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Veröffentlicht am 22.05.2018

Spannender Thriller über die Rache eines ehemaligen Cops

Rache um jeden Preis
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Auf Instagram habe ich mich als Testleserin gemeldet, denn es klang einfach so verlockend. So hatte ich kurze Zeit später das Ebook von „Rache um jeden Preis“ auf dem Reader. Nika S. Daverson entführt ...

Auf Instagram habe ich mich als Testleserin gemeldet, denn es klang einfach so verlockend. So hatte ich kurze Zeit später das Ebook von „Rache um jeden Preis“ auf dem Reader. Nika S. Daverson entführt uns auf einen Rachefeldzug durch amerikanische Städte bis nach Mexiko. Wir begleiten Leo. Er ist Vater von eigentlich drei Kindern, doch seine älteste Tochter wurde vor zwei Jahren auf brutale Art und Weise umgebracht und er will sich rächen. Seine Frau ist mit den beiden anderen Kindern ausgezogen, da es für ihn teilweise nur noch einen Gedanken gibt und das ist Serena, seine verstorbene Tochter. Er hat einen Plan. Er hat sich einen Killer gesucht, der für ihn die Kerle finden soll, die an ihrem Tot schuld sind und zudem soll er aus ihnen alles herausbekommen, was wichtig ist, wie warum es passiert ist, wer noch beteiligt war und so weiter. Und Leo ist dabei, er hört sich alles an. Ich will mich gar nicht direkt in ihn hineinversetzen, denn ich möchte nicht fühlen müssen, wie viel Schmerz und Hass durch einen strömt, wenn man einen der Mörder seiner Tochter über sie reden hört. Der Killer heißt Hale und bringt noch eine Frau ins Spiel. Sie nennt sich selbst nur Ghost. Ist in der Gotik-Szene unterwegs und soll Hale Informationen liefern, da sie wohl in jeder Bar der Stadt zu Hause ist und sich auskennt. So begleiten wir die drei doch sehr verschiedenen Charaktere auf eine wilde Reise, denn wenn man anfängt Leute umzubringen, wird man ja nicht einfach so in Ruhe weitermachen können.
Nika S. Daverson hat hier eine sehr spannende Geschichte gesponnen, die immer wieder in eine andere Richtung geht, die Fragen aufwirft, die Leute ins Bild rückt, die man vorher so nicht für voll genommen hat und bis zum letzten Moment lässt sie offen, wer denn hier nun die Führung über das ganze Spiel hat. Ich fand es wirklich sehr spannend, die Seiten flogen dahin, man konnte mit Leo mitfühlen, denn er leidet wie ein Hund. Seine Tochter wurde umgebracht und er als ehemaliger Cop, der dadurch ja eher dazu gedrängt worden ist, seinen Job an den Nagel zu hängen, hatte nun noch mehr Zeit sich damit zu befassen, denn die Gerichtverhandlung hat kein positives Ende für ihn genommen, keine wirkliche Rache für seine kleine Tochter, die doch eigentlich noch so viel vor sich hatte. Sie sollte doch noch ihre Jugend genießen und die haben sie ihr genommen, wie den Rest ihres Lebens. Manchmal hatte ich die Frage, ob es überhaupt möglich ist, was dort beschrieben wird, ob das wirklich real sein kann, deshalb gibt es von mir eben nur vier und nicht fünf Sterne. Der Schreibstil ist echt toll, die Seiten flogen dahin und ich konnte teilweise nicht aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, wie es nun weitergeht, doch dann war eben immer wieder dieser Beigeschmack, kann das denn wirklich so laufen? Müsste das nicht anders ablaufen?
Und noch etwas ist erwähnenswert, das Cover. Es ist ein Augenschmaus. Ich habe das Cover beim Release gesehen und war sofort verliebt. Dieser verschwommene Blick auf die beleuchtete Stadt bei Nacht, dann diese Punkte, die durch weiße Linien verbunden sind. Ich dachte erst, es könnten Sternenbilder sein, die verbunden sind, aber ist es vielleicht das Netz, was sich gesponnen hat? Die Orte, an die sie reisen um Rache zu nehmen? Und dann diese weiße Pistole, die wie ein Geist daherkommt. In ihr sieht man die bunten Farbpunkte der städtischen Beleuchtung. Bisher gibt es das Buch leider nur als EBook, aber im Juni erscheint wohl das Taschenbuch, also ist es nicht mehr lange, bis ihr einen echt tollaussehenden Thriller in der Hand halten könnt, der sich lohnt. Ich fand es krass mitzuerleben, was ein Vater alles macht um seine Tochter zu rächen.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Spannende Einführung in eine Steampunk-Serie, die uns immer wieder zu den Ermittlungen von zwei Privatdetektiven führt

Frost & Payne - Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt
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Unter dem Titel „Frost & Payne – Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt“ erschien ein Sammelband der ersten drei Teile der Steampunk-Reihe von Luzia Pfyl. Band 1 – „Die Schlüsselmacherin“, Band 2 ...

