Profilbild von sabinehw

sabinehw

Lesejury Star
offline

sabinehw ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sabinehw über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2022

Beck ist wieder da!

Eiszeit für Beck
0

"Eiszeit für Beck" von Tom Voss erschien am 15.12.2021 im Verlag Fischer.
Entsetzliche Morde, im winterlichen Hamburg, erschüttern die Menschen. Der Elbripper, der fast zwei Jahre verschwunden war, treibt ...

"Eiszeit für Beck" von Tom Voss erschien am 15.12.2021 im Verlag Fischer.
Entsetzliche Morde, im winterlichen Hamburg, erschüttern die Menschen. Der Elbripper, der fast zwei Jahre verschwunden war, treibt wieder sein Unwesen. Nick Beck, der damals seine Kollegin auf der Jagd nach dem Mörder verloren hat, wird um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten. Cleo Torner und Nick Beck sind sich nicht sicher wer die Taten begangen hat. Der Elbripper oder ein Trittbrettfahrer?
Der 2. Band beginnt spannend und hält diese bis zum Ende. Durch die wechselnden Erzählperspektiven heizt der Autor die Spannung zusätzlich an. Die Leser*innen erfahren alles von den Gedanken der handelnden Personen, sie sind als Allwissende dirkt am Geschehen. Die Charaktere sind vielschichtig, besitzen Ecken und Kanten. Nick Beck ist ein schwieriger Mensch, fast zerbrochen am Tod seiner Kollegin, Alkoholiker und besitzt eine dunkle Seite.
Fazit: Der ". Band hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich mag den sperrigen Charakter des Kommissars sehr. Der Schreibstil ist besonders, er heizt die Atmosphäre an, da ich direkt in alle Köpfe sehen konnte. Ich gebe meine Leseempfehlung, für Krimifans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2022

ein unmöglicher Kriminalfall

Im Auge des Zebras
0

„Im Auge des Zebras“ von Vincent Kliesch erschien am 30.12.2021 im Verlag Knaur.
Das Cover ist sehr ausgewogen gestaltet, das abgebildete Zebra mit seinem farbigen Auge fällt auf. Der Fokus liegt, durch ...

„Im Auge des Zebras“ von Vincent Kliesch erschien am 30.12.2021 im Verlag Knaur.
Das Cover ist sehr ausgewogen gestaltet, das abgebildete Zebra mit seinem farbigen Auge fällt auf. Der Fokus liegt, durch das Orange, auf dem Autor.

Kommissarin Olivia Holzmann wurde mit einem Fall betraut, den es physikalisch nicht geben kann.
In ganz Deutschland wurden 7 Teenager entführt, den Beweisen nach zeitgleich. Ihre Eltern wurden kurz danach, ebenfalls zeitgleich, ermordet. Sie steht vor einem Rätsel, deshalb bittet sie ihren Mentor Severin Boesherz um Hilfe, der ihr rät in alten ungeklärten Fällen zu suchen. Was keiner ahnt sie haben es mit einem Psychopathen zu tun.

Der Thriller beginnt mit einer rasanten Szene, eine verdeckte Aktion gegen einen mutmaßlichen Drogenboss. Die eigentlichen Ermittlungen, zu den entführten Teenagern, schließen sich an. Vincent Kliesch spickt seine Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen. Die vielen verschiedenen Erzählstränge und Zeitebenen, bieten anfangs reichlich Spannung, die sich im Mittelteil etwas verliert, am Ende wieder vorhanden ist.
Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen, fügt sich abwechslungsreich aneinander.
Die Charaktere sind verschlossen, distanziert, einsilbig, das könnte vom Autor jedoch bewusst eingesetzt worden sein. Severin Boesherz besitzt autistische Züge, ein sehr heller Kopf, sehr guter Beobachtungsgabe und kombiniert genial.


Fazit: „Im Auge des Zebras“ konnte mich leider nicht voll und ganz mitnehmen. Es könnte daran liegen, dass es mein erster Severin Boesherz Thriller war, mir Hintergrundwissen fehlte. Die Charaktere sind zwar gut ausgearbeitet, ich finde sie sehr unnahbar und verschlossen, so fand ich nicht den rechten Zugang zu ihnen. Der Thriller lässt sich flüssig lesen, ist handwerklich solide gemacht. Einige Sachen sind mir zu weit hergeholt, unglaubwürdig, doch ich nehme es als künstlerische Freiheit, der Thriller ist keine Dokumentation. Das Lesen lohnt sich besonders für Fans der Boesherz – Reihe des Autors.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2022

eine mutige junge Ärztin in Hamburg

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
0

„Die Hafenärztin“ Ein Leben für die Freiheit der Frauen von Henrike Engels erschien als Hörbuch am 03.01.2022 bei Hörbuch Hamburg.
Spieldauer: 13 Std. 42Min.
Sprecherin: Verena Wolfien

