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Veröffentlicht am 18.09.2019

Erschreckende Szenarien

Der Patriot
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Journalisten, die rechtsextremen Schweden zu liberal und offen eingestellt sind, werden zunächst massiv bedroht, doch dann steigern sich die Täter noch und morden systematisch. Die Angst geht um und dann ...

Journalisten, die rechtsextremen Schweden zu liberal und offen eingestellt sind, werden zunächst massiv bedroht, doch dann steigern sich die Täter noch und morden systematisch. Die Angst geht um und dann kommt es auch noch zu einem schweren Terroranschlag mitten in Stockholm. Schweden gleicht einem Pulverfass und dafür ist ein „Unternehmen“ verantwortlich, dass den Leser schier sprachlos macht.

Dieses Buch hat mich sehr gut unterhalten. Das entworfene Szenario ist erschreckend und leider könnte man sich durchaus vorstellen, dass genau solche Dinge geschehen. Der Autor hat beiden Seiten ihre Anteile gelassen und somit Einblicke in die offenen Schweden (und jenen, die sich schwedisch fühlen) vermittelt, als auch jenen, die das schwedische Volk und seine Kultur in Gefahr sehen. Die jeweiligen Argumentationen sind ordentlich ausgearbeitet. Die verblendeten und einfach nur dummen Ansichten der Rechtsradikalen und deren extrem löchrige „Argumentationsketten“ erzeugten in mir nicht selten eine gewisse Wut – von ihren Taten fange ich dann erst gar nicht an. Der Autor zeigt, welche Auswirkungen Verblendung und Fremdenhass haben kann, sodass selbst dem Letzten bei der Lektüre klar sein sollte, dass deren Gedankengut wie Gift wirkt und keineswegs irgendwas gesellschaftlich zum Besseren wenden kann – ganz im Gegenteil!

Kritisch gesehen habe ich dann aber auch das manches bediente Klischee, dass das gesamte Buch von Leichen gepflastert ist (aber verwundert hat es mich bei einem Skandinavier und dem Thema nicht) und manches recht vorhersehbar war. Zu Beginn hatte ich auch ein wenig mit den vielen verschiedenen Handlungssträngen und Personen zu „kämpfen“, aber das gab sich schnell.

Der Schreibstil ist rund, echt unaufgeregt und daher gut zu lesen. Das Interesse war schnell geweckt, es gab vor allem eine extreme Wendung, die mich kurz schlucken ließ und ich hatte das Buch vom einen auf den anderen Tag gelesen. Gefallen haben mir die authentischen Einblicke in das Zeitungswesen und die Aktualität des Themas.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Gut konstruierte Geschichte

Drei
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Eine Rezension zu diesem besonderen Buch ist wirklich alles andere als leicht, denn man muss höllisch aufpassen, um nicht zu spoilern. Entsprechend halte ich mich recht kurz und allgemein.

Eine Frau ist ...

Eine Rezension zu diesem besonderen Buch ist wirklich alles andere als leicht, denn man muss höllisch aufpassen, um nicht zu spoilern. Entsprechend halte ich mich recht kurz und allgemein.

Eine Frau ist einsam und trifft sich mit einem Mann aus dem Internet. Nach Monaten zeigt sich, dass er nicht ehrlich zu ihr war. Eine andere Frau hat Probleme mit dem Leben in Israel und trifft durch Zufall den gleichen Mann und auch eine dritte Frau macht Bekanntschaft mit ihm – nicht umsonst trägt das Buch den Titel.

Mich hatte schon der Klappentext sehr auf dieses in drei Teilen verfasste Buch neugierig gemacht. Der Beginn ist dann überraschend alltäglich und die Frage, ob es vielleicht nur eine intelligente Marketingstrategie war, der ich aufgesessen bin, wuchs. Trotzdem hat mich das Buch interessiert, das Leben in Israel wurde schon dargestellt und plötzlich war ich auch mit einer einzigen Wendung voll im Geschehen. Der zweite Teil startete wieder langsam, zeigte andere Facetten und es war durchgängig latent spannend. Richtig überzeugt hat mich allerdings erst der dritte Teil – und das obwohl ich eine fast komplett richtige Annahme zum Ausgang hatte.

Die Charaktere sind sehr gut und authentisch dargestellt, der Schreibstil durchgängig gut zu lesen und die Raffinesse ist nicht von der Hand zu weisen – trotzdem verstehe ich den großen Hype um das Buch nicht ganz.

