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Veröffentlicht am 09.03.2023

Spiel auf Leben und Tod

Die Stimme der Lüge
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Francis Ackerman jr. hat, um seine Familie und Freunde zu retten, einen ersten Schritt in die Hölle gewagt und sich auf einen Deal mit dem Verbrecher Demon eingelassen. Dieser schreckt vor nichts zurück, ...

Francis Ackerman jr. hat, um seine Familie und Freunde zu retten, einen ersten Schritt in die Hölle gewagt und sich auf einen Deal mit dem Verbrecher Demon eingelassen. Dieser schreckt vor nichts zurück, hat Spaß am Töten und am Manipulieren von Menschen. Zudem hat sein Verbrechersyndikat schier unerschöpfliche Mittel, sowie Kontakte. Genau auf die hat es Ackermann abgesehen, der damit etliche Mörder zu Fall bringen will. Vor den Erfolg hat irgendjemand jedoch den Schweiß gesetzt. Demon hat für Ackerman und unbeteiligte „Mitspieler“ ein krankes Realityformat entwickelt. Ein Spiel um Leben und Tod.

Es ist der vierte Band der Ackerman und Shirazi-Reihe und ich empfehle die Vorgänger zu lesen, besonders weil in diesem Buch der langjährige Widersacher Ackermans, Demon, die zentrale Rolle spielt. Natürlich geht es auch ohne die Vorkenntnisse, allerdings wird dann wahrscheinlich manches in seiner Tragweite gar nicht so deutlich, vor allem wird man Ackerman schlechter verstehen, wenn man ihn jetzt erst kennenlernt. Wer jedoch nur auf der Suche nach einem actionreichen und spannenden Buch ist – der kann so und so zugreifen, denn es war wieder ein typischer Cross – endlich!

Der Vorgängerband hatte mir nicht ganz so zugesagt und manchmal ist bei Autoren ja auch die Luft raus. Nicht so bei Cross, denn mit diesem Buch hat er wieder alles geboten, was man von ihm und seinem Ackerman erwartet. Spannende Unterhaltung, eine krasse Geschichte, Action und ein „Spielchen“, welches es wirklich in sich hat…dazu noch eine Reihe interessanter Charaktere und natürlich gibt es auch für den noch aus dem Vorgänger lädierten Marcus etwas zu tun. Die einzige echte Enttäuschung war Nadia, die blass und unscheinbar in dem Buch blieb. Ich habe irgendwie den Eindruck gewonnen, dass sie als Figur für Cross einfach nicht mehr so gut funktioniert.
Aber auch wenn Nadia enttäuscht, so hat mich vieles wieder richtig angesprochen. Allein die Ideen, die Cross da entwickelt – sagenhaft! Extrem, grausam und auch wenn es nicht von Beginn an super spannend ist, so hat mich das Buch dennoch gut unterhalten. Während man von so mancher Monstrosität liest, fragt man sich: Warum? Wie soll das enden und was wird wirklich gespielt? Besondere Spannung bringt hier natürlich der Maulwurf rein, der in der Gruppe der Mitspieler integriert ist. Wer mag der Handlager Demons sein? Und dann gibt es immer wieder Wendungen und Überraschungen…

Wie immer ist das Tempo im Buch enorm, man pflügt nahezu durchs Buch, denn dank des Schreibstils springt das Kopfkino an und ich mochte das Buch auch kaum zur Seite legen. Die verschiedenen Perspektiven, die Wechsel in den spannenden Momenten vom einen zum nächsten Handlungsort und immer im Hinterkopf die Frage: Warum inszeniert Demon all das?

