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Veröffentlicht am 16.10.2021

Wenn Gegensätze zu Größerem verleiten

Alte Sorten
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„Im Grunde war es egal, wohin sie ging. Es ging ja nicht darum, irgendwohin zu kommen. Es ging darum, von allem wegzugehen.“ (S.19)

Um dieses Buch bin ich lange herumgeschlichen. Als ich es dann endlich ...

„Im Grunde war es egal, wohin sie ging. Es ging ja nicht darum, irgendwohin zu kommen. Es ging darum, von allem wegzugehen.“ (S.19)

Um dieses Buch bin ich lange herumgeschlichen. Als ich es dann endlich in meinem Bücherregal stehen hatte, hob ich mir diese Geschichte auf, denn ich vermutete bereits, dass sie mir gefallen würde. Womit ich zum Glück auch richtig lag! Ewald Arenz erzählt die Geschichte von Sally und Liss auf eine so einfühlsame und bildliche Art und Weise, dass ich diese Geschichte zu keiner Zeit aus der Hand legen wollte.

Das Cover: Schlicht, dafür sehr ausdrucksstark und passend zur Geschichte gewählt. Besonders gefällt mir der weiße Rand um das eigentliche Motiv, es wirkt beinahe wie ein eingerahmtes Bild, was mir sehr zusagt!

Die Handlung: Sally, eine wütende Schülerin kurz vor dem Abitur und Liss, eine reservierte Frau, die allein auf einem großen Hof lebt. Als die beiden aufeinandertreffen könnten die Unterschiede nicht größer sein, gleichzeitig scheint Liss die Einzige zu sein, die Sally und ihren Hass zu verstehen und damit umzugehen weiß. Liss erlaubt ihr eine Nacht auf dem Hof zu übernachten, aus welcher jedoch mehr werden. Sally packt schon bald dort mit an, wo Liss sie auf dem Hof gebrauchen kann, und nach und nach öffnen sich die beiden und erfahren, welchen Schmerz sie jeweils bereits erfahren mussten.

„Sie lächelte bitter. Wenn man oft eingesperrt ist, fängt man an, in Schlüsseln zu denken.“ (S.121)

Meine Meinung: Diese ruhige Melancholie mit einem ansteckenden Gefühl von purer Freiheit hat in meinen Augen eine sehr gelungene Kombination ergeben. Sallys und Liss Geschichte wird in ruhigen Sätzen und Bildern erzählt – manchen wird sie wahrscheinlich etwas zu gebremst erzählt sein – ich fand das Tempo hingegen genau richtig. Die Entwicklung und das langsame Herantasten, hat wirklich zum Mitfühlen verleitet und mich die Geschichte genießen lassen. Die Worte, die Ewald Arenz wählt, um bestimmte Schauplätze zu beschreiben, waren voller Fingerspitzengefühl und haben mir wunderschöne Orte in meinen Vorstellungen nähergebracht. Dafür fand ich das Ende jedoch etwas zu übereilt, ebenso wirkte der Wendepunkt in der Geschichte zu konstruiert und plötzlich. Mir ist bewusst, dass es einen Höhepunkt geben muss, jedoch war dieser etwas übereilt und hat mich doch etwas überrumpelt. Leider ist mir zusätzlich eine Szene im Laufe des Buches negativ aufgestoßen (S.165, Taschenbuchausgabe). In folgender Szene vergleicht Sally sie und Liss mit Jim Knopf und Lukas – erwähnt jedoch, dass sie nicht schwarz sei und dieser Vergleich daher nicht funktionieren würde. Sally ist eine weiße Frau; Liss schmiert ihr als Antwort Ruß ins Gesicht. Letzteres hat mich doch sehr an Blackfacing erinnert und fand ich sehr unglücklich. Die Geschichte wird so einfühlsam erzählt, weshalb ich mich wundere, dass hier ein so diskriminierendes Element eingewoben wurde.

Die Charaktere: Sally und Liss sind anfangs so gegensätzliche Frauen, bei welchen jedoch mit der Zeit immer mehr Gemeinsamkeiten auftauchen. Sallys Wortwahl hat mich am Anfang etwas überrumpelt, doch gleichzeitig brachte sie ihre Gefühlswelt den Lesenden somit näher. Liss war für mich hingegen das größere Geheimnis. Ihre Hintergrundgeschichte zu erfahren war erstaunlich fesselnd gestaltet und hat am Ende für den ein oder anderen Spannungsmoment gesorgt. Beide haben mich mit ihren Ecken und Kanten überzeugen können!