Ein gutes Buch, dessen Konstruktion mich sehr überzeugte, doch manche Länge zu Beginn sorgt dann doch für einen leichten Abzug.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Toller Plot, aber durchwachsene Umsetzung

Cold Storage - Es tötet
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Der Plot klang gleichermaßen interessant, wie spannend – aber die Umsetzung, tja, die war leider durchwachsen, aber von vorne.

Das Buch startet spannend im Jahr 1987 im australischen Outback. Ein Spezialteam ...

Der Plot klang gleichermaßen interessant, wie spannend – aber die Umsetzung, tja, die war leider durchwachsen, aber von vorne.

Das Buch startet spannend im Jahr 1987 im australischen Outback. Ein Spezialteam aus US-Agenten soll einen Killerpilz, der ein Dorf ausgerottet hat vernichten – das gelingt auch, allerdings nehmen sie eine Probe des tödlichen Pilzes zur Erforschung mit. In diesem ersten Abschnitt herrscht eine gewisse Spannung, die Freude auf das kommende weckt, wenn man auch aufgrund ähnlich gelagerter Filme/Bücher schon so eine gewisse Ahnung hat, wohin die Reise gehen wird.

32 Jahre später schieben Teacake und Naomi Nachtschicht im Selfstorage-Lagerhaus – was sie nicht wissen: Es handelt sich zwar heute um ein gewöhnliches Lagerhaus, aber früher wurde der Komplex militärisch genutzt und dort lagert die Probe des Killerpilzes, der binnen Minuten seinen Wirt steuert und auf die Verbreitung der Sporen hinarbeitet. Während die beiden sich kennenlernen bemerken sie ein Piepen und machen sich auf die Suche nach der Quelle. Derweil geschieht außerhalb auch schon „besonderes“ von dem sie noch nichts ahnen, aber das wird sich bald ändern. Werden die beiden was gegen den Pilz ausrichten können?

Im Prinzip gibt es an dem Buch nichts, was man so nicht schon gelesen oder gesehen hat. Während ich das nicht weiter schlimm finde, denn man muss ja nicht immer und immer wieder das Rad neu erfinden, gab es andere Dinge, die so einfach nicht gut sind. Spannung kam selten bis gar nicht auf und die ständigen persönlichen Dinge und Rückblicke, die mich leider auch nur wenig begeistern konnten, taten der Sache auch nicht unbedingt gut. Dabei bietet der Plot an sich schon Potential für einen gelungenen wissenschaftlichen Thriller. Kurz nacherzählt klingt es auch weiterhin gut, aber in der vorliegenden Form war es einfach nicht so gut, wie es hätte sein können. Leider verpuffte mein Interesse, auch wegen des Schreibstils, der sich zwar gut lesen ließ, aber einfach keinerlei Spannung aufrecht erhalten konnte. Szenen die wahrscheinlich horrormäßig wirken sollten, haben mich zum Lachen gebracht und die „witzigen“ Sprüche Teacakes haben mich teilweise die Augen rollen lassen, weil es einfach ziemlich abgedroschen und bemüht wirkte. Überhaupt wurde so manches Klischee bedient, da hatte ich einfach mehr erwartet.
Begeistert hat mich jedoch die gut nachvollziehbaren Vorgänge zum Killerpilz (Verbreitung, Wirkweise, etc.) und soweit ich das beurteilen kann, wurde da sehr gute Recherchearbeit geleistet.

Während mich das Buch als solches also nicht so ganz begeistern konnte, könnte ich mir eine Verfilmung durchaus vorstellen. Dort müsste dann aber noch einiges an echter Handlung hinzukommen, sonst würde das wohl auch eher nichts werden.

Auch wenn ich das Buch relativ stark kritisiert habe, muss ich drei Sterne vergeben, denn die Idee war super, die Umsetzung zwar eher schwach, aber nicht grottig und unterhalten hat es mich schon auch irgendwie, wenn auch häufig nicht, wie es der Autor wohl beabsichtigt hat.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Ein tolles Buch, aber nicht ganz so stark wie der Vorgänger

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Rahel Hirsch ist 1903 eine der ersten Ärztinnen der Berliner Charité und hat mit ihren durchweg männlichen Kollegen teilweise ganz schön zu kämpfen. Sie muss sich doppelt bewähren, arbeitet ohne Unterlass ...

