Goldene Momente in Boulder Creek
Golden Hill Touches„War es das, was die Leute meinten, wenn sie von einem Zuhause sprachen? Von der Wärme und Geborgenheit, von Ruhe und Frieden? Ich wusste es nicht, aber vielleicht hatte ich einen ersten kleinen Blick ...
„War es das, was die Leute meinten, wenn sie von einem Zuhause sprachen? Von der Wärme und Geborgenheit, von Ruhe und Frieden? Ich wusste es nicht, aber vielleicht hatte ich einen ersten kleinen Blick darauf werfen dürfen." (Parker, S. 152)
Sonnenschein, Kleinstadt, Ausritte in die Natur und eine Ranch. Das Setting und die Atmosphäre in diesem Buch laden definitiv zum Wohlfühlen und Verweilen ein. Die Geschichte hatte mir mit ihrer sonnengefluteten Stimmung (die das Cover im Übrigen wundervoll einfängt) den Einstieg erleichtert und mir schöne Lesestunden beschert.
Das Cover: Es leuchtet! Dem Namen „GOLDEN Hill“ wird alle Ehre gemacht und man wird zum längeren Betrachten verleitet. Es ist ansprechend, gibt bereits einen kleinen Einblick in die Thematik und lässt danach greifen. Alexander Kopainski hat erneut tolle Arbeit geleistet!
Die Handlung: Parker hat sich nach langem Sparen die Golden Hill Ranch zurückgekauft. Einst gehörte sie seinen Großeltern, die diese jedoch vor vielen Jahren verkaufen mussten. Nun möchte er die Ranch zusammen mit seiner Schwester zu einer Pferdetherapiestätte umbauen. Doch die Bewohner:innen in der Kleinstadt sind ihm nach einem Ereignis vor elf Jahren nicht wohlgesinnt und erschweren ihm den Aufbau. Besonders Clay, welche sein Verlassen damals besonders tief traf, ist nicht begeistert, ihn wiederzusehen.
Meine Meinung: Wer nach einer gemütlichen Wohlfühlgeschichte sucht, ist hier genau richtig. Nicoles flüssiger Schreibstil trägt spielend leicht durch die Geschichte und macht neugierig auf die weiterführenden Geschehnisse. Ich fühlte mich durchgehend unterhalten und freute mich jedes Mal, das Buch aufzuschlagen und erneut nach Boulder Creek abzutauchen. Gleichzeitig muss ich jedoch sagen, dass die Geschichte sich zwar schnell und schön lesen ließ, in mir aber keine großen Emotionen auslöste. Sie rauschte ein wenig an mir vorbei und konnte mich nachträglich nicht so beeindruckend, wie z.B. One Last Dance. Ebenso konnte mich die Liebesgeschichte nicht völlig erreichen. Ich mochte beide Charaktere sehr gerne, nur hatte ich die gesamte Zeit auf ein klärendes Gespräch gewartet, welches nur in Ansätzen passierte. Die Handlungsstränge um die Liebesgeschichte herum fand ich hingegen gelungen, auch wenn die immer wiederkehrenden Komplikationen beim Aufbau der Ranch die Geschichte teilweise etwas ausgebremst hatten.
Die Charaktere: Clay und Parker haben mich gut durch die Geschichte geführt. Parker war zwar in den Rückblenden ein sehr anstrengender Teenager, dafür war seine Entwicklung umso beeindruckender! Clay mag zwar anfangs sehr stur erscheinen – gleichzeitig hat ihre Sturheit sie umso authentischer und liebenswerter gemacht. Eine gelungene Protagonistin! Auch wenn Sadie (Parkers Schwester) nur ein paar Auftritte in der Geschichte hatte, so konnte sie mich bereits auf den wenigen Seiten von sich überzeugen. Trotz ihres Schicksalsschlags läuft sie mit einem großen Lächeln und viel Lebensmut durch den Alltag – sehr bewundernswert! Ich freue mich schon sehr auf den dritten Band, in welchem sie die Protagonistin sein wird! Ebenso muss ich zugeben, dass mich die angeschnittenen Hintergründe zu den Nebencharakteren zwischenzeitlich neugieriger machten als die Geschichte rund um Clay und Parker.
Fazit: Ein unterhaltsames Buch, bei welchem man sich schön einkuscheln kann – jedoch fehlte mir ein wenig die Nähe zur Geschichte. Ich hätte gerne noch mehr mitgefühlt. Doch trotz meiner Kritikpunkte werde ich die Reihe weiterhin im Auge behalten und definitiv nach dem nächsten Band greifen. Von mir gibt es hier 3/5 Sternen und eine Leseempfehlung!