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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2019

Volltreffer

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
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Eigentlich will Pia über Weihnachten in die Flitterwochen, doch eine ältere Dame ist erschossen worden. Sie soll nicht die Einzige bleiben. Die Opfer hatten offensichtlich keine Feinde und niemand kann ...

Eigentlich will Pia über Weihnachten in die Flitterwochen, doch eine ältere Dame ist erschossen worden. Sie soll nicht die Einzige bleiben. Die Opfer hatten offensichtlich keine Feinde und niemand kann sich erklären, warum sie erschossen wurden. Pia kann nicht einfach in Urlaub fahren, während scheinbar wahllos Menschen getötet werden, und ermittelt mit ihrem Chef Oliver an dem Fall. Mit den Toten steigt der Druck, die Bevölkerung fürchtet den Sniper und der Täter wendet sich auch an die Presse. Hinweise auf den Täter sind jedoch rar…
Auch dieser Band hat mich wieder komplett überzeugt – ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es einer der besten ist. Das Thema, samt den Hintergründen fand ich extrem gelungen und es hat mich nachdenklich gestimmt. Leider kann ich nicht zu viel verraten, aber ich habe mich mit meiner bereits im Vorfeld gefassten Meinung noch einmal auseinandergesetzt und diese hat sich gefestigt – auch wenn nicht immer alles einwandfrei lief.
Der Schreibstil ist flüssig und die Protagonisten haben mich überzeugt (auch wenn ich eigentlich nicht so auf die privaten Geschichten von Ermittlern „stehe“). Die Dynamik des gesamten Ermittlerteams gefällt mir ausgesprochen gut. Auch dank zahlreicher Wendungen sind die Seiten nur so dahingeflogen, während ich – wie die Ermittler- im Dunklen tappte. Zwischendurch hatte ich zwar den richtigen Riecher, aber so richtig passen wollte es dann scheinbar doch nicht. Immerhin werden mit der Zeit die möglichen Hintergründe der Tat offensichtlicher, doch so richtig erklären kann man sich das alles trotzdem nicht. Eine große Vertuschungsaktion eines Skandals und interne Probleme machen das Ermitteln schwieriger. Immer mehr Menschen scheinen ein Motiv zu haben. Pia und Oliver müssen den Täter möglichst schnell dingfest machen…
Das kurzweilige und konstant spannende Buch ist echt empfehlenswert und auch wenn es schon der siebte Teil der Reihe ist, kann man mit diesem Titel gut einsteigen, denn die Fälle sind immer in sich abgeschlossen.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Genialer Twist!

Meine Seele so kalt
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Schon der Beginn hat es wirklich in sich. Tote Kinder sind immer schwierig, aber die Umstände sind hier besonders brisant. Ein Fünfjähriger wird quasi vor der Haustür überfahren und der Fahrer begeht Fahrerflucht. ...

Schon der Beginn hat es wirklich in sich. Tote Kinder sind immer schwierig, aber die Umstände sind hier besonders brisant. Ein Fünfjähriger wird quasi vor der Haustür überfahren und der Fahrer begeht Fahrerflucht. Die Polizei tappt lange im Dunklen, die Mutter als einzige Zeugin kann kaum was zur Klärung betragen. Jenna beschließt nach dem Unfall nach Wales zu ziehen und versucht sich dort ein neues Leben aufzubauen – doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach abschütteln…

Zunächst gibt es diesen schlimmen Unfall, dann nimmt sich das Buch scheinbar etwas zurück. Beim Lesen hatte ich im ersten Teil immer den Eindruck, dass die Autorin ein paar Schritte zurückgeht, um richtig Anlauf zu nehmen. Damit lag ich auch genau richtig. Also während im ersten Teil die Spannung eher gering ist, aber die Emotionalität groß ist, nimmt das Buch später umso mehr und schneller Fahrt auf. Das Buch lässt sich dann kaum mehr aus den Händen legen. Besonders begeistert hatte mich ein völlig unerwarteter Twist. So hatte ich das nicht erwartet, aber es hat mich komplett überzeugt, denn so richtig wusste ich vorher nicht, wohin das Ganze führen sollte. Diese Wendung hatte dem Buch noch einmal richtig Schwung verliehen und ganz neue Möglichkeiten geschaffen, die die Autorin auch überzeugend und spannend in Szene gesetzt hat. Wer ist Täter, wer Opfer? War es ein vermeidbarer Unfall? Emotional bedient das Buch von Wut bis Mitleid alles.
Der Schreibstil ist extrem flüssig und gelungen. Die Protagonisten sind vielschichtig und ihre Entwicklung spannend. Ich möchte nicht zu viel an dieser Stelle verraten, aber das Buch bietet deutlich mehr Themen, als man zunächst vermutet.

Ein toller komplett unvorhersehbarer Psychothriller, der mich begeistert hat.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Wider Erwarten gelungen

The One
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Lizzie steckt mitten in den stressigen Vorbereitungen ihrer großen Hochzeit mit Josh, als die Vergangenheit sie einzuholen droht. Alex, der Mann der Lizzie vor zehn Jahren vom einen auf den anderen Tag, ...


Lizzie steckt mitten in den stressigen Vorbereitungen ihrer großen Hochzeit mit Josh, als die Vergangenheit sie einzuholen droht. Alex, der Mann der Lizzie vor zehn Jahren vom einen auf den anderen Tag, ohne ein Wort verlassen hat, taucht plötzlich auf. Will er die Hochzeit verhindern oder hat er andere Gründe und wie wird Lizzie die emotionale Achterbahnfahrt überstehen?

