Überraschend gut
Das VogelhausLen Howard beobachtete und kümmerte sich ihr Leben lang um Vögel. Vögel und die Musik sind ihre Leidenschaften, die ihr Leben bestimmen, für die sie einiges auf sich nimmt, manches hinter sich lässt und ...
Len Howard beobachtete und kümmerte sich ihr Leben lang um Vögel. Vögel und die Musik sind ihre Leidenschaften, die ihr Leben bestimmen, für die sie einiges auf sich nimmt, manches hinter sich lässt und immer stärker zu werden scheint.
Sehr große Erwartungen hatte ich nicht an das Buch, denn Len Howard war mir kein Begriff und von ihren Vogelerfahrungen hatte ich auch keine allzu großen Erkenntnisse erwartet. Ein nettes Buch für Zwischendurch dachte ich, aber ich wurde eines Besseren belehrt, denn die Autorin nimmt den Leser mit Fiktion und Fakten mit auf eine Lebensgeschichte, die mich was von Beginn an sehr gepackt hat. Die Erzählung startet in der Kindheit, es werden Probleme in der Familie offenkundig, doch Len hat ihre Musik und die Vögel – sie kommt zurecht. Irgendwann hat sie jedoch den Wunsch auf Neues und wagt einen großen Schritt, der zu jener Zeit für eine junge Frau sicher alles andere als leicht war. Der Werdegang von Len ist immer wieder von Schilderungen über Vogelbeobachtungen und das Leben im Vogelhaus unterbrochen, sodass man das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen mag. Und das trotz eines sehr ruhigen und relativ verhaltenen Schreibstils.
Es wird nachvollziehbar geschildert, warum Len sich lieber mit ihren fliegenden Freunden, als mit Menschen abgibt und sie nimmt tatsächlich einiges – selbst noch im hohen Alter- auf sich, um ihren gefiederten Freunden zur Seite zu stehen.
Ein kleines, überraschendes Buchschätzchen, das hoffentlich viele Leser findet und zum Nachdenken anregt.