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Veröffentlicht am 03.10.2021

Ein gelungener Auftakt, der eine vielversprechende Reihe einleitet!

Die Krone der Dunkelheit
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„Aber in der Stadt der Unseelie musste er nicht zum Schatten werden, sondern sich in Licht verwandeln.“ (S. 423)

Laura Kneidls Bücher begleiten mich schon seit vielen Jahren, alles fing damals bei Light ...

„Aber in der Stadt der Unseelie musste er nicht zum Schatten werden, sondern sich in Licht verwandeln.“ (S. 423)

Laura Kneidls Bücher begleiten mich schon seit vielen Jahren, alles fing damals bei Light & Darkness an und seither konnten mich ihre Geschichten immer wieder auf Neue einnehmen und in andere Welten entführen. Besonders gespannt war ich demnach auf ihr erstes High-Fantasy-Projekt und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.
Das Cover: Simpel, aber sehr ansprechend. Besonders der Titel wurde gekonnt mit dem Motiv verwoben und macht es zu einem Hingucker. Trotzdem fehlt mir irgendeine warme Komponente, die noch einen kleinen Kontrast geschaffen hätte.

Die Handlung: Prinzessin Freya besitzt magische Kräfte - nur ist Magie in Thobria verboten, weshalb sie diese nur heimlich ausüben kann. Doch dies ist nicht ihr einziges Problem: Ihr Bruder ist verschwunden und das bereits seit Jahren. Als ihr endlich ein Suchzauber den Aufenthaltsort verrät, macht sie sich gemeinsam mit Larkin, dem unsterblichen Wächter, auf, um ihren Bruder zu finden. Doch die Reise verspricht viele Gefahren, denn in Melidiran, wo sich ihr Bruder befinden soll, leben magische Wesen. Parallel kämpft die rebellische Ceylan darum, bei den Wächtern aufgenommen zu werden. Diese bewachen die Grenze zwischen Thobria und Melidiran. Ceylan sinnt auf Rache, da Kreaturen aus Melidiran einst ihr gesamtes Dorf auslöschten und nun sieht sie ihre Chance gekommen.

Meine Meinung: Diese Geschichte konnte mich wirklich gut unterhalten. Trotz der vielen Perspektiven wurde man nicht verwirrt, da jeder einzelne Erzählstrang so individuell erzählt wurde, dass man nicht durcheinanderkam. Auch sollte man sich nicht von der relativ hohen Seitenanzahl abschrecken lassen, da diese Geschichte wirklich so einnehmend und spannend erzählt wird, dass man das Buch am liebsten nicht zur Seite legen möchte. Ich habe wenig anzumerken außer, dass ich mir teilweise ein Alleinstellungsmerkmal gewünscht hätte. Das Fantasy-Genre lässt sich nicht mehr neu erfinden, doch wurde ich beim Weltenaufbau und bei den Wesen nicht mehr allzu sehr überrascht. Mir fehlte noch das gewisse Etwas, das ich nicht ganz fassen konnte. Nichtsdestotrotz merkt man der Geschichte an, wie viel Mühe und Arbeit in ihr steckt, da die verschiedenen Erzählstränge sehr logisch und verständlich miteinander verknüpft wurden.

Die Charaktere: Ceylan ist meine Heldin! Sie ist stur und rebellisch, schlägt dabei auch manchmal über die Stränge, aber gerade das macht sie so authentisch! Ich habe immer am liebsten aus ihrer Perspektive gelesen. Auch Freya und Larkin habe ich gerne auf ihre Mission begleitet, auch wenn ich zugeben muss, dass ich zu Larkin noch keinen Draht aufbauen konnte. Aus Kheeran wurde ich bisher auch noch nicht allzu schlau, jedoch erhoffe ich mir da in der Fortsetzung ein eindeutigeres Bild. Auch Weylin verspricht auf alle Fälle noch eine interessante Entwicklung. Elroy und Leigh konnten mich ebenfalls begeistern! Besonders bei Ersteren bin ich gespannt, inwiefern sich seine Handlung fortsetzen wird.

