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Veröffentlicht am 02.06.2021

Gelungener Auftakt mit tollem Worldbuilding

Blue Scales
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Tatsächlich habe ich bisher kaum Bücher über Gestaltwandler:innen gelesen, weswegen ich sehr gespannt auf Blue Scales war. Die gesamte Trilogie stand sehr lange ungelesen in meinem Regal und ich kann jeder/m ...

Tatsächlich habe ich bisher kaum Bücher über Gestaltwandler:innen gelesen, weswegen ich sehr gespannt auf Blue Scales war. Die gesamte Trilogie stand sehr lange ungelesen in meinem Regal und ich kann jeder/m nur raten, wo das ebenfalls der Fall ist: greift zu diesem Buch! Mich konnte es für einige Stunden in das unglaublich atmosphärische Talanis entführen und ich freue mich schon auf Band zwei und drei!

Das Cover: ein absoluter Blickfang! Es gibt so viele kleine Anspielungen - wirklich sehr gelungen! Auch die Farbpalette finde ich sehr ansprechend ausgewählt.

Handlung: Talanis wird von mehreren Gestaltwandler:innen-Famlien angeführt, sogenannten Hexaden. Christie, die der Familie Song angehört, wird ungewollt mitten in die Machenschaften einer wölfischen Gestaltwandler:innengruppe hineingezogen, die eine uralte Rechnung mit ihrer Familie offen hat. In ihrer Familie kennt man sich entweder mit der Nekromantie aus oder kann sich in einen roten Drachen verwandeln. Als der Konflikt zu eskalieren droht, wird es auch immer schwieriger für Christie ihr gut gehütetes Geheimnis zu bewahren...

Die Geschichte lässt sich wunderbar in zwei Wörtern beschreiben: spannend & erfrischend! Man taucht mühelos in "Blue Scales" ab und wird mit einem komplexen, aber stets verständlichem Worldbuilding belohnt. Alles wurde bis ins kleinste Detail geplant und gestaltet und zu jeder Zeit wurden bunte und fantastische Bilder in meinen Gedanken verankert. Man lernt die vielen verschiedenen Gestaltwandler:innen, die Stadt und sogar die Intrigen und Machenschaften kennen. Spannende Szenen wurden hier nicht nur innerhalb von drei Seiten abgehandelt, sonders es wurden mehrere Spannungsbögen aufgebaut, die die Geschichte mühelos vorantrieben.

Die Charaktere: diese haben mir gut gefallen. Mit Christie hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten, da sie mit teilweise etwas zu neidisch war und unüberlegt handelte, aber im Laufe der Geschichte versteht man sie immer besser, weswegen ich ihr die anfänglichen Probleme verzeihen kann. Am meisten überzeugen konnte mich jedoch Cordula, Christies beste Freundin. Diese lernen wir zwar immer nur ganz kurz kennen und auch nur am Rande, aber sie hat mit ihrer starken und unerschrockenen Art gleich Eindruck hinterlassen. Doch auch Zhang, Lin, Thomas und viele weitere waren aus der Geschichte nicht wegzudenken. Jedoch konnte ich nicht zu allen einen Bezug aufbauen. Dafür hat mir die Familiengeschichte sehr gut gefallen.

Insgesamt konnte mich "Blue Scales" wirklich gut unterhalten. Es war eine sehr kurzweilige Geschichte voller Spannung und außergewöhnlicher Wesen. An manchen Stellen hätte ich mir gerne noch mehr Emotionen gewünscht. Es gab einige schöne und berührende Szenen, die jedoch in meinen Augen zu schnell abgehandelt wurden und der Geschichte noch etwas mehr Tiefe hätten verleihen können.

Doch nichtsdestotrotz kann ich diese Geschichte wirklich nur empfehlen und vergebe 4/5 Sternen. Band zwei und drei sind jetzt auch bald dran!

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Diese Geschichte bedient alle Emotionen - sehr zu empfehlen!

Ruf der Rusalka
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Sie sind selten, aber es gibt diese Bücher. Diese Geschichten, bei denen man nach Beenden des Buches den Deckel zuklappt und erst einmal durchatmen muss. Einfach weil die Geschichte so einnehmend war und ...

Sie sind selten, aber es gibt diese Bücher. Diese Geschichten, bei denen man nach Beenden des Buches den Deckel zuklappt und erst einmal durchatmen muss. Einfach weil die Geschichte so einnehmend war und man plötzlich die Realität wieder einatmen muss. Genau das war hier für mich der Fall. Ich bin durch das London des 19. Jahrhunderts gestreift, habe zusammen mit Lewis und Kate versucht einen kniffligen, aber sehr gefährlichen Fall aufzudecken und am Ende mitgelitten. "Ruf der Rusalka" ist ein besonderes Buch und für mich eines der besten, die es im Drachenmond Verlag zu entdecken gibt!

