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Veröffentlicht am 01.08.2018

können Träume töten

Lucid - Tödliche Träume
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Lucid – Tödliche Träume von Christoph Mathieu und Dennis Todorovic erschien im digitalen Label von Bastei Lübbe, am 10.07.2018
Das Cover ist sehr stimmungsvoll gestaltet, die blaugraue Feder auf fast schwarzem ...

Lucid – Tödliche Träume von Christoph Mathieu und Dennis Todorovic erschien im digitalen Label von Bastei Lübbe, am 10.07.2018
Das Cover ist sehr stimmungsvoll gestaltet, die blaugraue Feder auf fast schwarzem Hintergrund macht neugierig auf den Inhalt.
Es handelt sich um einen Thriller der besonderen Art, denn es geht um luzide Träume, um Träumer die bewusst Einfluss auf ihre Träume nehmen können.
In der Geschichte geht es um die Kunststudentin Signe Mortensen, sie besitzt die Fähigkeit luzid zu träumen. Eines Tages bietet sich die Chance, durch ihren Freund Fabian der Wissenschaftler ist, an einem Forschungsprojekt teilzunehmen. Schnell stellt sich heraus, dass nicht alle Beteiligten gute Absichten hegen, eigene Ziele der Forschungsleiterin stehen im Vordergrund, der Ausstieg gestaltet sich für Signe sehr schwierig.................

Eine im Ansatz spannende Thematik, doch psychologisch nicht ausgefeilt, es wurden nicht alle Möglichkeiten ausgenutzt. Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte sich mit den Möglichkeiten eines Missbrauch der Forschung beschäftigt. Positiv ist außerdem anzumerken, dass nicht sofort ersichtlich war wer welche Interessen verfolgt, dadurch kam es zu der einen oder anderen Wende im Verlauf des Thrillers. In der Mitte des Buches, viel die Spannung etwas ab, so zog sie sich in die Länge. Die Träume waren sehr fantasievoll beschrieben, emotional, manchmal wirr, lustig und schockierend.
Die Autoren haben es für mich vorstellbar dargestellt, was man mit luziden Träumen und Hilfsmitteln alles
tun kann.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, die Autoren ergänzen sich sehr gut, denn ich habe keinen Wechsel zwischen den Autoren verspürt.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und entwickeln sich weiter, besonders Signe. Sie sind sehr unterschiedlich und verändern sich im Laufe der Geschichte zum Besseren oder auch gegenteilig, es gibt anfangs Gewissenlose, Egoisten, die mit „Herz“ und auch der „Böse“ sind alle vorhanden.
Das Ende wurde sehr schnell erzählt und wirkt für mich dadurch erzwungen, es hätte Möglichkeiten gegeben, das Buch nicht so schnell abzuhandeln. Die Thematik lucide Träume gäbe einigen Fantasien freien Lauf, die leider nicht voll ausgeschöpft wurden.

Fazit: Die Autoren haben das Potential der Thematik nicht voll ausgeschöpft, es fehlt dadurch Spannung, im Mittelteil ist das Buch etwas zu langatmig und wird zäh. Geeignet ist die Geschichte für Thriller Fans die ein neues Thema kennenlernen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Idee
Veröffentlicht am 05.07.2018

die laute Stille in Hannah

Die Stille meiner Worte
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„Die Stille meiner Worte“ von Ava Reed erschien im Ueberreuter Verlag im März 2018.
Das Cover ist bemerkenswert, die Silhouette einer jungen Frau mit Katze leicht verschwommen, sehr passend denn Hannah ...

„Die Stille meiner Worte“ von Ava Reed erschien im Ueberreuter Verlag im März 2018.
Das Cover ist bemerkenswert, die Silhouette einer jungen Frau mit Katze leicht verschwommen, sehr passend denn Hannah ist auch nicht mehr richtig da.


