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Veröffentlicht am 04.02.2021

Eine gute Geschichte, die jedoch nicht an den 1. Band herankommt

Ein Happy End ist erst der Anfang
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Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen!

"Simon vs the homosapien agenda" (Deutsch: Nur drei Worte) hatte mich damals so begeistert. Ich habe gegrinst beim Lesen, mitgefiebert und mitgelitten. ...

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen!

"Simon vs the homosapien agenda" (Deutsch: Nur drei Worte) hatte mich damals so begeistert. Ich habe gegrinst beim Lesen, mitgefiebert und mitgelitten. Der 1. Band hat bei mir so viele Emotionen hervorgerufen, die ich leider bei diesem Buch etwas vermisst habe. "Leah on the off beat" ist ein an sich gutes Buch, welches sich sehr flüssig lesen lässt, jedoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, was der 1. Band definitiv vorweisen konnte.

Zum Schreibstil: Dieser war, wie von Becky Albertalli gewohnt, sehr flüssig und jugendlich. Er ist locker, zeitgemäß und passt sich perfekt den Personen an. Man hat auch sofort gemerkt, dass man nicht mehr aus Simons Sicht liest, sonders aus Leahs. Das finde ich sehr lobenswert, wenn man so unterschiedliche Charaktere schaffen kann. Leah flucht deutlich mehr, ist pessimistischer, aber dennoch sympathisiert man irgendwie mit ihr. All das hat mir alleine der Schreibstil vermitteln können.

Die Handlung fand ich sehr überraschend. Lange Zeit wusste ich gar nicht, dass "Simon vs the homosapien agenda" einen 2. Band bekommen sollte - umso mehr habe ich mich gefreut, als ich das Buch endlich in den Händen hielt. Man trifft alle geliebten Charaktere wieder und besonders Simon und Bram haben mir erneut ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Sie sind immer noch sehr glücklich miteinander und führen eine gesunde und schöne Beziehung - ich habe mich über jeden einzelnen Auftritt der beiden gefreut. Auch Abby, Nick und Nora spielen eine Rolle in der Geschichte und auch über diese habe ich gerne gelesen. Allgemein verfolgen wir Leah und den Rest der Clique, wie sie sich kurz vor ihrem Highschool Abschluss in unterschiedliche Richtungen bewegen und wie sie die letzten Wochen gemeinsam verbringen. Dabei hat sich eine bestimmte Person ganz besonderes in Leahs Herz eingenistet. Eine Person, die man vorher vielleicht nie vermutet hätte...

Die Charaktere sind erneut wieder genial, auch wenn ich mit Leah erst noch warm werden musste. Sie ist nicht die typische Sympathieträgerin, handelt meist sehr unüberlegt und verletzt damit schnell andere. Im Laufe der Geschichte merkt man aber, dass sie ein großes Herz in sich trägt, jedoch Probleme dabei hat, ihre Gefühle nach außen zu zeigen. Viele werden vielleicht ihre Schwierigkeiten mit ihr haben, ich bin jedoch im Laufe der Geschichte mit ihr warm geworden.

Becky Albertalli hat erneut eine süße Geschichte kreiert, die mir jedoch nicht so sehr im Kopf bleiben wird, wie der 1. Band. Mir hat es an Emotionen gefehlt und Leah hat es mir teilweise auch etwas schwer gemacht. Es ist ein nettes Buch für zwischendurch und ich spreche auch eine Leseempfehlung hierfür aus, doch mir haben die Gefühle gefehlt. Es wirkte an vielen Stellen so passiv, was ich sehr schade fand.

Letztendlich vergebe ich hier 3/5 Sternen. Ich würde dieses Buch trotzdem allen Fans des 1. Bandes ans Herz legen, weil man erneut eine niedliche Liebesgeschichte erleben darf, auch wenn es hier einige Schwächen gibt.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Taucht ab, in Welten voller stürmischer Gewässer und magischer Wesen

Von Flusshexen und Meerjungfrauen
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Endlich habe ich es geschafft eine der wunderschönen Märchenanthologien zu lesen. Ich besitze bereits die anderen Anthologien, nur leider habe ich bisher zu keiner einzigen gegriffen. Meistens waren das ...