1910. Die junge ...

„Die Hafenärztin“ Ein Leben für die Freiheit der Frauen von Henrike Engels erschien als Hörbuch am 03.01.2022 bei Hörbuch Hamburg.
Spieldauer: 13 Std. 42Min.
Sprecherin: Verena Wolfien

1910. Die junge Ärztin Anne Fitzpatrick muss London über Nacht überstürzt verlassen. In ihrer Geburtsstadt Hamburg wagt sie einen Neuanfang, ihr Ziel, sie möchte Frauen helfen. Bei der Eröffnung ihres Frauenhauses im Hafenviertel, findet die junge Pastorentochter Helene eine Frauenleiche, in einem kleinen Boot. Am gleichen Tag, dicht neben dem ersten Fundort, wird eine zweite Frauenleiche gefunden, beide brutal ermordet. Die Ermittlungen führen Kommissar Berthold Rhyedt zu den solzialen Einrichtungen für Frauen, in denen auch Anne Fitzpatrick arbeitet. Warum mussten die Frauen sterben, hat es Hamburg mit einem Serientäter zu tun? Viele Spuren gibt es nicht, doch Anne Fitzpatrick kommt ins Visier der Ermittlungen.

Der Autorin gelingt es von Anfang an den Hörerin mitzunehmen, tief taucht man ein in das Hafenviertel rund um die Innenalster, die Salons, gut bürgerlichen Häusern und den Elendsquartieren. Sie versetzt den Hörerin buchstäblich ins Jahr 1910. Die Zeit die Henrike in die Recherche zum Hamburg um 1910 gesteckt hat ist spürbar. Die Elendsviertel mit den unterernährten Kindern, die bei katastrophalen hygienischen Bedingungen aufwuchsen, oft sehr früh starben, entstehen vor dem inneren Auge. Die Sprecherin trägt mit ihrer ausdrucksstarken Stimme bei, den Hörer*in die verschiedenen Schauplätze zu verinnerlichen. Es war eine Zeit in der Frauen langsam Selbstbewusstsein entwickelten, die englischen Suffragetten machten es vor, denn bis dato wahren Frauen nicht geschäftsfähig und durften sich politisch nicht betätigen, viele trieb die Armut in die Prostitution. Anhand von Einzelschicksalen, zeigt sie sehr eindrücklich wie schwer das Leben der Menschen im Hafen war, und wie privilegiert die gutbürgerlichen Menschen lebten. Diese Themenfülle hat Henrike Engels dicht in die Kriminalgeschichte eingewoben.
Erzählt wird die Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven , die von Anne Fitzpatrick, der Pastorentochter Helene Curtius und dem Kommissar Berthold Rheydt. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, fesselnd und spannungsvoll.

Fazit: Eine spannende historische Kriminalgeschichte, die das Hafenviertel Hamburgs im Jahr 1910 beleuchtet. Die historischen Einblicke in die Hafenstadt, der kaiserlichen kolonialen Vergangenheit, sowie den Anfängen des 1. FC St. Pauli, konnten mich sehr gut unterhalten. Die Sprecherin ist gut gewählt, sie setzt ihre Stimmen variantenreich ein. Ich kann die Geschichte sehr gerne weiter empfehlen, an historisch interessierte Krimifans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2022

Die Rebellen geben nicht auf

Der Lotuskrieg 2
0

„Kinslayer – Lotuskrieg 2“ von Jay Kristoff erschien am 03.01.2022 im Verlag Cross Cult.
Das Cover passt für einen Jugendroman hervorragend, zusätzlich sehr gut zu Band 1.

Nachdem Yukiko, mit Hilfe ihres ...

„Kinslayer – Lotuskrieg 2“ von Jay Kristoff erschien am 03.01.2022 im Verlag Cross Cult.
Das Cover passt für einen Jugendroman hervorragend, zusätzlich sehr gut zu Band 1.

Nachdem Yukiko, mit Hilfe ihres Vaters, den Shogun Yoritoma getötet hat. Fliehen sie, Buruu und Kin zu den Rebellen der Kage, in die Wälder der Berge. Das Inselreich droht in einem Bürgerkrieg zu versinken, die Gilde möchte das verhindern, sie wollen an der Macht bleiben. Yukikos Kräfte werden stetig stärker, sie leidet fürchterliche Schmerzen. Hilfe erhofft sie sich von einem entfernten Mönchsorden, mit Buruu mavht sie sich auf den Weg. Derweilen kämpfen die Rebellen in der Hauptstadt im Untergrund, denn die Gilde hat noch ein Ass im Ärmel.

