Spannend düstere Hexenwelt unter Edinburgh
TalusHexenzirkel, Magie und ein machtvolles Artekfakt. Das allein hat mich ja gecatcht. Zugegeben anfangs war ich dann doch etwas skeptisch, ob abwechselnd aus 4 Perspektiven zu lesen für mich gut geht. Ich ...
Hexenzirkel, Magie und ein machtvolles Artekfakt. Das allein hat mich ja gecatcht. Zugegeben anfangs war ich dann doch etwas skeptisch, ob abwechselnd aus 4 Perspektiven zu lesen für mich gut geht. Ich war dann stellenweise wirklich verwirrt und überfordert mit den Situationen und den Charakteren.
Aber als ich dann richtig in die Geschichte eintauchen konnte, war ich ganz verzaubert vom Schreibstil, den unterschiedlichen Zirkeln und der Magie, die sie praktizieren.
Ganz toll fand ich auch die Welt zwischen dem uns bekannten Edinburgh und der Unterwelt. Ich fand gerade letztere super interessant und mal anders erzählt als sonst. Zusätzlich ist die Gesellschaft der Hexen auch echt spannend zu betrachten gewesen. Einmal wie differenziert sie teils miteinander umgehen, weil sie unterschiedlich stark und angesehen sind und dann verglichen damit, wie manche Hexen die "Sterblichen" betrachten. Es war erschreckend grausam wie manche von ihnen Menschen sehen und behandeln. Aber irgendwie hat diese Grausamkeit auch super in die Welt gepasst. Nichts wurde verschönert zwischen Mord, Manipulation und Verschwörung.
Nur mit dem Charakteren hatte ich so meine Bedenken.
Wir haben da Erin eine Studentin, die lieber als Tourguide und Geschichtenerzählerin durch die Katakomben wandert und plötzlich mit dem Übernatürlichen konfrontiert wird. Sie selbst hat dazu noch ganz persönliche Gründe und Ziele endlich eine magische Welt zu entdecken, die alle ihre Sorgen abwenden könnte. Um ihr Ziel zu erreichen geht sie auch auf eigene Faust los, hört dabei naiv wie sie ist nicht auf den Rat anderer. An sich mag ich starke Frauen die für etwas kämpfen und ich konnte ihre Gründe echt nachvollziehen. Aber es war schon Stück weit dumm, komplett planlos ins Ungewisse zu springen. Mehr Glück als Verstand. In Kombination mit Leo war sie aber süß und ich meine, es hat trotzdem Spaß gemacht zu lesen.
Unsere Hexe Lu konnte ich zum Ende hin hat nicht leiden. Anfangs hatte sie schon ethisch fragwürdige Ziele und den Wunsch nach mehr Macht. Kein Charakter mit dem ich sympathisieren konnte. Aber auch so macht Lu nicht wirklich eine Veränderung durch als das ich ihre Handlungen letztlich nachvollziehen konnte.
Noah, ein hochangesehener Hexer mit adligen Wurzeln hat Dinge sehr realistisch betrachtet und beim Mordfall gut kombiniert. Kurz blitzte mal sein Egoismus und die Überheblichkeit auf, aber durch seine Familienverhältnisse und generell dem schlechten Einflüssen ringsum, konnte ich das kommen sehen. Er tat mir schon leid, vorallem da er eigentlich ganz allein ist und niemanden hat.
Nun zu meinem liebsten Exemplar: Leo
Mysteriös und doch irgendwie vorhersehbar, was sich hinter ihm verbirgt. Aber ihn fand ich einfach am Angenehmsten. Nach dem Motto harte Schale, welcher Kern wollte er steht's das Richtige tuen, die Regeln befolgen. Wie es dabei um seine Gefühle steht, blieb erstmal nebensächlich und war doch wichtig für den Leser. Ob mochte ihn wirklich. Er war nicht einer dieser overpowered characters, sondern hat mit seinem Vertsand versucht zu dominieren. Ach er war einfach so süß und lieb zu Eric, da hat er sich sofort in mein Herz gestohlen <3
Fazit: Super düster und magisch. Mich konnte die Geschichte gut unterhalten, auch wenn ich anfangs Probleme hatte und manche Charaktere nicht die besten Eigenschaften hatten. Doch der Ansatz gefiel mir sehr und ich bin nach diesem Cliffhänger echt gespannt, wie es in Band 2 weiter gehen wird.