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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2017

Umsetzung als Hörbuch nicht sehr gut gelungen

Die Schneelöwin (Ein Falck-Hedström-Krimi 9)
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Ein bereits schwer verletztes Mädchen wird auf einer Landstraße von einem Auto erfasst und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Das Mädchen wies schwere Misshandlungen auf und wurde seit einigen Wochen ...

Ein bereits schwer verletztes Mädchen wird auf einer Landstraße von einem Auto erfasst und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Das Mädchen wies schwere Misshandlungen auf und wurde seit einigen Wochen vermisst. Sie verschwand spurlos auf ihrem Heimweg. Es werden noch weitere Mädchen in der Nähe von Fjällbacka vermisst. Kommissar Patrik Hedström ermittelt in dem Fall und arbeitet dabei mit seiner Frau Erica Falck zusammen. Diese schreibt gerade an einem Buch über Gewalt in Familien. Ihre Recherchen erweisen sich als sehr wertvoll für Patriks Ermittlungen. Können die vermissten Mädchen rechtzeitig gefunden werden?

In der Geschichte gibt es verschiedene Erzählstränge, deren Zusammenhang zunächst völlig unklar ist. Dies sorgt einerseits für Spannung, andererseits war ich als Hörer von der Vielzahl an auftretenden Personen anfangs ein wenig überfordert. Die Zuordnung viel mir zunächst schwer. Dies gelang mir im Verlauf aber immer besser und die Spannung rückte in den Vordergrund. Die Handlung bot viel Raum für Spekulationen. Mehrfach musste ich meine Theorien bezüglich des Täters verwerfen. Erst kurz vor dem Ende wurde ersichtlich, wohin sich das alles entwickelte. Ich war mir bezüglich des Täters nun sicher und dann gab es wieder eine Überraschung. Diese letzte Wendung war für meinen Geschmack allerdings etwas zu viel und machte die bisher wirklich gut konstruierte Geschichte für mich irgendwo kaputt. Alles wirkte nun überzogen und auch unglaubwürdig.

Das Hörbuch wurde von vier verschiedenen Personen gelesen: Nina Petri, Gesa Geue, Vanida Karun und Hannah Walther. Dies war grundsätzlich eine gute Idee, weil es vermutlich dabei helfen sollte, bei den verschiedenen Erzählsträngen den Überblick zu behalten. Das hat allerdings nicht sonderlich gut funktioniert, da sich die Stimmen und Erzählweisen teilweise zu sehr ähnelten. Ich habe nicht alle vier Stimmen heraus gehört. Schwierig wurde es auch als sich zwischen den einzelnen Strängen Verbindungen auftaten und somit nicht mehr nur eine Person für einen Erzählstrang zuständig war. Das sorgte eher für Verwirrung als für einen besseren Überblick. Hinzu kam, dass mir nicht jede der Stimmen und der zugehörige Erzählstil zugesagt haben.

„Die Schneelöwin“ war mein erstes Buch bzw. Hörbuch von Camilla Läckberg, aber bereits der 9. Fall für Patrick Hedström und Erica Falck. Dies störte aber nicht. Man konnte das Hörbuch auch ohne Probleme verstehen, ohne die Vorgänger zu kennen. Die Geschichte war gut konstruiert und spannend. Leider hat mir die Auflösung am Ende überhaupt nicht gefallen. Auch die Umsetzung als Hörbuch fand ich nicht sonderlich gelungen. Nicht jede der vier Vorleserinnen konnte mich überzeugen. Ich denke, es wäre aus den oben genannten Gründen besser gewesen, das Buch nur von einer Person lesen zu lassen. Die angeführten Kritikpunkte führten dazu, dass ich dieses Hörbuch alles in allem nur mittelmäßig fand.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Trotz ein paar Schwächen spannender Thriller

Der Knochensammler - Die Ernte
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Der sechsjährige Jakey Frith leidet an einer seltenen Krankheit, dem Münchmeyer-Syndrom. Diese Krankheit lässt seinen Körper langsam verknöchern und schließt ihn so in ein Knochengefängnis ein. Der Knochensammler ...

