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Veröffentlicht am 06.05.2017

Emotionale Achterbahn mit interessanter Protagonistin

Ich, Eleanor Oliphant
1

Wow! Dieses Buch hat in mir eine Fülle von Gefühlen ausgelöst von Wut, über Mitleid, bis hin zur Freude und totaler Ausgelassenheit – und meine Befindlichkeiten sind teilweise von einer Zeile zur nächsten ...

Wow! Dieses Buch hat in mir eine Fülle von Gefühlen ausgelöst von Wut, über Mitleid, bis hin zur Freude und totaler Ausgelassenheit – und meine Befindlichkeiten sind teilweise von einer Zeile zur nächsten von einem Extrem ins nächste umgeschlagen…für dieses Buch ist der Ausspruch „Wechselbad der Gefühle“ wie geschaffen. Während man im einen Moment den Arm schützend um Eleanor halten möchte, mag man sie aufgrund ihrer mangelnden Sozialkompetenz und Naivität im nächsten Moment nur noch schütteln, häufig konnte ich auch ein Lachen nicht verkneifen. Selbst in Lesepausen hatte ich immer wieder Eleanors Probleme im Kopf, gerade bei alltäglichen Interaktionen, fragte ich mich: „Wie würde Eleanor das wohl hinbekommen?“.
Eleanor ist eine 30-jährige, alleinstehende und in sich gekehrte, gewöhnungsbedürftige Frau mit einer bedrückenden Geschichte, die sie bis heute im Griff hat. Dadurch ist sie vor allem eines: speziell…. Doch wie das Schicksal es will, ändert sich mit einer Begegnung so einiges und einen Wandlung nimmt ihren Lauf.
Die Protagonistin erzählt ihre Erlebnisse und Gedanken aus der Ich-Perspektive, wie der treffende Buchtitel schon vermuten lässt, und ermöglicht so einen tiefen Einblick in ihr (Seelen-)Leben. Die Themen Freundschaft und Familie sind elementar und ich finde beide sehr schön ausgearbeitet, ohne jeden Kitsch, sondern an mancher Stelle etwas originell (durch manche Wendung, die man so nicht absehen konnte) und sehr tiefgründig, zumal sich erst nach und nach die kompletten Sachverhalte offenbaren. So hatte das Buch immer wieder Überraschungen parat, es wurde an einigen Stellen sehr spannend, aber auch Witz und Emotionalität kamen nie zu kurz. Ein anderes wichtiges Thema ist die Einsamkeit und welche teils fatalen Folgen sie haben kann. Hier musste ich nicht selten heftig schlucken, denn was Einsamkeit mit Menschen anrichten kann, war mir zwar theoretisch bewusst, aber hier wurde es so eindrücklich geschildert, dass es nicht immer leicht war weiterzulesen.
Durch Eleanor lernt man auch die Nebencharaktere kennen und es ist der Autorin wunderbar gelungen auch diese vielseitig und nachvollziehbar darzustellen. Besonders gilt dies für Raymond. Diesen muss man einfach selbst kennen und schätzen lernen…
Gewöhnlich sage ich nichts zum Cover, denn das sieht der Leser direkt und bedarf eigentlich keinen Kommentar, aber dieses hier hat mich so begeistert, dass ich das nicht unerwähnt lassen kann. Zumal das künstlerisch angehauchte Cover für mich perfekt zur Geschichte passt und nicht nur ein optisches Highlight setzt.
Das Debüt von Gail Honeyman ist nahezu genial, es macht nachdenklich und ich hoffe inständig, dass wir noch viel von ihr zu lesen bekommen werden – entsprechend kann ich das Buch, welches sich zu einem meiner Lieblingsbücher entwickelt hat, nur empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Humor
  • Originalität
Veröffentlicht am 04.05.2017

Ganz schön verzwickt

Mordsfreunde
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Im Opelzoo werden im Tierfutter Leichenteile gefunden. Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein ermitteln in dem Fall. Wer ist der Tote? Warum musste er sterben und wer ist der Mörder? Schnell wird deutlich, ...

