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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2018

Zäher Beginn, hintenraus besser

Die Elemente des Todes
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Eine Mordserie erschütterte den Norden Deutschlands. Dieser Treu-Crime- „Thriller“ beschäftigt sich damit, beleuchtet die Hintergründe von grausamen Morden und lässt einen Einblick in die Ermittlungen ...

Eine Mordserie erschütterte den Norden Deutschlands. Dieser Treu-Crime- „Thriller“ beschäftigt sich damit, beleuchtet die Hintergründe von grausamen Morden und lässt einen Einblick in die Ermittlungen zu.

Der Start und die ersten knapp 100 Seiten waren unglaublich zäh und haben mich wirklich nicht angesprochen. Die zahlreichen Figuren, die ständigen Zeitsprünge, fehlende Spannung und auch manche Schwierigkeit mit dem Schreibstil waren dafür ursächlich. Ich kam und kam einfach nicht so richtig in die Geschichte rein. Fast hätte ich das Buch abgebrochen, als es plötzlich deutlich klarer und verständlicher wurde. Das Interesse war plötzlich da, als sei ein Schalter umgelegt worden. Zu diesem Zeitpunkt wurde es aber auch ziemlich brutal und manches Mal ertappte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte, all das sei reine Fiktion.

Doch weit gefehlt. Das Buch erscheint sehr authentisch und man kann im Internet – trotz gewisser Verfremdungen zum Schutz der Opfer– natürlich sofort die wahren Begebenheiten finden und man fragt sich, wie Menschen sich solche Dinge ausdenken können…

Ich hatte mir einerseits mehr von dem Buch versprochen (ich habe von Petermann schon einiges gelesen, was mich direkt angesprochen hat), andererseits war das erwartete Grauen schon vorhanden. Während ich mich die ersten rund 100 Seiten immer wieder zum Lesen zwingen musste, musste ich mich später eher zwingen mal eine Pause einzulegen. Das macht die Bewertung nicht leicht, denn in der Gesamtschau bin ich wirklich sehr hin und hergerissen.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Spannender zweiter Teil – aber nicht ganz so genial wie Teil eins

Die perfekte Unschuld
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Zwei Morde erschüttern Edinburgh in einer einzigen Nacht. Der Tathergang könnte nicht unterschiedlicher sein, allerdings haben die Opfer gemeinsam, dass sie beide sehr sozial engagiert waren. Warum bringt ...

Zwei Morde erschüttern Edinburgh in einer einzigen Nacht. Der Tathergang könnte nicht unterschiedlicher sein, allerdings haben die Opfer gemeinsam, dass sie beide sehr sozial engagiert waren. Warum bringt jemand „gute Seelen“ um? Sind sie vielleicht gar nicht so gut? Was steckt dahinter und vor allem wer? Luc Callanach und Ava Gardener ermitteln. Parallel wird in einem Cybercrime-Fall ermittelt, sodass Luc und Ava nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen und privat läuft auch nicht alles rund…

Ich musste nach dem ersten nahezu genialen Band „Die perfekte Gefährtin“ die Reihe unbedingt fortsetzen. Das „Wiedersehen“ mit den Ermittlern hat mir sehr gut gefallen und es startet auch direkt ziemlich heftig. Sofort fragte ich mich, was hinter den Morden stecken könnte und nur so viel: ich kam erst ziemlich spät darauf. Und selbst als ich eine Ahnung hatte, blieb es fast bis zum Schluss spannend.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, gut und schnell zu lesen und hat mir wieder richtig gut gefallen. Der Fall als solcher war ebenfalls weitgehend überzeugend, wenn es mir zum Ende hin auch fast schon ein kleines bisschen too much war. Zu viel des Guten gab es auch beim „Beziehungskuddelmuddel“ von Luc und Ava. Beide sind mir sehr sympathisch, aber hier haben sie es sich unnötig schwer gemacht. Rundum zufrieden war ich wieder mit Tripp und Salter, aber begeistert hat mich eine neue andere Figur, die hoffentlich auch in weiteren Bänden eine Rolle spielen wird.

