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Veröffentlicht am 30.06.2021

Today is going to be a good day, and here's why...

Dear Evan Hansen
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Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Ich danke dem Buch "What if it's us", dass es mir das Universum dieses Musicals vorgestellt hat. Natürlich bin ich zuvor schon über das "Dear Evan ...

Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Ich danke dem Buch "What if it's us", dass es mir das Universum dieses Musicals vorgestellt hat. Natürlich bin ich zuvor schon über das "Dear Evan Hansen" gestolpert, jedoch hatte ich mich nie dazu durchgewrungen auch die Musik zu hören. Nachdem aber im oben genannten Buch ständig über die Lieder gesprochen wurde auch ich neugierig und was soll ich sagen: ich bin dem gesamten Soundtrack verfallen. Nun war ich gespannt auf die Buchform des Musicals, da vor ein paar Wochen der Trailer zum Film veröffentlicht wurde. (TW: Angststörungen, Depressionen, Suizid)

Das Cover: es hat die typischen Farben, mit welchen das Musical beworben wurde. Es ist in meinen Augen nichts Besonderes, jedoch spielt der abgebildete Baum eine wichtige Rolle in der Geschichte, weswegen ich das Motiv gelungen finde. Es ist nett, aber hätte mich nicht nach dem Buch greifen lassen.

Die Handlung: Evan Hansen ist unsichtbar. Zumindest an seiner Schule, da er Probleme hat Anschluss zu finden. Als jedoch einer seiner selbstgeschriebenen Briefe für seine Therapiesitzung in einem ungünstigen Moment in die falschen Hände gerät, bekommt er plötzlich die Chance, auf die er bereits seit Jahren wartet: einfach nur dazuzugehören.

Ich habe angefangen die Musik zu hören, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, um was sich dieses Musical überhaupt dreht. Nach und nach sickerten kleine Fetzen zu mir durch und mir wurde klar, dass doch einige schwere Themen behandelt werden. Evan bricht sich am Anfang der Geschichte den Arm, die einzige Person, die auf seinem Gips unterschrieben hat, ist Connor. Ein paar Tage später hat sich Connor das Leben genommen und durch einen ungünstigen Zufall denken alle, dass Evan Connors einziger Freund war, weswegen plötzlich die gesamte Aufmerksamkeit der Schule auf ihm lastet. Er verstrickt sich immer mehr in einem Netz aus Lügen, welches so fest gestrickt wurde, dass selbst ich teilweise einen Knoten im Magen bekam, da ich ständig nur an die herannahende Eskalation denken konnte, sollte die Wahrheit ans Licht kommen.

Die Charaktere: Evan ist ein facettenreicher Protagonist. Bereits am Anfang bekommt man einen Einblick in seine Angststörungen, die sich zwar nur in bestimmten Momenten äußern, aber trotzdem realistisch und pur vermittelt wurde. Am Ende der Geschichte hatte ich das Gefühl, ihn besser kennengelernt zu haben, was bei vielen Geschichten nicht der Fall ist. Ich habe mit ihm gelitten, gebangt und hätte ihn sehr oft einfach nur geschüttelt. Nebencharaktere wie Zoe, Alana und Jared waren ebenfalls wichtig für die Geschichte, jedoch wirkten sie teilweise etwas blass auf mich. Wo Evan den Lesenden bis ins kleinste Detail nähergebracht wurde, wurde bei den Nebencharakteren gespart - was ich sehr schade fand, denn diese hatten durchaus Potenzial.

"Dear Evan Hansen" lässt sich wirklich flüssig lesen, jedoch haben mir am Anfang gewisse Haltepunkte gefehlt, um an der Geschichte dranzubleiben. Doch im Laufe der Geschichte tauchten diese vermehrt auf, weswegen ich es am Ende kaum noch aus der Hand legen konnte. Zwar muss ich gestehen, dass ich mir am Ende gerne eine noch kritischere Auseinandersetzung mit Evans Handlungen gewünscht hätte, aber ansonsten konnte es mich - besonders am Schluss - berühren.

Letztendlich muss ich gestehen, dass mir die Musik jedoch mehr im Gedächtnis bleiben wird als das niedergeschriebene Musical. Tatsächlich könnte ich mir auch vorstellen, dass der bevorstehende Film mich noch mehr mitfühlen lassen wird. Das Buch fühlte sich teilweise etwas passiv an. Ich bin froh es gelesen zu haben, aber meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, weswegen ich hier 3,5/ 5 Sternen vergebe. Hört Euch unbedingt mal in den Soundtrack rein!

