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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2019

Selten einen so vielschichtigen Roman gelesen!

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Es ist der erste Roman von Joel Dicker, welchen ich gelesen habe und er hat mich absolut überzeugt - es ist ein Roman, ein Krimi, ein Thriller und eine grenzenlos gute Unterhaltung überhaupt!
Zur Handlung, ...

Es ist der erste Roman von Joel Dicker, welchen ich gelesen habe und er hat mich absolut überzeugt - es ist ein Roman, ein Krimi, ein Thriller und eine grenzenlos gute Unterhaltung überhaupt!
Zur Handlung, im Jahr 1994 werden zu Beginn des ersten Theaterfestivals in Orphea der Bürgermeister, seine Familie und eine unbeteiligte Joggerin, Meghan Paladin, ermordet. Die beiden Ermittler der State Police, Derek Scott und Jese Rosenberg verhaften nach vielen Indizien einen Schuldigen, dieser kommt auf der Flucht vor den Polizisten um. 20 Jahre lang herrscht Ruhe, da gesehen in Orphea kurz vor dem 20igsten Theaterfestival erneut Morde und die Journalistin Stephanie Mailer verschwindet. Der Grund: Die Morde in Orphea aus dem Jahr 1994. Den der Mörder ist wohl immer noch im Ort!
Ich weiß nicht, ob man das Buch "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" einen Roman getauft hat, weil man nicht wirklich weiß, ob es die Geschichte einer Stadt (die es in Wahrheit nicht gibt, wohl aber die Hamptons, eine wunderschöne Gegend in der Nähe von New York City) und deren Bewohner, deren Verflechtung untereinander zum Grund hat, oder ein Krimi ist mit thrillerhaften Zügen. Meisterhaft versteht es Joel Dicker die verschiedenen Fäden zu einem hervorragend geschriebenen Plot zu verweben. Ständig war ich daran, immer und immer weiter zu blättern und zu lesen, weil die Handlung nie fade oder gar langweilig wurde, sondern immer neue Aspekte der Bewohner und handelnden Personen in den Roman einfloßen. Vor dem inneren Auge konnte man die beiden Ermittler genauso sich vorstellen, wie den schrulligen "Erfolgsschreiberling und Regisseur" Kirk Harvey, welcher in 1994 eigentlich Polizeichef von Orphea war und nun ein Theaterstück geschrieben hatte um es 20 Jahre später zur Aufführung zu bringen. Alle Charaktere sind wunderbar gezeichnet mit allen ihren Ecken und Kanten, Wünschen und Enttäuschungen und das, ohne das die Spannung des Plots abfallen würde. Mich hat der Roman, Krimi, Thriller "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" absolut überzeugt. 5 Sterne!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Gut! Besser! Strobel!

Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe
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Ein echt wahrhafter "Pageturner" - das Lesezeichen brauch man nicht wirklich, man kann das Buch sowieso nicht aus der Hand legen. Aber erstmal zur Handlung....
"Tiefe Narbe" ist der Beginn einer Trilogie, ...

Ein echt wahrhafter "Pageturner" - das Lesezeichen brauch man nicht wirklich, man kann das Buch sowieso nicht aus der Hand legen. Aber erstmal zur Handlung....
"Tiefe Narbe" ist der Beginn einer Trilogie, welche sich Arno Strobel rund um den angehenden Profiler Max (eigentlich Maximilian, aber den Namen mag er nicht wirklich) Bischoff und dessen älteren Partner, Horst Böhmer, ausgedacht hat.
Im ersten Teil, dessen letzter Teil in diesem Jahr im Februar erschienen ist, geht es um einen mehr als verwirrenden Fall. Taucht in der Polizeistation des K11 in Düseldorf der Investigativjournalist, Passek, auf, über und über mit Blut besudelt, nicht sein eigenes. Schnell wird er des Mordes verdächtigt, auch weil er sich immer wieder in widersprüchliche Dinge und Aussagen verstrickt, auch seine mher als spröde Ehefrau gibt nicht immer das beste Bild ab. Auch wenn sich 'Böhmer und Bischoff auf der richtigen Färte wähnen, geraten sie in ein Strudel ungeahnter Ereignisse, denn es geschehen weitere Morde.
Die Handlung um die beiden Polizisten vom K11 ist unglaublich spannend und wendungsreich aufgebaut. Zu keinem Zeitpunkt des Thrillers ist der Leser in der Lage, sich auf eine Person festzulegen. Hat man es getan, wird es in den nächsten 3-4 Kapiteln wieder widerlegt. Die Handlung ist fesselnd aufgebaut, man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Lesezeichen einfach zwecklos.
Wer einen Thriller sucht mit Gänsehautcharakter ist bei diesem Buch genau richtig!

