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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2018

Temporeicher, fesselnder Krimi

Riskante Manöver
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Ein Medikament, welches speziell für Kinder hergestellt wurde, soll nun Kinder krank machen und die kleine Sophie sogar getötet haben. Liegt es tatsächlich an dem Medikament? Wie könnte das sein, denn ...

Ein Medikament, welches speziell für Kinder hergestellt wurde, soll nun Kinder krank machen und die kleine Sophie sogar getötet haben. Liegt es tatsächlich an dem Medikament? Wie könnte das sein, denn Medikamente durchlaufen zig Testphasen… Was wird hier gespielt? Wenn auch vieles unklar ist, ist jedoch sicher: Der herstellende Pharmakonzern Wenner hat nun ein richtiges PR-Problem. Um die drohende Katastrophe abzuwenden engagiert der Konzern den Besten der Besten PR-Berater, den „Master of Desaster“, Mats Holm und dessen Kollegin Laura May.
Die beiden sind ein eingespieltes Team und haben mich mit ihren Schachzügen und ihrer Persönlichkeit überzeugt.
Ich fand den temporeichen Krimi spannend, raffiniert und etwas außergewöhnlich. Ich wollte das Buch nach wenigen Seiten schon gar nicht mehr aus den Händen legen, fieberte mit den Eltern der kleinen Sophie mit, verfolgte gespannt das Vorgehen der Firma und der PR-Berater. Ich konnte gar nicht mehr aufhören mitzurätseln und einige brisante Stellen waren extrem spannend und der Autor versteht es einfach vorzüglich mit den Ängsten der Menschen umzugehen. Die meist kurzen Kapitel laden ein, direkt weiterzulesen, der Schreibstil ist extrem fesselnd und der Autor baut geschickt falsche Fährten ein. Gestört hat mich, wenn überhaupt, dass Mats Privatleben etwas undurchschaubar ist, aber das könnte in einem weiteren Teil aufgegriffen werden und es ist auch nicht so elementar. Ansonsten wurde der Fall stimmig, überzeugend und teils überraschend abgeschlossen und jede offene Frage beantwortet.
Ein vielschichtiger und interessanter Krimi, der nachdenklich stimmt und mich so überzeugte, dass ich hoffe bald wieder etwas von dem unterhaltsamen Gespann lesen zu können.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Thiesler überzeugt erneut!

Versunken
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Der Seemann Malte hat alles verloren, sein komplettes Leben scheint vor die Wand gefahren, doch plötzlich eröffnen sich ihm Möglichkeiten, die er ergreifen will. Werner und Viviane verbringen ihren Urlaub ...

Der Seemann Malte hat alles verloren, sein komplettes Leben scheint vor die Wand gefahren, doch plötzlich eröffnen sich ihm Möglichkeiten, die er ergreifen will. Werner und Viviane verbringen ihren Urlaub auf dem Boot „Aurora“, doch Viviane muss beruflich bedingt abreisen und Werner zieht allein weiter. Kommissar Donato Neri hat Stress mit seiner unzufriedenen Frau und bekommt überraschend ein neues Jobangebot, welches er eigentlich ausschlagen möchte, aber es kommt anders. Zwei Teenager sind nach dem Abitur auf großer Reise, aber es läuft alles andere als rund.

Ein Mord, leitet die Geschichte ein und ein Mörder, dessen kompletten Lebensweg man nach und nach verfolgt, hat mich fasziniert. Von Beginn an konnte ich das Buch fast nicht mehr aus den Händen legen. In dem Buch erfährt man auf einer weiteren Zeitschiene, wie aus einem lieben Waisenkind ein brutaler Mörder werden kann. Die zahlreichen Schauplätze und verschiedenen Persönlichkeiten machen das Buch sehr unterhaltsam. Mich beeindruckt es immer wieder wie schnell man das doch recht zahlreich vorhandene Personal kennen- und auseinanderhalten lernt bei dieser Autorin. Besonders gefällt mir auch, dass sie an für sich malerische Urlaubsorte in Italien und Frankreich führt und dort ihre Verbrechen geschehen lässt. Ab etwa der Hälfte wird es dann auch ein wenig (!) brutaler, ein Mord folgt dem nächsten…
Wer ein Buch der Autorin gelesen hat, weiß wie toll der Schreibstil ist und wer sie noch nicht kennt, sollte das nachholen, denn die Spannung baut sich ganz langsam auf, trotzdem wird es nie langweilig.