Das Cover fand ich unheimlich klischeehaft und entsprechend abschreckend, aber einem geschenkten Gaul, guckt man nicht ins Maul – daher habe ich dem Buch eine Chance gegeben und überraschenderweise war ich auch recht angetan von der Geschichte. Dieses Mädchen muss sich zwischen zwei Männern entscheiden, wovon ihr einer einmal seelisch sehr weh getan hat, ist ganz sicher keine neue Idee und auch der Verlauf sowie das Ende waren nicht wirklich überraschend, trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Die Protagonistin ist einfach unglaublich sympathisch, der Schreibstil rund und ansprechend. Bis auf das Cover und die gewisse Vorhersehbarkeit habe ich an der Liebesgeschichte nichts zu kritisieren. Gewisse Ereignisse verleihen der Geschichte eine Tiefe, die ich im Leben nicht nach dem Cover und Klappentext erwartet hätte, sodass ich das Buch gerne Lesern von Liebesgeschichten empfehle.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Wurde mit der Geschichte nicht warm

Stella
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Friedrich lebt in der Schweiz. Seine Mutter ist eine Alkoholikerin mit nationalsozialistischen Tendenzen und einer Kunstaffinität, die sie auch ihrem Sohn mehr oder weniger mitgibt. Dieser, kaum erwachsen, ...

Friedrich lebt in der Schweiz. Seine Mutter ist eine Alkoholikerin mit nationalsozialistischen Tendenzen und einer Kunstaffinität, die sie auch ihrem Sohn mehr oder weniger mitgibt. Dieser, kaum erwachsen, bricht nach Berlin auf, um dort eine Zeichenschule zu besuchen und Gerüchten um einen Möbelwagen, der Menschen verschwinden lässt, auf den Grund zu gehen. In Berlin lernt er eine junge Frau kennen und lieben, die nicht die ist, die sie zu sein scheint…

Die Geschichte an sich birgt deutlich Potential, aber irgendwie wurde ich mit dem Schreibstil durch das ganze Buch hinweg nicht richtig warm. Dabei fand ich den Aufbau noch recht gelungen. Jeder Monat beginnt einem interessanten Überblick des aktuellen Geschehens auf der ganzen Welt, es folgt dann die Geschichte von Stella und Friedrich, sowie in kursiver Schrift, immer wieder echte Auszüge aus dem Verfahren gegen die Denunziantin Stella Goldschlag.

Die ganzen positiven Stimmen, manche scheinen sich quasi zu überschlagen, haben mich einigermaßen überrascht. Der Ton ist einfach leidenschaftslos, ziemlich nüchtern und für mich passt das einfach nicht wirklich zum Geschehen, welches teilweise ziemlich dramatisch ist. Außerdem hatte ich mir erhofft, dass man etwas über die Gründe erfährt, warum Juden als Greifer aktiv waren. So wirklich gelesen habe ich da nur wenig in diesem Buch.

Gut dargestellt ist Friedrichs Seelenleben. Einerseits liebt er Stella, andererseits kann er ihr Tun nicht nachvollziehen und nicht verstehen. Man fragt sich, wie er sich letztlich entscheiden wird und immerhin diese Frage wird auch beantwortet, wenn auch ziemlich knapp. So richtig warm geworden bin ich aber auch mit Friedrich nicht, denn ich konnte seine Verhaltensweise wenig nachvollziehen. Natürlich, er sucht die Wahrheit und möchte gewissen Gerüchten auf den Grund gehen, aber deshalb 1942 nach Berlin reisen und dort recht dekadent im Hotel leben?

Unter dem Strich habe ich einfach mehr und/oder was anderes erwartet. „Der Club“ hatte mich noch voll überzeugt, aber hier habe ich gerade in der Anfangsphase so gar nicht ins Buch gefunden und auch hintenraus keine größte Begeisterung entwickeln können. Immerhin hat das fiktive, an historischen Gegebenheiten angelehnte Buch, nachdenklich gemacht. Was würde man in solch einer Situation tun?

Veröffentlicht am 08.01.2019

Weihnachten mal anders

Achtung Weihnachten
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Wer auf der Suche nach einem etwas anderen Weihnachtsbuch ist, ist mit der Sammlung bestens versorgt. Anstelle des Kitschigen, des Konsums und Glanz & Gloria, wird Weihnachten in Geschichten, Gedichten ...

Wer auf der Suche nach einem etwas anderen Weihnachtsbuch ist, ist mit der Sammlung bestens versorgt. Anstelle des Kitschigen, des Konsums und Glanz & Gloria, wird Weihnachten in Geschichten, Gedichten und Zeichnungen aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Oft frivol, selten emotional und meist zum Schmunzeln.
Nicht jede Geschichte hat mir gefallen, aber das war kein Problem, denn es gab ja so einige, die es wirklich in sich hatten und mich überzeugten. Einige kannte ich schon, aber trotzdem war es schön diese nochmal zu lesen. Unter den Autoren sind große Namen, die diesen auch zu Recht haben. Für mich waren die meisten Gedichte nicht das Wahre, aber das ist nun mal Geschmackssache. Gelungen hingegen fand ich rundum die Illustrationen, auch und gerade weil sie typisch Ungerer sind, der mich schon immer begeistert hat – auch wenn man manches Mal schon fast rot wird
Das großformatige Hausbuch habe ich als eine Art Adventskalender genutzt und war so schön eingestimmt auf das Fest.