Veröffentlicht am 24.03.2019

Tsokos von seiner besten Seite!

Abgeschlagen
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Ich konnte mich an Abgeschnitten gar nicht mehr so erinnern, obwohl es damals ein richtiger Pageturner war und ich den Thriller in gerademal 2 Tagen durchgefräst hatte! Aber trotzdem hatte ich mir "Abgeschlagen" ...

Ich konnte mich an Abgeschnitten gar nicht mehr so erinnern, obwohl es damals ein richtiger Pageturner war und ich den Thriller in gerademal 2 Tagen durchgefräst hatte! Aber trotzdem hatte ich mir "Abgeschlagen" gekauft, weil mir die Thriller von Michael Tsokos gefallen, zumal man auch medizinisch unterhalten wird. In Abgeschlagen steht diesmal Paul Herzfeld im Mittelpunkt, welcher in den anderen Thrillern in er Regel als Chef von Fred Abel brilliert. Die Handlung spielt in Kiel, ca. 10 Jahre vor den Vorkommnissen auf Helgoland in "Abgeschnitten", Paul Herzfeld ist Mitte Dreißig und in der Kieler Rechtsmedizin angestellt, sein Chef, Volker SChneider ist ein echter Egomane und lässt neben sich kaum jemanden gelten. Die brilliante Art von Paul die Todesursache zu finden, ist ihm ein Dorn im Auge, will der Egoist doch eigentlich Chef der Kieler Rechtsmedizin werden. Jedes Mittel ist Schneider Recht. Da werden in Kiel Leichen verstümmelt aufgefunden, der Mörder hat den Leichen die Arme abgeschlagen mit einer Machete und diese so drapiert als wären es Engelflügel. Die Recherche zu diesem Fall, an dem eigentlich der Kriminalkommisar Thomforde die Ermittlungen leidet, werden im Hintergrund zu einem "Machtkampf" zwischen Schneider und Herzfeld. Allerdings laufen die Ermittlungen in ganz andere Bahnen und Herzfeld begiebt sich, auf eigene Faust ermittelt, in große Gefahr....
5 Sterne, um es kurz zu machen! Schreibstil super, Spannungsbogen super, gut der Ekelfaktor bei dem Fund mancher Leichen ist halt in den Thrillern meistens dabei, ob man ihn will oder nicht.

Veröffentlicht am 17.03.2019

1984 in der Zukunft!

Drohnenland
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Was schon George Orwell in seinem Roman aus einem Jahreszahlendreher gemacht hatte - 1948 in 1984 und was sich Orwell dort schon hatte vorstellen können - und in unseren Jahren schon längst Gewissheit ...