Es gibt auf alle Fragen eine Antwort – mehr wird hier nicht verraten. Nur noch eine kleine Warnung an alle, die die Reihe nicht kennen. Wer etwas zartbesaitet ist sollte lieber Abstand nehmen, denn es wird hier extrem brutal, blutig und recht schockierend. Besonders der Showdown hat es in sich, aber wenn man es genau nimmt gibt es mehrere. Das Finale setzt dem ganzen aber die Krone auf.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 03.03.2023

Die Reihe überzeugt einfach immer

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Die Müllfahrzeuge
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Müllfahrzeuge üben einfach eine unglaubliche Anziehungskraft (nicht nur) auf Kinder aus. Man sieht sie immer wieder mal, die Frage, wie der ganze Müll wegkommt, ist ja auch nicht unwichtig und Kinder können ...

Müllfahrzeuge üben einfach eine unglaubliche Anziehungskraft (nicht nur) auf Kinder aus. Man sieht sie immer wieder mal, die Frage, wie der ganze Müll wegkommt, ist ja auch nicht unwichtig und Kinder können gar nicht früh genug spielerisch lernen, warum und wie man Müll trennt.

Mein kleiner Freund (3) war schon beim Anblick des Buches hin und weg. Er erkannte sofort, dass es um Müllfahrzeuge geht (klar, bei dem aussagekräftigen Cover), als auch die Reihe. „Oh, wie toll, ein Klappenbuch“, schrie er begeistert. Er hat schon etliche Bücher und wir haben auch schon einige gemeinsam gelesen. Sofort musste auch dieses Buch gelesen werden. Wobei natürlich erst einmal nur die detailreichen Bilder und vor allem die Klappen interessant waren. Und das Suchbild am Ende – das er sich damit so lange auch allein beschäftigen würde, hätte ich nicht erwartet. Die Bilder sind wirklich toll und aussagekräftig. Der Inhalt/Text ist gut nachvollziehbar dargestellt und es gab nicht nur einen Aha-Effekt. Wie viele Müllfahrzeuge es doch gibt – hier auf dem Land haben wir so einige nicht im Fuhrpark. Die Einblicke in die Fahrzeuge war für mich auch richtig spannend und bot Einblicke, die man so einfach nicht hat.

Bei dem Kleinen hakt immer wieder mal die Spiralbindung. An sich ist sie aber zum selbstständigen Lesen gut und vor allem ziemlich robust. Gleiches gilt auch für die dicken Kartonseiten. Die Klappen halten bei vorsichtigen Kindern sicher.
Und nicht nur Kinder können was lernen, auch für manchen Erwachsenen bietet das Buch sicher die eine oder andere Überraschung, denn manches nimmt man im Alltag einfach hin und hinterfragt es nicht.
Unter dem Strich ein sehr informatives, kindgerechtes Buch aus einer Reihe, die man Eltern einfach nur ans Herz legen kann.

Veröffentlicht am 13.02.2023

Mittelmaß pur

Kannibal. Jagdrausch
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Mitten in Berlin wird ein Koffer voller Knochen gefunden – liegt ein Verbrechen vor? Sind die Knochen jüngeren Datums? Wurde jemand getötet oder liegt was anderes vor? Der Fall ist brenzlig und Berater ...