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Veröffentlicht am 30.06.2021

'Schön, dass du mich endlich bemerkst', sagte der Tod. 'Ich bin der Tod.'

Ente, Tod und Tulpe
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Diese Geschichte ist wieder ein kleiner Schatz aus einem Bücherantiquariat. Darauf eine simple Ente, welche ihren schmalen Körper in Richtung des Titels reckt: "Ente, Tod und Tulpe". Sogleich wurde mein ...

Diese Geschichte ist wieder ein kleiner Schatz aus einem Bücherantiquariat. Darauf eine simple Ente, welche ihren schmalen Körper in Richtung des Titels reckt: "Ente, Tod und Tulpe". Sogleich wurde mein Interesse geweckt und ich setzte mich direkt nach dem Kauf daran das Buch zu lesen. Da es nur über wenige Seiten verfügt hatte ich dich Geschichte in einer Sitzung durch - doch entgegen der kurzen Lesezeit ließ mich die Geschichte für mehrere Tage nicht mehr los.

Die Handlung: es ist auf jeden Fall kein leichtes Thema, welches hier behandelt wird, aber eines, welches immer ein Teil des Lebens sein wird: der Tod. Hier verfolgen wie die Ente, die eines Tages Besuch vom Tod bekommt. In einem karierten Gewand und mit Tulpe in der Hand stellt er sich der Ente vor und verbringt ein wenig Zeit mit ihr.

"In Ente, Tod und Tulpe" wird sich sehr vorsichtig an das Thema herangewagt und für Kinder verständlich, aber nicht grausam dargestellt. Der Tod ist nun einmal ein ständiger Begleiter im Leben und das den Kindern zu erklären stelle ich mir schwierig vor. In diesem Büchlein wird es jedoch auf eine einfache, aber wirkungsvolle Art und Weise erklärt. Ich kann mir vorstellen, dass es für manche Eltern immer noch zu heftig erzählt wird, da jede/r eine andere Ansicht bei dem Thema hat. Es ist aber auch wirklich ein sehr sensibles Thema weswegen sich die Meinungen bei dieser Darstellung teilen könnten.

Die Illustrationen: ich habe eine Schwäche für illustrierte Bücher, da ich selbst gerne zeichne oder male. Auch wenn ich kein Kind oder Verwandte im Kindesalter habe, so interessieren mich diese Bücher. Man wird einfach nie zu alt für Kinderbücher, da sie so viel Weisheit beinhalten. Hier fand ich auch die Illustrationen sehr spannend. Das gesamte Layout nimmt sich sehr zurück. Oftmals sind nur die Ente der Tod und die Tulpe vor einem weißen Hintergrund abgebildet und das teilweise über mehrere Seiten. Ab und an verirrt sich auch etwas Farbe in den Hintergrund oder Attribute wie der Teich oder ein Baum. Die Simplizität hat mir wirklich gut gefallen, aber gleichzeitig waren mir vier der zweiunddreißig Seiten einfach zu identisch.

Es ist nicht mein liebstes illustriertes Buch, aber dafür eines der Wichtigsten. Eine schwere Thematik für Kinder zugänglich zu machen ist immer eine Herausforderung und hier wurde sie meiner Meinung nach bewältigt. Ich hatte mir von den Illustrationen noch etwas mehr erhofft, dafür konnte mich die kurze Geschichte sehr berühren. Von mir gibt es 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein malerischer Schreibstil, welcher märchenhafte Momente schafft

Die Birkenbraut und ihr Ungeheuer
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In diesem Buch steckt sehr viel Liebe. Das fällt sofort an der aufwendigen Aufmachung auf, denn das versteckte Cover unter dem bereits ansprechenden Schutzumschlag und die Innengestaltung lassen Leser:innenherzen ...

In diesem Buch steckt sehr viel Liebe. Das fällt sofort an der aufwendigen Aufmachung auf, denn das versteckte Cover unter dem bereits ansprechenden Schutzumschlag und die Innengestaltung lassen Leser:innenherzen schneller schlagen. Ebenso der aufwendig gestaltete Buchtrailer und viele weitere Aktionen wurden passend zum Buch organisiert – man merkt, dass es sich hierbei um ein Herzensprojekt handelt.

Das Cover: dieses wurde von der Autorin selbst gestaltet und es ist wirklich gelungen. Die Farbpalette wurde harmonisch ausgewählt und betrachtet man es eingehender lassen sich noch viele kleine verspielte Elemente entdecken. Auch das versteckte Cover kann sich sehen lassen!