Das Cover: es ist beinahe perfekt. Ich liebe das Aufgreifen eines Zeitungsmotives, jedoch finde ich den violetten Rand leicht unstimmig. Mir hätte da eine andere Farbe etwas besser gefallen, aber das ist nur Geschmackssache. Ansonsten gefällt es mir!

Die Handlung: immer wieder trifft Lewis auf die mysteriöse Fremde. Doch das nicht ohne Grund: er soll für sie den Mord an ihrer Freundin aufklären. Die Fähigkeiten dazu hat er, jedoch erinnert es ihn auch an eine dunkle Zeit in seinem Leben, der er immer noch nicht den Rücken kehren konnte. Während Lewis mit seinen Dämonen und dem Gedanken der Fremden zu helfen ringt, hat Kate es endlich geschafft ihrem monotonen Alltag zu entfliehen und einen Job als Journalistin einer großen Zeitung zu ergattert. Da wäre es doch gleich eine Sensation über einen Serienmörder zu schreiben...oder?

Diese Geschichte hat es in sich. Anfangs dachte ich, ich hätte nur einen historischen Kriminalroman vor mir - aber weit verfehlt. Er ist so viel mehr: unglaublich tiefgründig, clever durchdacht und am Ende auch ergreifend. Auch wenn ich teilweise mit meinen Vermutungen nicht allzu falsch lag, so konnte mich die Wendung doch überraschen. Meine liebsten Geschichten sind diese, die mich berühren und an die Seiten fesseln können - "Ruf der Rusalka" hat genau all diese Kriterien erfüllt!

Die Charaktere: ganz viel Liebe für Kate! Eine starke, eigenständige Frau, die sich nicht die Stirn bieten lässt. Sie kämpft für sich und andere und vergisst gleichzeitig nie ihr Herz. Sie mochte ich unglaublich gerne. Von Lewis bekommt man viele verschiedene Facetten innerhalb der Seiten zu sehen. Mehrmals hätte ich ihn am liebsten geschüttelt, als er wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen ist, aber gleichzeitig wurde sein innerer Kampf so authentisch dargestellt, dass man ihn auch verstehen konnte. Dafür habe ich gedanklich immer mit Dietrich, seinem Butler, abgeklatscht, wenn er mal wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

Ich könnte noch weiter über diese Geschichte schwärmen, weshalb ich hier einen Punkt setzten werde, bevor es ausufert. Zwischenzeitlich gab es zwar kleinere Längen, aber diese waren nötig, um einen immensen Spannungsbogen aufzubauen. Mich hat einfach die Atmosphäre des historischen Londons so gefangengenommen, weshalb ich hier 4,5/5 Sternen vergebe! Eine ganz große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Ein guter zweiter Teil, jedoch konnte mich erst das letzte Viertel völlig einnehmen

Der Palast im Himmel
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"Das wandelnde" Schloss war dieses Jahr eines meiner Highlights, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass es nun zu meinen Lieblingsbüchern zählt. Gerade deswegen wollte ich unbedingt wissen, wie die ...

"Das wandelnde" Schloss war dieses Jahr eines meiner Highlights, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass es nun zu meinen Lieblingsbüchern zählt. Gerade deswegen wollte ich unbedingt wissen, wie die Geschichte rund um Sophie und Howl weitergeht, auch wenn die beiden hier nur eine kleinere Rolle spielen. Der 2. Band konnte leider nicht mit dem 1. Band mithalten, doch gerade auf den letzten Seiten war es wieder so fantastisch, wie der Vorgänger.

Das Cover: dass diese Bücher noch einmal neu aufgelegt wurde, war wohl das Beste, was den alten Covern hätte passieren können. Die alten Cover waren auf ihre eigene Art und Weise sehr niedlich, aber diese hier lassen Fantasy-Herzen höher schlagen. Für mich sind sie alle unglaublich gelungen!

Die Handlung: hierbei verfolgen wir den jungen Teppichhändler Adullah, der ein recht schlichtes Leben führt. Doch eines Tages bekommt er einen alten Teppich von einem Unbekannten geschenkt, der über magische Kräfte verfügt. Eins führt zum anderen und plötzlich muss er eine entführte Prinzessin retten, die ein gefährlicher Dschinn entführt hat. Zusammen mit weiteren Weggefährt:innen macht er sich auf die Reise und bemerkt, dass EINE entführte Prinzessin nicht das einzige Problem zu sein scheint..

