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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2018

Absolute Leseempfehlung!

Summ, wenn du das Lied nicht kennst
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Robin ist ein weißes Mädchen und gerade einmal neun Jahre alt, als ihr Leben eine dramatische Wendung nimmt. Auch Beauty hat ein schweres Los. Ihr Mann bereits verstorben, muss sie sich nun Sorgen um ihre ...

Robin ist ein weißes Mädchen und gerade einmal neun Jahre alt, als ihr Leben eine dramatische Wendung nimmt. Auch Beauty hat ein schweres Los. Ihr Mann bereits verstorben, muss sie sich nun Sorgen um ihre Tochter machen. Das Schicksal führt die beiden so ungleichen Menschen zueinander. Beide mögen sich sehr und machen die Sinnlosigkeit der Rassentrennung noch einmal viel deutlicher. Doch ihre gegenseitige Zuneigung bleibt nicht folgenlos…

Dieses Buch hat mich auch nach dem Lesen nicht losgelassen und ich glaube, dass wird es auch nie ganz, denn die Geschichte ist so dramatisch, traurig, berührend und trotzdem immer so voller Hoffnung, dass es mir kaum möglich war das Buch mal zur Seite zu legen. So habe ich das Buch auch trotz seiner knapp 500 Seiten an einem Tag gelesen, auch wenn die geschilderten Szenen manchmal wirklich nicht leicht verdaulich waren. Die Sogwirkung war einfach so groß und die Spannung greifbar, sei es beim Aufstand oder auch der Suche nach der Tochter.
Der Roman ist zwar fiktiv, aber es könnte sich genauso zugetragen haben und das macht es so eindrücklich. Nicht nur die Stigmatisierung von schwarzen Menschen oder Juden, sondern auch die Probleme der Homosexuellen finden sich in diesem Buch wider. Die zahllosen Vorurteile – auf allen Seiten- werden deutlich, aber auch Möglichkeiten, wie man sie überwinden kann. Daneben sind auch die Protagonisten sehr gut gelungen und es ist interessant aus der Sicht der beiden so unterschiedlichen Protagonistinnen die Geschichte zu verfolgen. So erkennt man auch, wie die Zuneigung nach und nach entsteht und welche Tiefe sie zunimmt. Auch die Nebencharaktere sind stimmig entworfen und runden die Geschichte gekonnt ab.
Was mich sehr beeindruckte war der Schreibstil, denn trotz all der schwierigen Szenen und dramatischer Ereignisse bleibt er leicht lesbar, flüssig und angenehm. Nicht selten wird an den richtigen Stellen auch eine große Portion Humor eingestreut. Das Ende bietet noch Möglichkeiten für eine Fortsetzung (die ich unbedingt sehen wollen würde), war aber auch so schon überzeugend.

Dieser bewegende Roman über die Apartheid und damit verbundene Verluste, Trauer und Missstände, aber auch Hoffnung, Mut und Liebe ist keine leichte Kost, aber lest einfach selbst, denn es lohnt sich!

Veröffentlicht am 08.04.2018

So gar nicht meins...

Sylt oder solo
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Nina lebt mit ihrem jüngeren Freund Jan auf Sylt. Die beiden betreiben eine Surfschule, haben keinerlei finanzielle Sorgen und alles könnte so schön sein, wären da nicht die sich heranschleichenden Beziehungsprobleme…
Mir ...

Nina lebt mit ihrem jüngeren Freund Jan auf Sylt. Die beiden betreiben eine Surfschule, haben keinerlei finanzielle Sorgen und alles könnte so schön sein, wären da nicht die sich heranschleichenden Beziehungsprobleme…
Mir war das Buch deutlich zu klischeehaft, zu seicht und an manchen Passagen musste ich mich wirklich fast zwingen das Buch überhaupt ernsthaft weiterzulesen und nicht nur quer darüber zu huschen. So richtig reingekommen bin ich in die Geschichte nie. Ich hatte mir einfach mehr Sylt von dem Buch erhofft, aber bei aller Kritik ist schon festzuhalten, dass mich manches etwas nachdenken ließ, manches brachte mich zum Schmunzeln und der flüssige Schreibstil ist wirklich gelungen. Sonst hätte ich wohl auch nicht mit Nina (die ich nicht selten mal hätte schütteln wollen, weil sie nur noch jammerte) durch ihre Täler der Tränen wandeln können…Von dem unsympathischen Jan möchte ich erst gar nicht anfangen, wenn sich auch nach und nach manches etwas relativiert.
Es gibt auch einen ersten Teil, aber dieses Buch lässt sich auch ohne den Vorgänger gut lesen.
Für Fans des Genres ist es sicher ein schönes Buch, mir selbst war es dann letztlich zu sehr Frauenroman wie ich ihn nicht mag.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Zum Glück kann Fitzek es besser als Max Rhode...

Die Blutschule
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Simon und Mark müssen mit ihren Eltern in die brandenburgische Einöde umziehen. Dass allein wäre schon schlimm genug, doch vor Ort geschehen seltsame Dinge, der Vater wird sehr eigen und dann nimmt das ...