Endlich habe ich es geschafft eine der wunderschönen Märchenanthologien zu lesen. Ich besitze bereits die anderen Anthologien, nur leider habe ich bisher zu keiner einzigen gegriffen. Meistens waren das meine eigenen Vorbehalte: lassen sich Kurzgeschichten hintereinander überhaupt flüssig lesen? Wird mein Lesefluss vielleicht gestört, wenn ständig neue Welten aufgezeigt werden? Meine Antwort: Nein! Diese Märchenanthologie konnte mich wirklich mitreißen und hat mir schöne Lesestunden beschert. Dies wird definitiv nicht meine Letzte gewesen sein!

Für mich war es war total spannend die verschiedenen Schreibstile kennenzulernen. Manche Autor:innen kannte ich bereit (Nina Blazon, Lisa Rosenbecker, Julia Adrian...), andere habe ich durch diese Anthologie entdecken dürfen. (Mira Valentin, Caleb Roehring, Liza Grimm etc.) Man hat wirklich eine Menge Geheimtipps bekommen oder wurde von Schriftsteller:innen überrascht, die man vorher vielleicht noch nicht entdeckt hatte. Ich werde mir definitiv einige (vorher Unbekannte) näher anschauen. Spannend fand ich auch, dass trotz der vielen unterschiedlichen Schreibstile alles sehr ausgewogen war. Sie ähnelten sich zwar nicht, auf keinen Fall, aber alles passte irgendwie zusammen.

Zur Handlung: Wie man dem Titel bereits entnehmen kann, ist das große Thema dieser Anthologie: das Wasser. Egal ob stürmisch, ruhig, in Form des Meeres oder eines Teiches - hier wurde sich wirklich ausgetobt. Man macht Bekanntschaften mit Kelpies, Meerjungfrauen, Kappas, Wasserdrachen und so vielem mehr. Es hat mir immer wieder viel Freude bereitet zu raten, um welche Wesen und Landschaften es sich wohl bei der nächsten Geschichte handeln könnte. Gerade diese unterschiedlichen Umgebungen, Kulturen und Geschichten haben diese Anthologie so abwechslungsreich gemacht und man wollte einfach nur weiterlesen, mehr in Unterwasserreiche abtauchen und kurz zwischen den Seiten des Buches verschwinden.

Ich fand wirklich fast alle Kurzgeschichten empfehlenswert und selbst die, welche mich nicht vollends überzeugen konnten waren keinesfalls schlecht - sie konnten nur nicht mit den anderen Geschichten mithalten oder haben einfach meinen Geschmack nicht ganz getroffen. Jede Geschichte hatte ihre ganz eigene Magie und war auf ihre Art besonders.

Meine liebsten Kurzgeschichten waren:

- Der Kelpie und die Meuterbraut: Mira Valentin (dramatisch, spannend)

- Caleb Roehrig: Das Tor der Toten (bittersüß, emotional, berührend)

- Liza Grimm: Die Meerjungfrau und der Mond (verträumt, wunderschön)

Es war wirklich schwierig hier eine Lieblingsgeschichte herauszupicken, aber diese drei haben mich entweder sehr berührt oder mir wunderschönes Kopfkino gezaubert. Es gab noch so viele weitere Nennenswerte, aber diese drei haben mich restlos begeistert.

Diese Märchenanthologie ist etwas ganz Besonderes. Auch die kurzen Angaben zu den Autor:innen am Anfang jeder Geschichte zeigen, wie viel Liebe hinter diesem Buch steckt, weswegen ich hier 4,5/5 Sternen vergebe. Mir haben zwar nicht alle Geschichten zu 100% gefallen, aber das habe ich bei der großen Auswahl nicht erwartet, schließlich sind Geschmäcker und Schreibstile verschieden. Vielen Dank für diese wundervollen Lesestunden!

