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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Konstruktive und trotzdem humorvolle Kritik am Bildungssystem

Isch geh Schulhof
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Philipp Möller, der als Aushilfslehrer an einer Berliner Grundschule tätig war, berichtet von seinen Erlebnissen und Erfahrungen. Der Traumjob Grundschullehrer erscheint hier in einem anderen Licht, der ...

Philipp Möller, der als Aushilfslehrer an einer Berliner Grundschule tätig war, berichtet von seinen Erlebnissen und Erfahrungen. Der Traumjob Grundschullehrer erscheint hier in einem anderen Licht, der Realität! Und die hat mit den Traumvorstellungen von viel Freizeit und Umgang mit lieben, kleinen Kindern wenig gemein.
Sehr offen und unterhaltsam erzählt der Autor von Schülern für die Grammatik und Multiplikation scheinbar unüberwindbare Hürden sind. Kinder, teilweise ohne die Mindestanforderungen an Wortschatz und Empathie sollen von ihm unterrichtet werden. Doch nicht nur die Kinder sind eine echte Herausforderung für den Pädagogen, sondern auch Eltern, Kollegen und das Schulsystem als solches. Auch eine große Portion Selbstreflektion mit der Offenheit auch für die eigenen Schwächen und Ängste macht das Bild rund.
Mit Humor und Witz und trotzdem ernste Themen aufgreifend, übt Möller konstruktive Kritik am Bildungssystem und letztlich der Gesellschaft.
Dieses Buch ist zugleich informativ, lustig aber auch traurig. Nicht nur für Quereinsteiger/Pädagogen/Lehrer lesenswert, sondern für alle, die wissen, dass Kinder die Zukunft sind!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hausfrauendasein vs. Alterseinsamkeit

Unbekannt verzogen
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Carol hatte sich ihr Leben ganz anders erträumt. Nun sitzt sie mit ihrer hochintelligenten Tochter, zu der sie keine echte Beziehung aufbauen konnte und ihrem ungeliebten Mann in einer Vorstadtsiedlung. ...

Carol hatte sich ihr Leben ganz anders erträumt. Nun sitzt sie mit ihrer hochintelligenten Tochter, zu der sie keine echte Beziehung aufbauen konnte und ihrem ungeliebten Mann in einer Vorstadtsiedlung. Sie scheint alles zu haben, ein Haus mit kleinem Garten, einen Job, Freude und genügend Geld, um gut über die Runden zu kommen – trotzdem ist sie sehr unzufrieden und fühlt sich einsam. Sie möchte sich von ihrem Mann, den sie nie richtig liebte, trennen und einen Neustart in Athen wagen. Just in dem Moment, als sie ihren Mann vor vollendete Tatsachen stellen und ihn verlassen will, bekommt dieser eine niederschmetternde Diagnose. Carol steht zwangsläufig ihrem Mann zur Seite, beginnt allerdings nicht adressierte Briefe zu schreiben, die den vor der Pensionierung stehenden Albert erreichen. Albert, der nur noch seine Katze und seine Arbeit hat, ist ebenfalls sehr unzufrieden mit seiner Situation. Bald wird er nur noch vereinsamt in seiner verschimmelten Wohnung sitzen mit der Katze, einem nerv tötenden Nachbarn in einer heruntergekommenen Gegend. In seiner schweren Zeit erhält er die Briefe der „C.“ Sofort haben diese Briefe ihn gefesselt und er beschließt „C.“ aufzuspüren.

Meinung:
Der Autor hat eine originelle Idee aufgegriffen und mich von der ersten Seite an begeistert. Der Roman ist sehr kurzweilig, die kurzen Kapitel laden immer wieder ein, schnell noch eis hinterher zu lesen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn das Buch lässt sich flüssig und angenehm lesen. Neben einer Menge britischem, sprich schwarzem Humor, aber auch sehr emotionalen, tragischen Momenten; überzeugte mich das Buch vollends, bis auf das sehr offene Ende. Gegen Ende ging mir das Ganze doch etwas zu schnell über die Bühne, aber das ist wirklich Geschmackssache.

Fazit:
Eine tolle Idee super umgesetzt! Wie das wahre Leben -mal zum Lachen, mal zum Heulen! Ein Must-have für alle, die britischen Humor gepaart mit viel Gefühl lieben! Nach diesem Erstlingswerk,dass mich sicher noch eine ganze Weile beschäftigen wird, werde ich den Autor weiter im Auge haben und spreche gerne eine absolute Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Galaktisch gut

Gustav Gorky 1
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"Gustav Gorky - Ein Roboter dreht durch" ist der zweite Band der Geschichte eines kleinen Außerirdischen, der die Erde besucht.
Zu Beginn des Buches wird ausführlich über den Planeten Gorky und die Gorkyaner ...

"Gustav Gorky - Ein Roboter dreht durch" ist der zweite Band der Geschichte eines kleinen Außerirdischen, der die Erde besucht.
Zu Beginn des Buches wird ausführlich über den Planeten Gorky und die Gorkyaner berichtet, sodass man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Unser Held Y3 ,auf der Erde Gustav Gorky genannt, ist Weltraumreporter beim „Urknall“. Auch wenn aus seiner Sicht die Erdlinge ein recht begrenztes Denkvermögen besitzen und rückschrittlich erscheinen, so haben sie den Gorkyanern trotzallem etwas voraus – ihre Energiezufuhr schmeckt richtig gut. Um weitere leckere Gerichte von der Erde kennen zu erlernen und zu analysieren, startet Gustav mit dem Roboter MAGBOT erneut zur Erde.
Von seinem ersten Erdenabenteuer kennt Gustav die Familie Bröselmann, die er erneut besucht, um schmackhafte Nahrung und ihre Zusammensetzung zu finden. Das Abenteuer führt die Familie samt Außerirdischem und Roboter nach Italien. Am Strand nimmt das Schicksal seinen Lauf…Chaos vorprogrammiert!