Der sechsjährige Jakey Frith leidet an einer seltenen Krankheit, dem Münchmeyer-Syndrom. Diese Krankheit lässt seinen Körper langsam verknöchern und schließt ihn so in ein Knochengefängnis ein. Der Knochensammler macht Jagd auf den kleinen Jungen. Seine Knochen sollen das Herzstück seiner Sammlung werden, einer Sammlung deformierter, menschlicher Knochen. Der Knochensammler hat bereits ein Kind entführt und nun nähert er sich Jakey unaufhaltsam und unbemerkt. Er schafft es, den Jungen in seine Gewalt zu bringen und der Wettlauf um Jakeys Leben beginnt.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir nicht ganz so gut. Das Buch startet zwar im Prolog mit Andeutungen über den Knochensammler, seiner Sammlung und seinem nächsten Opfer direkt spannend, aber diese Spannung flachte im darauffolgenden ersten Kapitel leider sofort wieder ab. Dieses Kapitel sagte mir nicht so sehr zu. Zu häufig wurden Formulierungen wie „hätte sich XY anders entschieden, wäre alles anders gekommen“ verwendet. Dies nervte mich sehr und ich begann schnell an dem Buch zu zweifeln. Zum Glück wurde direkt im nächsten Kapitel mit der Entführung der kleinen Clara wieder Spannung aufgebaut. Die Geschichte nahm wieder an Fahrt auf und die Spannung blieb, abgesehen von ein paar etwas langatmigen Passagen aus dem Familienleben der Erdmans, durchgängig erhalten und wurde zum Ende noch einmal gesteigert.

Ein auktorialer Erzähler berichtet aus dem Familienleben der Erdmans, der Foyles, dem Leben des Knochensammlers, von den Ermittlungsarbeiten durch Detective Sergeant Etta Fitzroy und später auch über das Leben der entführten Kinder in ihren Gefängnissen. Durch diese unterschiedlichen Einblicke erhält man als Leser ein umfassendes Bild der Geschehnisse. Das hat mir gut gefallen. Dies trägt auch zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung der Spannung bei.

Alles in allem hat mir „Der Knochensammler – Die Ernte“ ganz gut gefallen. Es gab zwar immer wieder Längen, in denen das Familienleben und die Probleme, besonders die der Erdmans, etwas zu ausschweifend beschreiben wurden, aber dennoch handelte es sich um einen spannenden Thriller, dessen Handlung mich besonders am Ende zu fesseln vermochte. Ich bin schon sehr gespannt, wie es in der im August erscheinenden Fortsetzung „Der Knochensammler – Die Rache“ weiter geht und freue mich schon sehr auf das Buch.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Gelungener, spannender Krimialroman

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Von der Duisburger Rheinbrücke will sich ein Polizist in den Tod stürzen. Martin Bauer, Pfarrer und Seelsorger bei der Polizei, schafft es gerade noch rechtzeitig, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten. Doch ...

Von der Duisburger Rheinbrücke will sich ein Polizist in den Tod stürzen. Martin Bauer, Pfarrer und Seelsorger bei der Polizei, schafft es gerade noch rechtzeitig, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten. Doch wenige Stunden später stirbt der Beamte bei einem Sturz vom Deck eines Parkhauses. Der Polizist war der Korruption verdächtig. Gegen ihn wurde ermittelt. Es scheint sich also um einen klaren Fall von Selbstmord zu handeln. Bauer ist sich da nicht so sicher. Er begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Es ist ein außergewöhnlicher, aber interessanter Ansatz einen Polizeipfarrer mehr oder weniger indirekt die Ermittlungsarbeit durchführen zu lassen. Mir hat dies sehr gut gefallen. Martin Bauer ist ein sympathischer Protagonist, dessen Liebe zu seinem Beruf als Seelsorger man als Leser spüren kann. Er nimmt seine Aufgabe sehr ernst und ist sich seiner Verantwortung bewusst. Seine Selbstzweifel und die Sorge um den Sohn des verstorbenen Polizisten sind glaubhaft dargestellt.

