Leider sehr enttäuschend
Wildflower Summer – In deinen ArmenNachdem ich die Redwood-Reihe letztes Jahr geliebt habe, hatte ich sehr hohe Erwartungen an die neue Dilogie Wildflower Summer und wurde leider enttäuscht.
Das Setting des Buches auf der Ranch hat mir ...
Nachdem ich die Redwood-Reihe letztes Jahr geliebt habe, hatte ich sehr hohe Erwartungen an die neue Dilogie Wildflower Summer und wurde leider enttäuscht.
Das Setting des Buches auf der Ranch hat mir sehr gut gefallen. Die Landschaft und die Zusammenarbeit dort wurden schön beschrieben, sodass ich mich selbst dort hingewünscht habe. Der Schreibstil war wie in den vorherigen Büchern der Autorin wieder flüssig und leicht, sodass die inhaltlichen Probleme, die ich damit hatte etwas besser zu ertragen waren.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Nates und aus Olivias Perspektive erzählt, die ich jedoch beide etwas anstrengend fand.
Olivia ist eine Frohnatur, obwohl sie bereits fast alle verloren hat die ihr Nahe standen, und versucht jedem zu helfen, der ihre Hilfe brauchen könnte. Dadurch, dass sowohl ihr bester Freund Nakos, als auch Nate jedoch überbeschützend sind und sie nie aus den Augen lassen, wird sie als naiv, tollpatschig und nicht alleine lebensfähig dargestellt. Mir gefällt es ehrlich gesagt nicht so gut, wenn es so dargestellt wird als würde eine Frau nicht ohne ihre männlichen Beschützer klarkommen, doch hat Olivia sich selbst bereits auf den ersten Seiten durch eine sehr unüberlegte Handlung gegenüber ihrem besten Freund recht unbeliebt bei mir gemacht.
Nate wiederum hat eine schwere Vergangenheit, eine riesige Statur und möchte Olivia beschützen, weil er es ihrem Bruder bei seinem Tod versprochen hat. Er ist geprägt von Schuldgefühlen, aber auch von den anderen Lasten, die er aus der Kindheit und der Armeezeit davongetragen hat. Trotzdem ist er eigentlich ein „sanftmütiger Teddy, der allen Menschen nur Gutes will.
Die Nebencharaktere Tante Mae, die bereits Olivia und ihren Bruder großgezogen hat und sich um Speis und Trank für die Ranchmitarbeiter kümmert, der Hund Bones und der Vorarbeiter Nakos haben toll in die Geschichte gepasst und waren für mich noch mit das Beste am Buch.
Kommen wir nun zu Olivia und Nates Beziehung, die mein großes Problem an der Geschichte war. Von der ersten Begegnung an bestand eine sexuelle Spannung zwischen den beiden, die rein auf Äußerlichkeiten beruhte. Von da an gab es kein Gespräch zwischen den beiden, dass nicht entweder von Dirty Talk durchzogen war oder in Sex endete. Dadurch konnte mich die Beziehung der beiden überhaupt nicht überzeugen und hat mich mehr an eine Affäre erinnert als an eine ernsthafte emotionale Bindung. Besonders genervt hat es, dass Nate in jedem zweiten Satz den Begriff „Baby“ benutzt und zudem immer wieder wiederholt, dass er „nicht gut genug für sie ist“. Auf der einen Seite sind seine Schuldgefühle natürlich ein wichtiger Teil der Handlung, manchmal ist weniger aber mehr. Auch die Umschreibungen beim Dirty Talk fand ich einfach nur cringy, ich weiß nicht ob sie der Übersetzung geschuldet sind doch Aussagen, wie „du könntest Unterhosen zum Schmelzen bringen“ (S. 78), „höschengefährdend“ oder die Fähigkeit „Höschen zu Staub zerfallen zu lassen“ (S. 215) fand ich eher abtörnend. Auch die zahlreichen Wiederholungen der Beschreibung von Olivias „kornblumenblauen Augen“ und die Kriegsvergleiche beim Dirty Talk haben mir nicht sehr zugesagt, sind aber zum Teil wohl auch dem amerikanischen Patriotismus geschuldet.
Insgesamt war das Buch wie man merkt leider gar nicht mein Fall. Wer gerne Bücher mit vielen Sexszenen und Dirty Talk liest, wird vermutlich mit diesem Buch glücklich werden. Wer aber mit der Erwartung an eine sanfte Liebesgeschichte a la Redwood Love herangeht könnte stark enttäuscht werden. Von mir gibt es daher 2.5 Sterne.