Die schönen Zeichnungen samt ihrer lustigen Erklärungen setzen sich vom Cover aus fort und lockern die Geschichte immer wieder auf. Die Schrift ist schön groß, sodass sich das Buch sehr gut lesen lässt. Auch der Schreibstil Erhard Dietls (Autor der Olchis) spricht Kinder an, ist leicht verständlich und bereitet auch Freude vorzulesen. Einzig das Gorkyanisch ist nicht leicht zu lesen, macht aber beim Entschlüsseln Spaß.
Die recht umfangreiche Einleitung mag nicht jedermanns Geschmack sein, jedoch macht diese es möglich das Buch ohne den Vorgänger gut zu verstehen. Spätestens mit der Landung auf der Erde im Garten der Bröselmanns wird es lustig und spannend. Der Spaß an der Geschichte nimmt immer mehr zu und auch die Frage, ob das Ganze noch gut ausgehen kann, macht die Sache spannender. Man drückt dem netten Außerirdischen die Daumen und hofft, dass er mit seiner ruhigen Art alle Steine aus dem Weg räumen kann, seien es die Intrigen seines bösen Kollegen Y9 oder die unerwarteten Aktionen von Hunde-Tieren.
Die Geschichte vermittelt nebenbei wichtige Botschaften, wie z.B. alles zu geben und nicht aufzugeben, oder auch soziale Kompetenzen – und nicht zu vergessen leckere, gorkyanisch-italienische Rezepte am Ende des Buches die sicher sehr gut schmecken werden 
Teil 1 werden wir uns auch noch besorgen und sprechen hier sehr gerne eine absolute Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vater werden ist nicht schwer? Das sieht der Protagonist sicher GANZ anders....

Stresstest
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Lukas, der Comiczeichner und seine Freundin Sophie müssen einen wahren „Stresstest“ bestehen! Lukas ist mir seinen 30 Jahren noch ein halbes Kind mit allerhand unheimlich vielen Flausen im Kopf. Doch er ...

Lukas, der Comiczeichner und seine Freundin Sophie müssen einen wahren „Stresstest“ bestehen! Lukas ist mir seinen 30 Jahren noch ein halbes Kind mit allerhand unheimlich vielen Flausen im Kopf. Doch er fühlt sich unendlich alt, versinkt nahezu im Selbstmitleid. Zu allem Überfluss wird plötzlich Sophie schwanger und das Leben als zukünftiger Vater ist ein steiniger Weg, wie der Comiczeichner noch erfahren soll. Jetzt heißt es Verantwortung übernehmen! Die Namenssuche, Geburtsvorbereitungskurse und die hormonell bedingten Stimmungsschwankungen seiner Freundin machen es dem werdenden Vater aber auch wirklich nicht einfach. Fettnäpfchen spürt Lukas zielsicher auf! Die kleine Hannah belohnt jedoch die Mühen und Lukas wird immerhin etwas erwachsener!
Eigene Meinung: Der Autor hat sich humorvoll und schonungslos ehrlich einem Thema gewidmet, dass früher oder später sehr viele Menschen etwas angeht – das Elternwerden! Mit einem Augenzwinkern schildert er aus Männersicht die Herausforderungen die sich für junge Bald-Eltern ergeben. Witzig und gut zu lesen, ist mit dem Debüt die gute Unterhaltung für Zwischendurch absolut gelungen. Eine Art Ratgeber ist dieses Buch nicht, aber die Klischees, wie die unheimlichen Essgewohnheiten etc. sind lustig aufgegriffen und somit ist das Buch sicher auch ein lustiges Geschenk für ein schwangeres Paar!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnd

Das Geheimnis der Krähentochter
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Ein brutaler Überfall steht am Beginn des Buches. Auf einem abgelegenen Hof im Schwarzwald, zur Zeit des 30-Jährigen Krieges überlebt nur die Magd Bernina, durch die Hilfe der Krähenfrau Cornix. Der Hof ...

Ein brutaler Überfall steht am Beginn des Buches. Auf einem abgelegenen Hof im Schwarzwald, zur Zeit des 30-Jährigen Krieges überlebt nur die Magd Bernina, durch die Hilfe der Krähenfrau Cornix. Der Hof in Schutt und Asche sind alle anderen Bewohner ums Leben gekommen, sodass sich die junge Waise Cornix anschließt. Abgeschieden lebt diese mitten im Wald, einem idealen Ort, um das Erlebte zu verarbeiten, doch Bernina zieht es bald aus der Abgeschiedenheit und sie lernt den Gaukler Anselmo kennen. Gemeinsam ziehen sie durch das Land, doch durch die Kriegswirren ist ihr Glück nicht von langer Dauer. Die beiden werden getrennt und Bernina begibt sich auf die Suche nach ihrem Geliebten. Die abenteuerliche Suche nach Anselmo führt sie zu den unterschiedlichsten Charakteren, die sehr gut beschrieben sind. Die mittlerweile junge Frau begibt sich auch auf die Suche nach ihrer teils rätselhaften Vergangenheit und muss sich zwischen zwei Männern entscheiden. Der spannende historische Kriminalroman hat mich gefesselt und erhält eine absolute Leseempfehlung von mir! Der bildhafte Schreibstil hat mich in eine andere Zeit entführt und daher freue ich mich auf die Fortsetzung!
Eigentlich war ich immer der Auffassung, dass ein Autor entweder gute moderne ODER gute historische Bücher schreiben kann. Oliver Becker hat mich da eines Besseren belehrt!