Fazit: Ein wirklich gelungener Auftakt, bei welchem ich mitgefiebert habe und von facettenreichen Charakteren umgeben war. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Überzeugende Nebencharaktere, dafür vermisste ich die Dynamik

Arya & Finn
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„Eine Gabe ist wie ein Messer. Entweder du teilst mit seiner Hilfe das Brot mit anderen, oder du tötest andere und machst dir ihr Brot zu eigen […].“ (S. 127)

Lisa Rosenbeckers Geschichten versprühen ...

„Eine Gabe ist wie ein Messer. Entweder du teilst mit seiner Hilfe das Brot mit anderen, oder du tötest andere und machst dir ihr Brot zu eigen […].“ (S. 127)

Lisa Rosenbeckers Geschichten versprühen ihren ganz eigenen Charme. Besonders „Magie aus Gift und Silber“ konnte mich begeistern und zählte vor zwei Jahren zu meinen Jahreshighlights. Auch dessen Fortsetzung und Litersum konnten mich gut unterhalten. Umso gespannter war ich also auf Lisas erstes Buch aus dem Drachenmond Verlag. Leider muss ich sagen, dass bei mir hier der Funke nicht ganz übergesprungen ist und ich doch etwas enttäuscht wurde.

Das Cover: Dieses ist wunderschön. Der dunkle, florale Untergrund erinnert beinahe an eine elegante Zimmertapete, die ovale Hervorhebung an einen Anhänger eines Amuletts. Die Farbwahl ist sehr angenehm und mir stach es gleich ins Auge. Da hat Alexander Kopainski erneut große Arbeit geleistet!

Die Handlung: Arya ist die Leibwächterin ihrer besten Freundin: Prinzessin Elena. Seit Jahren wird sie darauf vorbereitet, auch wenn sie dafür ständig mit ihrer ungeliebten Gabe konfrontiert wird, von welcher Elena jedoch nichts weiß. Um Elena nicht vor den Kopf zu stoßen, stimmt sie einer Reise mit unbekannten Gefährten zu, bei welcher sie nicht nur mehr über ihre Vergangenheit erfährt, sondern es auch gilt eine nahende Bedrohung zu verhindern, die das gesamte Königreich in den Ruin stürzen könnte…

Meine Meinung: Diese Geschichte startete gut und wurde dann leider immer schwächer. Anfangs versprach ich mir eine aufregende Reise mit einer Gruppe von facettenreichen Charakteren, doch leider wurde ich in dieser Hinsicht enttäuscht. Ich hätte mir gerne dynamischere Elemente während des Weges gewünscht, denn die Ereignisse, die die Freunde und Freundinnen bewältigen müssen, waren doch recht simpel gehalten. Auch bemerkte ich beim Schreibstil kleinere Unstimmigkeiten. Mich freut es sehr zu sehen, dass die Autorin sich diesbezüglich sehr gesteigert hat, da ihre neueren Werke von einem flüssigen und angenehmen Schreibstil geprägt sind, doch hier fand ich manche Gespräche etwas hölzern. Gerade die Monologe des Feindes waren eigentümlich formuliert und ich fragte mich, ob denn wirklich jemand so sprechen würde. Auch haben mir die Gegenspielenden deutlich zu viel geredet und zu wenig gehandelt. Ebenso wurde mir der Showdown leider zu schnell abgehandelt. Was mich jedoch am meisten störte, waren die teilweise sexistischen Aussagen von Finn und dessen toxische Männlichkeit. Finn sollte einen humorvollen Charakter darstellen, nur leider bestand sein Humor meistens daraus, Elena und Arya auf ihr Geschlecht zu reduzieren und sie in seinem Kopf immer nur „die Mädchen“ zu nennen. Hier ein paar Beispiele:

„Sie würden sich noch wundern, wie anstrengend Frauen auf Reisen sein konnten.“ (Finn, S. 39)
-> Diesen Kommentar gab es oft von Finn. Mich ärgerte es, dass er es generalisierte und alle Frauen als anstrengend einstufte. Das ist sehr herablassend.