Simon und Mark müssen mit ihren Eltern in die brandenburgische Einöde umziehen. Dass allein wäre schon schlimm genug, doch vor Ort geschehen seltsame Dinge, der Vater wird sehr eigen und dann nimmt das Drama in der ganz besonderen „Schule“ seinen Lauf. Eigentlich könnte an dieser Stelle noch viel mehr berichtete werden, denn der Klappentext allein erzählt schon viel mehr (für meine Begriffe zu viel…).

Die Erwartungen bei einem Fitzek sind immer recht hoch, aber hier wurde er diesen definitiv nicht gerecht. Der Aufbau der Geschichte und der Schreibstil sind wie immer gelungen, aber das war es für mich dann auch schon. Man liest ein Patiententagebuch, welches die Geschehnisse von 1993 schildert, als Simons Leben eine dramatische Wendung nahm. Spannung wollte zu Beginn nur selten aufkommen (auf den ersten ca. 100 Seiten gar nicht) und später las ich auch sehr häufig nur unbeteiligt, weil der Hintergrund für die Wesensveränderung zu mystisch daher kam oder auch manches einfach einen Tick zu vorhersehbar war. Außerdem blieben die Charaktere etwas blass, sodass ich wenig mitfiebern konnte. Das Ende war dann noch einmal ganz gut und ich war echt froh, als ich es endlich weglegen konnte, denn unter dem Strich habe ich das Buch recht unzufrieden beendet.

Wäre dies mein erster Fitzek gewesen, würde ich so schnell keinen mehr lesen, denn dieser Horror-Fantasy-Mix war nicht meins, aber glücklicherweise weiß ich ja, dass er es besser kann.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Ich hatte mehr erwartet

Leinsee
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Karl kehrt zurück nach Leinsee, den Ort seiner Kindheit oder vielmehr den Ort, an dem sich seine Künstler-Eltern genug waren und ihn ins Internat gaben. Das Paar war sich selbst immer genug, ihre Symbiose ...

Karl kehrt zurück nach Leinsee, den Ort seiner Kindheit oder vielmehr den Ort, an dem sich seine Künstler-Eltern genug waren und ihn ins Internat gaben. Das Paar war sich selbst immer genug, ihre Symbiose trug schier unfassbare Ausmaße – denen sich Karl aufgrund dramatischer Ereignisse stellen muss, obwohl er vor Jahren schon den Kontakt zum Elternhaus komplett abgebrochen hat.
Mich hatte die Familiengeschichte im Künstlermilieu so interessiert, dass ich einfach zu dem Buch greifen musste und ich hatte auch gewisse Erwartungen an das Buch. Vorweg – meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.
Karl, sein Schaffen und seine Geschichte sind besonders, soviel ist sicher und über weite Strecken auch interessant. Manches kann man als Leser weniger gut nachvollziehen, häufig war es sogar sehr irritierend, aber eine gewisse Spannung entsteht zunächst trotzdem. Die aktuellen Geschehnisse, die zur Rückkehr führen sind schon dramatisch, dazu muss Karl einen Sack voller schwieriger Erinnerungen mit sich tragen.
Ich kann die mehrheitlich begeisterten Stimmen zum Buch nicht ganz teilen. Mich hatte das Buch zwar über weite Strecken gefesselt, aber etwa nach der Hälfte ließ meine Begeisterung etwas nach und es wurde immer weniger überzeugend für mich. Eine bestimmte Wendung hat mir auch gar nicht zugesagt (und das nicht nur weil sie zu vorhersehbar war), sodass ich das Buch relativ unzufrieden beendet habe. Auch konnte ich mit den Personen und mancher Skurrilität leider recht wenig anfangen. Es bleibt aber der überzeugende Beginn, die tolle Idee Kapitel mit Farben zu benennen, der gelungene und tatsächlich bemerkenswerte Schreibstil, sodass ich dieser melancholischen Geschichte drei Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Für Katzenfans bestens geeignet

Eine Katze muss tun, was eine Katze tun muss
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Wer Katzen liebt, wird auch diese kleine Katzologie mögen. Mit zahlreichen Cartoons und griffigen Sprüchen wird das Wesen von Katzen beleuchtet und witzig in Szene gesetzt. Schon die kurze, aber treffende ...

Wer Katzen liebt, wird auch diese kleine Katzologie mögen. Mit zahlreichen Cartoons und griffigen Sprüchen wird das Wesen von Katzen beleuchtet und witzig in Szene gesetzt. Schon die kurze, aber treffende Einleitung hat mich überzeugt – doch die folgenden Seiten waren richtig überzeugend. Mit Cartoons getreu dem Motto: Anhänglichkeit wachse proportional zum Hunger, Katze seien bezüglich der Hygiene pingelig (deshalb gebe es nur Hinterlassenschaften in anderer Leute Garten) oder auch mit „Flöhen ist man nie allein“, werden auch die Schattenseiten des Stubentigers gekonnt in Szene gesetzt. Die Zeichnungen als solche sind schwarz-weiß gehalten, pointiert und einfach süß (zumindest wenn es das Thema hergibt )
Mich hat das Buch häufiger zum Schmunzeln gebracht und ich habe auch meine Katzen in dem Buch wiedererkannt – jedoch gab es auch manche schwächere Zeichnung oder der Spruch zündete nicht so richtig, sodass ich vier von fünf Sternen vergebe.
Ein schönes Geschenkbuch für Katzenfans und solche, die es werden wollen.