Rahel Hirsch ist 1903 eine der ersten Ärztinnen der Berliner Charité und hat mit ihren durchweg männlichen Kollegen teilweise ganz schön zu kämpfen. Sie muss sich doppelt bewähren, arbeitet ohne Unterlass und erforscht manches, was ihre Kollegen für unmöglich halten. Bezahlt wird sie nicht oder schlechter und Gleichberechtigung scheint illusorisch. Gleiches gilt für Barbara, die in einer Wäscherei arbeitet und dort beginnt sich für die Gleichberechtigung zu engagieren. Die beiden sehr ungleichen Frauen treffen mehr oder weniger zufällig aufeinander, trotzdem entsteht eine Freundschaft. Als der erste Weltkrieg ausbricht ändert sich nicht nur das Leben der beiden Frauen grundlegend.

Die Geschichte ist spannend und gut recherchiert. Besonders interessant fand ich die Geschichte um Rahel Hirsch, die es tatsächlich gab und auch die weiteren historischen Fakten haben erneut eine runde Geschichte ergeben. Sowohl medizinische, als auch politische Entwicklungen fand ich sehr gut dargestellt und man lernt tatsächlich beim Lesen dazu, denn die Anfänge der Fliegerei, die einen gewissen Raum einnehmen, waren mir bisher so noch nicht untergekommen. Bisher hatte es mich einfach nicht so interessiert, aber die Autorin hat es geschafft mich für das Thema zu erwärmen.

Die Freundschaft der beiden Frauen wirkt vielleicht etwas klischeehaft, aber beim Lesen wirkte es sehr authentisch und hat mir sehr gut gefallen. Der Kampf der beiden Frauen für mehr Rechte ist bemerkenswert und sie ergänzen sich prima. Soweit hat mich das Buch auch wieder auf ganzer Linie überzeugt.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, aber an den ersten Band der Charité konnte dieses Buch nicht ganz reichen. Dafür war mir in der Mitte manches zu belanglos und das Medizinische war mir auch nicht präsent genug. Komplett mitgerissen hatte mich die Autorin ab den Schilderungen der Entwicklungen während des ersten Weltkrieges – vorher plätscherte manches auch mal nur gemütlich vor sich hin ohne langweilig zu sein. Positiv ist jedoch, dass man diesen Band ohne Vorkenntnisse lesen kann und der Schreibstil auch hier wieder so herrlich rund und gut lesbar ist, dass man das Buch kaum mehr weglegt.

Ich freue mich schon auf den dritten Teil und hoffe, dass wir nicht so lange warten müssen.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Spannender 10. Fall

Brennendes Grab
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Daniel Gingerich, ein amischer Junge, der als ganz netter Kerl gilt, wird in die elterliche Scheune gelockt, die dann angezündet wird. Er stirbt qualvoll und Kate Burkholder ermittelt. Dabei zeigt sich ...

Daniel Gingerich, ein amischer Junge, der als ganz netter Kerl gilt, wird in die elterliche Scheune gelockt, die dann angezündet wird. Er stirbt qualvoll und Kate Burkholder ermittelt. Dabei zeigt sich schnell, dass Daniel nicht ganz der nette Junge war, der er zu sein schien.

Ich mag es einfach sehr, dass die amische Gemeinschaft im Fokus von Castillos Romanen steht. Die Einblicke in die fremde Lebenswelt sind immer und immer wieder interessant und spannend. Selbst wenn der Fall nicht so spannend wäre, würden diese Aspekte mich zum Weiterlesen animieren – doch bisher hat Castillo es immer geschafft mich mit ihren Fällen zu überzeugen.

Der mittlerweile zehnte Fall hat es in sich. Wer war Daniel wirklich und wer hat ihn in die Scheune gelockt? Warum? Man stellt sich auch die Frage, ob das Opfer wirklich so unschuldig ist… Es entwickelt sich ein vielschichtiger Fall, der recht spannend war, manche Überraschung bot und trotzdem hatte ich irgendwann schon eine Vorstellung vom Ende (die sich auch als zutreffend erwies). Der Schreibstil ist sehr angenehm und schnell zu lesen. Kate mag ich sehr und ihre Entwicklung vom ersten bis zum aktuellen Fall habe ich sehr gerne verfolgt. Sie hat ihre Probleme, aber diese nehmen nicht ausufernd Platz ein.

Eine Reihe, die mich immer wieder überzeugt und auf deren Fortsetzung ist jetzt schon warte. Derweil empfehle ich euch das Buch gerne weiter.