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Veröffentlicht am 02.04.2019

Mittelmäßiger Roman

Bleib doch, wo ich bin
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Kaya ist glücklich. Sie führt in ihrem Heimatort eine kleine Buchhandlung, hat tolle Freunde und ein von ihr heiß geliebtes Shetlandpony. An Männern, die länger als eine Nacht bleiben, hat sie kein Interesse. ...

Kaya ist glücklich. Sie führt in ihrem Heimatort eine kleine Buchhandlung, hat tolle Freunde und ein von ihr heiß geliebtes Shetlandpony. An Männern, die länger als eine Nacht bleiben, hat sie kein Interesse. Lase, eigentlich überzeugter Großstädter, ist in Neuberg gelandet, weil dort eine Stelle als Vertretungslehrer zu haben war. Als Millie, Kayas Nichte, in der Schule Mist gebaut hat, bittet sie ihre Tante zum Gespräch mit ihrem neuen Klassenlehrer zu gehen und sich als ihre Mutter auszugeben. Mit einer falschen Brille getarnt, tut Kaya ihrer Nichte den Gefallen. Als Kaya bei einer Scheunenparty einen gut aussehenden Mann anspricht, ahnt sie nicht, dass sie Millies Klassenlehrer vor sich hat.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen und lernt die Protagonisten Kaya und Lasse kennen. Beide sind durchaus sympathisch, bleiben aber während des gesamten Handlungsverlaufs eher blass.
Die Idee, dass Kaya Lasse, aufgrund der Brille ihrer Schwester, die sie beim Elterngespräch trug, beim Scheunenfest nicht wieder erkennt, ist zwar ganz lustig, aber in meinen Augen nicht unbedingt glaubwürdig und wenig originell. Das Hin und Her zwischen den beiden Hauptakteuren, hat mich zwischendurch ein wenig genervt.

Der Schreib- und der Erzählstil von Lisa Keil haben mir ganz gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig und ansprechend geschrieben und lässt sich flott lesen.

Alles in allem handelt es sich bei „Bleib doch, wo ich bin“ um einen zwar ganz unterhaltsamen, aber doch nur eher mittelmäßigen Roman mit einigen inhaltlichen Schwächen und wenig bis gar keinem Tiefgang. Die Geschichte war ganz nett zu lesen, aber ich hätte nichts verpasst, hätte ich es nicht getan.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Interessanter, aufrüttelnder Thriller

Todesengel
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Erich Sassbeck wird brutal angegriffen als er zwei Jugendliche vom Vandalismus in einer U-Bahn-Station abhalten will. Die Schlägerei droht ihn das Leben zu kosten. Doch dann taucht eine engelhafte Gestalt ...

Erich Sassbeck wird brutal angegriffen als er zwei Jugendliche vom Vandalismus in einer U-Bahn-Station abhalten will. Die Schlägerei droht ihn das Leben zu kosten. Doch dann taucht eine engelhafte Gestalt auf, erschießt die Gewalttäter und rettet so Erich Sassbecks Leben. Die Polizei glaubt Sassbecks Erzählungen über den Engel nicht und verdächtigt ihn in Notwehr oder Selbstjustiz geschossen zu haben. Der Journalist Ingo Praise interviewt den Rentner nach dem Vorfall und glaubt dessen Geschichte. Er findet Beweise, dass tatsächlich ein Unbekannter durch die Stadt streift und versucht Unschuldige zu beschützen. Mit dieser Entdeckung nimmt das Verhängnis seinen Lauf.

Andreas Eschbach behandelt in dieser Geschichte ein brisantes, aktuelles Thema. Es geht um Gewalttaten, Notwehr, Zivilcourage und Selbstjustiz. Der Autor stellt hierbei die Behandlung der Gewalttäter durch den Rechtsstaat, auch im Vergleich zum Verhalten gegenüber anderen Straftätern, heraus. Die Bestrafung von Leuten, die in Notwehr oder aus Zivilcourage gehandelt haben und das Vergessen bzw. die mangelnde Unterstützung der Opfer, werden ebenfalls in den Vordergrund gerückt. Fakten und versteckte Kritik zu diesem Thema verpackt Autor geschickt in der Handlung des Buches.