Hannah hat in der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy um Leben kam, aufgehört zu sprechen. Nichts hilft, der Neuanfang in einem neuen Haus nicht, kein Psychologe, die Eltern bekommen keinen Zugang zu Hannah. Sie schreibt Izzy Briefe und jeden einzelnen verbrennt sie, wieder und wieder. Nach einem Fauxpas ihres Vaters, ist Hannah noch unzugänglicher geworden. Die Eltern wissen sich nicht mehr zu helfen und geben sie in ein Internat für traumatisierte Kinder und Jugendliche, dort geht es zunächst in ein Feriencamp für Neulinge. Im Camp lernt sie unter anderem auch Levi kennen, er möchte herausfinden wer Hannah ist und warum sie nicht spricht......

Mit Hannah und Levi hat Ava Reed wieder eine Geschichte erfunden die unter die Haut geht und einem emotional packt.
Die Schuld am Tod ihrer Schwester die Hannah in sich fühlt, macht sie sprachlos und innerlich tot. Ava Reed hat diese Sprachlosigkeit Hannahs sehr intensiv und gefühlvoll beschrieben, denn die Gedanken und Worte Hannahs, die auf Papier fließen, sind sehr berührend. Hannah sendet so eine große Stille aus, mit Einfühlungsvermögen und Empathie lässt Ava Reed den Leser an der persönliche Hölle Hannahs teilhaben.

Der Schreibstil der Autorin ist wortgewaltig, sehr stimmungsvoll und teils poetisch. Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen und wird in der Ich – Form aus Sicht von Hannah und Levi erzählt.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und wirken sehr real.
Allen voran Hannah, durch die besondere Erzählweise der Autorin, bekam ich einen tiefen Einblick in die tiefen Gedanken und die Stille in ihr, die doch so laut war, Worte hatte sie nur für ihre Schwester in Briefform.
Auf der anderen Seite ist da Levi, er ist zum letzten mal als Begleiter im Camp dabei, er hat durch seine schwere Kindheit ebenfalls ein Päckchen zu tragen. Seine Wunden sind verheilt und er hat gelernt mit seinen Narben zu leben. Noch hat er etwas Angst seinen Weg zu gehen und seinen Platz zu finden.

Fazit: Ava Reed hat eine sehr emotionale Geschichte geschrieben, sie handelt von Verlust, Trauer, doch auch von Hoffnung, Freundschaft und Vertrauen. Ich kann sie wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 01.07.2018

eine fast perfekte Hochzeitsplanung

Annas (fast) perfekte Hochzeit
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„ Annas (fast) perfekte Hochzeit“ von Marion Stieglitz erschien im Mai im Verlag Feelings.
Das Cover ist sehr ansprechend und macht neugierig auf die Geschichte.
In der Geschichte geht es um Anna , sie ...

„ Annas (fast) perfekte Hochzeit“ von Marion Stieglitz erschien im Mai im Verlag Feelings.
Das Cover ist sehr ansprechend und macht neugierig auf die Geschichte.
In der Geschichte geht es um Anna , sie träumt schon seit ihrer Jugendzeit von der „perfekten Hochzeit“, alles muss perfekt sein, beginnend mit dem perfekten Heiratsantrag, doch da beginnen schon die unerwarteten Ereignisse. Die Monate bis zur Hochzeit werden kein zuckerschlecken für Anna und ihre Hochzeitsplanung, einiges geht gehörig schief und mit ihrem Vintage Laden kommen noch zusätzlich Unwägbarkeiten ins Spiel. Zur Krönung des ganzen begegnet sie auch noch ihrem Exfreund Simon, der sich sehr darüber freut.......
Ich musste mich anfangs erst einmal auf den stenografischen Schreibstil der Geschichte einlassen, der einen Tagebucheintrag Charakter besitzt und die wesentlichen Dinge behandelt.
Sehr gut fand ich die Idee von Marion Stieglitz jedes Kapitel mit einem Kalenderspruch zu beginnen, die Anna durch das Jahr begleiten.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig zu lesen.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und wie im wirklichen Leben haben sie Ecken und Kanten.
Anna die junge Frau mit dem Vintage Laden ist eine junge Frau die ihren Weg geht und zum Perfektionismus neigt, aber oft wo sie die Dinge beim Namen nennen sollte, gegenüber ihren Eltern oder auch ihrem Verlobten, schweigt sie. Annas Planung der perfekten Hochzeit bekommt immer wieder Steine in den Weg gelegt, doch das Fass zum überlaufen bringt dann die eine unerwartete Reaktion und Aussage ihres Verlobten.
Bernd der Verlobte ist sehr bemüht um Anna, oft wirkt er zu pragmatisch teils auch selbstgefällig.
Annas Eltern wirken anfangs nicht sympathisch doch das ändert sich zumindest bei der Mutter, der Vater ist ein Blender.
Annas Freundin ist ein Schatz und der Fels in der Brandung für Anna. Simon Annas Exfreund hält ihr den Spiegel vor, dass gefällt Anna nicht besonders gut.

