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Veröffentlicht am 04.09.2020

Pepper-Man

Pepper-Man
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Kennt ihr diese Horrorfilme, in denen kleine Kinder mit seltsamen Wesen kommunizieren, die nur sie sehen können? Die für den Zuschauer einfach nur in einer bedrohlichen Atmosphäre da sind und einem auflauern; ...

Kennt ihr diese Horrorfilme, in denen kleine Kinder mit seltsamen Wesen kommunizieren, die nur sie sehen können? Die für den Zuschauer einfach nur in einer bedrohlichen Atmosphäre da sind und einem auflauern; auf eine Gelegenheit warten, zuzuschlagen? Nunja, “Pepper-Man” ist dieses seltsame Wesen für Cassie, der Protagonistin in dieser Geschichte. Hier erfährt man als Leser endlich mal, wie die seltsamen Wesen und Kinder zueinander stehen (könnten).
Pepper-Man taucht Cassies Welt bereits in jungen Jahren in Dunkelheit und isolierte sie von ihrem Umfeld. Da nur sie ihn und die anderen Feenwesen sehen kann, wird sie als verrückt abgestempelt und nichtmal ihre Familie möchte wirklich etwas mit ihr zu tun haben. Im Laufe der Jahre ereignen sich gruselige Dinge um sie herum, mitunter wird ihr Mann grausam ermordet und sie dafür angeklagt. In einem Buch, der ihre Geschichte enthüllen und der Schlüssel für ihre Hinterlassenschaften beinhalten soll, erzählt sie ihrem Neffen und ihrer Nichte, was sich in all den Jahren ereignet und sie erlebt hat.

Ich bin absolut begeistert von Camilla Bruce’ Schreibstil und wie sie es geschafft hat, eine so einzigartige Atmosphäre aufzubauen. Trotz aller Wunder und Magie, die Pepper-Man’s Welt beinhaltet, war diese trotzdem grausam und böse.
Es fühlte sich stellenweise so an, als würde man ein außergewöhnliches Tagebuch lesen, bei dem von Anfang bis Ende nicht klar ersichtlich wird, was nun Realität war und was sich vielleicht nur in Cassies Kopf abgespielt hat. Ich war sehr fasziniert davon, wie ein so böses Wesen trotzdem auch irgendwie “gut” sein konnte – zumindest zu seiner Bezugsperson. Dadurch, dass das Buch aus Cassies Sicht geschrieben wurde, war es an sich nicht so “extrem” gruselig, aber wenn man sich die Ereignisse als Leser vorstellt oder diese sogar verfilmt werden würden, wären die Handlungen definitiv eine Garantie für Albträume.

Fazit: Nur weil man etwas nicht sehen kann, heißt das noch lange nicht, dass es etwas nicht gibt. Dies war schon immer mein Glauben und “Pepper-Man” stellt diese Sichtweise gruselig und perfekt dar. Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen und ich kann es nur wärmstens empfehlen… man sollte sich aber bewusst sein, dass die Geschichte und die Gedanken, die man sich beim Lesen macht, nichts für schwache Nerven sind.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Blutige Nachrichten

Blutige Nachrichten
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Das Buch ist eine Ansammlung von vier Kurzgeschichten, die nichts miteinander zu tun haben und dennoch gleichsam sehr faszinierend sind.
Die längste davon ist “Blutige Nachrichten”, welche eine gelungene ...

Das Buch ist eine Ansammlung von vier Kurzgeschichten, die nichts miteinander zu tun haben und dennoch gleichsam sehr faszinierend sind.
Die längste davon ist “Blutige Nachrichten”, welche eine gelungene Fortsetzung zu Stephen King’s Roman “Der Outsiders” ist.
Dann hätten wir da noch die Geschichte um “Mr. Harrigans Telefon”, welche von einer Freundschaft handelt, die über den Tod hinauszugehen scheint.
“Chucks Leben” handelt vom Weltuntergang – hier wird die Handlung rückwärts erzählt.
Die vierte und letzte Geschichte “Ratte” handelt von einem Schriftsteller, der versucht seine Schreibblockade zu lösen, in dem er in eine abgelegene Hütte fährt.
Mehr möchte ich gar nicht zu den Inhalten schreiben, um diese nicht zu spoilern.
Jede der Geschichten ist auf ihre Art spannend, mysteriös und sogar irgendwie ein bisschen lehrreich, ganz nach dem Motto “und die Moral von der Geschicht’…”, wisst ihr, was ich meine? Sie sind alle philosophisch und regen zum Nachdenken an, vorallem “Chucks Leben” ist mir stark im Gedächtnis geblieben. Bei dieser Kurzgeschichte hätte ich mir ein bisschen mehr Inhalt gewünscht und das King intensiver auf die Ereignisse und Hintergründe eingeht, weil ich das alles sehr interessant fand.
Ein weiterer Kritikpunkt wäre, dass ich mir stellenweise ein bisschen mehr Gruselatmosphäre nach King-Manier gewünscht hätte, ansonsten kann ich mich aber absolut nicht beklagen und bin zufrieden mit den dennoch sehr unterhaltsamen und schönen Lesestunden, die mir dieses Buch verschafft hat.