Thiesler erzählt ruhig, überzeugend, kurzweilig, relativ unblutig und spannend (wenn ich auch nicht direkt von einem Thriller sprechen würde) daher bleibt nur sie zu empfehlen!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Spannender Auftakt

Totenweg
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Die junge Polizistin Frida kehrt aufgrund dramatischer Ereignisse zurück in ihre Heimat und wird dort mit ihrer schwierigen Vergangenheit konfrontiert. Konfrontiert wird sie durch den älteren Beamten Haverkorn, ...

Die junge Polizistin Frida kehrt aufgrund dramatischer Ereignisse zurück in ihre Heimat und wird dort mit ihrer schwierigen Vergangenheit konfrontiert. Konfrontiert wird sie durch den älteren Beamten Haverkorn, der sie vor Jahren zum Mord an ihrer Freundin befragte. Der Täter ist noch immer auf freiem Fuß….Weiß Frida mehr als sie damals aussagte? Wird sie nun auspacken und der Täter nach 18 Jahren geschnappt?

Ich musste das Buch einfach haben, denn es wurde dermaßen positiv bewertet, dass ich nicht widerstehen konnte. Das erste Drittel, welches an sich nicht schlecht war, sondern nur etwas gemütlicher, wie man das durchaus von Regionalkrimis kennt, enttäuschte mich daher etwas. Das Kennenlernen der Protagonisten war mir fast schon zu ausführlich, aber der flüssige Schreibstil ließ mich weiterlesen. Ich hatte einfach deutlich mehr erwartet – doch dann plötzlich legte sich der Schalter um. Irgendwann wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Wer hat Fridas Vater niedergeschlagen- und warum? Wer beging damals den Mord? Weiß Frida wirklich mehr und wenn ja, warum hat sie nichts gesagt? Fragen über Fragen, die sich nach und nach lüften, aber nicht selten noch mehr Fragen aufwerfen und zu einem sehr guten, extrem aufwendig konstruierten und überraschenden Ende geführt werden.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, in sich stimmig und gerade Frida und Haverkorn haben mich sehr überzeugt. Ihre Zusammenarbeit ist ungewöhnlich, speziell und interessant. Das Lokalkolorit hat mir sehr gut gefallen und nicht selten hatte ich das Gefühl selbst in der Marsch rumzurennen…

Ich kann mich den mehrheitlich positiven Stimmen daher nur anschließen und warte gespannt auf den nächsten Teil der Geschichte!

Veröffentlicht am 15.04.2018

Erst zum Schluss kommt etwas Spannung auf

Trophäe
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Eine Tochter findet im Nachlass ihres Vaters ein grausames Video. Es scheint als habe dieser zum Vergnügen Menschen gejagt und auch getötet. Die Tochter will Gewissheit und engagiert einen Privatdetektiv. ...

Eine Tochter findet im Nachlass ihres Vaters ein grausames Video. Es scheint als habe dieser zum Vergnügen Menschen gejagt und auch getötet. Die Tochter will Gewissheit und engagiert einen Privatdetektiv. An anderer Stelle begeht ein ehemaliger Soldat einen Tag nach seiner Hochzeit Selbstmord. War es überhaupt Selbstmord? Kommissarin Lene ermittelt…

Ich hatte zu Beginn meine Schwierigkeiten mit der Geschichte. Mir war es einfach nicht spannend genug und irgendwie bekam ich auch nie einen richtigen Zugang zu den Protagonisten. Das Problem legte sich später, allerdings blieben die Hauptcharaktere ziemlich farblos und fad, zusätzlich gab es dann andere Dinge, die mich ziemlich störten, zum einen eine Brutalität die ihres gleichen sucht (das ist nicht das Problem) und dann springen die Protagonisten ganz einfach weiter, als sei kaum was geschehen – sorry, dass empfand ich als sehr unglaubwürdig.

