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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2024

Enttäuschend

Der Antichrist
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Der Antichrist ist ein spätes Werk des Philosophen und Autoren Friedrich Nietzsche und ist seine persönliche Kritik am Christentum.Er stellt die christlichen Werte der Demut und Nächstenliebe den heidnischen ...

Der Antichrist ist ein spätes Werk des Philosophen und Autoren Friedrich Nietzsche und ist seine persönliche Kritik am Christentum.Er stellt die christlichen Werte der Demut und Nächstenliebe den heidnischen Werten von Stärke und Vitalität gegenüber. Nietzsche fordert eine Umwertung aller Werte, um eine lebensbejahende Moral zu etablieren. Es ist kein Prosawerk sondern die reine Meinung und Abrechnung des Autors mit der Weltreligion.
Der Schreibstil ist in Ordnung und für das Alter des Werkes recht einfach zu verstehen. Die Einteilung in Kapitel gefiel mir persönlich nicht. Zum einen finde ich sie viel zu kurz (z. T. umfassen Kapitel nur zwei Seiten), zum anderen erscheinen sie mir inhaltlich sehr willkürlich und nicht unbedingt als Beginn oder Ende eines Teilthemas.
Auch inhaltlich hat mir das Buch nicht sonderlich gut gefallen. Es ist eine persönliche Hasstirade auf das Christentum und in den weitesten Teilen ohne schlagfertige, subjektive und beweisbare Argumente. Es mag sicherlich streitbare Punkte im Christentum und dessen Auslegung geben, jedoch würde ich sagen, das diese zu großen Teilen grundsätzliche Probleme von monotheistischen Religionen sind und nicht alleine des Christentums. Die Argumentationsebene und Sprache finde ich meist kindisch und einem Gelehrten wie Nietzsche nicht angemessen. So nennt er Jesus beispielsweise einen „Idioten“.
Prinzipiell würde ich keine Leseempfehlung geben, wenn man es jedoch trotzdem auf Grund seines Statutes als Weltliteratur lesen will, dann kann ich nur sagen, dass es sich immerhin schnell lesen lässt.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Lektüre zum runterkommen, aber kein literarisches Meisterwerk

Das Glück hat acht Arme
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Das Glück hat acht Arme ist ein Roman der Autorin Shelly van Pelt und wurde bereits vielfach als „Wohlfühlroman“ gelobt. Die Geschichte handelt von drei Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ...

Das Glück hat acht Arme ist ein Roman der Autorin Shelly van Pelt und wurde bereits vielfach als „Wohlfühlroman“ gelobt. Die Geschichte handelt von drei Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber das Schicksal verbindet. Die gutmütige Witwe Tove, die schon viel in ihrem Leben durchmachen musste, der Junge Cameron der vom Leben enttäuscht ist aber nie die Chance bei sich sieht das Ruder rumzureißen und der in Gefangenschaft lebende Marcellus - ein Oktopus.
Der Schreibstil des Buches ist sehr angenehm, man kommt in einen guten Lesefluss. Die Geschichte ist weder zu ausladend, detailreich formuliert noch zu kurz oder flach. Selbst Spannung kommt im letzten Drittel des Buches auf, obwohl dies wahrlich nicht das Hauptaugenmerk des Buches ist.
Die Figuren haben mir zum Teil leider nicht ganz so gut gefallen. Viele haben mich leider mit ihren Eigenheiten und Ansichten immer mal wieder „genervt“. Am schlimmsten war für mich Cameron, der jeden Missstand in seinem Leben in seiner schweren Kindheit und bei anderen Leuten sah, aber bloß nicht bei sich selbst. Dieses Selbstmitleid fand ich irgendwann tatsächlich ziemlich störend. Außerdem hätte ich mir gewünscht, noch mehr von Marcellus Sicht zu sehen. Wenn man schon dem Oktopus ein menschliches Bewusstsein gibt, hätte dies intensiver dargestellt werden sollen. Insbesondere im fortgeschrittenen Teil des Buches ist seine Sicht sehr rar geworden.
Die Idee des Buches die Verbindung zwischen Tova und Cameron herzustellen und die Rätsel der Familie zu Lößen auf so eine besondere Art darzustellen hat mir jedoch sehr gut gefallen. Es war mal etwas komplett anderes und mir hat gefallen wie ein tierisches Bewusstsein dargestellt wurde. Viel komplexer als es vielleicht zuerst den Anschein macht.
Insgesamt eine gute Geschichte mit traurigen und lustigen Momenten und auch mal etwas Spannung. Eine einfache Lektüre zum runterkommen, aber kein literarisches Meisterwerk.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Gute Kurzgeschichten für zwischendurch

Erste Person Singular
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Erste Person Singular ist ein Kurzgeschichten-Roman von Haruki Murakami und das erste Buch, was ich von dem Autor gelesen habe.
Das Buch besteht aus acht Kurzgeschichten, alle aus der Ich-Perspektive ...