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Can I have this dance?

One Last Dance
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Nachdem mich der 1. Band etwas zwiegespalten zurückgelassen hatte, ich jedoch nie ganz von der Geschichte wegkam, war ich mir sicher, dass ich auch die Fortsetzung lesen müsste. Dieser Band lässt sich ...

Nachdem mich der 1. Band etwas zwiegespalten zurückgelassen hatte, ich jedoch nie ganz von der Geschichte wegkam, war ich mir sicher, dass ich auch die Fortsetzung lesen müsste. Dieser Band lässt sich auch super unabhängig lesen, ich würde jedoch empfehlen, den 1. Band vorab zu lesen, da einige bekannte Charaktere auch hier wieder auftreten.

Das Cover: Das Cover gefällt mir gut. Tatsächlich ist es mein Liebstes von allen aus der Trilogie. Es ist wunderbar verspielt und wirkt sehr ansprechend. Auch die Farbpalette wurde hier wirklich stimmig ausgewählt.

Zum Schreibstil kann ich nur so viel sagen: hat man erst einmal angefangen, lässt einen die Geschichte nicht mehr los. Ich musste mich regelrecht zwingen das Buch nicht in einer Sitzung durchzulesen. (Diesen Kampf habe ich jedoch so gut wie verloren.) Innerhalb kürzester Zeit hatte ich das Buch durchgelesen und das lag besonders an Nicoles lockerem und flüssigen Schreibstil.

Kurz zum Inhalt: Gillian, unsere Protagonistin, leitet die wunderbare NYMSA. Doch diese Schule bringt auch eine Menge Arbeit mit sich und Gillian musste daher ihre Passion vernachlässigen. (Jedoch nicht nur aus diesen Gründen) An einem schicksalshaften Tag trifft sie dann auf den Straßentänzer Jaz und beobachtet ihn bei einem seiner Tänze. Das 1. Mal spürt sie wieder eine Sehnsucht zum Tanzen und versucht zusammen mit ihm wieder zu ihrer Leidenschaft zurückzufinden. Als der Klappentext zu "One Last Dacne" veröffentlicht wurde, hatte ich mir bereits eine Geschichte in meinem Kopf zusammengesponnen, jedoch war die Geschichte ganz anders, als erwartet. Ich dachte, dass wir Gillian begleiten würden, wie sie langsam immer mehr zum Tanzen zurückfindet. Das war zwar auch hier der Fall, jedoch leider nicht so intensiv, wie ich es mir gewünscht hätte. Es gab durchaus tolle und bewegende Tanzszenen - jedoch hätten es ruhig noch mehr sein können. Es gibt natürlich noch weitere Handlungsstränge, die beleuchtet werden, wie zum Beispiel Jaz hartes Leben auf der Straße oder die Krankheit von Gillians Vater, die mir jedoch ab einem gewissen Punkt zu sehr in den Vordergrund gerückt sind.

Zu den Charakteren: die fand ich wirklich unglaublich stark! Gillian ist eine ganz tolle Protagonistin: unabhängig, tolerant und mit einem großen Herzen. Ich mochte ihre Weltoffenheit und ihr starkes Selbstbewusstsein, es hat wirklich Spaß gemacht aus ihrer Perspektive zu lesen. Doch auch Jaz mochte ich sehr gerne. Er ist ein sehr aufmerksamer und einfühlsamer Mensch, der einfach sein Leben in vollsten Zügen genießt, auch wenn es ihn manchmal in die Knie zwingt. Beide zusammen in der Kombination waren einfach toll und ich liebte es, wie sie sich ergänzten. Auch Riley, Ally und Co. bekommen einen kleinen Gastauftritt und ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit ihnen gefreut.

Dieses Buch ist ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich habe mich oft dabei erwischt, wie ich ein Lächeln im Gesicht hatte und einfach nur mitgefühlt habe. Ich finde diesen Teil auch wesentlich stärker, als den Auftakt, was mich sehr gefreut hat, auch wenn ich mich tatsächlich mehr mit der Musik beschäftige, als mit dem Tanzen.