Fazit: “Blutige Nachrichten” ist zwar nicht in typischer King-Atmosphäre gruselig, aber dennoch sehr spannend und mysteriös. Bisher konnte ich noch jedes seiner Bücher empfehlen und auch dieses hier bildet keine Ausnahme.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Zuerst möchte ich nochmal erwähnen, wie sehr ich mich gefreut habe, dieses Buch vor dem Erscheinungsdatum lesen zu dürfen. Heute ist der offizielle Erscheinungstermin und in diesem Sinne wünsche ich dem ...

Zuerst möchte ich nochmal erwähnen, wie sehr ich mich gefreut habe, dieses Buch vor dem Erscheinungsdatum lesen zu dürfen. Heute ist der offizielle Erscheinungstermin und in diesem Sinne wünsche ich dem Buch „Happy Book-Birthday!“

Nachdem in ganz London Leichenteile gefunden wurden erkennt die Ermittlungsgruppe schnell die Zusammenhänge zu einer früheren Mordserie, die mit einem traumatisierenden Erlebnis der Ermittlerin Anjelica Henley endete. Wie können die Morde aber zusammenhängen, wenn der damalige Täter mittlerweile im Gefängnis sitzt? Haben sie damals doch den falschen Mann erwischt, gab es mehrere Täter oder handelt es sich hier um reine Nachahmung? Viel Zeit bleibt den Ermittlern auf der Suche nach der Wahrheit nicht: die bisherigen Opfer sollen nicht die letzten gewesen sein…

Leider hatte ich anfänglich ein paar Schwierigkeiten damit in die Geschichte rein zu kommen. Dies lag hauptsächlich daran, dass der Lesefluss im ersten Drittel durch die Erzählweise gestört wurde: ich hatte oft das Gefühl, als würde es sich hierbei nicht um ein Debut, sondern um eine Fortsetzung handeln. Des Weiteren empfand ich es als verwirrend und manchmal sogar störend, dass viele der Charaktere (aber eben nicht alle!) mit dem Nachnamen angesprochen wurden; entweder, wenn sie miteinander geredet haben oder während der personalen Erzählerperspektive. Dies hatte zur Folge, dass ich eher distanziert und weniger „gefangen“ die Geschichte und die Ereignisse um die Personen darin verfolgt habe.
Ein weiterer Grund warum ich keine Bindung zur Protagonistin Anjelica Henley aufbauen konnte war, dass ich einige ihrer Handlungen gegenüber den Menschen die sie liebt nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich habe einfach eine ganz andere Einstellung zum Leben und den Menschen darin.

Die Ermittlungsarbeit an sich und der Verlauf der Ereignisse waren sehr detailliert und schlüssig dargestellt, man merkt, dass sich die Autorin in diesem Gebiet gut auskennt und Fachkenntnisse angewendet hat. Ebenfalls sehr gefallen hat mir das Setting des Buches: London. Ich liebe diese Stadt und ich fand es toll das Gefühl zu haben als wäre ich während dem Lesen vor Ort. Obwohl ich zwischendurch dachte, ich könnte das Ende vorhersehen, kamen die Ereignisse dort doch überraschend und hinterlassen einen kleinen Cliffhanger beziehungsweise das Ende lässt ein bisschen Spielraum für eine eigene Interpretation.

Fazit: Wer gerne sehr blutige und detaillierte Thriller mag ist bei „Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers“ absolut richtig. Das Buch verspricht trotz ein paar Schwierigkeiten beim Lesen einige spannende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Die Überlieferung der Welt

Die Überlieferung der Welt
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Seitdem das Buch erschienen ist, stand es auf meiner Wunschliste und nachdem ich es gelesen habe, bereue ich es, dies nicht früher getan zu haben.

In einer einzigartig faszinierenden Welt ist das Schicksal ...

Seitdem das Buch erschienen ist, stand es auf meiner Wunschliste und nachdem ich es gelesen habe, bereue ich es, dies nicht früher getan zu haben.