Erste Person Singular ist ein Kurzgeschichten-Roman von Haruki Murakami und das erste Buch, was ich von dem Autor gelesen habe.
Das Buch besteht aus acht Kurzgeschichten, alle aus der Ich-Perspektive erzählt. Sie handeln von Momenten, Situationen, Dingen und Personen, die das Leben des Erzählers nachhaltig geprägt haben. Dabei sind sie mal mehr mal weniger selbsterklärend und sofort eingänglich. Aber genau diese zurückbleibende Unbestimmtheit und Möglichkeit zur eigenen Interpretation machen die Geschichten zu ansprechend.
Mir persönlich haben einige Geschichten besser gefallen als andere. So behandelt eine Geschichte z.B. im weitesten Sinne das Thema Selbstmord. Ohne explizit und bildgenau auf das Thema einzugehen, hinterließ es bei mir doch einen bleibenden Eindruck, da es suggeriert, das nicht jede "Äußerlichkeit" klar interpretiert werden kann. Wir schätzen unsere Mitmenschen durchaus nicht immer richtig ein. Diese Lehre wird auch in anderen Geschichten vermittelt.
Dennoch gab es auch Geschichten, die mich etwas ratlos zurückließen. So beispielsweise die Geschichten mit dem sprechenden Affen. Sie war unterhaltend zu lesen, der tiefere Sinn ist mir jedoch (zumindest nach einmaligem Lesen) verborgen geblieben. Alles in allem ein gutes Buch, welches sich durch den Kurzgeschichtencharakter gut und schnell lesen lässt und auch das eine oder andere mal zum Nachdenken verleitet.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Für Benecke und (T)hier Fans

Kat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes Illustrirtes Thierleben
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Das offensichtliche zuerst: das Buch ist wirklich wunderschön gestaltet, Cover und Einband aber auch die illustrative Gestaltung im Inneren hat mir sehr gefallen und ist qualitativ hochwertig gearbeitet. ...

Das offensichtliche zuerst: das Buch ist wirklich wunderschön gestaltet, Cover und Einband aber auch die illustrative Gestaltung im Inneren hat mir sehr gefallen und ist qualitativ hochwertig gearbeitet.
Inhaltlich ist es aufgeteilt in Kapitel über einzelne T(h)iere oder Gattungen, die auf humoristische, etwas exzentrische aber dennoch faktenbasierte Weise Wissen über diese vermitteln. Man könnte es als unnützes Wissen beschreiben aber es werden auch immer wieder etwas tiefere Einblicke gewährt. Beispielsweise wird nicht nur einmal unser Blick auf und Umgang mit T(h)ieren angeprangert.
Es lässt sich durch seine Kapitel gut, auch mal zwischendurch, lesen und regt dazu an auch mal das eine oder andere T(h)ier oder Phänomen zu googeln. Dennoch muss ich gestehen, und ich weiß nicht woran das liegt, dass nicht sonderlich viel nach dem lesen hängengeblieben ist. Trotzdem ein gutes Buch und Geschenk für jeden Mark Benecke und T(h)ier Fan.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Durch und durch gelungen!

Verity
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Verity ist der aktuellste Roman der Bestseller-Autorin Coleen Hoover und vereint auf einzigartige Weise eine Liebesgeschichte mit einem Psychothriller.
Lowen eine mittelmäßig erfolgreiche Schriftstellerin ...

Verity ist der aktuellste Roman der Bestseller-Autorin Coleen Hoover und vereint auf einzigartige Weise eine Liebesgeschichte mit einem Psychothriller.
Lowen eine mittelmäßig erfolgreiche Schriftstellerin bekommt das lukrative Angebot die Bücherreihe der erfolgreichen Autorin Verritt Crawford an ihrer Stelle zu beenden. die grausigen Geheimnisse um Verityt sich jedoch ganz anders heraus als vermutet. Während Lowen zum einen Gefühle für den Ehemann von Verritt entwickelt, sind wohl die interessanteren Themen die grausigen Geheimnisse um Verity Crawford.

Während man von Anfang an mit der Protagonistin Lowen mitfiebert und ihre Gedanken und Ängste mitfühlen kann, verabscheut man die Antagonistin Verity von Seite zu Seite mehr. Auch Jeremy, Veritys Ehemann, ist ein Charakter mit dem man schnell sympathisiert, wobei dem aufmerksamen Leser die Vielschichtigkeit seiner Persönlichkeit nicht entgeht.
Das in dem Buch wiederum das Manuskript von Veritys Autobiografie gelesen wird, ist ein einzigartiges Stilelement, welches das Lesen außerordentlich spannend macht. Man kann das Buch nicht aus den Händen legen, ohne das nächste Manuskript-Kapitel und die folgenden Konsequenzen lesen zu wollen. Auch das Ende des Buches inklusive des Epilogs ist mitreisend gestaltet. Dem Leser werden genug Informationen dargeboten um sich sein eigens Urteil bilden zu können und dennoch bleibt die Wahrheit, wenn es denn tatsächlich die EINE Wahrheit gibt, im Nebel verschleiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern/Geschichten hinterlässt dies aber keinen unbefriedigenderen Beigeschmack.
Der Schreibstil ist einfach, von klaren, prägnanten Sätzen geprägt und dadurch gut und flüssig lesbar, gleichzeitig schafft Coleen Hoover es den Text nicht banal wirken zu lassen und nicht eine Sekunde das Interesse der Leser zu verlieren.
Ein durch und durch gelungenes Buch auf allen Ebenen - über Charaktergestaltung, Schreibstil, Plot und Spannungsaufbau!

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