Der Schreibstil kam mir manchmal etwas abgehakt vor und konnte mich nicht so fesseln, wie ich es von der Geschichte als solcher erwartet hätte, denn der Tathintergrund und das ganze System hätte deutlich mehr Potential gehabt. Ob das an der Übersetzung liegt? Ich kann es nicht ausschließen, allerdings habe ich meine Zweifel, dass es nur daran liegt, denn manches fand ich auch bei den Ermittlungen einfach nicht ganz nachvollziehbar und ich bin keine Thriller-Anfängerin…

Unter dem Strich war das für mich auch kein Thriller, sondern ein Krimi, der mich nur in der zweiten Hälfte überzeugen konnte (wenn ich meinen Realitätssinn stellenweise abschaltete…)

Veröffentlicht am 09.04.2018

Roman mit enttäuschendem Ende

Im Dunkel deiner Seele
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Philosophieprofessor Evan Birch ist ein liebevoller Vater und guter Ehemann mit einem völlig normalen Leben, bis er plötzlich festgenommen wird. Er steht unter Verdacht eine 16-Jährige entführt zu haben. ...

Philosophieprofessor Evan Birch ist ein liebevoller Vater und guter Ehemann mit einem völlig normalen Leben, bis er plötzlich festgenommen wird. Er steht unter Verdacht eine 16-Jährige entführt zu haben. Evan ist sich keiner Schuld bewusst, aber es gibt Aspekte die für seine Verwicklung in den Fall sprechen, dazu verstrickt er sich selbst noch in seinen Aussagen in Widersprüche. Der Zweifel ist gesät und wächst und gedeiht…

Vorweg: Ein Thriller ist es für meine Begriffe definitiv nicht! Aber der Reihe nach. Zunächst lernt man den etwas schrulligen Philosophieprofessor kennen. Er ist ein interessanter Mensch, wenn man sich auf seine zahlreichen philosophischen Gedanken einlassen kann und will. Vorkenntnisse sind für das Lesen des Buches nicht notwendig, denn die Gedankengänge sind nachvollziehbar, jedoch muss ein gewisses Interesse vorliegen (zumal sich diese Gedanken durch das ganze Buch hinweg durchziehen). Auch die Familie mit den unterhaltsamen Zwillingen und seine Frau Ellen, lernt man kennen, bevor sich die Geschichte langsam (und damit meine ich wirklich langsam!) entwickelt. Die Spannung war nicht mit Händen zu greifen, sondern äußerst subtil, was mich jedoch über weite Strecken sehr überzeugte. Man sieht, wie der Zweifel sich in der Familie langsam aber sicher auswirkt und zahllose unerklärliche Vorgänge, sowie Geschehnisse aus der Vergangenheit, ließen das Flämmchen der Spannung immer wieder aufflammen.

Der Schreibstil war flüssig und gut lesbar, der eingestreute Humor genau mein Ding. Man erfährt alles aus Evans Sicht, sodass er selbst irgendwie immer weniger greifbar wurde bzw. man immer mehr geneigt ist, ihm auch wirklich zuzutrauen, dass er etwas mit Verschwinden des Mädchens zu tun haben könnte, zumal er immer mehr (scheibchenweise) Erinnerungen hat und sich selbst in den Fokus der Ermittlungen bringt. Die Saat des Zweifels ging immer mehr auf… Zum Ermittler möchte ich gar nicht viel sagen – der hat mich von Beginn an nicht wirklich überzeugt.

Über lange Zeit war für mich die subtile Spannung groß, ich rätselte mit, was nun wirklich geschehen ist. Hat Evan was mit der Sache zu tun oder wird ihm was in die Schuhe geschoben? Wenn ja, von wem und warum? Leider war das Ende sehr unbefriedigend und hat mich wirklich nachhaltig enttäuscht, sodass ich das Buch nur Leuten empfehle, die subtile, ruhige Bücher ohne blutiges Geschehen, dafür mit vielen philosophischen Aspekten, mögen. Es blieben einfach zu viele Fragen offen und das beschriebene Szenario war viel zu platt beendet. Das Ende wirkt einfach einmal so runtergeschrieben, damit es „endlich“ fertig ist. Mich hat das Ende des Buches einfach enttäuscht, ratlos zurückgelassen und ein wenig verärgert.

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