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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Witziger Erziehungsratgeber

Pimp Your Kid
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Erziehung ist eine sehr ernste Angelegenheit – normalerweise. Mit Yvonne de Barks „Pimp Your Kid“ wird die anspruchsvolle Aufgabe allerdings mit einer großen Portion Ironie und Witz dargestellt. Fast könnte ...

Erziehung ist eine sehr ernste Angelegenheit – normalerweise. Mit Yvonne de Barks „Pimp Your Kid“ wird die anspruchsvolle Aufgabe allerdings mit einer großen Portion Ironie und Witz dargestellt. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass es nichts Einfacheres als Kindererziehung gäbe, aber de Bark stellt bei allem Spaß klar, dass es genau das nicht ist.

Sie stellt amüsant Wunschdenken der Eltern und die Realität gegenüber und wie man die Kinder vielleicht dazu bringen könnte, dass sie mehr freiwillig tun. Den einen oder anderen schönen Vorschlag könnte man auch tatsächlich aufgreifen, aber Achtung zu wörtlich darf man die Autorin nicht nehmen ;)!

Witzige Anekdoten durchziehen das Buch fast vollständig, sodass man bei dem kurzweiligen Buch nicht selten schmunzelt oder lacht. De Bark widmet sich aber auch wichtigen Themen mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit und Information!

Fazit: Ein Buch, das Eltern und solchen, die es gern werden möchten, Erziehungsangelegenheiten mit einem Augenzwinkern näher bringt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter "Beziehungsthriller"

Gone Girl - Das perfekte Opfer
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Amy verschwindet und ihr Mann Nick wird, wie es nun mal immer ist, als Hauptverdächtiger gehandelt, zudem scheint er sich auch seltsam zu verhalten. Eine große Suchaktion und Hexenjagd startet…

Aktuell ...

Amy verschwindet und ihr Mann Nick wird, wie es nun mal immer ist, als Hauptverdächtiger gehandelt, zudem scheint er sich auch seltsam zu verhalten. Eine große Suchaktion und Hexenjagd startet…

Aktuell habe ich es mit den Hypebüchern irgendwie, doch im Gegensatz zu manchem anderen, konnte mich dieses unter dem Strich doch noch überzeugen. Als die ersten, rund 150 Seiten endlich durch waren, ging es richtig los. Die Themengebiete (Mord, Treu-Crime, Ehe, Medien – und die entsprechenden Zusammenhänge) interessieren mich und hier hat man all dies zusammen. Da zeigt sich, was ein kleines Lächeln schon anrichten kann…

Bleibt der extrem zähe Beginn! Das war über weite Strecken einfach nur langweilig und schien total überflüssig und rosarot (hier sind vor allem die Tagebucheinträge der „Amazing Amy“ zu nennen, aber auch die Arbeitslosigkeit der Protagonisten hätte nicht so ausführlich sein müssen, zumindest dachte ich das zu Beginn…) Da ich irgendwie Interesse an dem weiteren Verlauf hatte, gab ich dem Buch noch einen Tag und zum Glück ging es dann endlich los. Verwirrung, Wendungen, Spannung, (Gefühls-)Chaos, Intrigen und Medienspektakel – alles auf einmal. Irgendwann bemerkt auch der Leser, dass nichts ist, wie es zunächst den Anschein hatte. Die Protagonisten und Geschehnisse sind zwar noch die gleichen, aber sie erscheinen plötzlich in einem ganz anderen Licht. Das nenne ich dann schon Unterhaltung und die Autorin hat wirklich an jedes kleine Detail gedacht. Raffiniert führt sie die Fäden zusammen und zeigt deutlich: Hüte dich vor einer wütenden Frau, denn sie hat vielleicht Plan B für Plan B in der Hinterhand.

