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Veröffentlicht am 06.01.2019

Fesselndes Buch, welches mich schockierte und begeisterte zugleich

Die Vergessenen
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1944: Kathrin Mändler arbeitet als Krankenschwester und versucht Gutes zu tun. Schnell bemerkt sie jedoch, dass einiges alles andere als rund läuft und auch der Chefarzt Karl Landmann, ist nicht der, der ...

1944: Kathrin Mändler arbeitet als Krankenschwester und versucht Gutes zu tun. Schnell bemerkt sie jedoch, dass einiges alles andere als rund läuft und auch der Chefarzt Karl Landmann, ist nicht der, der er zu sein scheint.
2013: Manolis, Autohändler und Problemlöser eines Anwalts soll Unterlagen beschaffen. Um welche es sich handelt erfährt er nicht, doch er wird es auch so herausfinden. Wird Manolis dazu beitragen, dass ein jahrzehntealtes Verbrechen auch weiterhin geheim bleibt? Und was kann Journalistin Vera Mändler, die endlich nicht mehr nur über Frauenthemen schreiben will, zur Lösung beitragen?

Welche Gräueltaten haben die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg begangen? Es wird wohl kaum etwas geben, was sie nicht getan haben – doch wie weit würde man sich selbst in Gefahr bringen, ob gegen dieses Unrecht etwas zu unternehmen? Diese Frage stellt sich beim Lesen dieses Romans immer und immer wieder…

„Die Vergessenen“ stand lange auf meiner Wunschliste, denn ich hörte einzig positive Stimmen und daher war die Vorfreude aber auch die Erwartung sehr groß, als ich das Buch endlich angefangen habe. Vorweg – dieses fesselnde Buch hat mich schockiert und begeistert zugleich. Fast von Beginn an war ich so von dem Geschehen gefesselt, dass ich das Buch quasi nicht mehr aus den Händen legen konnte.
Irgendwie bin ich auch noch immer überwältigt von der Geschichte, dem Grauen in den Pflege- und Heilanstalten während des Zweiten Weltkrieges. Mir war schon vorher bekannt, wie die Pfleglinge „behandelt“ wurden, doch das änderte nichts an dem Grauen. Allein diese Aspekte werden mich sicher noch eine Weile beschäftigen…Auch hat das Buch wieder die Frage aufgeworfen, wie man selbst in der Situation reagiert hätte. Es ist einfach zu sagen, dass man dieses Unrecht nicht mitgemacht hätte, aber ist das wirklich so? Würde man tatsächlich was tun und sein Leben riskieren?

Der Schreibstil und die Perspektivwechsel sind echt super gelungen. Die verschiedenen Blickwinkel und Zeitsprünge waren immer leicht nachvollziehbar und allem gut zu folgen, selbst den recht zahlreichen Charakteren. Nie kam bei mir Langeweile auf, aber das habe ich bei der Autorin (hinter dem Synonym verbirgt sich Inge Löhning) auch nicht anders erwartet.

Ein spannendes und vor allem sehr wichtiges Thema, extrem gut verpackt!

#GegendasVergessen

Veröffentlicht am 03.01.2019

Nicht mein Buch

Altes Land
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Vera Eckhoff kam mit ihrer Mutter als Flüchtling zum Ende des Zweites Weltkriegs ins Alte Land. Die beiden fanden einen Unterschlupf, den die Mutter schnell wieder verließ, als sie eine bessere Partie ...