Im Opelzoo werden im Tierfutter Leichenteile gefunden. Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein ermitteln in dem Fall. Wer ist der Tote? Warum musste er sterben und wer ist der Mörder? Schnell wird deutlich, dass es sich bei dem Opfer um einen umstrittenen Umweltalktivisten und Lehrer handelt, der Feinde aus den verschiedensten Lagern hatte…

Dieses Buch war mein erstes von Nele Neuhaus. Die Erwartungen waren extrem hoch und die wurden auch kaum bis gar nicht enttäuscht, aber so ganz ohne Kritik geht´s dann auch nicht. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass fast schon zu viele falsche Fährten gelegt wurden, aber das erhöhte natürlich auch die Spannung, denn immer wieder war man fast sicher Motiv und Täter zu kennen, aber meist kam es dann doch anders. Man muss sich aber schon auf das Buch einlassen und kann es nicht mal so nebenbei lesen, da ziemlich viele Personen auftreten und ihre Beziehungen zueinander erst mal deutlich werden müssen. Da die Personen recht gut beschrieben sind, war es für mich kein Problem dem zu folgen. Blickt man jedoch nicht durch, kann man das Buch eigentlich direkt wieder weglegen, weil man dann irgendwann nichts mehr verstehen wird.

Etwas zu breit ausgefächert waren mir die Privatprobleme der Ermittler, denn Arbeit und Privatleben wurden da doch ziemlich durchmischt…

Die Geschichte hat ihre Toten, kommt aber sehr unblutig daher. Mir macht auch eine detaillierte Tatortbeschreibung nichts, aber hier hat sie mir auch nicht gefehlt. Der Schreibstil ist weitgehend unterhaltsam, flüssig zu lesen und wie man es von einem Regionalkrimi erwartet, mit einer großen Portion Lokalkolorit ausgestattet, wie ich das mag.

Es handelt sich zwar um den zweiten Teil der Reihe, aber ich hatte nur sehr selten das Gefühl, dass mir was fehlt. Wenn dann waren es nur kleine Nebensächlichkeiten, die wirklich nicht weiter wichtig waren. Der Fall als solcher war in sich abgeschlossen und ich kann den Regionalkrimi empfehlen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Gelungener Reihenauftakt

Aussicht auf Sternschnuppen
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Helga findet auf dem Handy ihres Freundes eine verdächtige SMS und Giuseppe reist direkt darauf nach Italien, angeblich zu einer Geschäftsreise. Stimmt das? Diese Frage quält Helga und so beschließt sie ...

Helga findet auf dem Handy ihres Freundes eine verdächtige SMS und Giuseppe reist direkt darauf nach Italien, angeblich zu einer Geschäftsreise. Stimmt das? Diese Frage quält Helga und so beschließt sie ihm zu folgen. Aufgrund gestrichener Flüge muss sie sich das letzte Mietauto vor Ort mit einem Fremden teilen. Dieser ist Kettenraucher und so ganz anders als Helga, aber die beiden machen sich auf die Reise…

Die Reise hat mir richtig gut gefallen. Immer wieder ergaben sich zufällig sehr unterhaltsame Momente, die mich kopfschüttelnd, aber auch mal lachend lesen ließen. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich das Buch auch kaum aus den Händen legen, weil ich wissen wollte, ob Helga nun wirklich von ihrem Freund betrogen wird, oder gar nichts hinter all dem steckt. Wird das was mit Nils, auch wenn das zu Beginn so gar nicht den Anschein hat, als könnten die beiden auch nur unbeschadet die Landesgrenze überqueren? Die Charaktere sind allesamt schön ausgearbeitet,, entwickeln sich im Laufe der Geschichte und sind tiefgründiger gestaltet, als ich das vorab erwartet hatte. Der Schreibstil war weitgehend sehr gut gelungen, voller Witz und Esprit. Er war flüssig, gut zu lesen und sehr stimmig, aber mir hat der Schluss nicht ganz so gut gefallen. Irgendwie war da offenbar bei der Autorin etwas die Luft raus, zumindest hatte ich den Eindruck, dass mit dem Ende des Roadtrips die Geschichte recht lieblos runtergeschrieben wurde. Daher kann ich auch, selbst wenn mir die Auflösung an sich gut gefallen hat, nicht die zwischenzeitlich so sichere volle Punktzahl geben.
Eine Empfehlung spreche ich aber voller Überzeugung aus und ich werde die Reihe wahrscheinlich auch fortsetzen.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Einfacher geht´s tatsächlich nicht

Björn Freitag – Smart Cooking
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Leichte Rezepte, die weder eines großen Einkauf bedürfen noch viel Arbeit machen!? Genau das braucht man ab und an mal, wenn es schnell gehen muss, aber trotzdem auf Frische nicht verzichtet werden soll. ...

