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Veröffentlicht am 24.01.2017

Toller Historienroman vom Vorabend des 30jährigen Krieges!

Die Tochter des Fechtmeisters
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Clarissa ist die Tochter des Fechtmeisters Frietjoff aus Rostock und selbst eine begabte Fechterin. Der Leser erlebt nicht nur die Lebensjahre in Rostock sondern, und damit beginnt der Roman eigentlich ...

Clarissa ist die Tochter des Fechtmeisters Frietjoff aus Rostock und selbst eine begabte Fechterin. Der Leser erlebt nicht nur die Lebensjahre in Rostock sondern, und damit beginnt der Roman eigentlich erst interessant zu werden, die Reise zur Messe nach Frankfurt, wo die Festschüler Marius und Alexander zu Meister des Schwertes gekürt werden sollen. Auf dem Rückweg muss Clarissa mit ansehen, wie ihr sehr geliebter Vater hinterrücks ermordet wird und flieht. Eine wilde Verfolgungsjagd auf die Mörder quer durch eine durch Religionsunfrieden zerissenes Deutsche Reich beginnt, mitten hinein in den Zwist zwischen Katholiken und Lutheraner, wie die Protestanten in der damaligen Zeit genannt werden, zwischen den Fechtgemeinschaften der Marxbrüder und der Federfechter und den Bruderzwist zwischen dem Kaiser Rudolf und Matthias und den damit verbunden Intriegen um Macht und Krone.
Der Roman bietet eine wunderbare Grundlage, sich in das Leben der Menschen im beginnenden 17ten Jahrhundert hineinzulesen. Es ist kein Geschichtsepos, welches den Lebensweg einer historisch bekannten Person verfolgt und deshalb umso schöner zu lesen. Sabine Weiß ist ein sehr lesenswerter Roman gelungen, welcher nicht nur den Zwist der Festschulen der Marxbrüder mit den neu emporgekommenen und vom Kaiser Rudolf protegierten Federfechtern zum Thema hat, vielmehr zeigt der Roman unterschwellig auf, warum im Jahre 1618 das Pulverfass in einem 30 Jahre währenden Krieg explodieren musste. Ein schwacher Kaiser, welcher sich mehr um seine Experimente in Prag mit seinen Magistern kümmert, als um sein durch Religionsfragen zerrüttetes Reich zu kümmern und die oberen 10.000 welche mehr mit sich selbst beschäftigt sind und nur eigene Interessen verfolgen. Vor diesem Hintergrund webt Sabine Weiß einen sehr gut zu lesenden, durch lockeren und kurz und prägnanten Schreibstil leicht zu verfolgenden Roman um die Wirren von Fritjoffs Fechtschule und dessen Verstrickungen um Macht und die Kaiserkrone. Der Roman lässt das Leben der Menschen in Rostock, Frankfurt und Prag sehr lebendig werden, was meines Erachtens zum Lesespaß sehr angenehm beiträgt. Für mich dafür 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.01.2017

Ein wahnsinnig megageiler Historienepos

Die Säulen der Erde
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....Eine kleine Priorei in Kingsbridge möchte durch den Bau einer Kathedrale groß rauskommen. Intriegen und Komplotte gibt es wohl nicht erst zu Donald Trumps Zeiten, sondern waren bereits im Mittelalter ...

....Eine kleine Priorei in Kingsbridge möchte durch den Bau einer Kathedrale groß rauskommen. Intriegen und Komplotte gibt es wohl nicht erst zu Donald Trumps Zeiten, sondern waren bereits im Mittelalter ein sehr beliebter Spaß der Großen und Mächtigen und solchen, welche es werden wollen. Ich glaube über diesen Roman ist schon unheimlich viel geschrieben worden. Für mich immer noch der beste Historienroman, den Ken Follett geschrieben hat und jede seiner mehr als 1100 Seiten ist es wert, gelesen zu werden. Ken Follett schreibt die Intriegen des Bischofs und des Königs Stephan so einschneidend, das man am liebsten beiden eigenhändig den Hals umdrehen möchte. Man ist bei den Romanen von Ken Follett eh immer mitten drin, statt nur dabei. So vergehen die 1100 Seiten Lesespaß im Fluge und man freut sich schon auf den nächsten Romen - dieses Jahr im September ist es wieder so weit. Ich fange schon mal an die Tage zu zählen......