Vera Eckhoff kam mit ihrer Mutter als Flüchtling zum Ende des Zweites Weltkriegs ins Alte Land. Die beiden fanden einen Unterschlupf, den die Mutter schnell wieder verließ, als sie eine bessere Partie fand, doch ihre Tochter ließ sie zurück. Noch immer lebt Vera in dem alten Haus im Alten Land, als „neue“ Flüchtlinge ankommen. Ihre Nichte und deren Sohn kommen, denn der Partner und Vater hat eine neue Beziehung und Anne kann nicht mehr in Hamburg bleiben…
Das Buch erzählt aus verschiedenen Sichten und Zeiten eine Geschichte Geflüchteter. Die Geschichten der beiden Frauen sind auf den ersten Blick so unterschiedlich wie sie nur sein können. Veras Geschichte reicht von der Kindheit bis in die Gegenwart und zeichnet das Bild einer doch schon sehr speziellen Frau, die nie so richtig dazugehört hat. Ihre Integration scheint nie wirklich gelungen und die Dämonen ihrer Vergangenheit lassen sie auch nie wirklich los. Auch Anne ist etwas „speziell“. Es mag wohl mehr oder weniger in der Familie liegen.
Die Zeit- und Perspektivwechsel waren manchmal etwas zu sprunghaft und gerade nach einer Lesepause musste ich mich immer wieder erst einmal in das Buch einfinden. Während ich Veras Geschichte interessant fand, konnte ich nicht wirklich was mit der Annes anfangen. Sie erschien mir gegen Veras einfach viel zu banal. Da mir beide Frauen fremd blieben, könnte mich das Geschehen aber nie wirklich packen. Die Landschaftsbeschreibungen und die landwirtschaftlichen Aspekte konnten mich nicht so sehr überzeugen.
Mich hat das Buch ein wenig unterhalten, aber so richtig kann ich die Begeisterung der Mehrheit der Leser nicht nachvollziehen. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich selbst auf dem Land lebe und mich daher diesbezüglich nichts überraschen konnte? Für mich war es letztlich nicht mehr als eine nette Geschichte, deren Grundidee, im Gegensatz zu dem Protagonistinnen, überzeugte.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Durchgängig spannend!

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Ein unglaublich spannender Plot, interessante Charaktere und Spannung ohne Ende zeichnen diesen Thriller aus. Einen Thriller, der den Namen auch rundum verdient hat. Überraschende Wendungen, falsche Fährten, ...

Ein unglaublich spannender Plot, interessante Charaktere und Spannung ohne Ende zeichnen diesen Thriller aus. Einen Thriller, der den Namen auch rundum verdient hat. Überraschende Wendungen, falsche Fährten, dramatische Momente und ein interessantes Mordmotiv warten auf Leser dieses Debüts.

FBI-Agent Sayer Altair erforscht Gehirne verurteilter Serienmörder – doch sie muss ihre Forschungen unterbrechen, denn ein schier unglaublicher Mord muss aufgeklärt werden. Die lange vermisste Tochter eines Gouverneurs wurde in einer alten Immobilie in einem Käfig tot aufgefunden. Der Täter hat zusätzlich die Ermittlungsarbeiten so sabotiert, dass die Ermittler, Polizisten und Techniker dank Sprengfallen und Co einer großen Gefahr ausgesetzt sind. Was steckt hinter diesem Mord? Wer könnte und vor allem aus welchen Gründen, dieses junge Mädchen so gequält haben? Fragen über Fragen, die alle zunächst nicht geklärt werden können, nur eines wird schnell klar: Es gibt weitere Opfer und diese leben möglicherweise noch, also müssen Sayer und ihr Team schnell Resultate liefern. Die Jagd auf den Serientäter beginnt und ein Wettrennen gegen die Zeit…

Der Schreibstil ist mitreißend, rund und flüssig. Die Geschichte ist sehr spannend und ich wollte das Buch kaum mehr aus den Händen legen. Was ist nun wahr und wo wird mit gezinkten Karten gespielt? Werden Sayer und ihr Team weitere Mädchen retten können? Was ist das Motiv des Täters? Fragen über Fragen, die sich erst nach und nach klären, manche scheinen auch nur geklärt und dann gibt es doch wieder eine gelungene Wendung. Ein echt sehr gelungenes Buch, nur der Titel wird dem nicht gerecht. Die Handlung ist fast durchgängig spannend, teils ist es harter Tobak, aber so richtig blutig wird es nicht beschrieben – aber das Kopfkino springt definitiv an…

Die Hintergründe sind mal was ganz anderes, die Protagonisten haben mich überzeugt und nun bin ich schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe und empfehle solange diesen gelungenen Auftakt gerne weiter!

Veröffentlicht am 30.12.2018

Spannend - aber kein Thriller

Solange du atmest
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Robin hat vor Jahren den Kontakt mit ihrer Familie abgebrochen. Der Vater war extrem egozentrisch, betrog die Mutter und auch mit der älteren Schwester Melanie hatte Robin nichts als Ärger. Nach dem Tod ...

