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Veröffentlicht am 29.12.2020

Daumen hoch für das Medizinstudium, aber die Protagonistin hat es mir nicht leicht gemacht

What if we Drown
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"What if we drown" hat mich mit sehr gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits hat mir die Grundidee hinter der Geschichte gefallen, besonders weil ich mich gefreut hatte mehr Einblicke in ein Medizinstudium ...

"What if we drown" hat mich mit sehr gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits hat mir die Grundidee hinter der Geschichte gefallen, besonders weil ich mich gefreut hatte mehr Einblicke in ein Medizinstudium zu bekommen. Doch es gab einige Punkte, die mir das Lesevergnügen ziemlich erschwert haben.

Aber zuerst das Positive:

Das Cover! Es hat mich gleich angesprochen. Gerade das trübe Wasser und die geschwungene Schrift wirken sehr harmonisch. Auch die Cover der Folgebände sind wirklich gelungen - da wurde sich wirklich Mühe gegeben.

Den Schreibstil fand ich auch angenehm. Er lässt sich flüssig lesen und man fliegt durch die Seiten. Ab und an wurde auch mit den Worten und der Formatierung gespielt, was ich persönlich sehr gerne mag, da mir somit das Geschriebene viel lebendiger erscheint. Ich fand ihn nicht außergewöhnlich, aber er lässt sich wirklich gut lesen.

Die Handlung hat mich eigentlich erst zum Buch greifen lassen. Ich fand es erfrischend, dass die Protagonistin mal Medizin studierte, das hob sich meiner Meinung nach von anderen New Adult Büchern ab. Mir ist generell aufgefallen, dass in den meisten Büchern des Genres die wenigsten Frauen einen naturwissenschaftlichen Studiengang belegen - deswegen hat mir die Abwechslung hier gut gefallen! Es gab auch einige Momente im Buch, die ich sehr schön fand und mich streckenweise berühren konnten.

Die Nebencharaktere und Sam konnte ich auch im Großen und Ganzen ganz gut leiden - manche mehr, andere blieben mir leider zu blass. Aber Emmett und Hope blieben mir sehr positiv im Gedächtnis, die beiden mochte ich wirklich gerne.

Nun zu meinen Kritikpunkten:

Fangen wir mit etwas Formalem an: Mich hat es ab einem gewissen Punkt wirklich gestört, dass ständig zwischen den Begriffen "Studenten" und "Studierende" hin und her gewechselt wurde. Heutzutage benutzt man der Richtigkeit halber "Studierende". Deswegen hat es mich gewundert, dass es in diesem Buch zwar ein "Studierendsekretariat" gab, aber immer noch der veraltete Begriff des "Studententickets" existierte. Ich finde, dass man sich am Ende des Tages für eines von beiden entscheiden sollte (Am besten für das Modernere). Ich würde mir wünschen, dass das Lektorat beim nächsten Mal darauf achten könnte.

An der Handlung gab es auch ein paar Punkte, die mich etwas gestört haben: das Drama. Davon gab es wirklich sehr viel in dem Buch. Viele Gedankengänge der Protagonistin wurden mir einfach zu überzeichnet dargestellt. Innerhalb eines Satzes sprang sie von Liebe zu Hass. Es war immer das eine oder das andere Extrem - nichts dazwischen. Das wirkte auf mich etwas überzogen und hat in mir kein Mitgefühl, sondern Frustration hervorgerufen. Generell gab es einige Szenen in der Geschichte, die für mich für den Verlauf der Geschichte eher rückschrittlich gewirkt und damit zu noch mehr Unglück geführt haben, als es nötog gewesen wäre. Es war mir ab einem gewissen Punkt einfach zu viel und wirkte nicht realistisch.