Leichte Rezepte, die weder eines großen Einkauf bedürfen noch viel Arbeit machen!? Genau das braucht man ab und an mal, wenn es schnell gehen muss, aber trotzdem auf Frische nicht verzichtet werden soll. Solche Rezepte sind in „Smart cooking“ tatsächlich vorzufinden. Selbst Kochanfänger sollten mit diesen Rezepten keine Probleme haben, man benötigt keine speziellen Küchenutensilien und den Erklärungen kann man auch gut folgen. Zumindest meine Erwartungen hat das Buch weitgehend erfüllt, denn einfacher geht´s wirklich nicht.

Das Buch habe ich eigentlich für meinen Mann besorgt und ich hatte erwartet, dass er begeistert sein würde, aber so kann man sich täuschen. Ihm waren die Rezepte zu smart, zu simpel und gewöhnlich. Wenn er kocht, dann gerne recht aufwändig und auch das Shoppen, Spülen und Co machen ihm nichts aus. Dagegen gefällt es mir richtig gut, denn ich mag es gerne auch mal etwas schneller und trotzdem frisch und gesund. Vieles habe ich so ähnlich auch vorher schon gekocht, denn mega innovativ ist nicht alles, was so vorgestellt wird.

Die Gerichte sind nach Fleisch, Geflügel, Gemüse, Fisch/Meeresfrüchte, Suppen und Salate eingeteilt. Hinzukommen noch einige Grundrezepte, wie z.B. für Schupfnudeln, welches ich direkt mal nachgemacht habe. Einfach und trotzdem superlecker!

Gerade für Kochanfänger sind auch die Infos zu den benötigten Pfannen oder Töpfen gar nicht so übel. So sieht man direkt, was danach noch gespült werden darf…und das ist fast in allen Fällen so gut wie gar nichts.

Kritikpunkte nach längeren Überlegungen: Kokosessig ist dem Autor nach in jedem Haushalt vorhanden…finde ich doch etwas speziell und das haben wir auch nicht. Ich werde es auch nicht besorgen, denn ich komme mir schon mit dem Kokosöl ziemlich modern vor ;) Das reicht erstmal… Außerdem habe ich manches Rezept etwas abgewandelt, weil es mir sonst zu langweilig gewesen wäre. Erfahrene Hobbyköche machen das automatisch, Anfänger können sich ja erst mal sklavisch an das Rezept halten und beim zweiten Kochversuch vielleicht noch das eine oder andere wagen.

Übrigens ist das Buch sehr hochwertig, auch die Bilder sind sehr gut gelungen und machen direkt Appetit.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Stimmungsaufheller pur!

Bauchchirurg schneidet hervorragend ab
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Kuriose Meldungen, krasse Schreibfehler und misslungene Bilder – diese lustigen Fehler aus Lokalzeitungen werden in diesem Buch gekonnt präsentiert. Ein purer Stimmungsaufheller!

Bei manchem kann es ...

Kuriose Meldungen, krasse Schreibfehler und misslungene Bilder – diese lustigen Fehler aus Lokalzeitungen werden in diesem Buch gekonnt präsentiert. Ein purer Stimmungsaufheller!

Bei manchem kann es kaum glauben, dass sowas einer Redaktion durchgegangen ist, denn in der Regel werden die Texte noch von Redakteuren und/oder dem Blattmacher gelesen. Umso besser, dass doch immer wieder mal was durchgeht, sei es, dass ein 19-Jähriger bei einer Schlägerei an den rechten Kopf getreten bekam oder der Notarzt bei einer skelettierten Leiche nur noch den Tod feststellen konnte. Wunderbar auch die Meldungen wie „Schandfleck der Woche“ oder Diebstählen im ein Euro Bereich.
Mich hat das Büchlein mit all seinen Stilblüten bestens unterhalten und ich werde mir wohl auch noch den ersten Band besorgen müssen, denn ich lache gerne und das Buch hat mir sehr, sehr viele Lacher beschert. Gerne mehr davon ;) Einmal traf mich jedoch fast der Schlag, als ich das Layout „meiner“ Zeitung entdeckte. Mit einem halben Auge habe ich mich dann aber doch getraut hinzuschauen und konnte erleichtert aufatmen – keiner meiner Texte ;)
Einziger Kritikpunkt ist, dass auf jeder Seite nur ein Lacher samt bissigem Autorenkommentar (auch für den Fall, dass man den Fehler im Artikel nicht direkt entdeckt) steht und man daher ruck zuck durch ist.