Leider kam mir Letzteres manchmal etwas zu kurz. Wir haben viele tolle Tanzszenen mit Jaz und diese wurden auch toll beschrieben, jedoch hätte ich mir gerne noch mehr mit Gillian gewünscht. Ihre Hemmungen und wie sie wieder zum Tanzen zurückfindet wurde am Ende leider recht schnell abgehandelt - da hätte ich mir gerne mehr gewünscht, da ich ihren Handlungsstrang so spannend fand. Auch wurde viel über Jaz hartes Leben auf der Straße erzählt, welches auch nicht verschönert wurde, jedoch wurde es mir irgendwann etwas zu viel. (Aber das ist nur meine Meinung)

Ich habe "One Last Dance" wirklich sehr gerne gelesen und kann es wirklich nur empfehlen. Nun freue ich mich schon sehr auf den 3. Band, in welchem mein Lieblingscharakter, Ethan, endlich Protagonist sein wird. Von mir gibt es 4/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Eine Liebeserklärung an diese schöne Geschichte

Stolz und Vorurteil
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Diese wundervolle Schmuckausgabe wird der bekannten Geschichte von Jane Austen nur gerecht. "Stolz und Vorurteil" in diesem schönen Gewand zu lesen macht einfach nur glücklich. In Büchern wie diesem möchte ...

Diese wundervolle Schmuckausgabe wird der bekannten Geschichte von Jane Austen nur gerecht. "Stolz und Vorurteil" in diesem schönen Gewand zu lesen macht einfach nur glücklich. In Büchern wie diesem möchte man am liebsten seine Nase hineinstecken und den Geruch der Seiten aufsaugen, jeden einzelnen Buchstaben atmen.

Zur Geschichte möchte ich nicht zu viel sagen, denn dazu habe ich schon eine separate Rezension geschrieben, schließlich möchte man ja mehr zu der Edition erfahren und ob diese sich lohnt. Ich besitze noch zwei englische Ausgaben zu der Geschichte und diese Schmuckausgabe - ich bereue es bis heute nicht. Diese Ausgabe ist so hochwertig und mit liebevollen Überraschungen gespickt, sodass das Lesen sich gleichzeitig wie das Öffnen eines Adventskalenders anfühlt: hinter jeder Seite versteckt sich ein neues Geschenk. Entweder sind diese Illustration, Briefe oder Hintergrundwissen- es wurde sich wirklich viel Mühe gegeben. Als Beigabe bekommt man zum Beispiel den Brief von Mr Darcy, einen Steckbrief zu Jane Austen oder auch eine Balleinladung. Die Seiten wurden mit luftigen, floralen Elementen verziert, sodass fast keine einzige Seite "nackt" bleibt.

Auch nach mehreren Wochen ist diese Geschichte noch sehr präsent in meinem Kopf. Elizabeth Bennets unabhängige und starke Persönlichkeit ist ein absolutes Vorbild und es ist immer wieder erstaunlich mitzuerleben, wie sie sich den Vorstellungen und Normen ihrer Zeit widersetzte und für ihr Glück kämpfte. Dieses Buch kann ich auch allen empfehlen, die mit Klassikern anfangen möchten, da "Stolz und Vorurteil" sich wirklich angenehm und flüssig lesen lässt.

Die Schmuckausgabe kann ich nur wärmsten empfehlen - sie hat jetzt schon einen Ehrenplatz in meinem Regal. Von mir gibt es 5/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Ganz anders, als erwartet, aber dennoch empfehlenswert!

Das Vermächtnis der Grimms
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Wie viele andere bereits vor mir, hat auch mich das wunderschöne Cover dieses Buches nach der Geschichte greifen lassen. Es wirkt sehr düster, dynamisch und versprach mir gleichzeitig eine spannende Fantasygeschichte. ...

