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Veröffentlicht am 15.03.2017

Emotionale Familiengeschichte

Sturmherz
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Cornelia Petri hat einen Schlaganfall erlitten und liegt nun im Koma. Zu ihrer Tochter Alexa hat sie ein gestörtes Verhältnis seit sie in deren Kindheit einmal für Monate verschwunden ist. Nun steht Alexa ...

Cornelia Petri hat einen Schlaganfall erlitten und liegt nun im Koma. Zu ihrer Tochter Alexa hat sie ein gestörtes Verhältnis seit sie in deren Kindheit einmal für Monate verschwunden ist. Nun steht Alexa vor der Frage, ob sie die Betreuung ihrer Mutter trotz allem übernehmen soll. Während sie mit sich hadert, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen und Geheimnisse aus der Vergangenheit brechen ihre Bahnen…

Mich hat die Geschichte von Beginn an gefesselt. Bereits der Prolog hatte es in sich und die folgenden Ereignisse zogen mich in ihren Bann. Die Geschichte spielt hauptsächlich in der Gegenwart und in 1961/62 und durch die verschiedenen Perspektiven und zeitlichen Ebenen, ist das Buch sowohl spannend, als auch sehr lebhaft. Bomann hat die Sturmflut aus 1962 gekonnt in das Geschehen eingebaut und gezeigt, welche Auswirkungen die Naturkatastrophe für die Menschen hatte. Während mich die Handlung sofort gefesselt hatte, hatte ich mit Alexa anfangs meine Probleme, von ihrer Mutter Cornelia bzw. deren Verhalten ganz zu schweigen. Wie man das eigene Kind so zur Seite drücken kann, war mir unverständlich. Daher war es aber auch besonders spannend ihre Geschichte um ihre Jugendliebe Rick zu ergründen. Wie wurde aus der jungen Frau die verbitterte Mutter, die ihrem eigenen Kind nicht gerecht werden konnte? Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen? Wird Alexa die Geschichte erfahren und dann das Verhalten ihrer Mutter besser nachvollziehen können? Welche Geheimnisse wird Alexa mit Hilfe von Richard, Ethan und alten Briefen lüften können und wird sich was dadurch ändern? Echte Kritikpunkte habe ich keine, denn der Schreibstil ist flüssig, leicht zu lesen und manche Szenen sind dermaßen intensiv, dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte. Etwas gestört hatte mich nur die aktuelle Liebesgeschichte, die mir viel zu vorhersehbar war und auch mancher Zufall war etwas zu viel, aber das tat der Geschichte keinen Abbruch.

Wer Geheimnisse und Familiengeschichten mag, wird diese emotionale Geschichte zu schätzen wissen

Veröffentlicht am 09.03.2017

Kein wirklich großer Wurf

The Sun Is Also a Star
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Natashas Familie ist illegal in den USA und soll am Abend freiwillig nach Jamaika ausreisen. Tasha möchte das Land auf keinen Fall verlassen und will bis zur letzten Sekunde kämpfen. Der in Amerika geborene ...

Natashas Familie ist illegal in den USA und soll am Abend freiwillig nach Jamaika ausreisen. Tasha möchte das Land auf keinen Fall verlassen und will bis zur letzten Sekunde kämpfen. Der in Amerika geborene Daniel hat koreanische Wurzeln. Seine Eltern haben einen klaren Plan für ihre Söhne, die an den besten Unis Medizin studieren sollen – unabhängig davon, was die Sohne wirklich wollen; Hauptsache sie sind später erfolgreich. Die beiden unterschiedlichen Charaktere treffen in New York zufällig aufeinander und verbringen den Tag zusammen. Während die realistische Natasha voll auf Wissenschaft und Fakten setzt, ist Daniel ein Träumer und Dichter, der sich Knall auf Fall in Natasha verliebt.

Die Grundidee, dass im Universum alles zusammenhängt, hat mir an sich gut gefallen, obwohl ich eher realistisch veranlagt sind, aber das Buch war mir viel zu kitschig (das ist natürlich Geschmackssache und für einen wahren Romantiker vielleicht genau das Richtige). Außerdem wird das „Zufalls-Rad“ wirklich überdreht. Deutlich schlimmer jedoch: es ist meiner Meinung nach extrem unrealistisch und zu konstruiert. Dass sich Teenager, die überhaupt nicht zusammenpassen, so schnell und so eng, quasi aus dem Nichts, zueinander finden, erscheint mir unglaubwürdig. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber sehr gut hat mir das Ende gefallen, da es nicht in Ansätzen so „schlimm“ ausgefallen ist wie erwartet.

Die wissenschaftlichen Einschübe haben mir ebenso gut gefallen, wie die (auch für Jugendliche) gut nachvollziehbare kulturelle Problematik bzw. den Rassismus, unter dem das junge Paar zu leiden hat. Gerade in diesen Zeiten ist das Thema illegale Einwanderung in den USA brisant und die Aufarbeitung interessant und auch ein stück weit wichtig. Das Buch lässt sich dank extrem kurzer Kapitel und Großschrift sehr gut lesen, aber wie sich dieser Tag entwickelt, überschattete für mich das Lesevergnügen schon etwas.

Während mir „Du neben mir“ richtig gut gefallen hatte, werde ich dieses Buch wahrscheinlich schnell wieder vergessen haben…

Veröffentlicht am 08.03.2017

Nichts für Zartbesaitete

Mordspuren
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Wer von Kannibalismus oder Vampirismus nichts wissen will, kann direkt weiter. Wer das abkann, vielleicht sogar interessant findet, unter welchen Umständen Menschen Menschenfleisch essen, oder wie sich ...