„Besser eine Frau im Bett haben, als selbst wie eine zu sein […]. Na, wer von uns beiden kocht denn immer und räumt auf und dieser ganze Frauenkram?“ Es war nicht gerecht, das wusste ich, aber ich konnte es mir nicht verkneifen.(Finn, S. 66)
-> Ich möchte nichts sagen, aber Finn würde sich bestimmt umschauen, wenn seine Wohnung plötzlich im Dreck ertrinkt und er nie eine warme Mahlzeit zu sich nehmen könnte. Sein toxisches Verhalten gegenüber seines besten Freundes, welcher gerne und leidenschaftlich kocht, fand ich einfach unmöglich. Ja, er merkt in Gedanken an, dass dieses Denken nicht ganz fair ist, aber ich kann ihm diese Aussage nicht ganz abnehmen, da er mehrere solcher Gedanken im Laufe der Geschichte hat.

„Aber ich bekomme das schon hin. Das ist so ein Männerding, weißt du. Wir reden nicht gerne über Gefühle. Schon gar nicht mit Frauen. Die verstehen immer alles falsch.“ (Finn, S. 233)
-> Doch, auch Männer dürfen über Gefühle reden und diese zulassen! Sein toxisches Denken gefiel mir einfach im Laufe des Buches absolut nicht. Er verbessert sich diesbezüglich minimal, je mehr Zeit er mit Arya und Elena verbringt und lässt in einer Szene auch Gefühle zu, aber trotzdem hat es mein Leseerlebnis sehr getrübt, wenn regelmäßig solche Aussagen von ihm fielen und von allen immer als sein „Humor“ entschuldigt wurden. Doch auch Arya hatte zweimal im Buch Ausrufe wie „Männer“ geäußert und somit ebenfalls von einem Mann auf alle geschlossen.

Die Charaktere: Arya hat mir gut gefallen. Sie war eine starke Protagonistin, die Finn auch die Stirn bei seinen unangebrachten Kommentaren geboten hat. Trotzdem fehlten mir bei ihr die Facetten, ich hatte das Gefühl, dass man immer nur eine Seite von ihr sah. Auf Finn gehe ich hier nicht noch einmal ein, dafür auf Elena. Letztere hat mir mit ihrer herzlichen Art ausgesprochen gut gefallen und auch Bero war sympathisch. Das Highlight stellte jedoch Ilias dar. Dieser hat die gesamte Geschichte aufgelockert und für ein paar schöne Interaktionen in der Gruppe gesorgt.

Fazit: Leider, leider entsprach das Buch nicht meinem Geschmack. Zum Glück kann ich es mit weiteren Werken der Autorin vergleichen und auch sagen, dass diese sexistischen Untertöne in späteren Werken nicht mehr auftauchen und sich auch der Schreibstil sehr gesteigert hat. Man merkt in meinen Augen, dass es eines ihrer ersten Werke ist, es ist immerhin schon sechs Jahre alt. Aber es ist auch schön, eine Entwicklung zu sehen. Von mir gibt es hier leider nur 2/5 Sternen, aber ich empfehle dafür „Magie aus Gift und Silber“!

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Veröffentlicht am 29.09.2021

„Was für ein Mettsommernachts-Traum." (S. 188)

Dornröschen und der Mettsommernachts-Traum
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„Neee, überlass das mal uns Profis." (Grin, S. 191)

Diese Reihe pflegt einen sehr speziellen Humor - manche würden ihn auch als überzeichnet bezeichnen und man sollte bei dieser Reihe definitiv vorher ...

„Neee, überlass das mal uns Profis." (Grin, S. 191)

Diese Reihe pflegt einen sehr speziellen Humor - manche würden ihn auch als überzeichnet bezeichnen und man sollte bei dieser Reihe definitiv vorher in eine Leseprobe hineinlesen. Doch mir gefallen gerade diese abgefahrenen Witze und lassen mich immer positiv an diese Reihe zurückdenken. Auch wenn mich der Abschluss nicht in allen Punkten überzeugen konnte, so hatte ich kurzweilige Lesestunden mit einer Märchenclique, die es faustdick hinter den Ohren hat.

