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Veröffentlicht am 09.08.2022

Freundinnen in Nigeria

Freundin bleibst du immer
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Was für ein interessanter Debütroman! Drei Freundinnen und drei komplett verschiedene Lebenswege, die sich ganz anders entwickelten als man erwartet hätte wenn man die drei als Studentinnen kennenlernt. ...

Was für ein interessanter Debütroman! Drei Freundinnen und drei komplett verschiedene Lebenswege, die sich ganz anders entwickelten als man erwartet hätte wenn man die drei als Studentinnen kennenlernt. Enitan, Funmi und Zainab schaffen es über große Distanz und Zeit ihre Freundschaft aufrecht zu erhalten.
Es ist kein wirklich tiefgründiger Plot und leider bleiben viele Punkte ungeklärt bzw. nur oberflächlich angesprochen. Was mir sehr gut gefallen hat ist der Einblick in die nigerianische Kultur. Dies ist tatsächlich ein Schwerpunkt der sehr gut ausgearbeitet ist. Von Anfang an hat man das Gefühl in Afrika eintauchen zu können. Mir waren viele Fakten zu Nigeria bisher überhaupt nicht bekannt.
Es war ein absolut netter Roman für zwischendurch, diese Erwartung wurde erfüllt und dank der vielen Informationen sowie des entstandenen Feelings vergebe ich 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Nicht im Schatten sondern im Licht von Claude Monet

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
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Blanche Hoschedé-Monet war eine faszinierende Person und Künstlerin von der ich bis zu diesem Buch (leider) nichts wusste. Ihre Mutter war die langjährige Lebensgefährtin und spätere Ehefrau des Impressionisten ...

Blanche Hoschedé-Monet war eine faszinierende Person und Künstlerin von der ich bis zu diesem Buch (leider) nichts wusste. Ihre Mutter war die langjährige Lebensgefährtin und spätere Ehefrau des Impressionisten Claude Monet was Blanche zuerst zu seiner Stieftochter und nach der Heirat mit seinem ältesten Sohn zu seiner Schwiegertochter machte.
Da sie dem Maler bereits als Kind begegnete lernte sie von seinem Malstil durch Beobachten, seine Schülerin war sie nie. Dennoch entwickelte sie sich zu einer begabten Malerin und treuen Begleiterin Monets, nachdem erst ihre Mutter und später ihr Ehemann verstarben.
Dieses Buch begleitet Blanche ab einem Alter von 6 Jahren bis nach dem Tode Monets als sie selbst bereits 61 Jahre alt ist. Die Lebensumstände, von großem Wohlstand über große Armut, geprägt von vielen Umzügen und starkem Familienzusammenhalt der Familien Hoschedé und Monet Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts werden anschaulich geschildert.
Die Malerei spielt natürlich eine entscheidende Rolle und wird in einer Art und Weise dargestellt, dass man als Leser das Gefühl bekommt neben Monets Staffelei zu stehen. Mehrfach habe ich die beschriebenen Bilder, Häuser, Landschaften mir online angeschaut und war absolut fasziniert von der Darstellung in diesem Roman.
Dieses Buch hat den Wunsch geweckt, Giverny und Monets Garten zu besuchen und ist eine absolute Leseempfehlung. Mir war vorher nicht bekannt, dass es sich hier bereits um den 6. Band der Reihe „Ikonen ihrer Zeit – diese Frauen veränderten die Welt und schrieben Geschichte“ handelt.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

berührende Fortsetzung - absolut lesenswert

Was ich nie gesagt habe
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Mit „Was ich nie gesagt habe“ ist Susanne Abel eine würdige Fortsetzung ihres Debüts Stay away from Gretchen gelungen. Fast übergangslos geht die Geschichte von Toms Familie weiter – diesmal mit dem Schwerpunkt ...