Die Handlung: zusammen mit Onora - der Protagonistin - die ein sehr behütetes und leider einsames Leben führt, verschwinden wir in die Tiefen der Wälder und lernen die weisen Drunen kennen. Doch immer wieder erscheint ihr eine bestimmte Birkentür in ihren Träumen und sie erkennt, dass die Drunen doch das ein oder andere Geheimnis hüten. Zusammen mit Hecser macht sie sich auf in den Irrgarten der Gelehrten, um die Tür zu ausfindig zu machen. Doch Hecser verfolgt seine ganz eigenen Ziele und nicht alle heißen ihre Suche nach der Tür gut, weswegen ihnen plötzlich viele Feinde auf den Fersen sind.

Der Klappentext macht direkt neugierig auf die Geschichte. Verwunschene Irrgärten sehe ich in Geschichten sehr gerne, weswegen ich hier gespannt auf die Umsetzung des Settings war. Der Schreibstil lässt die lesende Person spielend leicht in die Geschichte abtauchen und zaubert den ein oder anderen märchenhaften Augenblick in der Geschichte. Hier wurde so viel Liebe in den Weltenaufbau gesteckt, sodass man mit einer gut durchdachten Welt und Gesellschaft belohnt wird. Besonders das Entdecken von neuen Orten in der Geschichte macht den Reiz aus. Auch wenn ich teilweise das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte sich in manchen Momenten aus den Augen verlor und minimale Längen entstanden sind, so baut sich ein gewaltiger Spannungsbogen zum Ende auf. Ebenso konnte der Schreibstil überzeugen. Flüssig, malerische und verträumt. Hier ein kurzes Beispiel:

„Entschieden schüttelte Onora den Kopf - was wenig nützte, da Fantasien keine Fliegen waren, die sich einfach so verscheuchen ließen.“ (S.84)

Die Charaktere: hier wird es definitiv Gesprächsstoff geben. Onora handelte anfangs noch sehr naiv, was jedoch auch ihrem Lebensstil zu verschulden war. Sie wuchs ohne Freunde und in einem goldenen Käfig auf – wie hätte sie auch die Welt außerhalb der Burgmauern sofort verstehen sollen? Doch obwohl sie viele Erfahrungen im Laufe der Geschichte sammelt, so war mir ihre Entwicklung an manchen Stellen zu passiv, dafür hat mir jedoch ihre Entscheidung am Ende wiederum gefallen – ich bin bei ihr immer noch etwas zwiegespalten. Hecser hingegen ist ein sehr komplexer und facettenreicher Charakter. Er wird für die ein oder andere Überraschung im Laufe der Geschichte sorgen, doch ich kann so viel sagen: er hat viele Gefühle in mir ausgelöst, doch kein einziges war positiv. Meine Favorit:innen waren jedoch Briana und die Tiere in der Geschichte. Briana konnte mich bei ihrem 1. Auftreten direkt für sich gewinnen. Auch die Tierwelt in dem Buch ist sehr interessant und die einzelnen Lebewesen wurden so detailliert beschrieben, dass ich mich immer gefreut habe, wenn man auf ein Neues gestoßen ist.

Dafür, dass dieses Buch ein Debüt ist, ist es wirklich gelungen! Es ist gut durchdacht und man wird in eine fantasievolle Welt katapultiert, doch neben den beiden Protagonist:innen gab es noch ein paar Kleinigkeiten, die ich ausbaufähig fand. Zum einen der Umgang mit folgeschweren Handlungen. Aus Spoilergründen werde ich keine Namen nennen, doch ein gewisser Charakter überschreitet mehrmals eine Grenze und kommt für mich teilweise zu ungeschoren davon. Ich hätte mir da eine noch kritischere Auseinandersetzung mit seinen Handlungen gewünscht, eine richtige Konfrontation, gerade von der Person, der diese Sachen angetan wurden. Auch wird hier beim 1. Mal einer Frau immer noch von „Unschuldnehmen“ gesprochen. In meinen Augen ist dieser Begriff sehr veraltet, ist eine Frau denn automatisch „schuldig“, sobald man das erste Mal mit einer Person schläft? Auch da hätte ich mir einen kritischen Gedankengang von der Protagonistin gewünscht, die diese altmodische Redewendung prüfend hinterfragt.