Wer von Kannibalismus oder Vampirismus nichts wissen will, kann direkt weiter. Wer das abkann, vielleicht sogar interessant findet, unter welchen Umständen Menschen Menschenfleisch essen, oder wie sich Vampirismus entwickelt hat, sollte zu dem Buch greifen. Doch es behandelt noch deutlich mehr, denn auch die Taten von pädophilen Serienmördern oder eine große Betrugsgeschichte sind enthalten. Fragen zum perfekten Mord oder der Einstellung des Autors zu CSI und Co, runden das Buch ab.

Über weite Strecken war das Buch sehr interessant, aber (!) es ist echt nichts für Zartbesaitete. Da werden brutale Taten geschildert und kein abnormes Verhalten scheint zu fehlen. Eine Schwäche des Buches ist, dass sich der Autor manchmal in Details verliert und sehr ausführlich Briefwechsel wiedergibt, die anfangs interessant sind, aber auf Dauer zum Überspringen einladen (habe ich zwar nicht, aber gefehlt hat nicht viel). Ansonsten gefiel mir der prägnante und recht lockere Schreibstil des Autors sehr gut. Gefallen hat mir sehr, dass nicht nur aktuelle Fälle, sondern auch ganz lange zurückliegende Fälle, thematisiert wurden.

Wer sich für das Thema interessiert UND nicht zartbesaitet ist, wird von dem Buch gut unterhalten werden.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Überraschend gut!

Der grüne Palast
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Die österreichische Erzherzogin Leopoldine soll mit dem im brasilianischen Exil lebenden portugiesischen Thronfolger verheiratet werden. Arrangierte Ehen sind an der Tagesordnung und in diesem historisch ...

Die österreichische Erzherzogin Leopoldine soll mit dem im brasilianischen Exil lebenden portugiesischen Thronfolger verheiratet werden. Arrangierte Ehen sind an der Tagesordnung und in diesem historisch inspirierten Buch, werden die Leser auf eine Reise nach Brasilien mitgenommen und können der Entwicklung von einem jungen, naiven Mädchen, zu standhaften, starken Frau folgen.
Briefromane sind spätestens nach „Die Leiden des jungen Werthers“ nicht mehr mein Ding und daher war ich auch ziemlich skeptisch bei dem Buch, zumal mich auch Geschichten um den Adel nicht wirklich packen können. Trotzdem habe das Buch, als ich es schon ausgeliehen bekam, angelesen und wurde doch sehr positiv überrascht. Schnell waren die Vorurteile über Bord geworfen und ich ließ mich einfach nur von Ungeheuerlichkeiten, Intrigen, der Liebe und anderen Verwicklungen unterhalten. Weder blieben die Figuren blass, noch hatte ich Probleme dem Geschehen vollkommen zu folgen, obwohl man nur den verschiedenen Briefwechseln folgt. Auch die Befürchtung, dass der Lesefluss durch die Briefform gestört werden könnte, hat sich nicht bewahrheitet. Die Autorin hat es in dem unterhaltsamen und kurzweiligen Buch geschafft, dass schnell deutlich war, wer welches Spiel spielt, dass nicht der Mensch, sondern die Monarchie im Vordergrund steht und selbst wie die verschiedenen Settings eigentlich aussehen.
Unter dem Strich ein guter historischer Roman im Briefstil, der das Leben am Hof, die Liebe und die menschlichen Abgründe zum Thema hat.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Spannend und erschreckend zugleich

Noah
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Wie viele Menschen kann die Erde aushalten? Wie kann man der Überbevölkerung, dem Hunger, den Kriegen und der Ausbeutung des Planeten entgegentreten? Alles Fragen, die den angeschossenen und unter Amnesie ...

Wie viele Menschen kann die Erde aushalten? Wie kann man der Überbevölkerung, dem Hunger, den Kriegen und der Ausbeutung des Planeten entgegentreten? Alles Fragen, die den angeschossenen und unter Amnesie leidenden Protagonisten mit der Tätowierung “Noah“ auf der Handfläche nicht interessieren. Er will herausfinden wer ist und auf der Suche nach dem Selbst wird er in eine Geschichte reingezogen, die schier unglaublich erscheint und Millionen von Menschen das Leben kosten kann… Ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt!
Wettrennen trifft es schon ziemlich auf den Punkt, denn Fitzek legt ein ordentliches Tempo an den Tag. Das gefiel mir schon mal sehr gut, aber auch die verschiedenen Schauplätze, die Charaktere, die man zu Beginn so gar nicht richtig einordnen kann und erst nach und nach deren Absichten und Ziele entdecken kann. Die Geschichte hat auch eine gewisse Dosis Drama und die mögliche Pandemie (hier auch die Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft) machen das Buch rund.
Absolut spannend und unterhaltsam war das, für meine Begriffe, gar nicht so Fitzek-typische Buch, aber es hat auch einige Denkanstöße geliefert zu den Themenkomplexen Überbevölkerung, Ausbeutung (von Menschen und dem Planeten) und Naturschutz. Solche Anstöße hatte ich im Vorfeld nicht erwartet, aber das ist Fitzek toll und vor allem ohne den mahnenden Zeigefinger gelungen ist, finde ich toll. Der Schreibstil ist schön flüssig, wie man das kennt
Ich kann das Buch gerne weiterempfehlen, auch Lesern, die vielleicht bisher weniger mit Fitzek anfangen konnten, denn ich fand das Buch schon etwas anders, als seine anderen Kassenschlager.