Die Geschichte ist in Kapitel eingeteilt und erzählt die Vorkommnisse aus verschiedenen Perspektiven. Durch den Einblick in unterschiedliche Sichtweisen erlangt der Leser ein umfassendes Bild. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht zu lesen.

Alles in allem hat mir „Todesengel“ sehr gut gefallen. Bei mir kam nicht allzu viel Spannung auf, aber dennoch habe ich mich keineswegs gelangweilt. Es handelt sich im einen interessanten Thriller, der aufrüttelt und einen nachdenklich und, sollten die angeführten Urteile stimmen, ein wenig am Rechtsstaat zweifelnd zurück lässt.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Nicht Walters bestes Buch

Der Schatten des Chamäleons
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Lieutenant Charles Acland wird bei einem Einsatz im Irak in die Luft gesprengt. Er überlebt, erleidet aber schwere Kopfverletzungen. Sein Gesicht ist für immer gezeichnet und seine Seele zutiefst verwundet. ...

Lieutenant Charles Acland wird bei einem Einsatz im Irak in die Luft gesprengt. Er überlebt, erleidet aber schwere Kopfverletzungen. Sein Gesicht ist für immer gezeichnet und seine Seele zutiefst verwundet. Charles hat keinerlei Erinnerungen an die letzten Wochen seines Lebens, leidet an heftigen Kopfschmerzen und wird von schlimmen Alpträumen heimgesucht. Durch immer wieder auftretende Aggressionsschübe wird er unberechenbar. Nach seiner Genesung zieht er nach London. Dort gerät er durch einen Gewaltausbruch ins Visier der Polizei. Kurze Zeit später gerät er unter massiven Mordverdacht. Hat Charles drei Menschen kaltblütig ermordet oder ist er das Opfer einer unglücklichen Verkettung von Zufällen?

Das Buch lässt ein wenig an Spannung vermissen. Anfangs lernt man nur Charles, seine Verhaltensweisen und seine Aggression kennen. Ansonsten passiert in der ersten Buchhälfte leider nicht sehr viel. Als er dann jedoch ins Visier der Polizei gerät, kommt doch ein wenig Spannung auf. Bis kurz vor dem Ende ist nicht klar, ob Charles der Mörder ist oder nicht. An einigen Stellen wirkt die Geschichte in der zweiten Buchhälfte etwas konstruiert. Positiv anzumerken sind die eingeschobenen Arzt-, Presse- und Polizeiberichte. So bekommt man ein ganzheitliches Bild des Geschehens.

Ich habe bereits mehrere Bücher von Minette Walters gelesen. „Der Schatten des Chamäleons“ ist sicher nicht ihr bestes. Alles in allem lässt das Buch für einen Psychothriller deutlich an Spannung vermissen. Das heißt aber nicht, dass ich mich gelangweilt hab und durch das Buch quälen musste. Ich hatte mir aufgrund des Klappentexts einfach ein wenig mehr von dem Buch erhofft. Auch wenn es meiner Meinung nach nicht das beste Buch der Autorin ist, könnten Fans es mögen.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Konnte mich nicht überzeugen

Schatten der Toten
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Judith Keppler ist Tatortreinigerin. Nach Herzproblemen möchte ihr Chef, dass sie dessen Firma übernimmt. Sie könnte ein einfaches Leben haben, doch bei ihrem Vater handelt es sich um Bastide Larcan. Bei ...

Judith Keppler ist Tatortreinigerin. Nach Herzproblemen möchte ihr Chef, dass sie dessen Firma übernimmt. Sie könnte ein einfaches Leben haben, doch bei ihrem Vater handelt es sich um Bastide Larcan. Bei Larcan handelt es sich um einen ehemaligen Agenten im Kalten Krieg, der inzwischen abgetaucht ist und kriminellen Geschäften nachgeht. Judith hat keinen Kontakt zu ihrem Vater, doch die Vergangenheit holt sie nun ein.