Der Schreibstil gefiel mir nach dem zähen Anfang und die Sprünge von Nicks Berichten zu Amys Tagebucheinträgen unterhielten mich sehr gut und haben mich richtig gefesselt. Immer wieder musste ich den Kopf schütteln, wenn irgendeine Bombe platzte, überrascht die Augenbrauen hochziehen, wenn Amy mal wieder eine Überraschung aus dem Hut zauberte…

Dieser Beziehungsthriller hat mich letztlich überzeugen können, trotzdem verstehe ich auch hier nicht wirklich den Hype um das Buch

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein richtiger Thriller, aber trotzdem spannend und lesenswert

Die stille Kammer
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Susan wurde schuldig gesprochen ihren 12 Wochen alten Sohn aufgrund einer postnatalen Depression ermordet zu haben. Nach ihrer Entlassung ändert sie ihren Namen und möchte ein neues Leben beginnen. Leider ...

Susan wurde schuldig gesprochen ihren 12 Wochen alten Sohn aufgrund einer postnatalen Depression ermordet zu haben. Nach ihrer Entlassung ändert sie ihren Namen und möchte ein neues Leben beginnen. Leider tauchen plötzlich ein Foto ihres toten Sohnes und andere seltsame Gegenstände auf. Dreht Susan nun durch? Hat jemand bemerkt, dass sie eine Kindsmörderin ist und möchte sie vertreiben oder lebt ihr Sohn etwa doch noch? Fragen über Fragen, Schuldgefühle, Selbstzweifel und irgendwann auch brandgefährliche Situationen folgen, aber Susan und ihre Cassie, sowie der Journalist Nick versuchen das Geheimnis zu lüften.

Ob das nun ein Thriller war? Wenn, dann nur auf den letzten rund 150 Seiten und trotzdem war das Buch gut und unterhaltsam - nur nicht ganz so, wie ich es mir vorab vorgestellt hatte. Es hatte deutlich mehr von einem Familien- und Liebesdrama als einem Thriller, aber das war kein Problem. Auf eine falsche Fährte hat mich er absolut unpassende Titel gelockt. Auch nach der Lektüre erschließt sich der Titel überhaupt nicht! Hier wäre eine wörtliche Übersetzung des Originaltitels deutlich besser gewesen, also „Wie ich dich verlor“.

Die parallel verlaufenden Geschichten treffen zeitlich immer mehr aufeinander und erst nach und nach wird auch deutlich, was der Vergangenheitsstrang überhaupt in dem Buch zu suchen hat. Der Schreibstil war flüssig, verlor sich aber manchmal etwas zu sehr in den Gefühlen der Protagonistin und ähnlichen Kleinigkeiten. Die Auflösung fand ich etwas speziell, weil zu dramatisch und hollywoodlike, aber an und für sich war sie logisch, interessant und vollständig. Die Wendungen in beiden Geschichten waren toll gelungen und ich nicht selten völlig auf dem Holzweg. Eine Frau glauben zu lassen sie habe ihren eigenen Säugling getötet ist eine unvorstellbar grausame Tat! Wie eine Frau sich da fühlen muss, kann und will ich mir gar nicht richtig vorstellen. Das Buch hat schon gute, extrem emotionale Einblicke geboten, die nicht so leicht zu verdauen waren.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Extrem spannendes Verwirrspiel!

Die Falle
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Linda ist 38, eine erfolgreiche Autorin, verlässt seit elf Jahren, kurz nach der Ermordung ihrer Schwester, ihr Haus nicht mehr. Sie hat alle früheren Kontakte abgebrochen und nur noch wenige Kontakte ...

Linda ist 38, eine erfolgreiche Autorin, verlässt seit elf Jahren, kurz nach der Ermordung ihrer Schwester, ihr Haus nicht mehr. Sie hat alle früheren Kontakte abgebrochen und nur noch wenige Kontakte zur Außenwelt. Ihr Leben mit ihrem Hund in diesem Haus ist nicht einfach, doch sie schreibt weiterhin ihre Bestseller und lebt recht friedlich, bis sie eines Tages den Mörder ihrer Schwester im Fernsehen sieht. Nun startet sie einen Plan, um den Mann in ihr Haus zu locken und zu überführen. Sie muss erfahren warum er ihre Schwester tötete und mit diesem Kapitel abschließen. Monatelange Vorbereitungen und Anstrengungen folgen, doch wird sie ihn in ihr Haus locken und tatsächlich zu einem Geständnis bewegen können? Oder stellt sie sich unwissentlich selbst eine Falle?!

