Das Leben kehrt in der Nachkriegszeit zurück
In den Scherben das Licht„In den Scherben das Licht“ - ein passender Titel für diesen Roman von Carmen Korn, in dem es um die Sorgen und Not der Menschen nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, aber ebenso um ihren Mut, ihr Geschick ...
„In den Scherben das Licht“ - ein passender Titel für diesen Roman von Carmen Korn, in dem es um die Sorgen und Not der Menschen nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, aber ebenso um ihren Mut, ihr Geschick und ihren Ehrgeiz beim Wiederherstellen eines normalen Lebens geht.
Im Mittelpunkt des Romans stehen die Bewohner eines Hauses in Hamburg und ihre Bekannten (alle dem Theatermilieu bzw. dem Kulturbereich verbunden) und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen.
Korn erzählt chronologisch von 1946 bis 1955, wie sich das Leben der Protagonisten in diesen fast 10 Jahren ändert. Sie versuchen in der zerstörten Stadt zunächst mithilfe des Schwarzmarktes, am Leben zu bleiben. Ihre Familien sind durch den Krieg auseinander gebrochen. Die Menschen, eine interessante ziemlich bunte Mischung unterschiedlicher Typen mit ganz unterschiedlichen Biographien, wissen nicht, ob Angehörige und Bekannte noch leben bzw. was aus ihnen geworden ist.
Die Lebensverhältnisse verbessern sich. Das Haus wird wieder instand gesetzt, es gibt mehr zu essen, das kulturelle Angebot nimmt zu. Vermisste tauchen wieder auf. Alles wirkt durch Hinweise auf historische Ereignisse wie die Währungsreform, die Luftbrücke, die Neueröffnung von Theatern, Hotels, Restaurants und Geschäften wie auch auf Personen aus Politik und Kultur wie Ida Ehre authentisch.
Die Handlung ist zwar interessant, aber den Schreibstil fand ich gewöhnungsbedürftig. Die einzelnen Kapitel, 1-3 pro Jahr und immer auf einen Monat bezogen, werden in ungezählte kurze teilweise Dialog lastige Episoden unterteilt. Das wirkte auf mich etwas „zerstückelt“ und hat mir nicht gefallen.