Aber insgesamt kann ich hier eine Leseempfehlung aussprechen. Für mich gab es noch Luft nach oben, aber abseits dessen, habe ich die Welt in der Geschichte genossen. Auch wenn 3 Sterne auf den ersten Blick etwas verunsichernd wirken können, so möchte ich noch einmal betonen, dass 3-Sterne-Bücher keine „schlechten“ Bücher in meinen Augen sind. Sie konnten mich nur nicht zu 100 % überzeugen und ich hatte mir etwas anderes erhofft. Die Autorin hat hier so viel Liebe in die Geschichte gesteckt, die man auch würdigen sollte. Von mir gibt es 3/5 Sternen für eine magische Geschichte, die auch mal ein etwas anderes Ende (aber ein gelungenes) bereithält!

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Kreative Ansätze, bei welchen mir in der Ausführung jedoch etwas die Tiefe fehlte

Yo
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"Yo" hat mich wohl gleich wegen des Covers angesprochen. Sehr selten wird der Titel vertikal auf dem Cover abgebildet und dann auch noch mit den figürlichen Elementen verwoben, wie hier. Alexander Kopainski ...

"Yo" hat mich wohl gleich wegen des Covers angesprochen. Sehr selten wird der Titel vertikal auf dem Cover abgebildet und dann auch noch mit den figürlichen Elementen verwoben, wie hier. Alexander Kopainski hat hier wirklich tolle Arbeit geleistet! Übrigens stand dieses Buch über ein Jahr auf meiner Wunschliste und nun habe ich es endlich von dieser befreit. Auch wenn es einige schöne Momente hatte, so konnte es mich leider nicht vollständig überzeugen.

Die Handlung: an ihrem 23. Geburtstag verschwindet Yo und landet plötzlich im unbekannten Pardalis. Dieses wird von dunklen Mächten heimgesucht und Yo soll die langersehnte Retterin dieser zusammenbrechenden Welt sein. Dazu muss sie bestimmte Samenkörner beschaffen, um Pardalis vor dem Untergang zu bewahren. Zusammen mit treuen Gefährt:innen macht sie sich in verschiedenen Teilen von Pardalis auf die Suche danach, doch die Feinde sind ihnen beinahe ständig einen Schritt voraus...

Der Klappentext gibt nicht zu viel vorweg, was ich prinzipiell sehr gerne mag. Jedoch muss ich gestehen, dass die Handlung mich zwiegespalten zurückließ. Insgesamt kann man die Geschichte in fünf Abschnitte unterteilen: nach einhundert Seiten zieht Yo zu einem neuen Setting und entdeckt neue Ecken von Pardalis. Zusammenfassend haben mir jedoch nur zwei gefallen: Melusin (eine Unterwasserwelt) und die beim Glaskönig. Beide Aufenthalte dort waren so wunderbar atmosphärisch geschrieben, dass ich mir gewünscht hätte, dass man diese vertieft und sich nur auf diese beschränkt hätte. Leider konnte ich mich auch mit der Liebesgeschichte nicht anfreunden. Die Anziehung war augenblicklich da. Yo wurde von Anfang an von seiner Attraktivität gefangen genommen - doch darüber hinaus entwickelte sich die Beziehung der beiden nicht. Sie führen kaum Gespräche - sehen sich über den Großteil des Buches auch gar nicht - und am Ende ist es die ganz große Liebe. Das war für mich einfach nicht nachvollziehbar und die Auflösung zu Pardalis Rettung fand ich leider auch einfach nur zu überzogen. Es gab so viel Potenzial, welches jedoch nicht ausgenutzt wurde. Stattdessen wurden die 500 Seiten mit so viel Handlung wie möglich gefüllt, sodass immer nur an der Oberfläche gekratzt wurde - es ging selten in die Tiefe.

Charaktere: für mich blieb Yo bis zum Ende leider recht blass. Man bekam zwar genügend Einblicke in ihre Gefühlswelt, doch trotzdem habe ich mich ihr nie nah gefühlt. Ihre Naivität fand ich teilweise doch etwas anstrengend. Auch mit Miran bin ich nicht warm geworden - dafür kam er auch viel zu selten vor, obwohl er eigentlich der zweite Protagonist war. Dafür hat mir das mausähnliche Wesen, Stuna, wirklich gut gefallen. Letztere hat mich mit ihrem erwachsenen und lustigen Charakter wirklich überzeugen können. Ebenso möchte ich auch noch einmal den Glaskönig erwähnen. So ein facettenreicher und grausamer Charakter, der jedoch so spannend war, dass ich am liebsten ein ganzes Buch über ihn gelesen hätte.

