Spannende Graphic Novel über die Terra-Nova-Expedition zum Südpol
Die schlimmste Reise der Welt - Die Graphic NovelIn Sarah Airriess' brillanter Graphic Novel tauchen wir in das Jahr 1910 ein und begeben uns mit der Terra-Nova-Expedition unter dem Kommando von Captain Robert Falcon Scott auf eine faszinierende Reise ...
In Sarah Airriess' brillanter Graphic Novel tauchen wir in das Jahr 1910 ein und begeben uns mit der Terra-Nova-Expedition unter dem Kommando von Captain Robert Falcon Scott auf eine faszinierende Reise in die Antarktis. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und basiert hauptsächlich auf dem Reisebericht von Apsley George Benet Cherry-Garrand, einem zoologischen Assistenten, der die Expedition begleitete.
Das Buch beginnt mit einer persönlichen Geschichte der Autorin und Comiczeichnerin Sarah Airriess, einer ehemaligen Animatorin bei Disney. Die Motivation hinter diesem Projekt und die Faszination für die Geschichte von Scott und seiner Crew, die 1912 tragisch am Südpol endete, bilden einen stimmungsvollen Einstieg.
Die Graphic Novel ist in mehreren Bänden geplant, wobei der erste Band die Vorbereitungen und den Start der Expedition darstellt. Verschiedene Häfen werden angelaufen, es wird geforscht und die Terra Nova wird für die anspruchsvolle Reise vorbereitet. Besonders beeindruckend sind die detaillierten Zeichnungen der Maschinenräume im Herzen des Schiffes und die realistische Darstellung der schwierigen Bedingungen auf See bei schlechtem Wetter.
Die Charaktere werden ausführlich vorgestellt und der Teamgeist steht im Mittelpunkt, der immer wieder in den Bildern und Handlungen zum Ausdruck kommt. Die Besatzung wird als lebendige Wesen dargestellt und ihre Emotionen sind in den Zeichnungen gut erkennbar. Die disneyhafte Stilisierung verleiht den Figuren eine besondere Lebendigkeit und macht sie für den Leser zugänglicher.
Sarah Airriess hat für dieses Projekt sogar ihren Job bei Disney aufgegeben und sich intensiv mit der Geschichte und den historischen Hintergründen auseinandergesetzt. Dies zeigt sich in den präzisen Beschreibungen der Bilder und Panels des Comics sowie in den genauen Grafiken und Beschreibungen von Landkarten und anderen Details, die die Realität der Expedition gut vermitteln.
Obwohl es bereits zahlreiche wissenschaftliche Studien über die Terra-Nova-Expedition gibt, zeichnet sich diese Graphic Novel dadurch aus, dass sie den Zusammenhalt der Mannschaft und die einzelnen Charaktere in den Mittelpunkt stellt. Die Autorin verzichtet bewusst darauf, den Schrecken der Tragödie in den Vordergrund zu stellen, sondern zeichnet die Figuren als Helden auf ihre eigene Art und Weise. Dass im ersten Band keine einzige Frau ein Wort sagen darf, ist schade.
Besonders hervorzuheben sind die stimmungsvollen Landschaftsbilder, die den Leser in die Antarktis entführen, und die gelungene Darstellung der Besatzungsmitglieder. Der erste Band ist ein vielversprechender Auftakt, der die Vorfreude auf den zweiten Teil der Reise in die Antarktis weckt.
Das Buch ist für Jugendliche ab 10 Jahren interessant, auch wenn vielleicht nicht alle Aspekte vollständig verstanden werden. Für Leser*innen, die sich für Geschichte, Expeditionen und Abenteuerreisen interessieren, ist diese Graphic Novel jedoch absolut empfehlenswert.