Wie viele andere bereits vor mir, hat auch mich das wunderschöne Cover dieses Buches nach der Geschichte greifen lassen. Es wirkt sehr düster, dynamisch und versprach mir gleichzeitig eine spannende Fantasygeschichte. Nachdem ich den dazugehörigen Klappentext gelesen hatte war für mich sicher: diese Geschichte sprach meinen Lesegeschmack in allen Punkten an. Fantasy mit Märchenelementen und alles mindestens genauso unheimlich und spannend wie die Originalmärchen - genau solche Geschichten verschlinge ich am liebsten. Letztendlich ergab sich jedoch eine ganz andere Geschichte als ich erwartet hatte - was ich einerseits positiv fand, jedoch hatte "Das Vermächtnis der Grimms" einige Schwächen.

Zum Schreibstil: Nicole Böhm schreibt für mich auf eine sehr angenehme und flüssige Art. Besonders ihre Art des Erzählens muss ich hier loben, da ich diese wirklich gelungen empfand und zu jederzeit mein Kopfkino angeregt wurde.

Zur Handlung: Der Klappentext hat mich eine ganz andere Geschichte erwarten lassen, als ich letztendlich bekam. "Das Vermächtnis der Grimms" wird nämlich aus der Sicht von mehreren Personen aus unterschiedlichen Zeiträumen erzählt - welches anfangs ziemlich verwirrend war - aber am Ende sehr raffiniert zusammengeführt wurde. Hatte ich zu Beginn noch etwas Probleme mit der Art des Erzählens, so ergab Letztere für mich im Laufe der Geschichte immer mehr Sinn. Im Mittelpunkt steht Kris, die einer Geheimorganisation helfen soll, sogenannte "Black-Wolf-Morde" aufzuklären, bei denen die Opfer alle wie in einem Märchen der Gebrüder Grimm, umgebracht wurden. Zusätzlich verfolgt man auch einen Handlungsstrang, der über die Entstehungsgeschichte des Grimms aufklärt und einen, in welchem ein Charakter in der Märchenwelt lebt. Klingt vielleicht etwas verwirrend, aber ich verspreche euch, dass der Nebel sich nach einer Weile lichtet!

Mit den Charakteren hatte ich wohl meine meisten Probleme. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich zu irgendeinem der aufgeführten Personen Sympathien entwickeln konnte. Sie blieben mir alle sehr blass oder waren mir tatsächlich unsympathisch. Was ich jedoch positiv herausheben muss: obwohl aus mehreren Perspektiven erzählt wurde, konnte man anhand der Erzählweise sofort erkennen, welche Person man gerade in diesem Kapitel vorfand. Nicole Böhm hat es wirklich geschafft, die Persönlichkeiten der Charaktere einzufangen und so abwechslungsreiche Menschen zu schaffen. Ich möchte ihnen jedoch noch eine Chance geben und erhoffe mir, dass ich im 2. Band mehr Zugang zu den Charakteren bekomme. Doch auch, wenn sie mir nicht sympathisch waren, sind sie allesamt sehr interessant und facettenreich gewesen. Vielleicht war auch die Intention, nicht die typischen Sympathieträger:innen zu schaffen...

Ebenfalls hatte ich das Gefühl, dass das Buch eine sehr lange Einleitung für das Finale - den 2. Band - war. Im Mittelteil entstanden einige Längen, die meinen Lesefluss doch etwas getrübt hatten. Doch der Schreibstil hat diese überwunden und mich auch durch die etwas "ruhigeren" Passagen getragen. Ebenso muss ich mich anderen Leser:innen anschließen und noch einmal erwähnen, dass hier eine etwas intensivere Recherche einige historische Fehlerchen verhindert hätte.

Letztendlich kann man meinen Zwiespalt wohl der Rezension entnehmen. Ich hatte einige Schwierigkeiten mit dem Buch, doch gleichzeitig hat es mich auch begeistern können. Besonders das letzte Viertel hat unglaublich an Spannung gewonnen und mich an die Seiten gefesselt, sodass ich hier 3,5/5 Sternen vergebe. Den 2. Band habe ich zum Glück auch schon griffbereit.

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