Mit „Was ich nie gesagt habe“ ist Susanne Abel eine würdige Fortsetzung ihres Debüts Stay away from Gretchen gelungen. Fast übergangslos geht die Geschichte von Toms Familie weiter – diesmal mit dem Schwerpunkt auf seinem Vater, Konrad Monderath. In Rückblicken wird sein Leben durchlaufen, seine Familie, die er viel zu früh im zweiten Weltkrieg verlor und danach seine Beziehung zu Greta, die er über alles liebte. Sensibel wird die deutsche Geschichte ab 1933 mit der Familiengeschichte verknüpft.
Parallel dazu wiederum Tom, der mit der Aufarbeitung seiner Lebensgeschichte zu kämpfen hat und nun in einer Beziehung mit Jenny lebt. Es taucht nicht nur sein Halbbruder Henk auf, sondern auch das Wissen um weitere Halbgeschwister. In diesem Band ist mir Tom viel sympathischer, hatte mich bei ihm im ersten Band doch gerade sein Verhältnis zu Jenny noch irgendwie gestört so ist dies hier stimmig dargestellt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Schilderungen von Köln sehr treffend und der Informationsgehalt ein weiteres Mal sehr hoch und super interessant.
Positiv möchte ich anmerken, dass ich es sehr gut finde wie in den Rückblicken die Wortwahl zum damaligen Sprachgebrauch passend verwendet wird. Political correctness kann auch übertrieben werden – eine persönliche Distanzierung (wie hier von Susanne Abel im Nachwort geschehen) ist meiner Meinung nach die korrekte Vorgehensweise.
Ich konnte nicht aufhören zu lesen, daher eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.05.2022

Ist das Leben nicht schön?

Die Mitternachtsbibliothek
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Nora Seed ist am Ende und so verzweifelt, dass sie sich umbringen will. Sie landet allerdings in der Mitternachtsbibliothek eine Art Zwischenwelt zwischen Leben und Tod. Hier hat sie die Möglichkeit, alle ...

Nora Seed ist am Ende und so verzweifelt, dass sie sich umbringen will. Sie landet allerdings in der Mitternachtsbibliothek eine Art Zwischenwelt zwischen Leben und Tod. Hier hat sie die Möglichkeit, alle Dinge die sie im Leben bereut, nicht umgesetzt hat usw. neu zu leben. Alle Varianten sind möglich, so lebt mal noch ihre Katze, sie hat noch den Job, hat Kontakt zur Familie….Was ist schon das perfekte Leben?

Mir hat der Grundgedanke dieser Geschichte gut gefallen. Wer hat noch nicht darüber nachgedacht was wäre gewesen wenn? Ist es nicht faszinierend die Möglichkeit zu bekommen alle getroffenen Entscheidungen quasi durch das Gegenteil zu prüfen?

Würde ich das Buch noch einmal lesen? Wahrscheinlich
Würde ich das Buch weiterempfehlen? Ja, ich kann aber durchaus verstehen wenn anderen Lesern die Geschichte an einigen Stellen zu langatmig dafür an anderen Stellen zu kurz abgehandelt wurde.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Achtung! Ganz anders als erwartet - Triggerwarnung fehlt

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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In dem Roman „Das Fundbüro der verlorenen Träume“ von Helen Francis Paris dreht sich alles um Dot, die nicht nur in dem Londoner Fundbüro arbeitet, sie lebt regelrecht die Daseinsweise eines Fundbüros ...

In dem Roman „Das Fundbüro der verlorenen Träume“ von Helen Francis Paris dreht sich alles um Dot, die nicht nur in dem Londoner Fundbüro arbeitet, sie lebt regelrecht die Daseinsweise eines Fundbüros mit Herz und Seele.

Allerdings gibt es in ihrem Privatleben große Veränderungen. Ihre Mutter hat Demenz und lebt inzwischen in einem Heim sodass ihre etwas ältere Schwester die Gelegenheit gekommen sieht das Haus (oder doch nur die Maisonnette Wohnung in der Dot mit der Mutter lebte) zu verkaufen.

Dot mag keine Veränderungen. Sie war bis zum Tod ihres Vaters eine ganz andere Persönlichkeit wie man in den vielen Rückblicken erfährt.

Die im Klappentext und dem schönen Vintage Cover angeteaserte Geschichte um Mr. Appleby und seine verlorene Tasche bleibt – leider, leider – nur ein sehr dünner roter Handlungsfaden in dem Roman. Ohne eine Triggerwarnung in irgendeiner Form ist die tatsächliche Handlung viel tiefgründiger, handelt von Suizid, Depressionen und (nein ich spoilere nicht).

Ich habe eine komplett andere, leichtere Geschichte aufgrund des Klappentextes und einer Leseprobe erwartet. Es war keine angenehme Überraschung und ich hätte das Buch nicht gekauft, auf keinen Fall in meiner aktuellen Situation gelesen, kann es daher auch nicht wie geplant aufgrund der Handlung weitergeben. Schade, aus den Geschichten des Fundbüros hätte echt eine unterhaltsame Leselektüre werden können, denn der Schreibstil und die Aufmachung haben mir gefallen.

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