer Frau; seine Vorstellungen über das Zusammenleben mit einer Frau sind sehr amüsant.

Alles beginnt damit, dass Kalmann bei seinen Streifzügen eine große Blutlache im Schnee findet. Da im Dorf ein Bewohner vermisst wird, wird schnell die Polizei auf Kalmanns Fund aufmerksam. Nun ist richtig viel los im kleinen Dorf und irgendwie ist Kalmann immer mittendrin. Er streift täglich durch Dorf und begegnet vielen Dorfbewohnern. Dabei stellt er uns diese mit ihren persönlichen Eigenheiten vor.

Mich hat dieser Roman gut unterhalten. Warmherzig und humorvoll erzählt, werden uns auch die Besonderheiten Islands nahegebracht.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Bruderliebe

Ihr Königreich
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Die eigentliche Geschichte beginnt damit, dass Roy auf seinem abgelegenen Berghof in Norwegen seinen jüngeren Bruder Carl erwartet. Carl hat sich viele Jahre in Amerika beruflich weiterentwickelt und kommt ...

Die eigentliche Geschichte beginnt damit, dass Roy auf seinem abgelegenen Berghof in Norwegen seinen jüngeren Bruder Carl erwartet. Carl hat sich viele Jahre in Amerika beruflich weiterentwickelt und kommt nun mit seiner jungen Frau nach Hause zurück. Es herrscht gleich am Anfang eine düstere Grundstimmung. Es liegt in der Luft, dass die Rückkehr des jüngeren Bruders zu vielen Konflikten führen wird.

Wir erfahren aus Roys Ich-Perspektive die ganze Geschichte der beiden Brüder. Dabei gibt es permanent überraschende Wendungen sowohl im Rückblick auf früher als auch in der Jetztzeit. Bald ertappte ich mich bei dem Gedanken „Roy ist doch der Gute, oder?“.

Der Erzählstil war spannend, ich war lange Zeit gefesselt von den vielen Wendungen. Doch die Entwicklung hin zu immer mehr Gewalt und Manipulation wurde mir zu viel. Wie viele Katastrophen muss Roy denn noch hinter Carl herräumen?

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