Es gab die Wendungen, Spannung und falsche Fährten, wie man es von einem echten Thriller erwartet. Hätte die Autorin nicht an mancher Stelle den Bogen überspannt und ein wenig mehr die Raffinesse aus dem ersten Band an den Tag gelegt, hätte ich vielleicht erneut fünf Sterne vergeben.

Dieses Buch ist auch ohne Vorkenntnisse gut verständlich, empfehlen würde ich trotzdem mit dem ersten Teil zu beginnen, damit die Ermittler und ihre Verhaltensweisen besser verstanden werden können.

Der zweite Fall konnte das extrem hohe Niveau des ersten Falls nicht halten – trotzdem werde ich die Reihe weiterverfolgen und empfehle sie auch gerne weiter! Achtung: Nichts für Zartbesaitete!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Idee
  • Handlung
Veröffentlicht am 16.10.2018

Spannend von der ersten Seite an

Bluthaus
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Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln wieder und es wird wieder richtig spannend. Beide haben noch mit den Erlebnissen auch dem ersten Teil (Totenweg) zu kämpfen. Frida lebt wieder bei ihren Eltern ...

Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln wieder und es wird wieder richtig spannend. Beide haben noch mit den Erlebnissen auch dem ersten Teil (Totenweg) zu kämpfen. Frida lebt wieder bei ihren Eltern auf dem Apfelhof und ist unsicher, ob sie nochmal in den Polizeidienst eintreten kann. Ihre alte Freundin Johanna Arndt, die Detektivin Jo, sucht sie auf und möchte irgendwas – rückt aber mit der Sprache nicht richtig raus. Bjarne beginnt gerade erst wieder in der Mordkommission, als er zu einem Tatort gerufen wird, der es in sich hat…

Schon der Start ins Buch mit der Rückblende ins Jahr 1997 hat mich so gefesselt und entsetzt, dass ich das Buch fast nicht mehr aus den Händen legen konnte. Ein junges Mädchen wollte abhauen überlegt es sich dann jedoch anders und kehrt zum Haus zurück. Dort findet sie jedoch ihre ermordete Familie vor. Warum wurde die Familie getötet? Was wurde aus dem Mädchen? Fragen über Fragen, die jedoch zunächst keine Antworten finden, denn in der Gegenwart geschieht ein Mord und Jo ist mittendrin. Sie fand das Opfer zufällig, konnte es nicht mehr retten. Da sie Bjarne nicht ganz die Wahrheit erzählt, gerät sie nach und nach ins Zentrum der Ermittlungen und dann verschwindet sie auch noch. Wo ist sie? Warum ist sie abgehauen? Hat Fridas Jugendfreundin tatsächlich etwas mit dem Mord zu tun?

Frida versucht ihrer Freundin zu helfen und findet dabei das Bluthaus. Nach und nach erfährt der Leser auch mehr von den Geschehnissen der Vergangenheit – nur, was hat das mit der Gegenwart zu tun? Und wie hängt Jo da mit drin?
Mit hat die Autorin wieder von Beginn an gefesselt. Das Buch bleibt durchweg spannend und man begibt sich mit auf Spurensuche: Man rätselt mit, tappt zwischendurch total im Dunklen, glaubt dann den Durchblick zu haben, wird dann aber doch mal wieder überrascht…Zwischendurch habe ich ganz die Zeit vergessen – es ließ mich eben einfach nicht mehr los. Das liegt auch an dem runden Schreibstil, der sich einfach lesen lässt. Das Privatleben der authentischen Ermittler spielt eine Rolle, was mich bei Krimis öfter etwas stört, aber hier wird das so gekonnt, interessant und spannend eingebaut, dass ich sogar das toll fand.