Fazit: Diese Geschichte konnte mich mit ihrer Ruhe einnehmen und hat mir schöne Lesestunden beschert. Ein Roman, welcher noch lange nachhallen wird. Hätte man dem Ende noch ein wenig mehr Ruhe gegönnt, den Wendepunkt passender eingesetzt und die oben genannte problematische Szene ausgelassen, dann hätte ich nichts auszusetzen gehabt. Von mir gibt es 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung. „Der große Sommer“ steht schon bereit in meinem Regal.

„Als Liss mit dem alten offenen Traktor langsam hügelan fuhr, sah diese aus wie Wasser, das flüssiger war als normales Wasser; leichter und beweglicher. Sommerwasser. Man konnte es nur mit den Augen trinken.“ (S.5)

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Das Litersum lädt erneut zum Wohlfühlen ein

Litersum
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„[…] Die Moral davon war wohl, dass man sich stets Zeit zum Lesen nehmen sollte.“ (S. 286)

Nachdem mich der erste Band gut unterhalten konnte (mit Luft nach oben), war ich gespannt auf die Fortsetzung. ...

„[…] Die Moral davon war wohl, dass man sich stets Zeit zum Lesen nehmen sollte.“ (S. 286)

Nachdem mich der erste Band gut unterhalten konnte (mit Luft nach oben), war ich gespannt auf die Fortsetzung. Lisa schafft es gekonnt eine Welt zu erschaffen, in welche man am liebsten selbst eintauchen würde, um zu Verweilen.

Das Cover: Alle Cover dieser Reihe sind wirklich gelungen gestaltet. Zwar gefällt mir die Wärme des ersten Bandes etwas lieber als das doch sehr kühle Blau – trotzdem sind beide eine Augenweide im Regal.

Die Handlung: Riley nutzt das Litersum, um sich in London über Wasser halten zu können. Dafür führt sie Lesende und Bloggende gegen Geld in ihre liebsten Buchwelten – ohne, dass diese ahnen, dass sie sich wirklich in den echten Welten ihrer Lieblingsbücher aufhalten. Eines Tages verschwindet jedoch eine Bloggerin spurlos und sogleich steht die Task Force META vor Rileys Tür und verlangt nach Antworten. Doch Riley hatte bei der Rückkehr die Bloggerin beim Durchzählen der Gruppe nicht ausgelassen, weswegen sie nun bei den Ermittlungen mithilft, um ihre Unschuld zu beweisen…

Meine Meinung: Die Handlung in „Litersum: Musenfluch“ unterscheidet sich nicht stark vom Auftakt, doch dafür schafft es dieser Band erneut zu unterhalten. Mit einer guten Prise Humor, Augenzwinkern und Romantik begleiten wir Riley bei ihrer unfreiwilligen Ermittlungsarbeit und erfahren zusätzliche Informationen zum Litersum. Jedoch muss ich zugeben, dass die erste Hälfte des Buches deutlich „runder“ erschien als die Zweite. Am Ende wurde die Dynamik doch etwas ausgebremst und ich hätte mir an vielen Stellen gewünscht, dass man noch mehr im Litersum herumschnuppern könnte. Auch war mir die Liebesgeschichte an manchen Stellen etwas zu präsent, da hätte ich mir gerne eine ausgeglichene Gewichtung von Handlung und Romantik gewünscht, da mir Erstere doch etwas zu kurz kam.

Die Charaktere: Vorweg möchte ich positiv hervorheben, wie gelungen Lisa Rosenbecker Tiere in ihren Geschichten darstellt. Am liebsten würde man sie gleich adoptieren - so wie hier auch bei Poirot. Die kleine Fellnase war (wie Sheldon) der geheime Star der Geschichte und hat für einige Lacher gesorgt. Riley war mir auch sympathisch, nur hätte ich mir bei ihr noch einige Facetten mehr gewünscht. Noah war ebenfalls eine angenehme Ergänzung, der mich mit seiner Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überzeugen konnte. Die Anziehung zwischen den beiden war leider sofort da, wo ich mir jedoch ein weinig mehr Entwicklung und Ruhe gewünscht hätte – auch wenn es viele niedliche Momente gab. Trotzdem hat es sich in meinen Augen alles ziemlich schnell entwickelt und war gleich die „große Liebe".

Fazit: Mich konnte die Geschichte gut unterhalten, auch wenn ich bei diesem Band fast die gleichen Kritikpunkte, wie beim ersten Band habe. Eine Wohlfühlgeschichte, bei welcher ich mir gerne noch etwas mehr Tiefe gewünscht hätte. Es wurden zwar ernste Themen angesprochen, doch selbst die Aussprache mit einer bestimmten Person kam mir viel zu kurz. Wer jedoch ein leichtes Buch für den Herbst zum Einkuscheln braucht, sollte zu dieser Reihe greifen. Von mir gibt es 3/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Wie soll man dieses Buch am besten in Worte fassen?