Das Cover: Passend zu den anderen und diesmal durfte Dornröschen für das Gewand posieren. Auch die kleinen Mettigel geben einen Vorgeschmack auf den Humor der Geschichte und ich musste gleich ein wenig schmunzeln als ich das Cover das erste Mal gesehen hatte. Ich bin zwar nicht der größte Fan von Menschen auf den Covern, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Die Handlung: Die Bewohner und Bewohnerinnen des Märchenwalds müssen nicht mehr als Zombies durch den Wald streifen und auch das verlorene Kind ist zurückgekehrt. Trotzdem scheint eine Lösung aller Probleme noch in weiter Ferne zu liegen. Ever ist immer noch nicht von den Toten zurückgekehrt und Red sucht verzweifelt nach einer Lösung, doch die Zeit scheint gegen sie zu arbeiten. Zusammen mit der Schneewittchen-Gang macht sie sich auf, um weitere Katastrophen zu verhindern. Und zu allem Übel führen die Prinzen parallel noch etwas im Schilde. Das Chaos scheint perfekt...

Meine Meinung: Dieses Buch hatte ich innerhalb kürzester Zeit ausgelesen - es war die perfekte Urlaubslektüre: locker, fluffig und sehr lustig. Erneut konnte mich das Zusammenspiel der außergewöhnlichen und auch leicht skurrilen Figuren sehr gut unterhalten, doch gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass das Ende nicht ganz „rund" war. Bis jetzt erschließt es sich mir nicht, warum die Mettsommer-Party so groß beworben wurde und dann letztendlich nicht sonderlich weiterführend war. Ebenso hatte ich das Gefühl, dass manche Handlungsstränge, die angeschnitten wurden, nicht richtig zu Ende geführt wurden. Zum Ende hin ging doch alles recht schnell, was ich etwas schade fand. Auch wurde in der Geschichte noch das veraltete Wort für indigene Gruppen verwendet.

Die Charaktere: Erneut konnte mich die Märchenwaldclique mit ihrem Humor und den Eigenarten von jeder/m Einzelnen begeistern. Auf alle einzeln einzugehen, würde definitiv den Rahmen sprengen, doch den Zusammenhalt und die ungewöhnlichen und ungeplanten Freundschaften untereinander zu verfolgen, hat mir sehr viel Freude bereitet.

Hier noch ein kleiner Einblick in den Humor. Zwar sind diese Sätze völlig zusammenhangslos ausgewählt, aber ich wollte sie nicht vorenthalten. :)

„Irgendwo hackt ein Specht mit ungefähr demselben Aggressionspotenzial in einen Ast. Das Ganze hat irgendendwas von der Melodie und Rhythmus des Lieds Highway to hell." (S. 47)

„Der Mettigel hat eine eigene Instagram-Seite." (S. 52)

„Und jetzt gehen wir in die Hölle und zeigen Prinzessin Jasemin, wo der Flamingo seine seine gepunkteten Socken hat." (S.191)

Fazit: Trotz meiner Kritikpunkte kann ich die Reihe empfehlen. Mir hat sie immer viel Freude bereitet und besonders der erste Band konnte mich begeistern. Von mir gibt es hier 3/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Diese Geschichte sollte man nicht auf leerem Magen lesen

Miss en Place
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„Nein, im Ernst. Irgendwelche Töne beliebig zusammengewürfelt ergeben noch keine Melodie, richtig? [...] Wenn du sie aber so zusammenfügst, dass sie als Gesamtheit wirken, miteinander harmonieren, meinetwegen ...

„Nein, im Ernst. Irgendwelche Töne beliebig zusammengewürfelt ergeben noch keine Melodie, richtig? [...] Wenn du sie aber so zusammenfügst, dass sie als Gesamtheit wirken, miteinander harmonieren, meinetwegen auch mal eine spannende Disharmonie ergeben, dann hast du eine in sich geschlossene Tonfolge." (S. 191)

In „Miss en Place“ wurden zwei meiner Lieblingsbeschäftigungen vereint: Musik und Kochen. Beides ist in meinem Alltag nicht mehr wegzudenken, weswegen ich hier sehr gespannt auf die Geschichte war. Wer eine Wohlfühlgeschichte mit einer Menge Humor sucht, ist hier genau richtig!