Letztendlich hatte ich wahrscheinlich eine ganz andere Geschichte erwartet. Mit der Auflösung konnte ich mich nicht ganz anfreunden und auch die Liebesgeschichte hätte ich in meinen Augen nicht gebraucht. Das mag jetzt zwar alles sehr hart klingen und ich weiß, dass es der erste Roman der Autorin ist, weswegen es mir auch so leidtut, hier nicht mehr Sterne vergeben zu können. Jedoch muss ich auch anmerken, dass sich das Buch trotz seiner Seitenanzahl sehr leicht und schnell lesen lässt und es durchaus seine schönen Momente hatte. Insgesamt kann ich jedoch nur 2,5/5 Sternen vergeben. Das ist aber nur meine Meinung, ich kann mir vorstellen, dass andere mehr Freude mit "Yo" haben werden!

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Ein Wohlfühlroman mit ernsten Untertönen

Das Haus der Frauen
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Nachdem ich "Das Haus der Frauen" in einer kleinen Buchhandlung entdeckt hatte und mich in den Klappentext verliebte, musste es bei mir einziehen. Die Geschichte klang für mich nach starken Frauen, Gefühlen ...

Nachdem ich "Das Haus der Frauen" in einer kleinen Buchhandlung entdeckt hatte und mich in den Klappentext verliebte, musste es bei mir einziehen. Die Geschichte klang für mich nach starken Frauen, Gefühlen und Zusammenhalt. All das habe ich tatsächlich bekommen - doch nicht nur! Stattdessen erwartete mich ein absolutes Wohlfühlbuch, welches mich vollständig in seinen Bann zog.

Das Cover: Letzteres ist vielleicht mein größter Kritikpunkt an dem Buch, doch darauf hat die Autorin wahrscheinlich keinen Einfluss gehabt. Anfangs hat es mich an einen Liebesroman von Jojo Moyes erinnert und spiegelt in meinen Augen nicht wirklich die Handlung des Buches wider. Im Französischem sind verschiedene Profile von Frauen auf dem Cover abgebildet, die viel besser andeuten, um welches Themen es sich in dem Buch handelt: Frauenpower und Solidarität. Das deutsche Cover hingegen ist sehr niedlich und lässt eher einen seichten Liebesroman vermuten. Es ist durchaus ansprechend nur nicht passend zur Geschichte.

Die Handlung: nachdem Solène einen Zusammenbruch erlitten hat und in ein tiefes Loch zu fallen scheint, wird ihr eine Alternative zu dem ungeliebten Job in der Kanzlei angeboten: das Haus der Frauen. Dort soll sie für die Bewohnerinnen, die alle unterschiedlich große Päckchen zu tragen haben, die Briefe schreiben. Ihre Hilfsbereitschaft hilft nicht nur den anderen - sondern auch ihr selbst. Nach und nach versucht sie wieder zu sich selbst zu finden und erfährt das ein oder andere zerreißende Schicksal von Frauen, die dort nach Hilfe suchten.

"Das Haus der Frauen" wird in leisen Tönen erzählt. Hierbei gibt es jeweils zwei Handlungsstränge, die wir verfolgen: Solènes Leben in der Gegenwart und das von Blanche, Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese Erzählweise fand ich sehr gelungen, da wir einerseits die Entstehungsgeschichte des Hauses erfahren und den hart erkämpften Weg dahin und gleichzeitig das Haus in der Gegenwart erleben dürfen. Vieles hat mich hier sehr berührt. Die einzelnen Schicksale waren sehr emotional und die langsamen Annäherungen und Freundschaften, die über das Buch entstanden sind, waren ergreifend. Mich konnte dieses Buch von Anfang bis Ende in seinen Bann ziehen. Der Zusammenhalt der Frauen war einfach bewundernswert!

Die Charaktere: Solène als Protagonistin hat mir wirklich gut gefallen. Ihre Entwicklung war spannend mitzuverfolgen und man kam nicht umhin mit ihr mitzufühlen. Aber auch die Bewohnerinnen habe ich in mein Herz geschlossen. Jede einzelne hat ihre eigene erschütternde Geschichte und trotzdem leben sie weiter und in Sicherheit. Die Geschichte lebte geradezu durch Binta, Sumeya, Viviane, die Renèe, Cynthia, Iris und vielen weiteren Frauen!

Mich konnte das Buch wirklich berühren. An manchen Stellen hätte die Geschichte durchaus ein paar Seiten mehr vertragen. Somit hätte man die Schicksale der einzelnen Frauen noch intensiver thematisieren können, sodass dem Ganzen mehr Tiefe hinzugefügt wird, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Ich kann es nur empfehlen und vergebe 4,5/5 Sternen!

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