Unter dem Titel „Frost & Payne – Die mechanischen Kinder 1: Die Jagd beginnt“ erschien ein Sammelband der ersten drei Teile der Steampunk-Reihe von Luzia Pfyl. Band 1 – „Die Schlüsselmacherin“, Band 2 – „Die mechanischen Kinder“ und Band 3 – „Die Bibliothek des Apothekers“ bringen uns in die Handlung, lassen uns die handelnden Personen kennenlernen und bringen immer einen neuen Fall ins Rollen.
Ich habe vorher in dieser Richtung noch gar nichts gelesen, fand aber den Klappentext so interessant, dass ich mich für die Leserunde bei Lovelybooks beworben habe und dann das Glück hatte ein Rezensionsexemplar zu gewinnen. So lernte ich Lydia Frost kennen. Sie wird auch als „die Schlüsselmacherin“ bezeichnet. Um sie geht es speziell im ersten Band der Reihe. Wir lernen sie kennen, bekommen ein wenig Einblick in ihre Geschichte und ihre Charakterzüge. Und wir begleiten sie gleich auf ihren ersten Fall, den sie für ihre neueröffnete Agentur erledigt. Sie hat sich selbstständig gemacht als Privatdetektivin und will endlich auf eigenen Beinen stehen. Sie soll einen Folianten beschaffen und wir begleiten sie auf den wilden Verfolgungen auf den verschneiten Straßen von London. Ich finde die Zeit, in der die Geschichte spielt super. Die Straßenbahnen rattern durch die Straßen, Luftschiffe bringen einen auf dem schnellsten Luftweg zu seinem Ziel und die Tube ist in ihrem Untergrund doch immer noch ein sehr gefährliches Unterfangen.
Am Ende lernen wir Payne kennen. Er hat seine eigene Geschichte und auch seine Frau spielt eine Rolle in den Geschichten. Beide sind auf ihre ganz eigene Art und Weise sehr interessante und für mich auch sehr sympathische Charaktere. Ich freue mich immer wieder, wenn ich das Buch aufmache und mich wieder in ihre Welt stürze. Es gibt so viel zu entdecken, so geht es im zweiten Teil darum, dass Frost & Payne nun zusammenarbeiten, er ist bei ihr im Geschäft miteingestiegen, hilft ihr. Als ehemaliger Pinkerton hat er so seine Möglichkeiten, was ihrem Geschäft bestimmt guttut. In diesem Band geht es um einen Prototyp einer Waffe, der entwendet wurde und der unbedingt innerhalbe einer Woche wiedergefunden werden muss, denn dann kommt hoher Besuch und da muss er unbedingt da sein. Ob Frost und Payne es wirklich in der Woche schaffen? Schließlich haben sie ja auch noch eigene Probleme aus der Vergangenheit, die sich nicht so einfach abschütteln lassen und somit ja auch noch zusätzlich die Arbeit erschweren.
Tja und dann in Band drei begeben wir uns mit ihnen auf eine sehr spannende Reise nach York. Wir fliegen mit dem Luftschiff, was unglaublich interessant ist, gern hätte ich so etwas selbst mal erlebt. Wir haben einen Auftrag bekommen, dass wir eine Bibliothek finden sollen, von alten Aufzeichnungen, die die Geschichte gerade in der wissenschaftlichen Entwicklung vorantreiben könnte. (Ich merke gerade, ich sage schon wir, denn ich habe voll das Gefühl, dass ich mit den beiden mitreise.) Doch auch das ist gar nicht so einfach, denn es ist alles in einem Rätsel verpackt, es soll ja schließlich nicht jeder an diese Werke kommen und dann haben Frost und Payne ja noch ihre Vergangenheit, kann die ihnen in diesem Fall einen Strich durch die Rechnung machen?
Wir ihr bestimmt schon gemerkt habt, bin ich echt begeistert von dieser Reihe. Mir gefällt der Schreibstil von Luzia Pfyl unglaublich gut. Ich kann mich voll in die Geschichte hineinversetzen und ich bin voll dabei. Ich bin begeistert von ihren Ideen, den unterschiedlichen Charakteren, die sie geschaffen hat und die aufeinandertreffen und dann immer so kleine Zwischenschübe, die einen neugierig machen auf das, was da so noch kommen mag, denn es gibt da so eine Sache in der ganzen Reihe, die ich euch ja noch gar nicht verraten habe. Es gibt da einen Durchgeknallten, der Versuche an Kindern macht, die anfangs noch gesund waren und dann von ihm einfach so mechanische Körperteile erhalten. Dass es viele nicht überleben, ist wohl klar. Aber was macht er da, warum macht er das und was hast das mit Frost und Payne zu tun?
Ich würde sagen: lest es selbst und lasst euch entführen, denn diese Reihe ist richtig gut.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Wie schlägst du dich in einer verseuchten Welt in der nur Gene zählen?