Der Schreibstil, den die Autoren Peter Gallert und Jörg Reiter gewählt haben, hat mir gut gefallen. Der Text ist flüssig geschrieben, im Großen und Ganzen gut verständlich und lässt sich flott lesen. Leichte Verständnisprobleme hatte ich allerdings, als es um die Arbeit eines Tauchglockenschiffs ging. Wie dies genau funktioniert ist mir nach wie vor nicht ganz klar. Dies ist aber für die Handlung nicht weiter wichtig.
Der Plot ist logisch aufgebaut und das Ende schlüssig.

Es handelt sich um einen sehr gelungenen, spannenden Kriminalroman, dessen Geschichte mich überzeugt hat und besonders im letzten Teil, zu fesseln vermochte. Die Handlung hielt einige Überraschungen und interessante Wendungen bereit. Der ermittelnde Polizeiseelsorger Martin Bauer hat mir als Protagonist gut gefallen.

Ich bin schon sehr gespannt auf den für Mai 2018 angekündigten zweiten Band, „Tiefer denn die Hölle“. Die Leseprobe am Ende des Buches war zwar sehr kurz, aber dennoch vielversprechend.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Tolle, schnelle und einfache Rezepte

Björn Freitag – Smart Cooking
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Sterne- und Fernsehkoch Björn Freitag stellt in seinem Kochbuch „Smart Cooking“ Gerichte vor, die lecker schmecken und deren Zubereitung schnell und einfach, ohne viel Equipment sein soll. Zu Beginn des ...

Sterne- und Fernsehkoch Björn Freitag stellt in seinem Kochbuch „Smart Cooking“ Gerichte vor, die lecker schmecken und deren Zubereitung schnell und einfach, ohne viel Equipment sein soll. Zu Beginn des Buches gibt es eine Basics-Liste. Die darauf stehenden Zutaten sollten laut Herrn Freitag nicht nur für die Zubereitung seiner Rezepte immer im Haushalt vorhanden sein. Diese Basics sind Dinge, die man sowieso schon im Haushalt hat oder die man in jedem gut sortierten Supermarkt bekommt. Einzig Kokosessig gibt es im Supermarkt in meiner Stadt leider nicht. Durch das Vorhandensein der Zutaten auf der Liste wird ein schnellerer Einkauf gewährleistet, da man nur die frischen Zutaten kaufen muss, wenn man eins der Rezepte zubereiten möchte. In den Zutatenlisten der einzelnen Rezepte ist unterteilt, was an frischen Lebensmitteln eingekauft werden muss und was von der Basics-Liste benötigt wird. Was man an Equipment, also Töpfe, Pfannen oder Backblech benötigt ist ebenfalls angegeben.
Die Zubereitung der einzelnen Gerichte ist ausführlich und verständlich beschrieben, so dass das Nachkochen sehr einfach und unkompliziert ist.
Am Ende des Buches sind zusätzlich ein paar Grundrezepte abgedruckt. Hier wird die Zubereitung verschiedener Nudelspezialitäten, von Basilikumpesto, Kartoffelpuffern und Pizzateig beschrieben.

Die Aufmachung des Kochbuches gefällt mir sehr. Die Rezepte werden sehr ansprechend präsentiert. Jedes Gericht nimmt eine Doppelseite ein. Auf der einen Seite ist das Rezept abgedruckt, auf der anderen gibt es ein Bild der fertigen Speise. Beim Anblick der Fotos von Hubertus Schüler läuft einem das Wasser im Mund zusammen.
Die Schrift ist recht groß und somit sehr gut lesbar.