In einer einzigartig faszinierenden Welt ist das Schicksal von sechs Personen miteinander verbunden, die auf eine gefährliche Reise geschickt werden, um eine Prophezeiung zu erfüllen.
Trotz der Risiken und Probleme, welche die Gefährten miteinander haben und obwohl sie nicht detailliert wissen, was auf sie kommen wird, finden sie mindestens einen Grund, den beschwerlichen Weg anzutreten: Alle haben etwas Wichtiges verloren, das sie unbedingt wiederfinden wollen.

Die Charaktere sind mit ihren magischen und persönlichen Eigenschaften toll ausgearbeitet und dargestellt worden. Hadrian und Laelia sind mir von allen Gefährten am meisten ans Herz gewachsen und das nicht nur, weil sie die einzigen sind, deren Handlungsstränge von Anfang an präsent waren (auf alle anderen ist erst kurz bevor sie zur Gruppe dazustießen näher eingegangen worden), sondern auch, weil ich sowohl von Laelias trockenen Humor als auch von Hadrians Selbstbewusstsein sehr angetan war. Zudem fand ich die Stichelleien und die aufkeimenden Gefühle, die sie füreinander entwickelten, sehr spannend und liebenswürdig.

Die Welt, die Selin Visne mit diesem Buch erschaffen hat, hat mich tief beeindruckt und absolut fasziniert. Ich konnte mir die Orte der Neuen Götterlande bildlich vorstellen und auch die politischen und magischen Hintergründe wirkten auf mich sehr gut durchdacht. Grob beschreiben kann man es so: es gibt fünf verschiedene Arten von Magie; wenn man magielos ist, wird man quasi als „weniger wert“ angesehen und je adeliger der Rang ist, desto ausgeprägter und schlimmer wird diese Ansicht.
Obwohl das Buch sehr komplex ist und oft zwischen Szenerien und Personen hin- und hergesprungen wird, hatte ich nie das Gefühl, dass die Ereignisse zu überhastet sind oder dass ich etwas verpassen würde. Die Handlung konnte mich somit ebenso komplett überzeugen und mir hat es sehr gefallen, wie sich die Puzzleteile zu einem Bild einzigartiger und toller Fantasy zusammengefügt haben.

Da es keinen Epilog und im Prinzip ein offenes Ende gibt, bleiben die Ereignisse nach dem Schlusssatz ein kleines Rätsel, das dem Leser Raum für eigene Fantasien gibt – denn leider ist, soweit ich weiß, keine Fortsetzung geplant.
„Die Überlieferung der Welt“ ist ein Jahreshighlight für mich geworden.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

schönes Worldbuilding, aber verwirrende Handlung

Wolfszeit
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Bei Fantasybüchern ist es immer eine Kunst, dem Leser eine neu Welt zu präsentieren, ohne das sich dieser darin “verläuft”. Bjela Schwenk hat das geschickt hinbekommen, nicht nur wegen der wunderschönen ...

Bei Fantasybüchern ist es immer eine Kunst, dem Leser eine neu Welt zu präsentieren, ohne das sich dieser darin “verläuft”. Bjela Schwenk hat das geschickt hinbekommen, nicht nur wegen der wunderschönen Weltenkarte, sondern auch wegen der bildhaften Beschreibungen der Szenerien.
Obwohl ich mich aber in der Welt selbst gut zurecht gefunden habe, hatte ich trotzdem Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen, was an der Handlung lag. Ich wusste manchmal nicht so richtig, wo mich die Geschichte hinführen soll und was das Ziel ist. Grund hierfür sind mitunter die vielen verschiedenen beschriebenen Handlungsstränge um die Protagonisten: vorallem Tkemens hat mich eigentlich nur verwirrt. Verbesserungspotential besteht auch in der Darstellung der Zeitsprünge, die zwar einige Hintergründe gut erklärt haben, aber vom Übergang Gegenwart / Vergangenheit nicht sehr gut umgesetzt war. Ich finde es immer besser, wenn solche Zeitsprünge mit entsprechenden Überschriften oder einer anderen Schriftart dargestellt werden. Die Kapitel selbst hätten ebenfalls etwas kürzer sein dürfen.
Was mir hier aber wiederum an der Geschichte sehr gefallen hat, war die Zusammenführung der Charaktere und wie sich die Gemeinschaft, also der “Bund der Verstoßenen”, gefunden und sich alles gefügt hat. Auch die vielen Illustrationen waren wirklich sehr schön und passend zu den jeweiligen Situationen oder Szenerien dargestellt.

Fazit: “Wolfszeit” ist der Auftaktband einer Reihe, der sein Potential leider (noch) nicht ausgeschöpft hat – hier ist definitiv noch Luft nach oben. Da ich die Idee hinter der Geschichte und die Charaktere aber sehr interessant finde, werde ich mir den Folgeband dennoch kaufen und lesen in der Hoffnung, dass sich einige der offenen Fragen klären werden.

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