Normale Menschen
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Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

"Life ist the thing you bring with you inside your own head.“ (S. 201)

Sally Rooney war überall. Sie wurde gelobt; insbesondere ihre Art und Weise ...

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

"Life ist the thing you bring with you inside your own head.“ (S. 201)

Sally Rooney war überall. Sie wurde gelobt; insbesondere ihre Art und Weise alltägliche Situationen zu beschreiben. Letzteres kann ich nur bestätigen. Jedes Mal aufs Neue war ich erstaunt, wie greifbar Sally Rooney Gespräche und Situationen in Worte verpacken konnte. Es war beinahe als wäre ich direkt im Raum anwesend und würde alles aus nächster Nähe miterleben. Dieses Buch ist etwas Besonderes und dabei eines der ruhigeren Töne.

Das Cover: Auf dem englischen Cover ist eine flache Konservendose auf einem orangenen Untergrund abgebildet, in welcher eine Frau und ein Mann eng umschlungen liegen. Mir ist das Motiv jedoch erst bei genauerem Hinsehen richtig deutlich geworden und ich musste sogleich über dessen Bedeutung nachdenken. Das ausgewählte Motiv ist durchaus spannend!

Die Handlung: Connell und Marianne kennen sich bereits aus der Schule. Beide von Grund auf verschieden – Connell sehr beliebt, während Marianne keinen Anschluss findet. Nur Connell scheint Zeit mit ihr verbringen zu wollen, jedoch im Geheimen, bis sie eines Tages getrennte Wege gehen. Jahre später treffen sie sich wieder – diesmal mit vertauschten Rollen: Marianne die Beliebte, und Connell, der sich eher als Außenseiter sieht. Beide nähern sich wieder an, doch das Leben fällt manchmal mit der Tür ins Haus…

Meine Meinung: Diese Geschichte hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Sie hat sich in meine Gedanken tätowiert und wird dort wohl noch eine Weile bleiben. Aufgrund des recht allgemeinen Klappentextes konnte ich mir nicht allzu viel unter der Geschichte vorstellen, umso überraschter war ich, welche ernsten Untertöne "Normal People“ anschlagen würde. Es war teilweise nicht leicht zu lesen. Umso mehr konnte es mich an vielen Stellen berühren. Während des Lesens habe ich mich immer wieder gewundert, was mich denn nun an dem Buch so sehr packte. War es die Handlung, obwohl man eigentlich „nur“ zwei Menschen durch ihren Alltag begleitet? Letzteres stimmt, doch Sally Rooney schafft es mit ihren Worten, dass man einfach wissen muss, wie es mit Connell und Marianne weitergeht. Auch wenn ich an einigen Stellen nicht völlig Zugang zur Geschichte finden konnte, so konnte sie mich trotzdem überzeugen. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass sie nicht für jede/n etwas ist, da sie so besonders und eigen ist.

Die Charaktere: Für mich das, was sich am schwierigsten beschreiben lässt. Wann immer ich das Gefühl hatte, dass ich sie durchschaut hätte, machten sie mir einen Strich durch die Rechnung. Marianne musste in ihrem Leben bereits viel durchmachen. Ihr Selbsthass frisst sie auf und sie scheint sich immer mit den falschen Menschen einzulassen. Zu ihr einen Zugang zu finden war sehr, sehr schwierig. Trotzdem konnte sie mich auf irgendeine Art und Weise überzeugen, nur lässt sich das nicht ganz in Worte fassen. Connell war deutlich greifbarer. Ihn mochte ich ausgesprochen gerne, auch wenn es etwas länger gedauert hat. Ich vermute jedoch, dass es nicht unbedingt die Absicht der Autorin war die sympathischsten Charaktere zu erschaffen, sondern zwei Menschen, die ihre eckigsten Kanten haben und so auch im Bekanntenkreis bestehen könnten.

Fazit: Ein eindrucksvolles Buch, welches ich immer noch nicht recht verarbeitet habe. Es war berührend, unfassbar authentisch geschrieben und etwas anders. Ich kann durchaus verstehen, warum es so beliebt ist, und werde in Zukunft noch weitere Bücher von der Autorin lesen. Von mir gibt es hier 4/5, da mir trotzdem die Nähe zu den Charakteren gefehlt hatte und ich nicht an allen Stellen völlig eintauchen konnte.