Mitten in Berlin wird ein Koffer voller Knochen gefunden – liegt ein Verbrechen vor? Sind die Knochen jüngeren Datums? Wurde jemand getötet oder liegt was anderes vor? Der Fall ist brenzlig und Berater Bastian Becker und Assistentin Janina Funke werden von der Polizei hinzugezogen. Privatermittler Becker ist schnell sicher, dass es um Kannibalismus geht und ermittelt in diesen Richtung und es wird gefährlich.
Die Erwartungen sind natürlich direkt enorm hoch, wenn Mark Benecke auf dem Cover steht. Das war zumindest bei mir so, nachdem mir seine (wissenschaftlichen) Bücher und ich muss klar sagen: Mich hat er nicht so richtig überzeugt. Der Fall war an sich gut, der Schreibstil in Ordnung, aber es fehlte mir dann doch bisschen der Biss. Schade auch, dass die Auflösung schon recht früh zu erahnen ist. Zwar war noch nicht direkt klar, was genau die Motivation ist, aber das „Wer“ war für mich nach ein, zwei Andeutungen zu viel und deutlich zu früh schon ziemlich klar. Das war natürlich weniger gelungen, gut fand ich die immer wieder eingewobenen Infos zu Forensik und Ermittlungsarbeit. Aber hier hätte ich mir deutlich mehr gewünscht, denn in diesem Bereich hat Benecke nun mal eine enorme Expertise.
Das Thema Kannibalismus ist – wie der Titel schon anzeigt – der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Das Thema ist ganz sicher nicht so appetitlich, aber Tabus anzusprechen ist richtig und hier auch sehr gut umgesetzt, wie ich finde. Der Schreibstil naja, nicht übel, recht kurzweilig, aber es gibt zu viel Zufall, dafür zu wenig Überraschung.
Den ersten Fall hatte ich nicht gelesen, aber das war kein Problem. Die Ermittler lernt man auch hier gut genug kennen, aber so richtig überzeugt bin ich von den Protagonisten nicht. Gerade Becker, der in diesem Band auch noch kränkelt, hat mich einfach nicht so überzeugt. Er ist der Typ – ich mag keine Regeln, mach was ich denke, trinke, rauche, lebt nur noch für diesen einen Fall etc. und all das im Übermaß und wirkt dadurch ziemlich unprofessionell. Allein seine Aktivitäten im Darknet, sowie sein Umgang mit der einen oder anderen Info – bestenfalls fragwürdig. Funke gefällt mir mit ihrer strukturierten und ruhigen Art deutlich besser. Sie holt auch dem Buch noch einiges raus.
Unter dem Strich ein Buch, dass mich nicht begeistert hat, aber auch nicht übel war – Mittelmaß pur und daher gibt es auch drei Sterne.

Veröffentlicht am 07.02.2023

Vogelliebe in Buchform

Vogel entdeckt - Herz verloren
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Was haben der Albatros, Blaumeise, Stockente und Lerche gemeinsam? Sie sind – neben einigen anderen Arten – Teil des Buches rund um Vögel und mögliche Schutzmaßnahmen. Es ist kein reines Sachbuch, vor ...

Was haben der Albatros, Blaumeise, Stockente und Lerche gemeinsam? Sie sind – neben einigen anderen Arten – Teil des Buches rund um Vögel und mögliche Schutzmaßnahmen. Es ist kein reines Sachbuch, vor allem nicht zu wissenschaftlich, sondern gespickt mit eigenen Erfahrungen und Anschauungen, die neben den vorgestellten Vogelarten, auch die Autoren/Podcaster greifbar machen.

Vögel kann man überall wahrnehmen – öffnet man Augen und Ohren für die kleinen und großen gefiederten Tiere, die sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt leben und auch mal Alltagsstress vergessen lassen, wenn man der Nachtigall lauscht, ein Dohlenpaar beobachtet oder dem Schnattern von Enten zuhört.

Ich selbst bin schon immer eine Vogel-Freundin gewesen und habe auch so einiges an Tipps in unserem Garten schon umgesetzt. So biete ich diverse Nistmöglichkeiten, füttere Vögel mit hochwertigem Futter und ich habe vor allem einen naturnahen Garten mit dem einen oder anderen wilden Eck und mehrheitlich heimische Pflanzen, sodass es nicht nur überall piept, sondern auch ordentlich summt und brummt, denn gerade bei der Aufzucht helfen Sämlinge eben nicht. Das und noch vieles mehr zeigen die Autoren auf, aber nicht mit dem mahnenden Zeigefinger. Sie versuchen nur den Lesern den einen oder anderen Anstoß zu geben, zu animieren die Vögel wahrzunehmen und im besten Fall auch noch das eine oder andere Angebot zu machen, um ihnen ein bisschen Schutz zu bieten. Vor diese Hinweise haben die Autoren ihre eigenen Beobachtungen und ihre Vogelliebe gestellt – und dabei werden Porträts der Vögel wunderbar eingewoben. Die Vögel – bis auf den Ortolan - kannte ich vorab schon alle und dennoch unterhielten mich die Kapitel allesamt sehr gut.
Cover und Titel werden dem Buch nicht gerecht finde ich. Die beiden Autoren betreiben auch einen gemeinsamen Podcast „Gut zu Vögeln“ - also haben sie wohl ein Faible für spezielle Namen. Das ist Geschmacksache, Fakt ist jedoch, dass die Schrift in weiten Teilen recht klein daherkommt. Für mich persönlich kein Problem, aber es gibt sicherlich genug Leute, die damit ihre Probleme haben werden. Besonders loben möchte ich aber die Bilder, die mehrheitlich einfach gelungen sind (auch, wenn es einige Schnappschüsse gibt, die amateurhaft wirken) und einfach mal zum Durchblättern einladen.

