Spannender zweiter Fall mit etwas enttäuschendem Ende
Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)FBI- Senior Agent und Neurowissenschaftlerin Sayer Altair ermittelt nach einer Verletzungspause wieder. Auch ihr zweiter Fall hat alles, was ein kurzweiliger und spannender Thriller benötigt. Action, die ...
FBI- Senior Agent und Neurowissenschaftlerin Sayer Altair ermittelt nach einer Verletzungspause wieder. Auch ihr zweiter Fall hat alles, was ein kurzweiliger und spannender Thriller benötigt. Action, die Suche nach Täter und potentiellen Opfern artet in einem Wettlauf auf Leben und Tod aus, dazu ein Cold-Case und ein Ermittlerteam, welches nicht unbedingt den ganz klassischen Vorstellungen entspricht, aber mich komplett überzeugt hat.
Schon der Beginn verspricht eine spannende Geschichte, denn FBI-Agent Max ist mit seiner Leichenspürhündin in einem Nationalpark unterwegs, als sie eine Spur findet. Eigentlich haben die beiden frei, aber das interessiert die Hündin nicht und so findet sie das titelgebende Knochengrab. Wer hat Leichen dort entsorgt und aus welchem Grund? Sind es vielleicht ganz alte Knochen? Doch dann wird plötzlich eine „frische“ Leiche in der Nähe entdeckt. Sind es zwei verschiedene Fälle oder hängt alles zusammen? Dieser Frage muss sich das Team um Sayer stellen. Man ist also direkt mitten im Geschehen und dann wird es auch schnell ziemlich brenzlig. Die geschaffene Atmosphäre ist gelungen, recht düster aber absolut passend. Die oft kurzen Kapitel aus verschiedenen Blickwinkeln haben mich immer tiefer in das Geschehen gezogen und zum Miträtseln animiert, sodass ich das Buch zu Lasten meines Schlafes nicht mehr aus den Händen legen konnte und wollte.
Die Charaktere sind einfach, jeder auf seine Art, stimmig und haben es geschafft meine Sympathie zu wecken. Sayer ist in diesem Fall auf ein ganz kleines Team beschränkt, da nach dem ersten Fall „Todeskäfig“ einiges beim FBI im Argen liegt und politische Spielchen, die hier immer wieder angerissen werden, einen „normalen“ Ablauf der Ermittlungen verhindern. Dazu erfährt man neben dem Fall auch wieder einiges aus Sayers Privatleben, welches auch immer wieder für Überraschungen gut ist. Auch ihre Forschung mit Psychopathen nimmt Raum ein…
Einen Stern ziehe ich dann aber doch noch ab, da ich gegen Ende ein ganz klein wenig enttäuscht war, dass die Profis der Spannung zuliebe, für mich als Laien Offensichtliches nicht direkt auf dem Schirm hatten. Das war ein wenig enttäuschend und relativ unrealistisch, aber schmälert insgesamt das Lesevergnügen kaum.
Auch wenn dieser Band nahtlos an den ersten „Todeskäfig“ anschließt und ich prinzipiell empfehle Reihen auch der Reihe nach zu lesen, kann man mit diesem Fall auch einsteigen. Es werden ohne Vorkenntnisse zwar zu Beginn ein paar Fragen offen sein, aber das gibt sich mit der Zeit. Allerdings wird man sich selbst spoilern, hält man sich nicht an die Reihenfolge. Die Fälle als solche sind aber in sich geschlossen.
Zartbesaiteten würde ich empfehlen das Buch nur bei Tageslicht zu lesen und auf keinen Fall bei einem Campingausflug.