Perfektion
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Wir steigen sofort in die Handlung ein und befinden uns in einem Schweber. Ein Flugobjekt. Uns wird die Geschichte aus der Perspektive von Adara erzählt. Erst betrachten wir noch durch die Fenster die ...

Wir steigen sofort in die Handlung ein und befinden uns in einem Schweber. Ein Flugobjekt. Uns wird die Geschichte aus der Perspektive von Adara erzählt. Erst betrachten wir noch durch die Fenster die verdorbene Landschaft, nichts ist lebensfähig und im nächsten Moment erleben wir einen Absturz, der zwei der drei Passagiere das Leben kostet. Adara überlebt, mit ihrem ungeborenen Baby im Bauch. Sie ist etwas Besonderes, denn nicht viele haben die Möglichkeit ein Kind zu bekommen. Nun ist sie da, in dieser Welt, wo es nichts Lebendiges gibt und muss sich verstecken, vor Drohnen, die scheinbar auf der Suche nach ihr sind, denn ihre Freundin hat im Sterben gesagt, sie solle flüchten und der Firma Genteck nicht trauen. Sie hört darauf, denn sie hat irgendwie Angst um das Kind in ihrem Bauch. Warum weiß sie aber nicht, denn sie hat nur noch Erinnerungen an die letzten paar Monate, alles was vorher war, wird ihr genommen. Sie sucht Hilfe, doch wo soll sie hin, wen soll sie finden und wer kann sie aufnehmen. Nachdem der Pilot von einer Drohne erschossen wird, weiß Adara, dass sie wegmuss. Sie muss sich verstecken. So begleiten wir sie auf der Flucht durch die Stollen, die sich unter der unbenutzbaren Erde befinden. Doch auch dort wird sie von Drohnen gefunden, dann gibt es sogar Kopfgeldjäger und Piraten, wie soll sie das schaffen?
Soviel erstmal zum Inhalt. Nun zur Grafik, denn das Cover finde ich richtig, richtig gut. Wir sehen Dornenranken in der Form einer DANN-Helix. Das hat mich schon sehr neugierig gemacht, da musst ich einfach wissen, worum es in dem Buch ging. Überall die spitzen Dornen an den Ranken, dann schlagen von unten die Flammen eines Feuers auf und im Hintergrund sieht man nur noch dichten Rauch. Ich finde es einfach klasse. Auch im Buch werden Grafiken benutzt, denn die unterschiedlichen Kapitel haben auf den Seiten die DNA-Basen. Das passt einfach super zu der Thematik der veränderten Gene und dem, was Genteck dort wohl macht. Im Ebook ist dies leider nicht zu sehen.
Nun zum Stil. Der erste Teil einer Reihe gibt oft noch nicht so viele Infos über die Personen, sondern bringt uns erstmal in die Handlung herein. So ist es auch in diesem Buch. Die Idee für die Reihe finde ich super, schließlich bin ich auch Fan von Dystopien und mir gefällt die Thematik sehr gut. Adara ist aus meiner Sicht eine überlegte Person, Laura Kier hat sich überlegt, wer uns hier die Geschichte erzählt, denn Adara erzählt eben aus ihrer Perspektive und weiß eben nicht mehr viel. Sie weiß nur von den letzten drei Monaten in der Einrichtung, da kann sie nicht viel wissen. So lernen wir wie sie, langsam alles kennen. Doch sie darf eben noch nicht alles wissen. So stehen gerade am Ende dieses Bandes noch viele Fragen offen, aber das ist für eine Reihe genau richtig. Die Welt die Erschaffen wurde, finde ich sehr interessant und gut ausgedacht. Wir haben es mit Strahlung und unterschiedlichen Schichten im Gensystem zu tun. Spannung baut sich auch auf. Deshalb empfehle ich dieses Buch gern weiter. Dennoch sind es nur vier Sterne, da eben ein bisschen mehr Leben in den einzelnen Personen schön wäre, was ja aber in Teil zwei dann vielleicht kommen wird.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Wie entscheidest du dich, wenn dein Verlobter alles ist, was du verachtest?