Unter dem Strich ist das Buch jedem Vogelfreund ans Herz zu legen, zumindest wenn man keine theoretische Abhandlung zu den einzelnen Arten sucht, sondern einfach die gefiederten Freunde noch mehr in den eigenen Fokus rücken möchte.

Veröffentlicht am 02.02.2023

Extrem ehrlich, aber viel zu viel Selbstmitleid für meinen Geschmack

Friends, Lovers and the Big Terrible Thing
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Ich bin kein Friends-Fan, den Autor/Schauspieler kannte ich dennoch, daher habe ich das Buch gelesen, obwohl es vielleicht nicht so ganz in mein Beuteschema passt. Nun ja, der Beginn war auch noch völlig ...

Ich bin kein Friends-Fan, den Autor/Schauspieler kannte ich dennoch, daher habe ich das Buch gelesen, obwohl es vielleicht nicht so ganz in mein Beuteschema passt. Nun ja, der Beginn war auch noch völlig in Ordnung und teils wirklich schockierend. Es ist ein gutes Buch, um die Folgen des Drogenmissbrauchs kennenzulernen und entsprechend die Finger von dem Zeug zu lassen. Ich sage nur mal Stoma.
Es gibt zudem den einen oder anderen Einblick in das Leben am Set und wie Hollywood so sein kann. Vor allem lernt man einen Drogensüchtigen und die Folgen seiner Sucht kennen. Das ist wirklich nicht ohne und auch wenn es teilweise locker geschrieben daherkommt – es ist einfach kein Witz. Nun gut, ich habe immer wieder ein paar Seite gelesen, denn mehr auf einen Rutsch ging einfach nicht und das lag vor allem an dem Selbstmitleid des Autoren. Auf Dauer einfach unerträglich! Klar, ein gewisses Maß davon wäre verständlich, aber wenn ständig indirekt Dritte an seiner Sucht schuld sind, dann wird es irgendwann zu viel. Bis auf das Themenfeld Sucht und seine gescheitere Beziehungen gibt das Buch kaum was her, also dürfte es auch für Friends-Fans nicht so ergiebig sein. Ich frage mich nach dem Lesen, warum ich mir den ganzen Schinken (der sich für mich irgendwann nur noch endlos gezogen hat) angetan habe. Vielleicht, weil er sehr ehrlich ist und auch die allerdunkelsten Momente schonungslos offen mit dem Leser teilt? Vielleicht, weil man beim Lesen bemerkt, wie gut es einem mit einem „Standardleben“ geht? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, war aber froh, als ich Perrys Ergüsse endlich beendet hatte.
Ich hoffe, dass der eine oder andere Leser vielleicht etwas für sich daraus mitnehmen kann, der Autor selbst vielleicht durch das Schreiben einen positiven Schupps bekommen hat. Es wäre ihm zu wünschen, denn trotz allem scheint er einfach nur ein armer Kerl zu sein, dem auch das dicke Bankkonto und die ständig neuen Häuser mit Aussicht nicht das geben, was er braucht.
Da das Selbstmitleid für mich in der Summe unerträglich, seine Offenheit aber toll war, gebe ich dem Buch 2,5 Sterne.