Das Cover: Beim genaueren Hinsehen fällt direkt auf, dass beide Hauptthemen gekonnt im Cover eingebaut wurden: Eine Frau, die Blutorangen-Kopfhörer trägt. Die kleine Anspielung hat mich gleich zum Lächeln gebracht. Auch die Farben wurden sehr angenehm kombiniert, nur finde ich den Schriftzug des Titels dabei etwas zu kontrastreich, die runde und geschwundene Schrift harmoniert in meinen Augen nicht wirklich mit der anderen, eher härteren Schrift, aber das ist nur Geschmackssache. Letztendlich sticht die gelungene Illustration der Protagonistin ins Auge!

Die Handlung: Sofia Sabato liebt ihren Job als Musikjournalistin und geht völlig darin auf. Als ihre Chefredakteurin ihr eines Tages einen Strich durch die Rechnung macht und sie als Gastrokritikerin umfunktioniert, weiß Sofia anfangs nicht, wie sie sich dieser Aufgabe fügen soll. Widerwillig macht sich die Journalistin mit italienischen Wurzeln auf, um über die neusten und außergewöhnlichsten Restaurants und Food-Hotspots zu berichten, die ihr ein völlig neues Terrain näherbringen.

Meine Meinung: Sarah Satt schafft in meinen Augen gekonnt die beiden Thematiken miteinander zu verweben. Seien es die regelmäßig eingeworfenen Musiktipps und musikalischen Anspielungen von Sofia oder die interessanten Locations – der Spagat ist ihr definitiv gelungen! Auch haben mir die Listen zu bestimmten Szenarien im Buch gefallen, das entsprach genau meinem Humor. Wo wir auch bei Letzterem wären. Die Geschichte konnte mich an vielen Stellen zum Schmunzeln bringen, gleichzeitig wurde ich teilweise auch etwas durch die vielen Vergleiche von Sofias zu bestimmten Situationen etwas von der eigentlichen Handlung abgelenkt. Gerade die Einschübe von Erzählungen aus Sofias Vergangenheit, die sie noch einmal humoristisch unterlegte, waren zwar sehr unterhaltsam, jedoch hätte ich mir da manchmal ein wenig Zurückhaltung gewünscht. Auch fehlte mir teilweise das „Ziel“. Sofia angelt sich von einem Event zum nächsten und zwischendurch bekommt man einen Einblick in ihr Privatleben. Mir fehlte das Alleinstellungsmerkmal und teilweise fragte ich mich, wo die Geschichte mich eigentlich hinführen wollte. Dafür war die abschließende Veranstaltung sehr kreativ und hat ein gelungenes Ende ergeben.

Die Charaktere: Da bin ich minimal zwiegespalten. Sofia ist eine coole Socke – anders kann man sie gar nicht beschreiben – an vielen Stellen hätte ich mir jedoch gewünscht, dass sie ihre lässige Fassade etwas fallen lässt und noch mehr Facetten von sich zeigt. Ich bin nie ganz zu ihr durchgedrungen, dabei wurde die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt. Dafür gefiel mir ihre neugewonnene Freundin, Mari, um Einiges besser. Sie hat mit ihrer positiven und lockeren Art das perfekte Gegenstück zu Sofia gebildet und besonders ihre Interaktionen untereinander haben mich gut unterhalten können. Auch Patrick, Sofias bester Freund, war nicht aus der Geschichte wegzudenken und sorgte ebenfalls für eine große Prise Humor!

Fazit: Auch wenn mir ein paar Sachen aufgefallen sind, so wurde ich hier mit einer schönen Wohlfühlgeschichte konfrontiert, die mir auch ein paar neue Facetten der Kochkultur nähergebracht hat. Außerdem hat mich das Buch animiert ein Rezept, welches dort abgebildet wurde, nachzubacken – das finde ich immer sehr positiv, wenn ein Buch es schafft, mich zu etwas zu motivieren. Von mir gibt es hier 3,5/5 Sternen, weil mir noch das gewisse Etwas gefehlt hatte, aber ich spreche hier dennoch eine Leseempfehlung aus!