Die Bärenführerin
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Wir befinden uns in Deutschland, genauer in der Eifel und zwar im Jahr 1347. Die Frauen haben eine sehr untergeordnete Stellung. Somit soll die siebzehnjährige Agnes bald ihren Verlobten Bernard heiraten, ...

Wir befinden uns in Deutschland, genauer in der Eifel und zwar im Jahr 1347. Die Frauen haben eine sehr untergeordnete Stellung. Somit soll die siebzehnjährige Agnes bald ihren Verlobten Bernard heiraten, doch sie will nicht. Erst dachte sie noch, dass sie sich vielleicht daran gewöhnen könnte, denn so war das nun einmal. Die Eltern oder eben in dem Fall der Vater suchten den zukünftigen Ehemann aus und es sollte ja auch der Grafschaft guttun, darum hatte Agnes eine gewisse Verantwortung, die sie trägt. An Agnes ist aber etwas besonders, denn scheinbar versteht sie die Tiere und eben auch ihre Bedürfnisse. Sie kann sich Tieren nähern ohne dass sie ihr etwas tun, wo andere sich fürchten und niemals draufzugehen würden. Deshalb liegt ihr das Wohl von jedem Tier auch am Herzen. Bei Bernard ist das anders. Erst ist sehr herzlos und übermütig. Tiere tötet er zum Spaß und damit kommt Agnes nicht klar.
Als ihr Hund stirbt, trauert sie und ihr Vater will ihr eine Freude machen, indem er eine Gauklertruppe auf die Burg kommen lässt, die in ihrer Gruppe einen Tanzbären haben. Doch dieser Tanzbär ist krank und eigentlich auch nur noch zum Sterben auf die Burg gekommen. Agnes begleitet ihn auf seinen letzten Stunden und kommt dabei Kilian näher. Er ist der Sohn des Gaukleroberhauptes und so ganz anders, als Bernard. Aber niemals könnte diese Beziehung funktionieren, es wäre unter ihrem Stand und hätte, wie sich herausstellt noch ganz andere Folgen, denn die Hochzeit ist ja terminlich schon angesetzt. Als Bernard dann aber die Gaukler auf das Übelste beschimpft und Agnes das mitansehen muss, muss sie eine Entscheidung treffen. Kann sie ihr Leben wirklich bei diesem Mann verbringen und gute Miene zum bösen Spiel machen?
Lea Weisz entführt uns mit ihrem historischen Roman in eine Zeit, in der ich nicht leben möchte. Sie schildert uns Situationen, die einen froh machen, dass man damals als Frau nicht leben musste. Ihre Charaktere haben Form und Seele. Jeder Charakter hat eine Vergangenheit und seine Geheimnisse, Wünsche und Nöte. Sie sind abgerundet. Neben Agnes, ihrem Vater, Bernard und der Gauklertruppe gibt es noch ihre Schwester, einige Leute auf der Burg, wie Männer aus dem Stall, die neue Stiefmutter und eine zweite Gauklertruppe, die die Handlung vorantreiben. Wer hier an Friede, Freude und Eierkuchen auf der Reise von Gauklern denkt, die ihre Vorführungen machen, der hat sich geirrt. Es geht um Macht, um das Überleben und um die Rivalität untereinander. Ich mochte diesen Roman sehr, auch wenn er mir doch oft ein sehr unangenehmes Gefühl in der Magengrube beschert hat, wenn die damaligen Verhältnisse geschildert wurden. Doch gab es auch Momente zum Lachen, zum Schmunzeln und zum Hoffen.
Wer nun Interesse an diesem Buch gefunden hat, der sollte gar nicht zögern und es besorgen, sich eine Weile entführen lassen und Agnes relativ bald, als junge Freundin aus einem Buch gewinnen.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Gelungener Einstieg für Sunday Night

Blutschatten
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Ich kannte Kathy Reichs bisher nur von „Bones“ und da gefiel mir ihr Stil sehr gut, weshalb ich mich sehr über das Rezensionsexemplar von „Blutschatten“ gefreut habe. Der Random House Audio Verlag hat ...