"All of life is an artistic technique.“ (S. 198)

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Nachdenkliche Science-Fiction mit eindrucksvollem Schreibstil

Erde 0
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Anmerkung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

"Of course, humanity couldn’t just look. We had to enter. We had to touch and taste and take. But the universe said no.“ (S. 7)

Dieser Science-Fiction ...

Anmerkung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

"Of course, humanity couldn’t just look. We had to enter. We had to touch and taste and take. But the universe said no.“ (S. 7)

Dieser Science-Fiction Roman entfaltete sich ganz anders als ich anfangs angenommen hatte. Er brauchte ein wenig, bis man Mitfiebern konnte. Dafür wurde man mit einem wundervollen Schreibstil belohnt, bei welchem manche Zitate so poetisch schön geschrieben wurden, dass ich sie mehrmals lesen musste.

Das Cover: Hier gibt es mehrere Exemplare. Das deutsche Cover finde ich von vorne zwar eher schlicht und unscheinbar, dafür gefällt es mir auf der Rückseite. Ich würde jedoch trotzdem das englische Cover vorziehen. Auf diesem ist das Gesicht der Protagonistin im Profil vor einem schwarzen Untergrund zu sehen. Verziert wird das ganze bei meiner Edition mit durchlaufenden, hauchdünnen Linien, die in einem kräftigen Pink hervorstechen. In der regulären Ausgabe werden diese mit Punkten ersetzt. Die Kombination des dunklen Untergrunds, dem knalligen Pink, und dem angedeuteten Gesicht ist in meinen Augen gelungen.

"Once he does, once his eyes flick from the pages to me, I want to run. I have the heart of a coyote but he has the eye of a mountain lion, a creature who doesn’t need tricks because his teeth are real.“ (S. 84)

Die Handlung: Unsere Erde in der Zukunft: Der Wissenschaftler Adam Bosch hat das Reisen in Parallelwelten möglich gemacht und sucht dafür sogenannte Weltenspringende, die in diese Welten eintauchen können. Bedingung ist jedoch, dass man in dieser bestimmten Parallelwelt bereits gestorben ist. Cara ist eine solche Weltenspringerin, die für Adam möglichst viele Informationen über diese Welten beschaffen soll. In einer Parallelwelt macht sie jedoch eine erschreckende Entdeckung: In dieser ist Adam Bosch als despotischer Herrscher an die Macht gekommen und unterdrückt den gesamten Planeten. Misstrauen macht sich in Cara breit, was dazu führt, dass sie das gesamte System hinterfragt…

Meine Meinung: Dieses Buch musste sich erst entwickeln. Wo ich anfangs etwas brauchte, um in der Geschichte anzukommen, hat es mich am Ende doch noch fesseln können. Besonders der Schreibstil hat dabei für mich immer positiv herausgestochen. Micaiah Johnson schreibt sehr nachdenklich und teilweise auch etwas poetisch mit bildlichen und schönen Vergleichen. In meinen Augen das Eindrucksvollste an der Geschichte! Teilweise hätte ich mir jedoch gewünscht, dass die Handlung noch etwas atmosphärischer wäre, das hat mir teilweise etwas gefehlt.

Die Charaktere: Besonders zugesagt hat mir, wie vielfältig die einzelnen Personen in dieser Geschichte waren! Cara ist eine kämpferische Protagonistin, die bereits Einiges in ihren verschiedenen Leben durchmachen musste. Trotzdem hat mir der Draht zu ihr etwas gefehlt. Letzteres galt leider auch für andere Charaktere, dafür muss ich positiv hervorheben, dass bei einigen nicht ganz deutlich war, ob man ihnen vertrauen konnte. Das hat eindeutig Spannung erzeugt.

Fazit: Die Geschichte hat sich im Laufe wirklich gesteigert, auch wenn mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen sind und ich vor allem die Nähe zu den Charakteren vermisste, so kann ich trotzdem eine Leseempfehlung aussprechen, auch wenn ich mir vorstellen könnte, dass es nicht für jeden und jede etwas ist. Von mir gibt es 3,5/5 Sternen.

"She never looked more beautiful, and we've never looked more impossible.“ (S. 299)

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Die Ereignisse spitzen sich gewaltig zu!

Die Krone der Dunkelheit
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„Schließe deine Augen, finde den Weg.

​Hinab in die Höhle, wo dein Herz schlägt.

​Tief, tief im Dunkel von Wurzeln durchwebt.

​Ist es gefangen..." (Auszug eines Liedes, S.55)

Viel zu lange stand die ...

„Schließe deine Augen, finde den Weg.

