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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2017

Lustiger Wohnungswechsel

Seeluft macht glücklich
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Die Kölnerin Jasmin ist eine wahre Arbeitsbiene und arbeitet förmlich bis zum Umfallen, sodass sie eine achtwöchige Zwangspause vom Chef verpasst bekommt. Um das Unglück perfekt zu machen, ist wartet auch ...

Die Kölnerin Jasmin ist eine wahre Arbeitsbiene und arbeitet förmlich bis zum Umfallen, sodass sie eine achtwöchige Zwangspause vom Chef verpasst bekommt. Um das Unglück perfekt zu machen, ist wartet auch noch ein Wasserbruch in der Wohnung auf sie. Hals über Kopf fährt sie in den Norden und dort startet ein abenteuerlicher Wohnungstausch, denn Thore möchte von der Insel vor seinem Liebeschaos flüchten.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, trotzdem unterhaltsam und die Kapitellängen sind ansprechend kurz, sodass man förmlich durch das Buch fliegt. Auch inhaltlich wusste der Autor zu überzeugen. Anfangs fand ich die Idee des Wohnungswechsels etwas speziell, denn mir persönlich würde es im Traum nicht einfallen, sowas zu tun, aber gelesen habe ich es trotzdem gerne. Jasmin ist eine nette Kölnerin, die dringend eine Auszeit benötigt, da sie absolut überarbeitet ist. Zufällig lernt sie den ebenfalls sympathischen Thore kennen.
Besonders gelungen sind dem Autor die Beschreibungen der Insel und ihrer Bewohner(und das nicht nur wegen dem Friesischen, welches ab und an gut verständlich eingebaut wurde), aber auch Thores Job in Köln. Man konnte sich gut in die jeweiligen Situationen einfühlen, es gab viel zum Lachen, aber auch einige schwierige Situationen. Was mich allerdings ein wenig gestört hatte, war die Vorhersehbarkeit der Geschichte und der eine oder andere Zufall zu viel, daher ziehe ich auch einen Stern ab.
Ein wirklich ansprechende Sommerlektüre, die ich gerne empfehle!

Veröffentlicht am 16.05.2017

Lost and found

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Anthony Peardew sammelt alles was er auf seinen Wegen an verlorenen Dingen findet, sei es ein Haargummi, ein Schirm oder aber auch eine ominöse Keksschachtel, mit möglicherweise menschlichen Überresten. ...

Anthony Peardew sammelt alles was er auf seinen Wegen an verlorenen Dingen findet, sei es ein Haargummi, ein Schirm oder aber auch eine ominöse Keksschachtel, mit möglicherweise menschlichen Überresten. Er selbst verlor an einem einzigen Tag so viel und versucht etwas gut zumachen. Sein Wunsch ist es die archivierten Fundstücke an ihre Besitzer zurückzugeben, doch seine Zeit schwindet dahin und er übergibt die Aufgabe an seine Assistentin Laura.

Die Idee ausgehend von verlorenen Gegenständen eine Geschichte zu schreiben, hat mir sehr gut gefallen und ich wurde auch nicht enttäuscht!
Laura und auch der Gärtner Freddy, die bei Mr. Peardew angestellt waren, sind wunderschön und individuell ausgearbeitet, wie auch das gesamte Personal der Geschichte, selbst die unsympathischen Person. Es ist spannend mitzuerleben, wie sich alles entwickelt hatte. Manches ist sehr traurig, anderes einfach schön. Nebenbei hat das Buch auch Witz, vor allem durch die herzensgute Sunshine, deren „Daunendrom“ der Geschichte eine weitere interessante Facette verleiht, ganz ohne sich über Menschen mit Down-Syndrom lächerlich zu machen. Im Buch wird auch die Geschichte von Eunice erzählt (nebenbei: sie hat mir ebenfalls zu Lachtränen beschert), die sehr unterhaltsam aber auch recht spannungsreich ist. Würde ich hier alle „Probleme“ aufzählen, würde ich erstens zu viel verraten, außerdem würde es überfrachtet wirken. Ist es jedoch nicht, denn die Autorin erzählt so lebendig und das Leben ist nun mal bunt, mit Höhen und Tiefen… Gekonnt werden die Erzählstränge erst am Ende stimmig zusammengeführt und alle Fragen werden geklärt. Die Sprache ist fast poetisch und doch irgendwie auch alltäglich, gut lesbar und transportiert die jeweiligen Stimmungen.

Ein wunderbares Buch, welches dank seiner Idee und der schönen Stimmung noch gerne 200 Seiten mehr hätte haben können. Es war richtig schade, als ich das Buch – sehr zufrieden- beendet habe. Die Autorin hatte mich von der ersten Seite an und trotz eines gewissen übersinnlichen Aspekts in der Geschichte, bin ich einfach überzeugt und empfehle das Buch sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Für den Preis in Ordnung

Latein für Angeber
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Das Interesse an Latein ist nicht sonderlich groß und muss beim Schüler irgendwie geweckt werden? Dann könnte das Buch eine Möglichkeit bieten. Mit bekannten Redewendungen und unterhaltsamen Zitaten weckt ...

Das Interesse an Latein ist nicht sonderlich groß und muss beim Schüler irgendwie geweckt werden? Dann könnte das Buch eine Möglichkeit bieten. Mit bekannten Redewendungen und unterhaltsamen Zitaten weckt der Autor eventuell das Interesse. Unterteilt in verschiedene Kapitel können die „richtigen“ Sprüche auch schnell gefunden werden.

