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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mutiger Reisebericht mit mancher Länge...

Wenn ich dich umarme, hab keine Angst
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Der 17-Jährige Andrea und sein Vater unternehmen einen Motorradtrip durch Amerika. An sich schon ein recht abenteuerliches Unterfangen, wenn man nicht genau weiß wo es lang gehen soll, wo man schläft, ...

Der 17-Jährige Andrea und sein Vater unternehmen einen Motorradtrip durch Amerika. An sich schon ein recht abenteuerliches Unterfangen, wenn man nicht genau weiß wo es lang gehen soll, wo man schläft, wie man sich versorgen wird. Brisanz verleiht der ganzen Sache, dass Andrea Autist ist. Fernab von Italien und dem gewohnten Umfeld zu sein, halten die behandelnden Ärzte für keine gute Idee, aber allen Zweifeln zum Trotz macht sich das Gespann auf den Weg.

Der Schreibstil ist an mancher Stelle holprig, einige Begegnungen sind etwas sehr ausufernd beschrieben, manches interessierte mich weniger, jedoch machen diese etwas langweiligeren Passagen das Buch glaubwürdig und nachvollziehbar. Das Leben ist nun mal keine Abfolge von Höhepunkten, auch nicht, wenn man gerade durch Amerika auf dem Motorrad unterwegs ist. Das Verständnis für Autismus ist bei mir etwas gewachsen, denn bisher dachte ich immer, dass Autisten möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen haben möchten, doch Andrea ist anders. Er berührt und umarmt, um die Menschen einschätzen zu können. Das ist nicht immer und überall gern gesehen, sodass auch hier die eine oder andere schwierige Situation entsteht. Aber auch als der Vater unter einer Fischvergiftung leidet oder Andrea scheinbar verloren gegangen ist, entstehen Momente, bei denen man die Luft anhält und das Beste hofft.

Unter dem Strich ist es eine Art Reisebericht, aber einer, der von besonderem Mut und der Liebe eines Vatters zu seinem nicht immer "einfachen" Sohn, zeugt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhiges Buch für viele Buchliebhaber mit einigen Längen zu Beginn

Das Haus der vergessenen Bücher
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"Das Haus der vergessenen Bücher" ist Hommage an Bücher und den Buchhandelt aus 1919. Man merkt dem Buch an, dass es schon älter ist und nicht einfach nur in der Vergangenheit spielt. Es hat seinen ganz ...

"Das Haus der vergessenen Bücher" ist Hommage an Bücher und den Buchhandelt aus 1919. Man merkt dem Buch an, dass es schon älter ist und nicht einfach nur in der Vergangenheit spielt. Es hat seinen ganz eigenen Charme und einen "leisen", zurückhaltenden Stil. Das Antiquariat, samt Buchhändler und Frau wird zunächst vorgestellt, bevor die damalige Buch(händler)szene unter die Lupe genommen wird. Diese Beschreibungen sind zwar recht schön, aber sehr langatmig und recht zäh. Man fragt sich, worauf das Ganze hinauslaufen soll, während immer wieder ein Buch in der Buchhandlung verschwindet und scheinbar von Zauberhand wieder auftaucht. Doch in der zweiten Buchhälfte wird man bestens entschädigt, denn die Handlung nimmt richtig Fahrt auf. Plötzlich befindet sich der Leser mitten in einer Kriminalgeschichte, gespickt mit einer kleinen Liebesgeschichte, und kann das Buch kaum noch aus den Händen legen. Die Spannung baut sich langsam auf. Ich hatte schnell eine Ahnung wer hinter den Machenschaften steckt, aber das Motiv und die genaue Vorgehensweise betreffend, tappte ich im Dunklen.

Unter dem Strich ein Buch, welches sicher viele Buchliebhaber begeistern kann, aber sicher nicht jeden und nicht zu jedem Zeitpunkt. Wer auf Hochspannung setzt, wird hier auch nicht zufrieden gestellt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rundum gelungener Auftakt

Irisches Verhängnis
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"Irisches Verhältnis" ist der Auftakt zu einer Reihe um Grace O'Malley, welche nach Jahren der Abwesenheit wieder in ihre irische Heimat, als Leiterin des Morddezernats, zurückgekehrt ist. Kaum angekommen, ...

"Irisches Verhältnis" ist der Auftakt zu einer Reihe um Grace O'Malley, welche nach Jahren der Abwesenheit wieder in ihre irische Heimat, als Leiterin des Morddezernats, zurückgekehrt ist. Kaum angekommen, wird eine Studentin tot aufgefunden. Das Mordopfer hat bei den Persönlichkeiten im Ort als Putzfrau gearbeitet, doch das erklärt nicht das viele Geld auf einem Konto, auf das Grace mit ihrem Partner Rory während der Ermittlungen stößt. Woher stammt das Geld? Während der Ermittlungen, die viele Hindernisse und weitere Opfer bereit halten, muss Grace sich auch im Privaten viele Sorgen machen, darunter ihre verschwundene Tochter, die eigentlich bei ihrem Bruder lebt.

Irische Krimis haben einen ganz besonderen Flair und genau den findet man auch hier vor. Etwas Mystik, tolle Beschreibungen der ganz besonderen Landschaft und die typische Verwurzelung der Menschen mit ihrer Tradition. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Protagonisten sind ansprechend und die Verstrickungen zwischen Fall und persönlichen Hintergründen stimmig, sowie gut nachvollziehbar aufgebaut. Es bleiben keine Fragen zum Fall offen, die Weiterentwicklung von Grace interessiert mich, daher werde ich auch den zweiten Teil lesen und vorher das Buch nicht nur Irlandfans ans Herz legen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter, interessanter Thriller

Keine Gnade
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Julian ist ein äußerst erfolgreicher Kardiologe, doch ihm werden die benötigten Forschungsgelder verwehrt, da die Wirksamkeit am lebenden Menschen nachgewiesen werden müsste. Noch wenige Monate bleiben ...

Julian ist ein äußerst erfolgreicher Kardiologe, doch ihm werden die benötigten Forschungsgelder verwehrt, da die Wirksamkeit am lebenden Menschen nachgewiesen werden müsste. Noch wenige Monate bleiben ihm und er sucht und findet seine Probanden, die der Menschheit einen Gefallen tun sollen, auch wenn sie ihr Leben dabei lassen müssen. Alberto Diaz übernimmt den Fall der jungen Genevieve, die als erste Probandin an der "Studie" teilnahm. Er ist mit der früheren Polizeibeamtin Sami Rizzo liiert, welche vor Jahren fast einem Psychopathen zum Opfer gefallen wäre. Sami spielt bereits mit dem Gedanken zur Polizei zurückzukehren und muss diesen Schritt schneller gehen, als ursprünglich "geplant". Derweil steht der Täter unter Druck und beginnt Fehler zu machen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Die Ermittler sind herzerfrischend "normal", mit einem gewissen Familiensinn und ohne rabenschwarze Vergangenheit und/oder Drogengeschichten. Die Spannung steigt mit jeder Seite. Ist das Vorhaben des Täters "sinnvoll", oder ist er doch nur ein "einfacher" Killer, der es geniest wie andere ihr Leben lassen? Die Thematik war mal was anderes und recht interessant. Die kardiologischen Fachbegriffe sind in vertretbarem Maß vorhanden und sehr gut erklärt, sodass auch medizinische Laien dem Geschehen sehr gut folgen können. Es handelt sich um den zweiten Band einer Reihe. Es wird recht häufig recht vage auf den ersten Band Bezug genommen. Dramatisch ist es nicht, nicht alles bis ins Detail nachvollziehen zu können, aber die Beziehung von Al und Sami wäre sicherlich mit den Vorkenntnissen besser nachzuvollziehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leichter Frauenroman

Daringham Hall - Die Rückkehr
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Eine englische Adelsfamilie droht in den Grundfesten erschüttert zu werden. Ein quasi aus dem Nichts auftauchender Erbe droht die Familie und ihren Reichtum zu zerstören. Tierärztin Kate, die der Adelsfamilie ...

Eine englische Adelsfamilie droht in den Grundfesten erschüttert zu werden. Ein quasi aus dem Nichts auftauchender Erbe droht die Familie und ihren Reichtum zu zerstören. Tierärztin Kate, die der Adelsfamilie seit der Kindheit verbunden ist, überschlägt diesen Erben versehentlich, sodass er sein Gedächtnis verliert, trotzdem nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Die Geschichte als solche ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch stellenweise spannend, auch wenn man sich den einen oder anderen Ausgang bereits im Vorfeld gut vorstellen kann und es kaum überraschende Wendungen gibt. Neben Romantik sind die Familiengeheimnisse, Freundschaft, Gier und eine Menge Drama enthalten, sodass das Buch eine leichte Unterhaltung bietet. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und leicht zu lesen, sodass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen mag. Die Autorin schafft es, dass der Leser das Gefühl hat mitten in der Geschichte zu sein und beschreibt Personen, sowie Landschaft und Geschehnisse so bildlich, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Die Protagonisten sind überzeugend gelungen (wenn auch recht klischeehaft) und da es der Auftakt einer Trilogie ist, haben sie alle noch Entwicklungspotential. Einige Fragen blieben offen und machen es so fast unumgänglich die kommenden Teile noch zu lesen. Nur das Cover war sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Es passt zwar irgendwie zur Geschichte, aber ich denke für manche Frau ist es vielleicht zu rosa und kitschig.