Veröffentlicht am 21.01.2017

.....geht unter die Haut!

Skin
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Man muss ja bei Veit Etzold schon auf einiges gefasst sein, aber als ich den Titel "Skin" las, konnte ich mir so gar nichts darunter vorstellen. Nach "Todesdeal" war es außerdem der zweite Thriller, welcher ...

Man muss ja bei Veit Etzold schon auf einiges gefasst sein, aber als ich den Titel "Skin" las, konnte ich mir so gar nichts darunter vorstellen. Nach "Todesdeal" war es außerdem der zweite Thriller, welcher ohne Clara Vidalis als Ermittlerin auskommen musste. Nun denn, der Anfang ist sehr vielversprechend - eine Leiche wird in einem Bad in einer Badewanne gefunden - Danach Cut! Völliger Ortswechsel, man bekommt einen Crachcurs in - wie benehme ich mich bei einer angesagten Beraterfirma am besten, um der "Superberater" zu werden. Da hat ja Veit Etzold beste Informationen aus seinem eigenen Lebenslauf. Übrigens wusste ich bis zu "Skin" nicht, das man bei American Express eine Karte - nicht käuflich - erwerben kann, bei welcher man sich um alles für einen kümmert, wirklich um alles.....So geht es eine Weile in dem Roman weiter, bis man etwas der Gerede um Übernahmen, Statusmeilen sammeln und wie geht das, überdrüssig wird. Dann kommt doch tatsächlich die erste Wasserleiche, der noch weitere folgen werden und das Buch wird neben einem Exkurs für angehende Berater tatsächlich spannend, ja mehr noch tatsächlich fesselnd und man möchte doch manches Mal dem Hauptprotagonisten Christian, welcher eben Emails auf sein Emailaccount von sich selbt geschickt bekommt - ja Emails von seinem eigenen Emailaccount an sich selbst, zuschreien, er möge sich doch auch mal um was anderes als Berater, Übernahmen und Bonusmeilen und halt die schwarte American Express Super ich kann alles Karte kümmern, denn es geht gerade sein Leben den Bach runter. Und genau das macht den Thriller dann wirklich zu einem Thriller. Man möchte zugern wissen, wie es mit Christian weitergeht, den Wasserleichen und vor allen Dingen, wer findet wen am Anfang des Thrillers. Die Auflösung folgt am Ende, gleichlautend mit dem Hinweis: Passe auf wem du am Ende traust! Für mich hatte der Thriller, auch wenn mir die Berater und Statuspassagen doch ein bisschen zu lange geraten waren, volle Punktzahl! ......aber irgendwan würde ich mir doch schon wieder mal einen Thriller mit Clara Vidalis wünschen!

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Veröffentlicht am 19.01.2017

.......Fahre nicht immer denselben Weg!

Alleine bist du nie
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Der Thriller ist für Personen, welche gerne das Beständige und Kontuinität lieben, nicht wirklich etwas, denn genau darum geht es - eben nicht ausrechenbar zu sein und nicht immer das gleiche zu tun!
Zoe ...

Der Thriller ist für Personen, welche gerne das Beständige und Kontuinität lieben, nicht wirklich etwas, denn genau darum geht es - eben nicht ausrechenbar zu sein und nicht immer das gleiche zu tun!
Zoe Walker, eine Mama von 2 erwachsenen Kindern fährt jeden Tag mit der U-Bahn zur Arbeit, jeden Tag zur selben Zeit, jeden Tag auf dem selben Platz, jeden Tag Umstieg an derselben Station und Ausstieg jeden Arbeitstag zur gleichen Zeit am gleichen Platz. Bis Sie Ihr Gesicht in einer Reklame der Datingagentur findtheone.com in der Gazette findet - nur Sie hatte gar keinen Auftrag dazu gegeben. Der Wettlauf mit dem unbekannten Gegner beginnt und liebgewonnene Verhaltensmuster auf dem Arbeitsweg werden für Zoe zu einer Belastung - denn Alleine ist Sie nie!