„Mit den bauchigen Buchstaben war meine Großmutter ähnlich verschwenderisch umgegangen wie mit dem Olivenöl beim Kochen [...]" (S.182)

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Auch beim erneuten Lesen verfalle ich dieser Geschichte

Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums
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Anmerkung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

"That's a very Dante question, " I said.
"That's a very Ari answer," he replied. (S.213)

Diese Geschichte hatte vor ein paar Jahren mein Bücherherz ...

Anmerkung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

"That's a very Dante question, " I said.
"That's a very Ari answer," he replied.
(S.213)

Diese Geschichte hatte vor ein paar Jahren mein Bücherherz im Sturm erobert. Sie ist nicht sonderlich laut oder dynamisch, trotzdem sind die leisen Töne, die das Buch anschlägt, umso nachhallender. Ari und Dantes Geschichte berührt und regt zum Nachdenken an. Für mich eine der schönsten Geschichten zum Mitfühlen und mittlerweile auch eins meiner Lieblingsbücher.

Das Cover: Hierbei gefällt mir das englische Cover deutlich besser. Das Farbenspiel und die kleinen illustrierten Elemente wirken einfach ansprechender. Außerdem ist Aris ikonisches Auto abgebildet, welches für wichtige Szenen in der Geschichte verantwortlich ist.

Die Handlung: Aristotle, kurz: Ari, hat kaum soziale Kontakte und trägt Wut in sich, die er sich nicht ganz erklären kann. Dante hingegen sprüht vor Freundlichkeit. Als die beiden sich eines Sommers im Schwimmbad kennenlernen scheinen zwei Welten aufeinanderzuprallen. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, umso mehr Gemeinsamkeiten entdecken sie und lernen auch ein oder zwei Dinge über sich selbst, die vorher verborgen blieben...

"I bet you could sometimes find all of the mysteries of the universe in someone's hand." (S. 140)

Meine Meinung: Bitte, bitte lest diese Geschichte. Sie ist berührend, poetisch erzählt (viele wundervolle Zitate zum Herausschreiben) und schlägt auch ernste Untertöne an. Ich habe absolut nichts auszusetzten an dieser Geschichte, obwohl mir absolut bewusst ist, dass dieses Buch über seine kleinen Imperfektionen verfügt. Doch diese machen "Aristotle and Dante [...]" in meinen Augen erst richtig authentisch. Das Buch hatte ich noch einmal als Einstimmung auf den zweiten Band gelesen und hätte niemals gedacht, wie sehr es mich noch mitreißen würde. Rückblickend würde ich sogar sagen, dass das Leseerlebnisse beim zweiten Mal noch intensiver war.

Die Charaktere: Hier sind zwei wundervolle Protagonisten entstanden. Aris Wut und unterdrückte Trauer haben mich wirklich mitfühlen lassen. Natürlich möchte man ihn im Laufe der Handlung gerne mehrmals schütteln, doch gleichzeitig ist er so nachvollziehbar, das man ihm nie böse sein kann. Dante konnte mich mit seiner freundlichen Art und absoluten Lebensfreude einfach nur anstecken. Gleichzeitig hat er noch so viele weitere Facetten, die ihn wirklich zu meinem Lieblingscharakter gemacht haben. Die beiden wirken anfangs wie Feuer und Eis, doch ihr Zusammenspiel war einfach nur perfekt ausbalanciert. Ebenso haben mir die Gespräche mit ihrer Familie gefallen!

Fazit: Für mich ein rundum gelungenes Buch, welches mich nie ganz losgelassen hat. Mich konnte es sehr berühren und ich kann es nur immer wieder und wieder weiterempfehlen. Von mir gibt es hier 5/5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!

"And it seemed to me that Dante's face was a map of the world. A world without any darkness. Wow, a world without darkness. How beautiful was that?" (S. 56)

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