Eine kraftvolle und unüberhörbare Stimme!
Ich habe einen NamenAnmerkung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.
"The judge had given Brock something that would never be extended to me: empathy. My pain was never more valuable than his potential.“ (S. 241)
Chanel ...
Anmerkung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.
"The judge had given Brock something that would never be extended to me: empathy. My pain was never more valuable than his potential.“ (S. 241)
Chanel Millers Geschichte löst mehrere Emotionen innerhalb kürzester Zeit aus. Eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mir noch immer sehr präsent im Gedächtnis ist. "Know my Name“ macht fassungslos, wütend und traurig. Doch gleichzeitig gibt die Autorin einen hoffnungsvollen Ausblick am Ende. Diese bewundernswerte Frau verdient es, angehört zu werden! (TW: Sexualisierte Gewalt)
Das Cover: Angenehme und elegante Farben zieren das Cover. Auch die goldenen, durchzogenen Strukturen haben eine tiefere Bedeutung, die im Buch kurz erklärt wird.
"Oh but his reputation! That’s really where he suffers. My advice is, if he’s worried about his reputation, don’t rape anyone.“ (S. 283)
Die Handlung: Die Welt war fassungslos, als Brock Turner nur zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt wurde, nachdem er Chanel Miller während einer Party an der Stanford University vergewaltigt hatte. Trotz Zeugen und Chanel Millers kraftvollen und eindringlichen Brief, den sie vor Gericht noch unter dem Synonym Emily Doe vorlas, erfuhr er ein Urteil, welches in Wahrheit keines war. Doch Chanel wollte nicht schweigen und trägt ihre Geschichte mit diesem Roman an die Öffentlichkeit.
Meine Meinung: Chanel Miller war mir bereits aus mehreren Interviews bekannt und bereits da ging mir ihre Geschichte und die damit einhergehende Ungerechtigkeit sehr nah. Die Geschehnisse noch einmal auf Papier nähergebracht zu bekommen, war nicht immer einfach zu lesen. Die Autorin schreibt eindringlich, kraftvoll und voller Emotionen. Ihr Schmerz ist greifbar, die Wut zu spüren und ihre Worte gehen unter die Haut. Teilweise hatte ich beim Lesen Gänsehaut, so nahe ging mir das Geschriebene. Ebenso schrieb ich mir so viele Zitate, wie noch nie zuvor in irgendeinem Buch, heraus. Augenöffnende Zeilen, die mich sehr zum Nachdenken brachten. Chanel Miller macht auf die Ungerechtigkeit von Privilegien, Sexismus und Diskriminierungen aufmerksam. Ebenso kann ich nicht fassen, dass es sich hierbei um ihren ersten Roman handelt, da dieser Roman unfassbar gelungen geschrieben ist. Teilweise war es mir jedoch ein wenig zu detailliert erzählt. Chanel Miller schilderte ihren Alltag bis ins kleinste Detail, was ich sehr wichtig finde, teilweise hätten jedoch manche Geschehnisse aus dem Alltag gekürzt werden können, da sie manchmal den Lesefluss leicht unterbrachen.
Fazit: Ein Roman, den ich allen ans Herz legen kann. Wichtig, laut und dennoch ermutigend. Chanel Miller ist eine bewundernswerte Frau, die ihren Schmerz in etwas verwandelte, was mit Sicherheit vielen Menschen da draußen, die Ähnliches erleben mussten, viel Mut schenkt! Von mir gibt es hier 4,5/5 Sternen und eine große Leseempfehlung.
"When a woman is assaulted, one of the first questions people ask is, Did you say no? This questions assumes that the answer was always yes, and that it is her job to revoke the agreement. To defuse the bomb she was given. But why are they allowed to touch us until we physcally fight them off? Why is the door open until we have to slam it shut?“ (S. 83)