Fazit: Marion Stieglitz hat eine schöne Geschichte rund ums Heiraten erzählt, teils humorvoll, mit Pannen und unerwarteten Ereignissen die sich auch in Wirklichkeit ereignen könnten. Für mich die perfekte Sommerlektüre, die ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 26.06.2018

das schwere Schicksal des Mark Lissoni

Wilde Rosen im September
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„Wilde Rosen im September“ von Mac de Sarno erschien im April 2018
Das Cover ist in sich stimmig, den Titel erahnt man an Hand der abgebildeten wilden Rosen.

Mark Lissoni ein Mann im besten Alter verwirklicht ...

„Wilde Rosen im September“ von Mac de Sarno erschien im April 2018
Das Cover ist in sich stimmig, den Titel erahnt man an Hand der abgebildeten wilden Rosen.

Mark Lissoni ein Mann im besten Alter verwirklicht sich seinen Traum und eröffnet einen Reiterhof, nebenbei ist er Hufschmied aus Leidenschaft, arbeitet noch in Vollzeit in seinem alten Beruf als IT – Spezialist und da gibt es noch zwei Töchter um die er sich rührend kümmert, also ein 24 Stunden Tag.
Seine Nochehefrau lebt mit ihnen unter einem Dach, doch sie nimmt am Familienleben nicht teil. Da gibt es noch Jennifer die ihr schwieriges Pferd, zur Ausbildung, bei Mark eingestellt hat. Zwischen den Beiden entwickelt sich eine zarte Liebe und tiefe Verbundenheit. Mark erkrankt, sein Hausarzt stellt eine fatale Fehldiagnose und so nimmt da Schicksal seinen Lauf........
„Wilde Rosen im September“ ist ein sehr einfühlsamer Roman, der mit einigen schwerwiegenden Ereignissen aufwartet. Der Autor erzählt und beschreibt ins kleinste Detail von Geschehnissen, dass ich als Leserin, sie fast körperlich gespürt habe.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet dadurch wirken sie lebensecht und real. Allen voran Mark, der seinen Lebenstraum erreicht hat, mit der Eröffnung des Reiterhofes, er ist sehr sympathisch, ein guter Reitlehrer, Trainer für schwierige Pferde, guter Beobachter und Vollzeit – Papa. Den IT – Job macht er gerne, doch er würde lieber Vollzeit auf seinem Reiterhof arbeiten, noch fehlt ihm der Mut zu kündigen. Der Autor beschreibt die Gefühlslage von Mark, mit einer Präzession die seinesgleichen sucht. Die Momente in denen er sich durch seine Krankheit kämpft, die bildliche Beschreibungen seiner Qualen, in jeder Nuance, wirkt so real, dass ich die Schmerzen nachempfinden konnte. Sehr ergreifend hat der Autor den steinigen Weg zurück ins Leben geschildert.
Dann kommt da noch Jennifer Aigner ins Spiel, mit ihrem schwierigem Pferd, die sich mit Haut und Haaren in den sensiblen Mark verliebt.
Rosanna die Nochehefrau bleibt mir ein Rätsel, was ist zwischen den beiden Eheleuten schief gelaufen? Durch welches Ereignis wurde sie so unbeschreiblich gefühllos Mark und ihren Töchtern gegenüber?
Die Arbeit mit den Pferden ist bis ins Kleinste beschrieben, ich spürte die Liebe zu den Tieren. Sie wurden als Lebewesen mit eigenen Wesenszügen und Charakteren dargestellt.
Die Liebesszene hat der Autor so poetisch beschrieben, dass ich Gänsehaut bekam. Es war so ein Moment da dachte ich, ja, so fühlt sich es an wenn man seinen Seelenverwandten gefunden hat.

