Nicht alles Schillernde glänzt auch ohne Scheinwerferlicht
Infinity Falling - Change My Mind„Vor mir saß eine Frau, der die Branche beigebracht hatte, dass sie nichts erreichte, solange sie menschlich war. Keine Schwäche zeigen, bloß keine Gefühle.“ (S. 371)
Nachdem mich der erste Band rund ...
„Vor mir saß eine Frau, der die Branche beigebracht hatte, dass sie nichts erreichte, solange sie menschlich war. Keine Schwäche zeigen, bloß keine Gefühle.“ (S. 371)
Nachdem mich der erste Band rund um Aven und Hayes gut unterhalten konnte, war ich neugierig auf den zweiten Band. Holly und Ruben hatten bereits einige einprägsame Auftritte im Auftakt, in welchem sie sich einen Schlagabtausch nach dem anderen lieferten. Diese Reihe eignet sich perfekt für eine unterhaltsame Lesezeit zwischendurch oder auch für den Urlaub.
Das Cover: Die Farben sagen mir zu und auch die Anordnung des Titels, dennoch ist es mir ein wenig zu schlicht. Ich finde, dass noch mehr mit dem Thema rund um Hollywood experimentiert werden könnte, aber gleichzeitig ähnelt es einem sehr dezenten Kinoplakat.
Die Handlung: Holly hat als Avens Managerin alle Hände voll zu tun. Um ihren Schützling sicher durch ihr turbulentes Starleben zu bringen, kommt ihre Freizeit oftmals viel zu kurz. Doch seit Aven und Hayes an dem Projekt „Infinity Falling“ zusammenarbeiten, muss sie auch seinen Manager Ruben Belton beinahe jeden Tag begegnen. Zwischen den beiden fliegen seit ihrem ersten Zusammenkommen die Fetzen – schließlich bietet Ruben ihr mehrere Gründe, oder? Doch je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr blicken sie hinter die Fassade der anderen Person und merken, dass sie sich eigentlich ganz gut ergänzen…
Meine Meinung: Diese Geschichte ist Unterhaltung pur. Sarahs Schreibstil führt angenehm und schnell durch die Geschichte. Dennoch werden auch ernstere Themen in die Handlung verwoben, wie Sexismus in einer männerdominierten Branche oder auch das Ausnutzen von Machtpositionen. Im Gegensatz zum Auftakt sind die Lesenden nicht mehr direkt im Geschehen einer Filmproduktion drin, sondern blicken diesmal eher hinter die Kulissen – eben aus der Sicht des Managements. Der Start in die Geschichte ist sehr einfach und man fliegt nur durch die Seiten. Ab der Mitte wurde mir die Handlung jedoch zu repetitiv. Besonders als die Beziehung der beiden Hauptcharaktere intensiver und auch körperlicher wurde, hätte ich mir gewünscht, dass irgendwo noch der Fokus auf dem eigentlichen Setting – Hollywood – spürbar gewesen wäre. Zwischenzeitlich gab es nur noch die beiden, weshalb mich die Geschichte doch etwas verloren hatte und auch das Weiterlesen etwas erschwerte. Ebenso wurde ein ernster Handlungsstrang von Holly zu Anfang bereits angesprochen – am Ende jedoch kaum noch thematisiert und irgendwie vergessen. Rubens Handlungsstrang wurde hingegen sehr gelungen umgesetzt und bekam auch genug Raum, um respektvoll behandelt zu werden.
Die Charaktere: Holly und Ruben sind immer für eine Diskussion gut. Die Schlagabtausche der beiden waren unterhaltsam – an manchen Stellen fand ich sie doch ein klein wenig überzeichnet. Trotzdem haben sie gelungen durch die Geschichte geführt und ich habe gern über sie gelesen. Dennoch war mir der Fokus auf dem Körperlichen hier zu stark gesetzt, wodurch andere ebenfalls wichtige Handlungsstränge in den Hintergrund gedrängt wurden. Doch abseits der beide gibt es auch ein Wiedersehen mit Aven und Hayes, über die ich mich sehr gefreut habe.
Fazit: Eine gute Geschichte für zwischendurch, bei welcher ich mir manchmal jedoch noch etwas mehr Nähe zur Handlung gewünscht hätte. Ich vergebe hier 3/5 Sternen und kann sie definitiv Fans des ersten Teils empfehlen.