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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2019

Der Wahnsinn geht weiter...

Die ewigen Toten
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Auch der 6. Teil der Beckettschen Thriller-Reihe um David Hunter ist noch mitreißend und interessant.

Diesmal ist ein altes, dem Abriss erwartendes Krankenhaus der Hauptschauplatz der forensischen Spurensuche ...

Auch der 6. Teil der Beckettschen Thriller-Reihe um David Hunter ist noch mitreißend und interessant.

Diesmal ist ein altes, dem Abriss erwartendes Krankenhaus der Hauptschauplatz der forensischen Spurensuche und Ausgangspunkt der Auflösung einer bestialischen Mordserie.

Hunter bleibt sich treu. Unermüdlich und exakt bei seiner Arbeit, menschlich im Umgang mit seinen Mitmenschen, emotional noch immer aufgerührt durch die Erlebnisse der Vergangenheit.

Ich könnte nicht nachvollziehen, dass man die ersten 5 Teile der Reihe nicht gelesen hat, doch es wäre durchaus problemlos möglich mit diesem Teil einzusteigen.
Alle wesentlichen Informationen zu Dingen, die vorher passierten und zum Verständnis wichtig sind, werden neu eingestiegenen Lesern kurz erläutert und Fans der Reihe gleichwohl wieder in Erinnerung gerufen.

Becketts Schreibstil ist eh unvergleichlich. Mit allen Sinnen taucht man in die Geschichte ein. Überraschungsmomente gibt es viele. Der Autor schafft es von Anfang bis Ende unterschwellig eine Spannung brizzeln zu lassen. Das macht Beckett-Bücher für mich aus. Das ist es, was ich liebe!

Alles in allem eine mehr als gelungene Fortsetzung, die am Ende wieder offen bleibt und so ungeheure Sehnsüchte weckt auf den nächsten Band....

Obwohl es ein gutes Buch ist, war es für mich der bisher "schwächste" Teil der Reihe, darum ein halbes Sternchen Abzug.

Veröffentlicht am 08.08.2019

mysteriös...

Jenseits von schwarz
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Der zweite Teil der Eddie-Beelitz-Trilogie fügt sich optisch super zum ersten. Das mag ich.

Joseph, der noch um seine Schwester trauert, wird bei seiner Arbeit als Security überfallen und niedergeschlagen. ...

Der zweite Teil der Eddie-Beelitz-Trilogie fügt sich optisch super zum ersten. Das mag ich.

Joseph, der noch um seine Schwester trauert, wird bei seiner Arbeit als Security überfallen und niedergeschlagen.
Ein Motiv für die Tat scheint es nicht zu geben.
Es wird nichts gestohlen und auch sonst ..?!
Als Jospeh am nächsten Abend am selben Ort wieder von zwei bewaffneten Männern angegriffen wird, tötet er sie - angeblich aus Notwehr.
Edith ›Eddie‹ Beelitz nimmt sich Jospeh, ihren Job riskierend und ursächlich ihres Helfersyndroms, an und hilft ihm unterzutauchen. Zombie versteckt sich ausgerechnet in der Suchtklinik, vor der er angegriffen wurde...

Die Story verbreitet eine mysteriöse Athmosphäre. Das gefällt mir.
Zudem ist die Handlung spannend erzählt und alle Charaktere wirken mit ihren Stärken und Schwächen nur allzu menschlich.
Es lässt sich einfach gut lesen. Der Schreibstil ist direkt und dennoch emotionsgeladen. Vieles bringt einen zum Nachdenken.

Mir hat die Fortsetzung wieder gut gefallen.
Ich freue mich nun auf das Finale...

Veröffentlicht am 08.08.2019

...besticht durch eine brisante Thematik und spezielle Ermittler

Der Preis des Lebens
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Ich hatte die Ehre dieses Buch vor seinem eigentlichen Erscheinen zu lesen.

Es hat mich zugleich schockiert und gefesselt - schon beim Blick auf das Cover!
Das Motiv ist unappetitlich, aber ein absoluter ...

Ich hatte die Ehre dieses Buch vor seinem eigentlichen Erscheinen zu lesen.

Es hat mich zugleich schockiert und gefesselt - schon beim Blick auf das Cover!
Das Motiv ist unappetitlich, aber ein absoluter Eyecatcher.

Sofort wird man in einen Handlungsstrang hineingeworfen, in dem ein Mensch "extrahiert" wird.
Leider passt dessen Herz zu gut, um einen reichen erkrankten anderen Menschen damit das Leben retten zu können...
...und in diesen Spannungsstrudel wird man hineingezogen und man entkommt ihm erst auf der letzten Seite wieder.
Dieses Buch ist ein echter Pageturner!