Dieses Buch lässt sich theoretisch auch gut ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings wird doch ab und zu Bezug zum Vorgänger genommen und wahrscheinlich ist es besser, wenn man sich an die Reihenfolge hält.
Das Buch ist spannend wie der erste Band, atmosphärisch dicht und ich konnte es kaum aus den Händen legen – daher empfehle ich es gerne weiter, während ich mich schon auf den nächsten Band freue.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Zwölf spannende Kurzgeschichten aus der JVA

Gangsterblues
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Joe Bausch ist der leitende Mediziner der JVA Werl und das schon über 30 Jahre. In dieser Zeit hat er ganz verschiedene Dinge erlebt, die er hier in Kurzgeschichten fiktionalisiert zum Besten gibt.

Kurzgeschichten ...

Joe Bausch ist der leitende Mediziner der JVA Werl und das schon über 30 Jahre. In dieser Zeit hat er ganz verschiedene Dinge erlebt, die er hier in Kurzgeschichten fiktionalisiert zum Besten gibt.

Kurzgeschichten sind an sich nicht ganz so meins, aber hier wurde ich schnell überzeugt und ich konnte das Buch kaum mehr weglegen. Das lag zum einen am runden, in sich stimmigen Schreibstil, zu anderen an den Geschichten selbst.
Die Geschichten sind vielfältig und wecken die verschiedensten Emotionen. Jede dieser 12 Geschichten hat mich auf die eine oder andere Weise bewegt, mal staunte ich ungläubig, mal schüttelte es mich quasi und selbst eine gewisse Sympathie gegenüber den Kriminellen keimte gelegentlich auf. Nicht nur gegenüber einem möglicherweise zu Unrecht verurteilten Mörder.

Ich hatte das Gefühl einen realistischen Querschnitt aus dem Gefängnisleben gelesen zu haben und empfehle das Buch, welches zum Nachdenken anregt, gerne weiter. Aber Achtung: es ist wirklich nichts für zartbesaitete Menschen, denn es geht manchmal ganz schön hart zu und das auf ganz verschiedene Arten, die niemanden kalt lassen.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Zwischendurch zu ausufernd

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Johann Georg Faustus lebt in Knittlingen, Kraichgau mit seiner liebevollen, aber kranken Mutter, seinen Brüdern und dem Vater, der Johann nicht mag. Auch im Ort ist der besonders wissbegierige Junge nicht ...

Johann Georg Faustus lebt in Knittlingen, Kraichgau mit seiner liebevollen, aber kranken Mutter, seinen Brüdern und dem Vater, der Johann nicht mag. Auch im Ort ist der besonders wissbegierige Junge nicht angesehen und eckt immer und immer wieder an. Einzig Margarethe mag ihn und nimmt eine wichtige Rolle in seinem Leben ein. Fasziniert ist Johann schon als Kind von Gauklern und Zauberern und so lernt er Magier Tonio de Moravia kennen. Jahre später treffen sie erneut aufeinander und der geschlossene Pakt wird zu einem Fluch.

Mir war die Geschichte viel zu ausufernd. Zwar gefiel mir an sich die Handlung, aber eine Straffung hätte dem Buch vor allem im Mittelteil sehr gut getan. Mich konnte das Buch zwischenzeitlich nicht fesseln, sodass ich zwischendurch ein anderes Buch gelesen habe. Trotzdem fand ich die Fabulierlust des Autors bemerkenswert, der Schreibstil leicht verständlich und das Leben im Mittelalter wird gut dargestellt. Das Leben der Gaukler, beschwerliche Reisen durch die Alpen oder auch die Verfolgung von Andersdenkenden waren interessant (aber leider wie, schon angedeutet, teilweise viel zu ausufernd).
Eines meiner Probleme mit dem Buch ist ganz klar, dass ich Johann höchst unsympathisch fand und nicht erst, als er wirklich vom Egoismus zerfressen ist, sondern schon vorher. Das Wissen wichtig ist, will ich nicht bestreiten – aber nicht zu jedem Preis!

Trotzdem haben mich am Anfang und vor allem zum Ende hin einige Passagen so überzeugt, dass ich wohl auch den zweiten Teil lesen werde, denn man will ja trotzdem wissen, was Johann und seinen Begleitern widerfahren wird.