Der Autor hat im 2. Band wieder eine besondere Atmosphäre entwickelt, das Setting bleibt im asiatischen Raum, japanisch angehaucht. Die Figuren des 1. Bandes werden am Anfang noch einmal alle vorgestellt, so kann der Leserin sofort in die Geschichte eintauchen. Die Nebendarsteller nehmen viel Raum ein. Der Autor teilt sie in einzelne Erzählstränge auf, so wird Spannung aufgebaut, Wendungen tragen zusätzlich zur Spannung bei. Yukiko und Buruu treten in den Hintergrund, sie kämpft mit den immer stärker werdenden Kräften, die sie beherrschen lernen muss. Dafür begibt sie sich auf eine Reise, am Zielort erhofft sie sich Antworten und Hilfe. Sie findet weniger als erhofft, doch sich selbst und die Erkenntnis Rachedurst vergiftet die Seele.
Einige Szenen sind sehr brutal, Jay Kristoff hat die Gratwanderung geschafft, nicht zu sehr die Details zu beschreiben, vieles überlässt er der Fantasie der Leser
innen.
Der Schreibstil ist gefestigt, er versinkt nicht mehr in Beschreibungen zur Natur und den einzelnen Schauplätzen, er widmet sich den Personen.
Die Charaktere haben sich weiter entwickelt. Yukiko muss sich selbst wieder finden, nicht nur eine Strategie entwickeln wie sie ihre Kräfte beherrschen kann. Kin findet keinen Zugang zu den Mitgliedern der Kage, sie behandeln ihn sehr geringschätzig, dass ihn zusehends frustiert.

Fazit: „Kinslayer – Lotuskrieg 2“ war für mich eine bemerkenswerte Fortsetzung. Der Schreibstil, seines frühen Werkes, ist ausgefeilter, versinkt nicht mehr in zu vielen Details, ausschweifenden Beschreibungen der Schauplätze. Die vielen Erzählstränge bauen Spannung auf, die Wendungen tragen ihr übriges dazu bei. Ich mag den Erzählstil des Autor sehr, er fesselt, geht brutal zur Sache, nichts wird beschönigt, oder mit einem Happy end weichgespült. Ich gebe meine absolute Leseempfehlung, für alle die Band 1 gelesen haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2022

falsche Fährten, 7 Tiermasken

Fuchsmädchen
0

„Fuchsmädchen“ von Maria Grund erschien am 24.01.2022 im Penguin Verlag.
Das Cover mit dem Titel in Rot fällt sofort ins Auge, der geschickt in die Landschaft eingebaute Fuchs fällt erst beim zweiten Blick ...

„Fuchsmädchen“ von Maria Grund erschien am 24.01.2022 im Penguin Verlag.
Das Cover mit dem Titel in Rot fällt sofort ins Auge, der geschickt in die Landschaft eingebaute Fuchs fällt erst beim zweiten Blick auf.

Die Leiche eines jungen Mädchens führt die Ermittlerin Sanna Berling mit ihrer neuen Kollegin Eir Pedersen an den See eines verlassenen Kalksteinbruchs, später findet sich im See noch eine Fuchsmaske. Tage später wird eine weitere Tote gefunden, brutal ermordet, in ihrem Haus finden sich Bilder mit Tiermasken. Die Indizien deuten auf einen Serientäter, Spuren führen in die Vergangenheit. Was verbindet die beiden Fälle?

Der Schauplatz, des Debüt der schwedischen Autorin, ist auf einer kleinen Insel vor der schwedischen Küste angesiedelt. Dabei erzeugt Maria Grund eine besondere Atmosphäre, die fesselt und in die Geschehnisse zieht, sie sind teils grauenhaft, doch nicht bis ins Detail beschrieben. Schritt für Schritt werden Details preisgegeben, sehr geschickt werden einige Charaktere in den Fokus gerückt, falsche Fährten gelegt. Bis zu Ende kann mitgerätselt werden wer hinter den Morden steckt.
Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, ist ausführlich und abwechslungsreich.
Die Charaktere sind vielschichtig, besitzen Ecken und Kanten. Die Hauptprotagonistinnen sind sehr unterschiedlich, sie führen Konflikte, die sie zusammen führen. Sie sind starke Frauen trotz ihrer Schicksale, die von der Autorin etwas beleuchtet wird.

Fazit: Das Thriller Debüt ist für mich sehr beeindruckend, denn mich konnte der Thriller begeistern. Er ist fesselnd, erzeugt Beklemmung, die Spannung bleibt bis zum Ende hoch. Erst am Ende wird die Auflösung präsentiert, die mich sehr überrascht hat. Die vielen falschen Fährten, haben mir gut gefallen. Sehr gut eignet sich der Thriller für Leser*innen die gerne Geschichten mit Tiefgang lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere