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Veröffentlicht am 11.02.2022

Nicht so spannend wie erhofft

Die Stimme des Wahns
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Ackerman und seine Kollegin Shirazi suchen ein Hochsicherheitsgefängnis auf, weil dort einer der gefährlichsten Verbrecher einsitzt. Demon, der von Ackerman hinter Gitter gebracht wurde und seitdem ein ...

Ackerman und seine Kollegin Shirazi suchen ein Hochsicherheitsgefängnis auf, weil dort einer der gefährlichsten Verbrecher einsitzt. Demon, der von Ackerman hinter Gitter gebracht wurde und seitdem ein einziges Rätsel darstellt. Oder vielmehr darstellte, denn Ackerman erkennt, dass hier etwas ganz falsch läuft. Derweil wird das beschauliche Leben seines Bruder Marcus und Neffen Dylan mit einem Ruck aus den Angeln gehoben und in New Yorker Tunneln geht auch Seltsames vor sich.

Hier ist nun bereits der dritte Teil der Reihe um Ackerman als FBI-Berater fernab der Ich-bin-Reihe. Das Erscheinen konnte ich kaum erwarten als Fan beider Reihen. Hat mich das Buch unterhalten? Auf jeden Fall! Was es spannend? Ja! Aber, ja es gibt ein großes „aber“. Irgendwie fehlte diesem Buch sehr Esprit, der Biss und der typische Ackerman Flair. Er wirkte oft nicht ganz auf der Höhe. Er hat zwar seine berühmt-berüchtigten Spielchen gespielt, aber immer wieder mal nicht kraftvoll und überzeugend wie früher. Die Grundidee ist sehr gut und mit Demon einen der Widersacher überhaupt wieder aufs Tapet zu bringen, fand ich an sich klasse. Aber die Umsetzung hat mich nicht durchweg überzeugt. Es gab Längen, wie ich sie noch von einem anderen Buch der Reihe kannte. Vergleichen mit anderen Büchern war es natürlich voll in Ordnung, und Spannung ist eigentlich auch kontinuierlich da, aber selten so hoch, wie ich das erwartet hätte. So entstand nicht der Lesezwang, wie ich ihn gewohnt bin. Hier hatte ich auch kein Problem das Buch mal ein paar Tage zur Seite zu legen, was bei den meisten anderen Bänden der Reihe keine Option gewesen wäre. Das Ende ist mir persönlich viel zu offen, anderseits bin ich nun doch schon sehr gespannt, wie sich alles entwickeln wird. Kritisieren muss ich auch, dass es angepriesen wird als „Ackerman-Shirazi“ Geschichte, Nadja dann aber extrem blass bleibt und verhältnismäßig wenig in Aktion tritt. Dafür sind Marcus und Dylan wieder an Bord – und wie… - das sollten Fans selbst lesen. Der Schreibstil als solcher ist wieder sehr gut zu lesen, die Kapitel sind kurz, die Szenenwechsel nachvollziehbar – nichts zu meckern.

Hier würde ich empfehlen die Vorgänger zu lesen, damit man eine Vorstellung hat, wer genau der Widersacher in diesem Buch ist. Zwingend erforderlich für das Verständnis ist es allerdings nicht, da die Einführung von Cross die wichtigsten Fragen klärt oder das Wissen noch einmal auffrischt, falls man sich nicht mehr genau erinnert. In jedem Fall werde ich trotz all meiner Kritik die Reihe fortsetzen, in der Hoffnung, dass sich alles so wendet, wie man sich das als Ackerman-Fan wünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 06.02.2022

Gelungene Reihe

Lotta entdeckt die Welt: Am Wasser
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Nachdem Lotta im Wald schon so gut in der KiTa meiner Schwester ankam und noch immer ankommt, musste auch das neuste Abenteuer mit dem jungen Mädchen einfach besorgt werden. Dieses Mal ist Lotta mit ihrer ...

Nachdem Lotta im Wald schon so gut in der KiTa meiner Schwester ankam und noch immer ankommt, musste auch das neuste Abenteuer mit dem jungen Mädchen einfach besorgt werden. Dieses Mal ist Lotta mit ihrer Mutter und dem in der KiTa beliebten Hund Zottel am Wasser unterwegs. Und ich fand das kleine Büchlein, wie die Kinder ab zwei Jahren, einfach klasse. Die Texte sind kindgerecht und leicht verständlich. Die Infos sind richtig und so verpackt, dass Kinder sie auch verarbeiten können sollten. Zudem passen die Texte perfekt zu den Bildern.
Wie Band eins, ist auch dieses stabil und die Gestaltung ist einfach klasse. Die Originalbilder in Kombination mit den gezeichneten Figuren und Bildern gefällt mir ausgesprochen gut. Die Zeichnungen sind einfach hübsch und niedlich anzusehen und fügen sic perfekt in die Originalfotografie ein. Wie schon beim Vorgänger sind die Bilder so ausgewählt, dass sie gefühlt an jedem Bach aufgenommen worden sein könnten.

Das Buch eignet sich für alle jungen Entdecker und sie können sich damit auch mal eine Weile selbst beschäftigen. Wir alle sind schon gespannt, was als nächstes kommen wird und empfehlen derweil die ersten beiden Bände gerne weiter.

Veröffentlicht am 06.02.2022

Hat mich enttäuscht

Gala und Dalí – Die Unzertrennlichen
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Salvador Dalis Kunst hatte es mir schon früh angetan und ich mag es noch heute seine Bilder zu betrachten. Darum hatte ich ohne großes Nachdenken zu diesem Buch gegriffen, denn über den Menschen Dali wollte ...

Salvador Dalis Kunst hatte es mir schon früh angetan und ich mag es noch heute seine Bilder zu betrachten. Darum hatte ich ohne großes Nachdenken zu diesem Buch gegriffen, denn über den Menschen Dali wollte ich mehr erfahren. Das dabei die Liebesgeschichte zu Gala im Fokus stehen sollte, hatte mich nicht gestört.
Der Start war recht gut gelungen, man bekommt einen kleinen Einblick zu Dali und Gala, und vor allem Katalonien. Sowohl Landschaft, als auch Kulinarik, Menschen und Kultur des Küstenorts Cadaqués fand ich gut beschrieben. Zunächst war das auch noch sehr ansprechend, es entstanden Bilder in meinem Kopf und ich freute mich auf den Moment, in dem es richtig losgehen sollte. Ja – sollte. Denn leider plätschert die Geschichte so vor sich hin und Gala, die zehn Jahre älter ist als Dali, sowie der Künstler selbst irgendwie extrem blass. Es reihen sich immer mehr Dinge aneinander, der junge, noch unbekannte Dali ist ein spezieller Mensch – das merkt man schon, aber richtig ausgearbeitet wird es aus meiner Sicht nicht. Da sind so viele Potenziale und das Autorenduo nutzt es einfach nicht. Statt in die Tiefe zu gehen, bleibt so vieles an der Oberfläche.
Dieser Liebesroman (ich bin mit dem Genre nicht so vertraut, aber da habe ich schon deutlich besseres gelesen, was auch tatsächlich emotional bewegt hat) weckt die Erwartung, dass es viel um Kunst gehen wird, aber leider ist das Werk Dalis kaum Thema. Meine Erwartung, dass man über Methodik, Motivwahl und dergleichen mehr erfährt, wurde extrem enttäuscht. Das findet quasi nicht statt. Auch seine Bilder sind kaum ein Thema, oder zumindest so wenig, dass es einfach enttäuschend für mich war. Auch die Surrealisten und ihre Wirkung sind viel zu wenig ausgearbeitet.
Aber nun gut, hätte der Rest überzeugt, wäre das zu verschmerzen gewesen, aber leider war das auch nicht der Fall. Die Liebesbeziehung hat mich nicht überzeugt, teils wurde Galas russische Herkunft zu klischeehaft in Szene gesetzt, die weiteren Charaktere sind teilweise einfach nur ein farbloses Beiwerk, da wurde manches Gericht ausführlicher beschrieben…Der Schreibstil ist simpel gehalten, gut lesbar.
Zum Ende hin wurde das Buch auch wieder ein wenig besser und ansprechender, wirklich unterhalten hat es mich aber nicht, um ehrlich zu sein, musste ich mich immer wieder zum Weiterlesen regelrecht zwingen. Die von den Autoren im Nachwort beschriebene Recherche will ich nicht absprechen, aber so richtig rübergebracht haben sie das für mich nicht.
Leider entsprach das Buch nicht meinen Erwartungen und hat mich nie wirklich berührt. Die Landschafts- und Kulturbeschreibungen sind um ehrlich zu sein der Grund, warum ich nicht noch einen Stern weniger vergebe.

Veröffentlicht am 02.02.2022

Zu Beginn etwas mühsam, später nur noch wenige Spannungstäler

Perfect Day
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Ann, eine Mittzwanzigerin die ihre Mutter früh verloren hat, muss miterleben, wie ihr Vater verhaftet wird. Er soll der Schleifenmörder sein, der seit Jahren immer wieder kleine Mädchen tötet und rote ...

Ann, eine Mittzwanzigerin die ihre Mutter früh verloren hat, muss miterleben, wie ihr Vater verhaftet wird. Er soll der Schleifenmörder sein, der seit Jahren immer wieder kleine Mädchen tötet und rote Schleifen hinterlässt, damit die Leichen gefunden werden. Dass ihr Vater ein Mörder sein soll, kann und will Ann nicht glauben. Ihr Vater war immer sehr gut zu ihr, egal welchen Mist sie gerade mal wieder gebaut hat und dieser Mann soll so viel Leid verursacht haben? Unvorstellbar, daher beginnt Ann quasi ihre eigenen Ermittlungen und entdeckt so einiges…

Der Beginn war noch recht verwirrend, sodass ich schon befürchtete mit diesem Buch eventuell einen Fehlkauf gemacht zu haben, doch die Sorge löste sich später in Luft auf. Es gab zwar zwischendurch immer wieder Momente, bei denen ich nicht so richtig angetan war und es immer noch irgendwie zu durcheinander fand, allerdings war da doch immer das Interesse zu erfahren, was nun wirklich los ist. Also habe ich weitergelesen, die Zeit vergessen und das Buch nach den Startschwierigkeiten quasi in einem Rutsch gelesen. Warum es zu Beginn so verwirrend war? Es gibt viele verschiedene Aspekte, zum einen die Geschichte als solche, aber auch die Erzählart. Es gibt Schilderungen aus 2017, einen Artikel, Beschreibungen von Emotionen eines Kindes und der Protagonistin, Interviews aus 2021, später noch Briefe… Was am Anfang verwirrt, hat mir aber später durchaus zugesagt, daher lohnt es sich aus meiner Sicht durchaus sich durchzubeißen. Der Schreibstil als solcher ist flüssig und gut lesbar, sodass man durch die anfänglichen und später immer sporadischer vorkommenden Spannungstäler gut durchkommt. Zur Auflösung kann und werde ich nicht viele Worte verlieren, aber ich fand das sehr gut gemacht und es hat mich überzeugt. Ann ist ein interessanter Charakter, vieles konnte ich nachvollziehen, bei anderem nur den Kopf schütteln. Besonders gut gelungen ist die Darstellung von Anns Verzweiflung, die in teils abstrusen Theorien mündet, die auch nicht ganz ungefährlich sind. Leider ist die Protagonistin auch ein wenig schwierig, um es mal freundlich zu sagen…wahnhaft wäre vielleicht eine treffende Beschreibung.
Es gibt dann eine Wendung, die alles bisher sicher Geglaubte in Zweifel zieht und als Leser fragt man sich schon, wie das noch stimmig zu Ende gebracht werden soll. Aus meiner Sicht ist es gelungen und es blieben auch keine offenen Fragen. Nur eine habe ich dann noch an mich selbst: Wie konnte ich nur in jede Falle der Autorin tappen?

Achtung: Es geht hier um Kindstötungen, es wird zwar nicht wirklich ins Detail gegangen, aber sensible Leser sollten das im Vorfeld wissen.

Da ich mehrheitlich sehr überzeugt von dem Buch war und der Autorin so schön auf den Leim gegangen bin, gibt es -trotz der einen oder anderen weniger überzeugenden Passage- vier Sterne.

Veröffentlicht am 26.01.2022

Begegnung ist an sich alltäglich und hier dennoch sehr spannend

Kleine Philosophie der Begegnung
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Begegnungen mit Menschen sind für die meisten Alltag (auch während Corona, denn Begegnung funktioniert ja nicht nur face-to-face) -doch was bewirken sie? Wie entstehen sie und wie beeinflussen sie uns? ...

Begegnungen mit Menschen sind für die meisten Alltag (auch während Corona, denn Begegnung funktioniert ja nicht nur face-to-face) -doch was bewirken sie? Wie entstehen sie und wie beeinflussen sie uns? Mit seiner kleinen Philosophie beleuchtet der Autor ein Thema, dass uns alle angeht.

Mich hat das Buch direkt thematisch angesprochen, denn ich finde es oft interessant, wenn man die Lupe auf „Normales“ hält, denn nicht selten wird man überrascht. So auch hier. Großartiges Vorwissen muss man meiner Meinung nach nicht mitbringen, jedoch Interesse. Ohne das Interesse ist man bei dem Buch heillos verloren. Dabei lohnt es sich, denn der Autor erklärt verständlich, facettenreich und interessant alles Mögliche zum Themenbereich „Begegnungen“. Dabei nutzt er sehr viele Beispiele aus Film, Literatur &Musik, aus seinem Leben, aber es gibt auch Bezüge zu bekannten Persönlichkeiten wie Picasso oder auch Mick Jagger, um nur mal zwei zu nennen. Und natürlich sind zahlreiche bekannten Philosophen und ihr Werk enthalten – immer mit dem Bezug zum Thema Begegnungen und das Wichtigste: in einem wirklich sehr gut verständlichen Deutsch ohne zig Schachtelsätze und/oder überflüssigen Fachtermini. Nicht immer hat mich der Autor voll und ganz überzeugt, manchmal habe ich mich beim Querlesen erwischt. In diesem Fall könnte ich eben nur eine begrenzte Seitenanzahl mit der richtigen Aufmerksamkeit lesen. Hatte ich die nötige Ruhe und Muße, dann habe ich mich häufig beim Nachdenken oder auch beim Nicken erwischt. Es gab auch das eine oder andere Aha-Erlebnis und insgesamt bin ich einfach sehr zufrieden und ich werde sicher öfter noch an das Buch denken. Haben sich meine Wege mit einem anderen gekreuzt oder sind wir uns wahrhaftig begegnet? Wem werde ich vielleicht noch begegnen und welche „Folgen“ kann das haben? Was lösen wir in uns aus?
Das Buch ist in drei Teile und viele einzelne – meist recht kurze – Kapitel unterteilt. Liest man immer nur ein, zwei Kapitel, dann kann das Gelesene nachwirken, so zumindest meine Erfahrung.

Mir war der Autor bisher unbekannt, aber ich werde gerne wieder etwas von ihm lesen, denn sein Stil ist angenehm und ich empfehle daher sehr gerne dieses Buch allen weiter, die etwas mehr über diese (alltäglichen) Begegnungen nachdenken möchte und ein tieferen Verständnis wünscht.