Robin hat vor Jahren den Kontakt mit ihrer Familie abgebrochen. Der Vater war extrem egozentrisch, betrog die Mutter und auch mit der älteren Schwester Melanie hatte Robin nichts als Ärger. Nach dem Tod der Mutter und der Heirat ihrer besten Freundin Tara mit ihrem Vater, wendete sie sich ab – bis heute. Ihre Schwester Melanie hat ihr telefonisch verkündet, dass auf die neue Familie des Vaters geschossen worden war. Selbst auf die 12-jährige Tochter von Tara und niemand weiß, ob sie durchkommen werden…Wer schießt auf ein Kind? War es ein Raubüberfall oder steckt was anderes dahinter?
Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin gelesen und fand den Schreibstil gewohnt flüssig, ansprechend und gut verständlich vor. Eine gewisse Spannung lag in der Luft, zwischendurch nur subtil, ihre Konstruktionen um die Familie Davis fand ich gelungen. Familie ist sowieso ein brandheißes Eisen und ich finde die Autorin hat das richtig gut gemacht.
Die Charaktere sind recht unterschiedlich. Robin, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist Therapeutin und kämpft mit Panikattacken, traut aufgrund ihrer familiären Vorbelastung ihrem sympathischen Verlobten nicht so richtig. Andererseits gibt es da die bissige, scheinbar immer wütende Melanie mit ihrem autistischen Sohn und noch so einige Figuren – manche echt zum Gruseln…
Zwischendurch hatte ich schon so einen Verdacht, der sich später auch als goldrichtig erweisen sollte, aber den hatte ich dann auch recht schnell wieder verworfen, weil es mir zu dem Zeitpunkt falsch erschien. Umso dringender wollte ich jedoch wissen, was wirklich gespielt wurde. Die Auflösung war dann zwar ein Stück weit nahezu unfassbar und schrecklich, aber auch stimmig und hat mir gefallen.
Einziger Kritikpunkt: Das Buch ist spannend, aber noch lange kein Thriller. Für mich war das kein Problem, allerdings kennt man das ja mit den Erwartungen. Hier handelt es sich anstelle eines Thrillers eher um eine spannende, teils undurchsichtige und stellenweise unfassbare Familiengeschichte, gespickt voller Probleme, Missverständnissen und Enttäuschungen, die letztlich in dem Blutbad endeten, welches im Buch nun aufgeklärt wird.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Hohes Tempo, interessantes Setting - einfach spannend

Ins Dunkel
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Zwei Fünfer-Team einer Firma machen sich auf eine Trekking-Tour durch tiefsten australischen Wald. Schon Beginn hat gibt es im Frauenteam Reibungen und am Ende kommen nur vier Frauen – teilweise ziemlich ...

Zwei Fünfer-Team einer Firma machen sich auf eine Trekking-Tour durch tiefsten australischen Wald. Schon Beginn hat gibt es im Frauenteam Reibungen und am Ende kommen nur vier Frauen – teilweise ziemlich angeschlagen – aus dem Wald. Wo ist Alice? Diese Frage stellt sich vor allem Aaron Falk, denn Alice ist seine Informantin. Falk und Kollegin Cooper ermitteln in einer Geldwäscheangelegenheit und nun fragt sich, ob Alice aufgeflogen ist, sich aus dem Staub gemacht hat oder ob etwas ganz anderes passiert ist.

Zu Beginn hatte ich ein klein wenig meine Schwierigkeiten in das Buch zu finden, obwohl ich den Vorgänger kannte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mir irgendeine Info fehlt – das gab sich aber dann doch recht schnell. Hier möchte ich direkt erwähnen, dass man den Vorgänger nicht kennen muss, um nach spätestens knapp 50 Seiten mitten im Geschehen zu sein und das Buch kaum mehr weglegen zu wollen. Die recht kurzen Kapitel erzählen im Wechsel das aktuelle Geschehen, sowie die Geschehnisse des Outdoor-Abenteuers chronologisch und die meiste Zeit mit einem Cliffhanger. Das fördert, dass man unheimlich mitfiebert und sich immer wieder fragt, was genau vorgefallen sein könnte. Das Tempo ist extrem hoch und die Geschichte so dramatisch, dass man dem Sog einfach verfällt. Dabei weiß der Leser nicht mal, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt und wenn ja, welche(s).

Interessant ist natürlich auch das Setting mittendrin im Nirgendwo, ohne Möglichkeiten Hilfe zu rufen, mit verzweifelten, müden und hungrigen Frauen, die alle so ihre Probleme haben, die sich nach und nach hochschaukeln. Ein wenig ein moderner „Herr der Fliegen“.

Die Auflösung fand ich sehr gelungen und ich freue mich schon auf die nächste Geschichte um Aaron Falk.