Besonders erfrischend ist das Ermittlerduo Sabine Preiss und Michael Lenhart. Beide eigentlich "Käuze", die mit keinem so recht zusammenarbeiten konnten bisher. Doch die beiden müssen bald feststellen, dass sie ziemlich gut harmonieren. Trotz der ernsten Thematik gibt es immer etwas zu lächeln.
Lenhart ist ein sehr cleverer Ermittler. Seine Dialoge sind geistreich und haben wirklich Substanz. Auch seine Art war mir sofort sympathisch.
Auch die Nebenfiguren und Helfer in dem Organraub-Fall werden dem Leser anschaulich vorgestellt und deren Charaktere offenabren sich in ihrem Handeln und dem, was sie sagen.
Zudem ist die Story von politischer Seite her sehr interessant - und spannend wie auch spitzbübisch bis zum Schluss.
Ich hätte mir sogar noch ein paar Seiten mehr gewünscht.

Mir hat die Lektüre unglaublich Spaß bereitet.
Sie hat mich angeregt über Vieles näher nachzudenken bzw. nachzuforschen.
Es ist ein Buch, welches man so schnell nicht vergisst.
Und das ist definitiv 5 Sterne wert.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Ein Roman, der bewegt!

Wo die Freiheit wächst
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Beim Blick auf das Cover erahnt man noch nicht, welch dramatische und bewegende Geschichte sich darin verbirgt.
Das Bild gibt erste Hinweise auf die "Edelweißpiraten", eine der bekanntesten oppositionellen ...

Beim Blick auf das Cover erahnt man noch nicht, welch dramatische und bewegende Geschichte sich darin verbirgt.
Das Bild gibt erste Hinweise auf die "Edelweißpiraten", eine der bekanntesten oppositionellen Jugendgruppen während der NS-Herrschaft.

Frank M. Reifenberg hat mit diesem Werk einen JUgendroman geschaffen, der an die Nieren geht und gegen das Vergessen der Qualen dieser Zeit ankämpft bzw. diese schrecklichen Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten lassen möchte - aus Aerkennung des Mutes und Kampfgeistes der Jugendlichen damals und Warnung für zukünftige politische Entwicklungen.
Schon dies finde ich bemerkenswert und wichtig.

Fernab der angenommenen hintergründigen Motivation des Autors gelingt es Reifenberg dies sehr authentisch und emotional zu transportieren.
Man spürt, es steckt viel Wissen, viel Recherche und Herzblut in dieser Geschichte.
Als Leser kommt man den Charakteren so nah, man hofft, bangt, leidet und, durchlebt Ängste und Träume der Protagonisten mit.
Mich hat die Lektüre sehr ergriffen, ich musste mir oft die Tränchen aus den Augen wischen.
Mehr muss man, denke ich, nicht dazu sagen - DIeses Buch sollte zur Pflichtlektüre für die Sekundarstufe werden.

Die Struktur eines Briefromans ist zusätzlich etwas besonderes.
Man muss sich erst einmal einlesen, doch dann lässt es sich flüssig lesen.
Auch sprachlich wirkt es sehr real durch einige mundartliche Ausdrücke.
Zu jeder Zeit spürt man deutlich und eindringlich die Emotionen der Briefeschreiber. Das ist toll!

Absolut lesenswert und, wie gesagt, eigentlich ein MUSS für alle JUgendlichen ab 16 wie auch Erwachsenen, das dem Leser die Wirren und Probleme der NS- Zeit anschaulich und gefühlsbetont näher bringt.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Ich spüre was, was ich nicht seh...

Blind
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Dieser Kriminalroman fußt auf einer ganz außergewöhnlichen Idee.
Ein blinder Mann, den der Verlauf eines Telefonats mit einer fremden Frau so sehr beschäftigt, der spürt, dass etwas geschehen sein muss ...

Dieser Kriminalroman fußt auf einer ganz außergewöhnlichen Idee.
Ein blinder Mann, den der Verlauf eines Telefonats mit einer fremden Frau so sehr beschäftigt, der spürt, dass etwas geschehen sein muss - und dem niemand so recht glauben will...

Christine Brand erzählt in ihrem Krimi, eine ebenso unglaubliche wie fesselnde Geschichte, deren Spannungsbogen nie abflacht. Durch den häufigen Szenenwechsel, die kurzen eindringlichen Kapitel und das Aufwerfen immer neuer Fragen fliegt man als Leser nur so durch die Seiten.
Ihre Protagonisten sind allesamt sehr platisch, einige überaus sympathisch, andere nicht minder geheimnisvoll.
Das Setting ist schockierend. Man fiebert unwillkürlich mit...

Ich persönlich habe auch viel Neues über Problematiken erfahren, die mit Blindheit in Verbindung stehen. Das hat mich auch irgendwie fasziniert, wie solche Menschen ihren Alltag so feinfühlig meistern.

Das Cover ist egnial. Zum einen haptisch toll, zum anderen auch optisch wohl durchdacht mit dem als Tür dargestellten L, auf dessen Lichtschein eine Person zuläuft. Sonst völlige Dunkelheit.
Sehr metaphorisch und überaus gelungen finde ich.

Ein kleines Pünktchen Abzug, weil mir die Zusammenhänge dann doch zu schnell klar und das Ende etwas überstürzt war.

Doch insgesamt definitiv ein Pageturner!