Ich bin von dem Kochbuch „Smart Cooking“ von Björn Freitag regelrecht begeistert. Schon beim ersten Durchblättern haben mich viele der Rezepte angesprochen. Zubereitet habe ich bisher noch nicht so viele, aber die die ich nachgekocht habe, waren schnell und einfach zubereitet und sehr lecker. Ich war überrascht, wie wenig Unordnung die Zubereitung der Gerichte in meiner Küche hinterlassen hat. Das Aufräumen war schnell erledigt.
Björn Freitag wollte ein Kochbuch mit Gerichten schaffen, die lecker sind und deren Zubereitung schnell und einfach, ohne viel Equipment ist. Das ist ihm sehr gut gelungen.
Ich denke, ich werde noch viel Freude an dem Kochbuch haben und freue mich auf die Zubereitung weiterer Gerichte hieraus.

Veröffentlicht am 26.04.2017

Ganz nett

Love Story
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Oliver verliebt sich während seines Jurastudiums an der Harvard-Universität in Jenny. Olivers Eltern sind vermögend, Jenny dagegen nicht. Sie ist die Tochter italienischer Einwanderer. Olivers Vater heißt ...

Oliver verliebt sich während seines Jurastudiums an der Harvard-Universität in Jenny. Olivers Eltern sind vermögend, Jenny dagegen nicht. Sie ist die Tochter italienischer Einwanderer. Olivers Vater heißt die Beziehung der beiden nicht gut. Er ist strikt dagegen. Oliver liebt seine Jenny und möchte keinesfalls auf sie verzichten. Es kommt zum Bruch mit seinem Vater. Oliver und Jenny heiraten. Das junge Glück scheint perfekt, doch dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu.

Die Handlung spielt in den 1960er Jahren und wird durch den Protagonisten Oliver erzählt. Die Beschreibungen seiner Lebensumstände und seiner Beziehung zu Jenny sind recht nüchtern, emotionslos und wenig detailliert. Dies passte zwar zu dem Charakter Oliver, aber mir als Zuhörer fiel es dadurch schwer, eine Beziehung zu dem Protagonisten aufzubauen.
Jenny blieb mir als Person ebenfalls recht fremd. Die Beziehung und die Liebe der beiden standen mehr im Vordergrund als die Beschreibung der daran beteiligten Personen.

Auch die Handlung konnte mich nur bedingt überzeugen. Stellenweise ging alles ein wenig zu schnell. Oliver beschreibt zum Beispiel in einem Kapitel, dass es eine Weile dauerte, bis die beiden das erste Mal miteinander schliefen und kurz darauf ist schon von Heirat die Rede. Vermutlich beschränken sich Olivers Erzählungen auf die wichtigsten Episoden in seinem Leben mit Jenny, aber für mich fühlte es sich beim Hören an, als hätten die beiden zehn Schritte auf einmal gemacht. Ich hätte mir bei den Beschreibungen des gemeinsamen Lebens und der Beziehung ein paar mehr Informationen, Details und etwas mehr Romantik gewünscht.

Mark Waschke hat mir als Sprecher sehr gut gefallen. Er hat eine sehr angenehme Stimme, der ich gern zugehört habe und die, meiner Meinung nach, gut zu Oliver passte.

Das Hörbuch war für mich der erste Kontakt mit Erich Segals Klassiker „Love Story“. Ich kenne weder das Buch noch den Film. Die Inhaltsangabe klang für mich nach einer emotionalen, berührenden Geschichte. Diese suchte ich über weite Strecken leider vergeblich. Die Liebe zwischen Oliver und Jenny war zwar über den gesamten Handlungsverlauf unterschwellig zu spüren, berührt hat mich die Geschichte allerdings nur ganz am Ende. So richtig gepackt oder gar gefesselt hat sie mich zu keinem Zeitpunkt. Auch wenn ich mir mehr von der Geschichte, besonders was die Emotionalität angeht, mehr erhofft hatte, hat mich „Love Story“, auch dank Mark Waschkes überzeugender Leistung, recht gut unterhalten.