Mord nach der Fastnachtsitzung
Winzerschuld„Winzerschuld“ von Andreas Wagner erschien am 15.10.2020 bei Emons Verlag.
Das Cover ist sehr geschmackvoll gestaltet.
Der Hobby-Detektiv Kurt-Otto Hattemar muss wie jedes Jahr seine Ehefrau zur großen ...
„Winzerschuld“ von Andreas Wagner erschien am 15.10.2020 bei Emons Verlag.
Das Cover ist sehr geschmackvoll gestaltet.
Der Hobby-Detektiv Kurt-Otto Hattemar muss wie jedes Jahr seine Ehefrau zur großen Fastnachtssitzung im Dorf begleiten, dieses Jahr als Gott des Weines. Zu diesem Kostüm gehört eine dekorierte Mütze, die zu später Stunde nicht mehr zu finden ist. Am nächsten Morgen geht er noch einmal auf die Suche, im Müllcontainer wird er fündig. dort liegt nicht nur seine Mütze, sondern auch die Leiche einer jungen Frau. Georg Winternheimer, der „Till“ der Fastnachtssitzung ist seit der Sitzung spurlos verschwunden und am Tor seines Hofes hat sich ein Schmierfink verewigt. Da ist einiges völlig schief gelaufen.
Andreas Wagner hat einen etwas anderer Kriminalroman geschrieben. Der Fokus liegt nicht auf der üblichen polizeilichen Ermittlungsarbeit. Der Hobby-Detektiv Kurt-Otto hat da seine eigene Methode zu ermitteln. Der Autor beleuchtet das ganze Dorf, er lässt tief blicken in die dörflichen Strukturen, bis ins kleinste Detail. Einige Spuren führen zu einem Ereignis zur Zeit des zweiten Weltkrieges, das ein Tatmotiv darstellt. Doch der Autor bietet im Verlauf der Geschichte noch mehrere Tatmotive.
Andreas Wagner besitzt einen bemerkenswerten Schreibstil, sehr wortreich und ausführlich versteht er die Kunst mit Wörtern zu spielen. Er besitzt die Gabe sehr gewandt mit Worten umzugehen, fast schon poetisch klingen einige Passagen.
Die Charaktere sind ausgezeichnet ausgearbeitet, sie sprühen vor Lebendigkeit, besitzen Ecken und Kanten. Der Blick des Autor geht sehr tief, die Handlungen seiner Protagonisten sind dadurch nachvollziehbar dargestellt.
Fazit: Mich konnte der etwas andere Kriminalroman von Andreas Wagner sehr gut unterhalten. Die Beschreibung des dörflichen Lebens, die Verflechtungen, die Fastnachtssitzung, hat er sehr authentisch, humorvoll und bildreich beschrieben. Ich habe mich bei einigen Szenen köstlich amüsiert. „Winzerschuld“ kann ich absolut weiterempfehlen.