Der Thriller hat mir echt sehr gut gefallen, auch wenn die Handlung nur schwer in Tritt kam, am Anfang war mir einfach zu viel Tam Tam um die Annonce, welche Zoe in der Gazette nicht aufgegeben hatte. Erst als mit Isaac ein weiterer Protagonist in der Handlung auftaucht, wird es spannender. Die Charaktere sind auf alle Fälle sehr gut gezeichnet, man wird mit jedem Charakter schnell bekannt und kann sich in die Handlung der Personen sehr gut reinempfinden. Graham, der Chef von Zoe bleibt lange Zeit suspekt, genauso wie Simon, der Lebensgefährte, ebenso Isaac, welcher sich in die Tochter, Katie, verliebt. Auch bleibt lange im Dunkeln, ob es zwischen der Vergewaltigung der Schwester von Kelly Swift einen Zusammenhang gibt. Kelly ist eine der ermittelnden Beamtin in dem Fall. Liebevoll von der Autorin gezeichnet will Kelly von ihrer Vergangenheit loskommen. Die Spannung baut sich eigentlich nur recht langsam auf, viel gibt es zu der Theatervorstellung von Zoes Tochter Katie und der Probe davor zu lesen, bevor die letzten 50 Seiten des Romans beginnen. Fast auf jeder Seite wird der Leser mit einem neuen möglichen Täter konfrontiert und das Versteckspiel, wer nun der Kopf hinter den Zeitungsannoncen ist, treibt seinem Höhepunkt entgegen, bis zum äußerst spannenden Ende. Die letzten 50 Seiten verdienen durchaus das Prädikat Psychothriller und entschädigen vollständig für den etwas lahmen Beginn. Ich habe am Ende, trotzdem es einem wirklich logisch erscheint, mit dem wahren Täter daneben gelegen. Fortsetzung könnte folgen......

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Veröffentlicht am 23.12.2016

Einfach ein echt kurzweiliges und lustiges Buch....

Sieben beste Tage
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....ist wirklich keine schwere Kost. "7 beste Tage" will einfach nur mit Charme und Witz unterhalten. Wer auf Tiefgang aus ist, sollte das Buch besser in der Bücherei lassen. Das wollte ich aber gar nicht ...

....ist wirklich keine schwere Kost. "7 beste Tage" will einfach nur mit Charme und Witz unterhalten. Wer auf Tiefgang aus ist, sollte das Buch besser in der Bücherei lassen. Das wollte ich aber gar nicht und bin nicht enttäuscht worden. Der Protagonist des Buches, Berti Körner mogelt sich mit allerhand dubiosen Jobs und Lügereien so ziemlich durchs Leben - ich sage dazu nur "Schwablone" - wer denkt sich so ein Wortspiel eigentlich aus, muss man da studiert haben? Leider geht dabei auch ziemlich viel schief - die Schwablone....Er lernt die kranke Mia kennen und versucht Ihr mit viel Charme und Gaunereien, Lügen und einfach herrlich verdrehten Illusionen in einer ihm gar nicht gehörenden Wohnung Mia von den operationen abzulenken und ihr Herz zu gewinnen. Wie gesagt, geiler Witz, kein Tiefgang - wer sich einfach nur amüsieren will ohne philosophisch in die gelesenen Texte abzutauchen, wer absolut keine Erwartungen hat an eine spannende Geschichte, sondern einfach nur sich bestens unterhalten lassen möchte, ist mit dem Buch gut beraten, Lachsalven inklusive (immer noch die Schwablone)....Ich hatte das Vergnügen, das Buch auf einer Lesung von Ingo Naujoks zu hören, Tim Boltz war auch selbstverständlich in Verkleidung anwesend und hatte meinen riesigen Spaß!