Das Buch kann einen Lernanstoß bieten, jedoch muss man dann die Geschichte schon richtig anpacken, sonst ist und bleibt es ein Buch, welches vom Schüler unbeachtet in der Ecke liegt. Alternativ kann man es auch als lustige Kurzbeschäftigung ansehen, denn der Autor bietet schon den einen oder anderen Witz. Leider ist die Gestaltung innen etwas weniger ansprechend, aber bei dem niedrigen Preis ist das in Ordnung. Zum Eindruck schinden reichen die Sprüche in jedem Fall aus, man kann die falsche Verwendung Dritter „belegen“ (sowas sollen Angeber ja gerne mal tun) und keine Sorge – dank Übersetzung und teils Erklärung versteht auch der Nicht-Lateiner alles.

Veröffentlicht am 10.05.2017

Das ist echt irre...

Die Irren mit dem Messer
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Verena Lugert ist eine erfolgreiche Journalistin und reist durch die ganze Welt. Doch mit Ende 30 beschließt sie völlig umzusatteln und will ihren Traum leben. So wird sie Köchin und nicht irgendwo, sondern ...

Verena Lugert ist eine erfolgreiche Journalistin und reist durch die ganze Welt. Doch mit Ende 30 beschließt sie völlig umzusatteln und will ihren Traum leben. So wird sie Köchin und nicht irgendwo, sondern in einem Laden von Gordon Ramay.
Wie ist der Beruf als Koch? Wie geht´s in Sterneküchen zu? Wie gehen die Köche mit dem Streß um und warum tun sich die Männer und Frauen all das für verhältnismäßig kleines Geld an? Alles Fragen, die Verena Lugert in ihrem Debüt klärt.

Das Buch hatte gerade zu Beginn einige Stellen, die mich so gar nicht überzeugten und mich zweifeln ließen, ob ich die richtige Leserin für das Buch bin. Daher hatte ich es immer wieder zur Seite gelegt, aber nie ganz weg. Gelesen habe ich zeitweise nur, da ich den Mut der Autorin zu würdigen wusste. Ständig fragte ich mich, warum tut sich das die Autorin an? Warum tue ich mir das Lesen überhaupt an? Gerade als ich das Buch final weglegen wollte, hatte mich Verena Lugert aber am Wickel. Plötzlich war das Interesse da, der Funke übergesprungen. Das Verlangen den großen Wunsch/Traum zu leben, hat mich völlig erreicht. Auch wenn ich noch immer nicht verstehen kann, wie man sich diese Plackerei in der Sterneküche geben kann, habe ich das große Ganze an diesem Buch sehr geschätzt. Es ist nie zu spät und Rückschläge sind zwar doof, aber man darf nicht direkt aufgeben. Irgendwas geht immer, wenn man nur hartnäckig genug ist und nicht aufgibt. Hier ist besonders der Wettbewerb am Ende zu nennen, der mich so gefesselt hat, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.
Die Einblicke in die Haute Cuisine haben mir die Augen geöffnet. Vieles hatte ich mir so in etwa vorgestellt, aber dass es so extrem ist, hätte ich dann doch nicht erwartet.

Veröffentlicht am 10.05.2017

Das Buch erfordert einiges an Geduld...

Der Kindersammler
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Alfred ist ein Triebtäter, der in Deutschland sein Unwesen treibt. Die Polizei findet den Täter, der immer drei Jahre und hunderte Kilometer zwischen den Taten lässt, nicht. Nicht einmal in Ansätzen kommen ...

Alfred ist ein Triebtäter, der in Deutschland sein Unwesen treibt. Die Polizei findet den Täter, der immer drei Jahre und hunderte Kilometer zwischen den Taten lässt, nicht. Nicht einmal in Ansätzen kommen sie dem Täter nah und plötzlich reißt die Serie in Deutschland…
Nein, ich habe nicht gespoilert, der Täter ist von Beginn an bekannt. Finde ich nicht so prickelnd, aber es könnte trotzdem noch spannend werden. Warum wurde Alfred so? Was plant er noch? Wird man ihm auf die Schliche kommen? Alles interessante Fragen, aber…
Das Buch erforderte einiges an Geduld, denn viele Passagen und auch einige Personen hätten für meine Begriffe ersatzlos gestrichen werden können. Zwar war das nicht zwingend uninteressant, aber vieles doch etwas viel zu ausgearbeitet und daher super zäh. Von „Killing your Darlings“ scheint die Autorin nichts zu halten - Vieles führt auch zu keinem echten Ergebnis und der Unterhaltungsfaktor ist auch nur bedingt vorhanden. Immer wieder hatte ich überlegt das Buch abzubrechen, aber mich dann durch die Täler der Langeweile gearbeitet in der Hoffnung, dass es noch richtig spannend wird. Es wurde auch etwas besser, weniger langatmig, aber auch an mancher Stelle Potential verschenkt.
Dagegen war mir der Schluss, wenn man das „Vorspiel“ betrachtet, viel zu kurz, denn da war es endlich mal richtig spannend. Die Geschichte hatte extrem viel Potential und anders ausgearbeitet, hätte ich definitiv fünf Sterne vergeben, aber so kann ich nicht über die Phasen der Langeweile hinwegsehen und vergebe drei Sterne. Empfehlen kann ich das Buch trotzdem, aber nur an geduldige Leser, die ruhige, unblutige Geschichten mögen.