​Hinab in die Höhle, wo dein Herz schlägt.

​Tief, tief im Dunkel von Wurzeln durchwebt.

​Ist es gefangen..."
(Auszug eines Liedes, S.55)

Viel zu lange stand die Fortsetzung nun in meinem Schrank. Beinahe zwei Jahre sind vergangen, seit ich den ersten Band gelesen hatte - dabei gefiel mir der Auftakt sehr gut. Gleichzeitig muss ich nun nicht mehr allzu lange auf das Finale warten, denn nach diesem Ende sollte man dringend den nächsten Band in erreichbarer Nähe haben!

Das Cover: Dieses ähnelt dem ersten sehr, nur dominieren hier goldene Elemente. Das Konstrukt und besonders die Umsetzung des Titels sagen mir sehr zu, nur muss ich sagen, dass es mir ein wenig zu golden ist. Es würde etwas dynamischer und stimmiger wirken, wenn der Schlüssel eine andere Farbe hätte und somit einen Kontrast erzeugt hätte. Aber das ist nur eine Anmerkung am Rand.

Die Handlung: Freya konnte zwar das Geheimnis um ihren Bruder lüften, doch musste sie ihn schon innerhalb kürzester Zeit wieder verlassen und nach Thobria zurückkehren, um ihrer Rolle als zukünftige Königin gerecht zu werden. Eingesperrt im Palast mit allem, was man sich wünschen könnte, seht sich Freya nach Unabhängigkeit, ihrer Magie und dem unsterblichen Wächter Larkin. Letzterer ist immer noch auf der Flucht vor den Wachen des Königs. Zur selben Zeit steht Kheeran unter enormen Druck: Als König wird er nicht geachtet und nach dem gescheiterten Attentat werden die Stimmen gegen ihn immer lauter. Ceylan sitzt währenddessen unschuldig im Verlies des Fae-Palastes, während Leigh versucht den wahren Mörder der Königin zum Sprechen zu bringen - doch dieser befindet sich genau in der Zelle gegenüber von Ceylan und schweigt beharrlich...

Meine Meinung: Auch wenn der erste Band schon eine Weile zurückliegt, so konnte ich mich noch an erstaunlich viel erinnern. Der Einstieg fiel mir demnach sehr leicht und ich konnte es ab Seite 1 nicht aus der Hand legen. Beinahe hatte es sich wie das Schauen einer packenden Serie angefühlt, bei welcher man nach jeder Folge auf „Weiter" drückt, um die Nächste zu schauen. Nur erging es mir hier so bei den Kapiteln. Wollte ich Pausen einlegen, so konnte ich mich erst fünf Kapitel später losreißen als geplant. Dann kam das letzte Drittel und für mich zeichneten sich doch die deutlich spannenderen Erzählstränge heraus. Freyas Entwicklung hat mir gut gefallen, nur empfand ich andere Perspektiven diesmal deutlich interessanter. Besonders bei Larkins Perspektive habe ich Längen verspürt. Zum Glück wurden alle Kapitel recht kurzgehalten und immer abwechselnd erzählt, sodass die Dynamik nicht arg ausgebremst wurde.

Die Charaktere: Hier wird es einige Überraschungen geben! Leigh mochte ich im ersten Band bereits sehr gerne, doch hier entwickelte er sich, neben Ceylan, zu meinem Lieblingscharakter! Auch von Weylin bekam man mehr Facetten aufgezeigt und ich bin gespannt, wie es mit ihm weitergehen wird. Elroy ist immer noch sehr undurchschaubar und ich muss zugeben, dass ich nun deutlich weniger mit ihm sympathisiere, gerade in Bezug auf seine letzte Äußerung über Freya. Larkin war für mich leider sehr blass in diesem Band und von seinem Charakter blickte nicht viel durch. Ich hatte während des Lesens überlegt, warum mir die Charaktere im ersten Band ein wenig mehr zusagten und ich vermute, dass es daran liegen könnte, dass die Charaktere in diesem Band viel allein unterwegs sind. Wo die meisten von ihnen im Auftakt in Gruppen oder mit Begleitung unterwegs waren, so waren sie hier Einzelgänger und Einzelgängerinnen. Das büßte an manchen Stellen etwas Dynamik ein, gleichzeitig lernte man auch neue Facetten von ihnen kennen.

Fazit: Mich konnte auch dieser Band sehr gut unterhalten, nur mit kleinen Abstrichen. Insgesamt gefiel mir der erste Band minimal besser, aber nur so wenig, dass ich weder einen - noch einen halben Stern abziehen würde. Daher vergebe ich hier wieder 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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