Das Setting hat viele Einflüsse von 1001 Nacht - und das gefällt mir sehr. Alles wurde anschaulich und lebhaft beschrieben und hat mir Kopfkino gezaubert. Doch diese Lebhaftigkeit konnte leider den etwas schleppenden Start und Mittelteil nicht retten. Ich musste mich anfangs leider doch etwas zum Lesen zwingen und habe sehnlichst den Zauber des 1. Bandes vermisst. Dann kam jedoch das letzte Viertel und ich flog nur durch die Seiten. Plötzlich existierte auch die herrliche Dynamik zwischen den Charakteren wieder, die ich lange Zeit nicht beobachten konnte. Die skurrilen und nicht auf den Mund gefallene Charaktere waren das Herz in "Das wandelnde Schloss" und mit den Neuen brauchte ich etwas länger bis ich war mit ihnen warm wurde. Auch haben mich bestimmte Untertöne im Buch gestört, wie das ständige Fatshaming. Ich weiß, dass die Autorin einen sehr humoristischen Schreibstil hat, aber über Witze auf Kosten anderer konnte ich noch nie lachen, zumal sich dieses Shaming durch das ganze Buch zieht, hier ein paar Beispiele:

"Ihre Kleidung verlieh ihr das Aussehen einer Eieruhr, was Abdullah sehr fremdartig und unvorteilhaft fand." (S.102)

"Wenn er sie mit Blume-in-der-Nacht verglich, fand er sie einfach nur abstoßend. Die Vorstellung sie heiraten zu müssen, bereitete ihm Übelkeit." (S. 54, das sind Abdullahs Gedanken über zwei korpulente Frauen, die er innerlich mit der schlanken Prinzessin verglich)

"Sie waren ja so unglaublich dick. Und der Gedanke, dass sie Blume-in-der-Nacht Gesellschaft leisten würden - pfui! (S. 54)

Das fand ich ziemlich heftig und es hat doch teilweise mein Leseerlebnis etwas getrübt!

Die Charaktere: mit Abdullah brauchte ich - wie oben bereits erwähnt - etwas länger, bis ich mit ihm sympathisierte. Er verpackt seinen Sarkasmus in sehr blumiger Sprache, was bei mir oft für Lacher sorgte, jedoch habe ich die Charaktertiefe bei ihm etwas vermisst. Blume-in-der-Nacht hat hingegen eine tolle Entwicklung gemacht. Anfangs noch sehr naiv (was auch ihrer Erziehung zu verschulden war), später dann immer unabhängiger. Die Charaktere aus dem ersten Band kamen zwar nur am Rande vor, jedoch habe ich mich über jede einzelne Szene mit ihnen gefreut.

Das mag zwar alles sehr hart klingen, trotzdem gab es auch viele Stellen im Buch, die mir sehr gut gefallen haben. Jedoch brauchte mir das Buch etwas zu lange, bis es mit dem Charme des 1. Bandes mithalten konnte und auch das Fatshaming war einfach völlig unnötig. Trotzdem werde ich auch den 3. Band lesen, da ich Hoffnungen habe, dass mir dieser besser gefallen könnte. Von mir gibt es hier 3/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Eine verschneite Geschichte, bei welcher ich jedoch gerne noch etwas mehr mitgefühlt hätte

Splitter aus Silber und Eis
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Anhand des Klappentextes hätte ich nie gedacht, welche Dimensionen dieses Buch annehmen würde. Ich habe es beinahe innerhalb eines Tages gelesen und mich mit Schneeböen nach Wenturien wehen lassen. Die ...

Anhand des Klappentextes hätte ich nie gedacht, welche Dimensionen dieses Buch annehmen würde. Ich habe es beinahe innerhalb eines Tages gelesen und mich mit Schneeböen nach Wenturien wehen lassen. Die Atmosphäre der Geschichte und Welt wurde wirklich gelungen eingefangen, doch insgesamt hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht.

Das Cover: die winterliche Stimmung wurde wirklich gekonnt durch die kühlen und frostigen Farben dargestellt. Die filigranen, weißen Verzierungen wirken beinahe, als hätte man unbelassene, weiße Spitze vor das Gesicht der Frau gehalten und diese Szenerie festgehalten. Jedoch ist es in meinen Augen minimal überladen, zumal ich auch Gesichter auf Covern nicht allzu sehr mag, aber das ist Geschmackssache. Insgesamt ist die Aufmachung der Klappenbroschur aber sehr edel und hochwertig gestaltet wurden!