Der Schreibstil von Marc de Sarno ist locker und flüssig zu lesen, sehr detailliert und fesselnd. Die Sprache ist bildgewaltig, intensiv und zog mich mitten ins Geschehen. Die detaillierten Beschreibungen von einfachen Dingen, auf einer Bank unter einem Baum zu sitzen, war unbeschreiblich schön und ging mir direkt ins Herz.

Fazit: Marc de Sarno hat einen wunderschöner Roman geschrieben, der das Schicksal eines Mannes aufzeigt, der es annimmt eine schwere Krankheit übersteht und die Liebe findet, die echte und wahre.
Besonders beeindruckt hat mich die wunderschöne bildhafte Sprache und den detaillierten Beschreibungen. Ich kann es absolut empfehlen.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Alicia ist weg

Alicia verschwindet
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„Alicia verschwindet von Matthias Sachau erschien im Insel Verlag im Mai 2018
Das Cover mit der wegfahrenden Frau gefällt mir sehr gut und deutet auf den Inhalt.

Roberts beste Freundin Alicia, von Beruf ...

„Alicia verschwindet von Matthias Sachau erschien im Insel Verlag im Mai 2018
Das Cover mit der wegfahrenden Frau gefällt mir sehr gut und deutet auf den Inhalt.

Roberts beste Freundin Alicia, von Beruf Fotografin, ist von heute auf morgen verschwunden, ohne eine Erklärung, einzig ihr Lieblingsbuch „Sturmhöhe“ und eine kleine Nachricht hat sie gut sichtbar zurück gelassen. Robert versteht die Welt nicht mehr und beginnt nachzuforschen, so begibt er sich auf eine Reise quer durch England, doch viele Spuren verlieren sich im Sand. Die Suche entwickelt sich immer mehr zu einer Suche nach sich selbst und nicht nur nach Alicia.........

Der Roman ist anders als ich an Hand des Klappentextes angenommen habe, ohne Spannung teilweise sehr langatmig und zu distanziert. Die Dialoge empfand ich als sehr ermüdend. Es ist eine Suche nach Alicia, doch Robert muss sich viel mehr mit seiner Vergangenheit auseinander setzen, erwachsen werden und Verantwortung übernehmen.
Die Idee auf das Buch von Bronte´ „Stumhöhe“ hinzuweisen war gut, doch für Leser die es nicht kennen fehlt der Zusammenhang beider Geschichten.

Matthias Sachau hat einen ausgezeichneten Schreibstil. Die Sprache des Protagonisten Robert, der so britisch so extravagant und distanziert wirkt, sehr angemessen.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht eines Dritten der die Ereignisse erzählt bekommt.
Die Charaktere bleiben blass und Robert ist mir zu distanziert und unnahbar, ich bekam zu ihm keinen Bezug, vielleicht war er mir zu britisch.

Fazit: Alles in allem ist „Alicia verschwindet“ eine handwerklich gute Arbeit, nur kam ich mit der Geschichte nicht zurecht, mich konnte sie nicht fesseln, mich hat sie emotional nicht gepackt.
Vielleicht ist es dem Erzählstil geschuldet, oder es war nicht die richtige Zeit für diese Geschichte.