Ich kannte Kathy Reichs bisher nur von „Bones“ und da gefiel mir ihr Stil sehr gut, weshalb ich mich sehr über das Rezensionsexemplar von „Blutschatten“ gefreut habe. Der Random House Audio Verlag hat mir dieses Hörbuch zur Verfügung gestellt und mir damit ein paar sehr aufregende Stunden bei der Autofahrt beschert. Die Sprecherin ist Britta Steffenhagen, die auch das letzte Hörbuch gesprochen hat, welches ich rezensiert habe. Diesmal klingt sie anders, sodass ich Mare Barrow und Sunday Night nicht durcheinandergebracht hat. Das finde ich bemerkenswert.
Aber erstmal zum Inhalt:
„Blutschatten“ ist der erste Fall von Sunday Night. Sie war Polizistin, lebt nun sehr zurückgezogen. Kein Handy, kein Internet, aber ein Eichhörnchen, was sie immer wieder besuchen kommt. Sunday hatte eine schwere Kindheit, wurde dann von Boo aufgezogen und auch dieser beauftragt sie mit einem neuen Fall oder eher, er schickt sie zu der alten Dame, die um ihre Hilfe bittet. Sunday ist anfänglich nicht gerade angetan, doch etwas an diesem Fall bringt sie dazu, dass sie zusagt und es übernimmt. Sie soll die Enkelin der alten Dame suchen. Oder eher sich an den Attentätern rächen, die ihre Tochter und ihren Enkel umgebracht haben und die vielleicht auch ihre Enkelin entführt haben. So begibt sich Sunday auf eine Reise durch verschiedene Städte in Amerika und wir begleiten sie mit. Sie ist schlagfertig und hat einen sehr angenehmen Sarkasmus auf ihren Lippen, der mir gut gefallen hat. Sie trifft immer wieder auf die Polizei und die ist nicht sonderlich von ihren Bemühungen begeistert, denn das hieße ja, dass sie ihre Arbeit nicht gut gemacht haben und Sunday ist so ein Mensch, der macht halt auf seinem Weg doch immer mal wieder ein bisschen Ärger. Außerdem bekommt sie eine Belohnung pro Attentäter, den sie ausliefert oder zur Verantwortung zieht. Nachdem das die Polizisten wissen, ist doch Sunday eigentlich eher ein Killer, als nur eine Detektivin, oder? Tja und so landen wir immer wieder in Turbulenzen und erleben Ungereimtheiten, die es zu beseitigen gibt.
Mir gefällt der Stil von Kathy Reichs sehr gut, wie sie den Charakter Sunday Night geformt hat. Sie hat ihre Ecken und Kanten und gerade das macht sie doch zu einem sympathischen Persönchen. Durch den Fall erfährt man immer mehr über ihre Vorgeschichte und ihre Macken, man lernt sie kennen. Weiß, dass sie wohl eine gute Polizistin war und Ahnung davon hat, was sie da tut. Sie ist wirklich eine ausgeformte Person, was sie einem ein bisschen ans Herz wachsen lässt. Auch der Fall, den wir begleiten ist sehr interessant geschildert. Teilweise ist er sehr verworren, aber das ist ja auch gut so, denn sonst wüsste man ja gleich, wer der Mörder ist, was passiert und wo die Reise hingeht. Nebencharaktere werden gut eingebunden, finden ihre Berechtigung und sind nicht einfach nur dazu da, damit die Handlung vorwärtsgeht. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Fall der guten Sunday.
Da ich es als Hörbuch gehört habe, muss ich am Ende nochmal auf die Sprecherin zurückkommen. Ach, ich glaube ich habe meine liebste Hörbuchsprecherin gefunden. Bei „Die rote Königin“ hat sie mir schon super gefallen und auch hier fand ich Britta Steffenhagen echt super. Wie schon gesagt, ich konnte voll zwischen Mare Barrow, aus dem letzten Hörbuch und Sunday Night unterscheiden, obwohl ich sie sofort hintereinander gehört habe. Sunday klingt wie eine erwachsene Frau, Mare war wirklich noch jünger, wirkte von der Stimme her viel kämpferischer. Frau Steffenhagen hat sich den Rollen angepasst, legte Emotionen rein und das fand ich klasse. Ich freue mich schon auf weitere Hörbücher mit ihr!