Die Handlung: Veris ist die Prinzessin des Frühlings und gilt somit als Schönste in ihrem Reich. Doch ihre Anmut gleicht eher einem Fluch, da sie alleine als Auserwählte ihre Menschen vor dem eiskalten Prinzen des Winters schützen soll. Jedoch ist bisher noch nie eine Auserwählte wieder zurückgekehrt, weswegen sie mit der Ankunft beim Prinzen bereits ihr Todesurteil unterschrieben hat.

"Splitter" steht schon recht lange ungelesen in meinem Regal, daher hatte ich den Klappentext nicht mehr ganz im Kopf, weswegen ich etwas unwissend in die Geschichte eintauchen konnte. Fae kommen seit Sarah J. Maas immer häufiger in Geschichten vor und ich muss zugeben, dass Laura Cardea noch einige neue Ideen in die Geschichte eingebracht hat. Trotzdem hat mir - trotz der wundervollen und winterlichen Atmosphäre - die Tiefe in der Geschichte gefehlt. In einer (für mich) gelungen Fantasiegeschichte möchte ich, dass das Buch etwas in mir hervorruft. Ich will mitfiebern und vielleicht auch berührt werden. Dies blieb hier jedoch etwas auf der Strecke. Sobald eine kleine Chance auf tiefgründigere Szenen aufkam, wurde diese immer sofort im Keim erstickt und die Handlung wurde vorangetrieben. (z.B. Informartionen zur Vergangenheit der Protagonistin) Man wurde direkt in die Geschichte hineingeworfen und doch fehlte mir der Bezug zu unserer Protagonistin bis zum Ende.

Wo wir auch schon bei den Charakteren wären. Veris ist eine wirklich starke und sture Protagonistin zugleich. Sie lässt sich nicht die Stirn bieten, jedoch bekommen wir auch sehr wenig Zugang zu ihrer Vergangenheit oder tieferreichenden Gedankenwelt. Ich bewunderte ihren Mut, jedoch ließ sie mich recht kalt. Bei wem das leider auch der Fall war, war Nevan. Ich muss gestehen, dass ich ihn wirklich nicht mochte. Die Abneigung, die man am Anfang des Buches ihm gegenüber empfinden sollte war auf jeden Fall beabsichtigt, jedoch ist diese Gefühlslage bei mir nie verschwunden. Mich konnte er leider nicht wirklich überzeugen. Welche ich jedoch sehr mochte waren Sif und Elyria. Diese haben deutlich mehr Facetten aufgewiesen und konnten mich gut unterhalten.

Ebenfalls sind mir einige auffällige Parallelen zur Throne of Glass-Reihe aufgefallen. Vor dem Buch habe ich den 1. Band der genannten Reihe gerade beendet und dieser konnte mich nicht überzeugen, jedoch weiß man durch das Internet viel über den Fortlauf der Geschichte Bescheid. In der Reihe gibt es einen Fae, der Rowan heißt und die Protagonistin, die eine Assassine ist, wird Celaena genannt. Hier gibt es ebenfalls einen Fae, der Rowan genannt wurde und eine Fae-Frau, die Celena heißt. (Achtung, nun folgt ein minimaler Spoiler!) Ebenso bezeichnet sich Veris im Laufe der Geschichte selbst als Assassine. Das waren mir doch zu viele Gemeinsamkeiten auf einmal, aber vielleicht kennt die Autorin die Reihe auch nicht und es ist nur ein unglücklicher Zufall.

Ingesamt konnte mich "Splitter" gut unterhalten und hat mir im weiteren Verlauf immer besser gefallen. Mir hat jedoch das Tiefgründige und Nachdenkliche in der Geschichte gefehlt und mit unseren beiden Protagonist:innen bin ich leider auch nicht ganz warm geworden, weswegen ich 3/5 Sternen vergebe. Ich kann jedoch sehr gut nachvollziehen, warum dieses Buch so beliebt ist!

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Veröffentlicht am 20.05.2021

"Little did I know that the blond-haired girl was Queen of the Underworld." (S.332)

Throne of Glass – Die Erwählte
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Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Von Sarah J. Maas habe ich bisher die ACOTAR-Reihe und Catwoman gelesen. Letzteres habe ich bereits aussortiert (es war okay!) und bei ihrer Reihe ...

Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Von Sarah J. Maas habe ich bisher die ACOTAR-Reihe und Catwoman gelesen. Letzteres habe ich bereits aussortiert (es war okay!) und bei ihrer Reihe rund um Feyre, Nesta und Co. habe ich in den letzten Jahren auch meine Meinung geändert. A Court of Mist and Fury war deutlich ihr bestes Buch, von ihrem neusten Teil über Nesta war ich stark enttäuscht dieses Jahr. Trotz meiner zwiegespaltenen Meinung zu ihren Büchern wollte ich dennoch den Auftakt ihrer bekanntesten Reihe lesen. Ich wurde nicht stark enttäuscht, aber wirklich begeistern konnte es mich leider auch nicht.

Das Cover: finde ich passend. Abgebildet ist Celaena - die kämpferische Protagonistin - mit zwei Schwertern und entschlossenem Blick. Dreht man das Buch herum ist sie noch einmal in einem Ballkleid mit den Schwertern von hinten abgebildet. Die Idee dahinter finde ich ziemlich kreativ!

Handlung: die Assassine Celaena ist dazu verdammt in den Minen zu arbeiten - ohne Aussicht auf eine Freilassung. Bis der Kronprinz Dorian sie aus den Minen schaffen lässt und an den Hof bringt. Dort soll sie mit ihren Vorkenntnissen am Turnier des Königs teilnehmen, da dieser auf der Suche nach einem persönlichen Assassinen ist. Dazu muss Celaena dreiundzwanzig weitere Teilnehmer (nur Männer) ausschalten, ansonsten muss sie in die Mienen zurückkehren und verliert ihre Chance auf Freiheit.

Selbst wenn man diese Reihe noch nicht gelesen hat, so ist die Buchwelt voll mit Inhalten aus der Reihe. Es ist beinahe unmöglich nicht gespoilert zu werden oder zumindest einen Eindruck vorab von der Geschichte zu bekommen. Ich muss jedoch zugeben, dass doch sehr viele Klischees bedient wurden. Mir ist natürlich bewusst, dass man das Rad nicht ständig neu erfinden kann (zumal der Auftakt bereits ein paar Jahre alt ist), doch hier waren es mir doch zu viele bekannte Motive, weswegen die meisten Wendungen in der Geschichte sehr vorhersehbar waren. Des Weiteren hatte ich das Gefühl, dass es kaum Höhepunkte in der Geschichte gab. Anfangs plätscherte es lange vor sich hin, die letzten fünfzig Seiten waren hingegen sehr gut. Ich wurde was die Handlung betraf rückblickend leider enttäuscht.

Auch fand ich den Schreibstil an manchen Stellen etwas holprig. Die Geschichte lässt sich durchweg flüssig lesen, manche Sätze erschienen mir etwas einfach geschrieben. Man bemerkt an manchen Stellen schon, dass es ihr erstes Buch war. Hier ein Beispiel:

"In fact, he was so attractive that she had difficulty not thinking about how attractive he was, and again wondered why he wasn't married. She sort of wanted to kiss him." (S. 134)

Hätte man an der Stelle das "attractive" kursiv hervorgehoben, hätte ich die Wortwiederholung als Betonung seiner Attraktivität verstehen können, so finde ich es leider doch sehr plump geschrieben und es wirkt repetitiv. Ich habe einige weitere solcher Beispiele beim Lesen bemerkt, aber das sind nur Kleinigkeiten. Hier jedoch auch ein gelungenes Zitat:

"He had came here with the intention of embarrassing a snide assassin, and had instead found a young woman pouring her secrets into a pianoforte." (S.144)

Die Charaktere: anfangs habe ich sehr lange gebraucht einen Bezug zu ihnen aufzubauen. Caleana wirkte zuerst sehr eindimensional auf mich, auch wenn ich ihre Stärke und Fähigkeiten sehr gelungen fand. Im Laufe der Geschichte lernt man neue Facetten an ihr kennen, jedoch bin ich immer noch nicht ganz warm mit ihr geworden. Auch die anderen Charaktere wie Chaol oder Dorian hatten zwar in Kombination mit anderen einige schöne Interaktionen, jedoch blieben sie alleinstehend etwas farblos. Müsste ich eine Favoritin wählen wäre es wohl Nehemia. Letztere fand ich durchweg interessant, da sie so geheimnisvoll war.

Insgesamt war das Buch ein durchschnittlicher Auftakt. Es ließ sich flüssig lesen, jedoch ohne Szenen, die mir lange im Gedächtnis geblieben sind. Throne of Glass hat beim Lesen kaum etwas mit meinen Gefühlen angestellt, es blieb mir alles doch ziemlich fremd. Trotzdem ist es an sich kein schlechtes Buch, nur blieb es hinter meinen Erwartungen zurück. Ich vergebe hier 3/5 Sternen und werde wahrscheinlich auch die weiteren Bände eher nicht lesen.

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