Wem vertraust Du am meisten?
Die schuldige FrauBethany, die Hauptfigur und Ich-Erzählerin im Thriller von Elle Croft , erlebt ein Horrorszenario. Ihr heimlicher Geliebter, ein berühmter, reicher Geschäftsmann, wird ermordet und der Täter schafft es ...
Bethany, die Hauptfigur und Ich-Erzählerin im Thriller von Elle Croft , erlebt ein Horrorszenario. Ihr heimlicher Geliebter, ein berühmter, reicher Geschäftsmann, wird ermordet und der Täter schafft es unerkannt, in einem perfiden Spiel, Bethany in den Fokus der Ermittlungen zu rücken. Er stalkt und erpresst Bethany mit Dingen, die eigentlich niemand wissen kann und verängstigt sie so sehr, dass sie sich immer mehr in Lügen verstrickt und nicht zur Polizei geht.
Die Geschichte, die die Autorin hier erzählt, ist nicht neu. Ein Verbrechen passiert und alle Indizien und Spuren führen zu einer Person, die ihre Unschuld beteuert, diese aber nicht beweisen kann, und die sich am Ende durch ihr Verhalten immer tiefer in Widersprüche und Lügen manövriert.
Der Leser begleitet Bethany durch dieses Szenario, erlebt ihre Affäre, das Zerwürfnis, ihre Lügen, erhält mit ihr zusammen die Nachricht vom Mord an ihrem Geliebten und durchlebt mit ihr die Panik beim Auffinden der Botschaften des Mörders.
Leider hat die Autorin es hier nicht geschafft mich in die Geschichte hineinzuziehen. Ihre Beschreibungen der Emotionen und die sich ständig wiederholenden Gedankengänge von Bethany haben mich ziemlich schnell genervt, sind unglaublich langatmig und Spannung ist da bei mir nicht aufgekommen. In einem Film, wo die Emotionen innerhalb von Sekunden über Mimik, Gestik, oder passende Musik ausgedrückt wird, hätte das vielleicht gut funktioniert, hier war aber die seitenlange Beschreibung leider sehr mühselig zu verfolgen.
Die Hauptfigur wird durch ihre Art und ihr unlogisches Verhalten schnell unsympathisch, man wünscht ihr am Ende fast, dass sie schuldig ist. Ob die Autorin diesen Effekt beim Leser erzielen wollte, kann ich nicht sagen. Vielleicht ist das ja so beabsichtigt um zu verdeutlichen, wie schuldig Bethany für ihre Umgebung wirkt.
Am Ende des Buches lässt die Autorin den Mörder zu Wort kommen und er erklärt sich dem Leser, macht sein Motiv deutlich und erzählt die Einzelheiten der Tat. Ich fand es gut letztlich zu erfahren wer für die Tat verantwortlich ist. Beim Motiv hat die Autorin auf altbewährtes zurückgegriffen. Die Rechtfertigung des Täters sind mir etwas zu schwammig und die Erklärungen zur Tat nicht unbedingt plausibel und nachvollziehbar.
Leider muss ich sagen, dass es zu diesem Thema spannendere Bücher gibt.