Bei „Schatten der Toten“ handelt es sich um den finalen Band der Trilogie um die Tatortreinigerin Judith Keppler. Ich kenne die beiden Vorgängerbücher nicht, daher hat mir schon die eine oder andere Information zum Verständnis gefehlt. Dieses Buch sollte also nicht unbedingt ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Judith Keppler bin ich während des gesamten Handlungsverlaufs nicht richtig warm geworden, was vielleicht ebenfalls daran lag, dass ich die Vorgängerbücher nicht kenne. Über ihren Beruf als Tatortreinigerin erfährt man überhaupt nichts. Es geht einzig und allein um die Vergangenheit.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht so leicht. besonders am Anfang wird man mit vielen Personen und Ereignissen konfrontiert, so dass der Überblick schnell verloren geht. Die Personen konnte ich zwar irgendwann einigermaßen zuordnen, aber das machte die Handlung nicht weniger verwirrend. Es ging um Spionage, diverse Spione und Agenten, Verrat,… Das war leider wenig interessant und wurde mir schnell zu viel. Es gab keinen erkennbaren Spannungsbogen.

Das Buch „Schatten der Toten“ Elisabeth Hermann hat mir nicht sonderlich gut gefallen. Zum einen wird dies wohl daran liegen, dass ich die beiden Vorgänger nicht kenne, zum anderen fand ich die Ereignisse verwirrend und wenig interessant. So baute sich leider überhaupt keine Spannung auf. Mich konnte die Geschichte leider überhaupt nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Mittelmäßiger, aber dennoch unterhaltsamer Krimi

Giftspur
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Der Leiter eines großen Biobetriebs, Ulf Reitmeyer, wird in der Wetterau auf offener Straße tot aufgefunden. Alles deutet zunächst darauf hin, dass er während des Joggens einen plötzlichen Herzstillstand ...

Der Leiter eines großen Biobetriebs, Ulf Reitmeyer, wird in der Wetterau auf offener Straße tot aufgefunden. Alles deutet zunächst darauf hin, dass er während des Joggens einen plötzlichen Herzstillstand erlitt. Doch dann wird ein Mitarbeiter Reitmeyers ebenfalls tot aufgefunden. Die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach der neu gegründeten Außenstelle der Wetterauer Mordkommission übernehmen den Fall.

Sabine Kaufmanns Mutter Hedwig leidet an einer Persönlichkeitsstörung. Um sich besser um sie kümmern zu können, wechselt Sabine von der Frankfurter Kriminalpolizei zur neu gegründeten Mordkommission in Bad Vilbel, ihrer Heimatstadt. Ralph Angersbach verschlug es zwei Monate später zur Mordkommission Bad Vilbel. Seine Mutter, die in seinem Leben nie eine Rolle spielte, hinterließ ihm nach ihrem Tod ein Haus in der Wetterau, samt Erziehungsauftrag für seine sechzehnjährige Halbschwester, von deren Existenz er bis zum Tod der Mutter nichts wusste. Zwischen den beiden Kommissaren kommt es immer wieder zu Reibereien, was für den Leser recht unterhaltsam ist.

Obwohl bei Reitmeyers Tod alles auf einen plötzlichen Herzstillstand hindeutet, beginnt die Mordkommission zu ermitteln, da keiner an die natürliche Todesursache zu glauben scheint. Schnell taucht eine Vielzahl an Verdächtigen auf. Nach dem Auffinden der zweiten Leiche fühlen die Kommissare sich in ihrer Ermittlungsarbeit bestätigt. Die Ermittlungen ergeben, dass viele der Verdächtigen ein starkes Motiv hatten, Ulf Reitmeyer zu töten. Die zweite Leiche scheint nicht so recht ins Bild zu passen.

Der Schreibstil Daniel Holbes gefällt mir recht gut. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen.

Alles in allem ließ „Giftspur“ ein wenig an Spannung vermissen. Dennoch fühlte ich mich von der Geschichte ganz gut unterhalten. Aufgrund der vielen Tatverdächtigen mit starkem Motiv, war bis zum Ende nicht vorher zu sehen, wer Reimeyer und Kötting tatsächlich getötet hat. Ich bin nicht sicher, ob ich ein weiteres Buch um die Ermittler Kaufmann / Angersabach lesen würde, würde es aber auch nicht kategorisch ausschließen.