Ein rundum gelungenes Verwirrspiel, welches mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugte. Doch nicht nur die Protagonisten sind ständig verwirrt, auch der Leser weiß irgendwann nicht mehr was er noch glauben darf und was reine Phantasie ist.

Besonders hervorzuheben ist der außergewöhnliche Schreibstil, sowie die gelungene Buch-im-Buch-Idee, welche hier besonders überzeugend war, die Geschichte vorantrieb und absolut ins Gesamtkonzept des Buches passte. Schön war, dass der Schreibstil des Buches im Buch anders war, viel direkter und weniger subtil, aber mindestens genauso spannend.

Hervorragend wurden die Selbstzweifel und Zerrissenheit der Protagonistin dargestellt. Ihre psychische Labilität wurde auch mit dem Schreibstil, seiner vorübergehenden stakkatoartigen Form, extrem authentisch dargestellt und auch Kleinigkeiten wie Landschaftbeschreibungen oder ihre Vorbereitungen auf das Treffen mit dem vermeidlichen Mörder sind gut nachvollziehbar und bildlich dargestellt. An einigen Stellen schaffte die Autorin es auch mich nachhaltig zu beeindrucken. Zu nennen sind hier Ansichten zu den Themenkomplexen „Angst“ und „Schuld“ sowie „Zweifel“. Manches ließ den Leser jedoch auch nachdenklich zurück. Hier bewegte mich besonders die Frage, ob bzw. wie oft man die Hand eines Mörders geschüttelt hat…

Ich freue mich schon auf das nächste Buch von Melanie Raabe, denn so ein raffiniertes und intelligentes Debüt lässt hoffen…

Gerne spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Psychothriller mit Schwächen

Das Dorf
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Bastian Thanner wird von seiner Exfreundin, zu der er seit Monaten keinen Kontakt mehr hatte, angerufen. Sie ist völlig am Boden zerstört und scheint in einem kleinen Dorf festgehalten zu werden. Da die ...

Bastian Thanner wird von seiner Exfreundin, zu der er seit Monaten keinen Kontakt mehr hatte, angerufen. Sie ist völlig am Boden zerstört und scheint in einem kleinen Dorf festgehalten zu werden. Da die Polizei Bastian bei seiner Suche nicht unterstützen möchte, macht er sich mit seinem Freundin Safi auf eigene Faust auf die Suche. Werden sie Bastians Liebe retten können?

Das Buch beginnt durchaus spannend, aber mit der Ankunft in dem Dorf wird die Geschichte etwas holprig, langatmig und schlicht langweilig. Die Charaktere haben mir nicht so zugesagt. Ihr Tun war teils wenig nachvollziehbar, eine echte Persönlichkeit nicht, bzw. kaum vorhanden. Ein psychologisches Verwirrspiel das seine Längen hatte, sich im Kreis drehte und zwar Spannung aufbaute, allerdings mehr frei dem Motto "Spuck es nun endlich aus!". Die Auflösung fand ich dann ganz gelungen, allerdings hätte es der Geschichte gut getan, wenn sie ca. 50-70 Seiten kürzer gewesen, also schneller auf den Punkt gekommen wäre. So bleibt ein fader Beigeschmack, da es zwischenzeitlich wirklich nur noch langweilig war, die gleiche Situation mit leicht verändertem Ausgang zu erleben und sich zu fragen, was nun echt, was eingebildet ist oder auf falscher Wahrnehmung beruht.

Fazit: Beginn und Ende fand ich gelungen, die Grundidee super. Den Mittelteil deutlich reduziert und die Personen ähnlich wie Safi mit einer (wenn auch nicht unbedingt sympathischen, ansprechenden) Persönlichkeit versehen, schon hätte das Buch von mit fünf Sterne, so wird es doch deutlich weniger...