Mutiger Reisebericht mit mancher Länge...
Wenn ich dich umarme, hab keine AngstDer 17-Jährige Andrea und sein Vater unternehmen einen Motorradtrip durch Amerika. An sich schon ein recht abenteuerliches Unterfangen, wenn man nicht genau weiß wo es lang gehen soll, wo man schläft, ...
Der 17-Jährige Andrea und sein Vater unternehmen einen Motorradtrip durch Amerika. An sich schon ein recht abenteuerliches Unterfangen, wenn man nicht genau weiß wo es lang gehen soll, wo man schläft, wie man sich versorgen wird. Brisanz verleiht der ganzen Sache, dass Andrea Autist ist. Fernab von Italien und dem gewohnten Umfeld zu sein, halten die behandelnden Ärzte für keine gute Idee, aber allen Zweifeln zum Trotz macht sich das Gespann auf den Weg.
Der Schreibstil ist an mancher Stelle holprig, einige Begegnungen sind etwas sehr ausufernd beschrieben, manches interessierte mich weniger, jedoch machen diese etwas langweiligeren Passagen das Buch glaubwürdig und nachvollziehbar. Das Leben ist nun mal keine Abfolge von Höhepunkten, auch nicht, wenn man gerade durch Amerika auf dem Motorrad unterwegs ist. Das Verständnis für Autismus ist bei mir etwas gewachsen, denn bisher dachte ich immer, dass Autisten möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen haben möchten, doch Andrea ist anders. Er berührt und umarmt, um die Menschen einschätzen zu können. Das ist nicht immer und überall gern gesehen, sodass auch hier die eine oder andere schwierige Situation entsteht. Aber auch als der Vater unter einer Fischvergiftung leidet oder Andrea scheinbar verloren gegangen ist, entstehen Momente, bei denen man die Luft anhält und das Beste hofft.
Unter dem Strich ist es eine Art Reisebericht, aber einer, der von besonderem Mut und der Liebe eines Vatters zu seinem nicht immer "einfachen" Sohn, zeugt.