Was schon George Orwell in seinem Roman aus einem Jahreszahlendreher gemacht hatte - 1948 in 1984 und was sich Orwell dort schon hatte vorstellen können - und in unseren Jahren schon längst Gewissheit geworden ist, hat Tom Hillenbrand noch um eine Komponente erweitert: Drohnen - in allen erdenklichen Größen und Formen überwachen nicht nur neuralgische Plätze, um vor Kriminalitäten zu schützen, sondern um vor allen Dingen auch die Konsumenten bis ins letzte Detail auszuspähen. Eine beklemmende Zukunftsvision, in welcher Ermittler nicht mehr persönlich zum Tatort müssen, sondern diese sich dort in den Tatort spiegeln können. Schauerlich, beklemmend und doch gar nicht mal so unrealistisch - das unrealistisch ist das schlimmste daran. Freiheit und freizügiges Denken ist in der Europäschen Union der 2050iger Jahre völlig undenkbar, alles, aber auch alles wird vorherbestimmt und die Gedanken der Bewohner und deren Gewohnheiten werden durch Drohen überwacht und gesteuert. Genau vor diesem Hintergrund beginnt der ewig Lakrize kauende Kommisar Westerhuisen den Mord an dem Unionsparlamentsabgeordneten Pazzi zu untersuchen. Im Dauerregen von Brüssel entspannt sich vor dem Szenario der totalen Überwachung im "Drohnenland" eine gespenstische Szenerie, wie kann man die totale Überwachung denn umgehen. Ich fand das Buch total beklemmend, da einige der in dem Buch gezeigten Möglichenkeiten eigentlich schon längst Realität sind und manche der Politiker in der EU und auch gerade eine Partei aus Süddeutland diese Überwachung gerne hätten.... Das Buch selbst ist sehr gut und spannend geschrieben - für Leser mit Bezug zu Zukunftsvisionen in meinen Augen ein Muss - erinnert sehr an Qualityland von Marc-Uwe Kling! Ich gebe "Drohnenland" 5 Sterne!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Was uns künstliche Intelligenz bringen kann....

Die Tyrannei des Schmetterlings
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Häufig ist schon darüber geschrieben worden, was künstliche Intelligenz dem Menschen bringt, aktuell gehen die Ansätze darüber, Kaffeemaschinen automatisch laufen zu lassen und die Diskussionen über autonomes ...

Häufig ist schon darüber geschrieben worden, was künstliche Intelligenz dem Menschen bringt, aktuell gehen die Ansätze darüber, Kaffeemaschinen automatisch laufen zu lassen und die Diskussionen über autonomes Fahren oder daily planner oder was auch immer uns das Alltagsleben erleichtert. Der Ansatz in "Die Tyrannei des Schmetterlings" geht bei KI darüber weit hinaus.....
Die Handlung: Luther Opoku ist "Undersherriff" in einem kleinen Ort in der Sierra Nevada, welches eigentlich sich mit unerlaubtem Drogenanbau und ähnlichen kriminellen Delikten beschäftigt, eines Tages wird er uns seine Kollegin Ruth zu einem Unfall mit Todesfolge gerufen. Was wie ein Unfall aussieht, ist in Wahrheit ein Einstieg zu etwas unermesslich größerem und mit einem einfachen Unfall, der anscheinend doch keiner gewesen ist oder einfach in unterschiedlichen Zeiten stattfand, nicht zu erklären. Ein Wettlauf mit der Zeit, mit Horizonten entsteht und das unerklärliche um ARES nimmt seinen Lauf.
Meiner Meinung nach, ist das Thema KI ziemlich komplex und kann sich unendlich in verschiedene Ebenen entwickeln, ob es der Alltag ist, Änderung von Lebensbedingungen oder der Weltfrieden. Und genau das ist auch das Problem in dieser Handlung, irgendwann wird die Handlung im Rahmen noch erfassbar, allerdings sobald sie ins Detail geht, nicht mehr greifbar. Der Leser wird auf eine Reise mitgenommen, welche durch Erklärungen und Beschreibungen, irgendwann das Prätikat "Thriller" verliert. Zu oft schweifen die Erklärung des Gelesenen ab und nehmen damit eigentlich den Spannungsbogen, welcher ein Thriller haben sollte. Ich musste mich ernsthaft durch manche Passagen quälen. Einfach der Wille, das Ende und das Ergebnis von ARES und ob man KI auch stoppen kann, wenn sie sich verselbständigt hat, ob wir als Menschen unsere eigene geschaffene KI auch abschalten können, hat mich weiterlesen lassen. Denn die eigentliche Handlung wurde durch, meines Erachtens umständliche Erklärungen, überlagert.
Das kenne ich von "der Schwarm" oder "Limit" anders. Auch hier hatten die Bücher mehr als 700 Seiten, aber die Spannung blieb erhalten. Das fehlt bei "Der Tyrannei des Schmetterlings" ziemlich. Deshalb nur 3 Sterne.