Womit ich jedoch bis zum Ende des Buches nicht warm geworden bin ist unsere Protagonistin, Laurie. Den Verlust, den sie erlitten hat ist definitiv heftig und ich fand es nicht überzogen, dass sie Jahre später immer noch mit sich zu kämpfen hat, zumal ihr die Person wirklich nahestand. Aber trotzdem gingen mir ihre Lügen irgendwann einfach zu weit, besonders wenn sie weiß, dass sie den betroffenen Personen wirklich immens schaden könnte. Ich finde es mutig, wenn man eine "nicht perfekte" Protagonistin mit Ecken und Kanten erschaffen möchte, das finde ich nicht zu weit hergeholt, schließlich existieren solche Personen auch im wahren Leben, aber Laurie lernt viel zu spät, welchen Schaden sie angerichtet hat - zumal sie selbst nicht angelogen werden möchte. Ihr ganzes Verhalten war so widersprüchlich und letzten Endes wurde ihr viel zu schnell vergeben. Fand ich schade. Ich hätte mir gewünscht, dass sie ihr Verhalten noch etwas intensiver reflektiert und hinterfragt hätte.

Letzten Endes hat "What if we drown" viele Gefühle in mir ausgelöst - Positive, wie auch Gemischte. Die Darstellung des Medizinstudiums und die Nebencharaktere waren für mich das Beste an der Geschichte, dennoch hat mir die Protagonistin und das doch ziemlich überwiegende Drama nicht zugesagt, weswegen ich hier nur 2,5/5 Sternen vergeben kann. Dennoch glaube ich an 2. Chancen. Ich hatte es schon oft, dass mich der erste Band eher enttäuscht hatte und der 2. dann begeistert. Ich werde mir die nächsten Bände mal anschauen, vielleicht gefallen mir diese ja besser.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Diese Geschichte wird durch reine Bilderkraft erzählt

Ein neues Land
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Durch Zufall habe ich dieses wunderbare Buch in einem Schaufenster eines Antiquariates entdeckt und mich sofort in das Cover verliebt. Sogleich wurde in das Buch hineingeblättert und nach nur wenigen Seiten ...

Durch Zufall habe ich dieses wunderbare Buch in einem Schaufenster eines Antiquariates entdeckt und mich sofort in das Cover verliebt. Sogleich wurde in das Buch hineingeblättert und nach nur wenigen Seiten stand für mich fest, dass ich dieser Geschichte ein neues Zuhause geben wollte.

Die Geschichte wird wirklich sanft und berührend erzählt - dabei verzichtet sie vollkommen auf Worte und setzt auf die Sprache der Bilder. Hierbei verfolgen wir einen Vater, der für seine Familie in ein anderes Land aufbrechen muss, um sich und seinen Liebsten eine bessere Zukunft zu sichern. Das Thema Migration wird in dieser Geschichte wirklich sehr anschaulich und detailliert geschildert und lässt einen atemlos zurück. Die Formate der Bildgrößen variieren dabei: mal hat man bis zu zwölf kleine, quadratische Bilder, andere Seiten werden komplett durch eine Illustration versehen. Gerade dieser Mix aus verschiedenen Größen hat bei mir für Abwechslung gesorgt und somit verhindert, dass die Geschichte irgendwann zu eintönig werden könnte. Auch die Vermischung von realistischen Zeichnungen und verspielten Traumgespinnsten hat mir sehr gut gefallen und das Buch zu einer Augenweide gemacht. Man merkt beim Durchblättern einfach, wie viel Arbeit in diesem Buch gesteckt haben muss, so detailverliebt und aufwendig ist es. Man entdeckt jedes Mal etwas Neues und hat die Chance, die Geschichte neu zu interpretieren - es wird also nie langweilig.

Ich kann dieses Graphic Novel wirklich nur wärmstens empfehlen! Ich vergebe 5/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Die Macht von Herzenswünschen

Im Garten der Pusteblumen
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"Im Garten der Pusteblumen" zählt zu meinen absoluten Lieblingsbilderbüchern. Es ist wunderschön aufgemacht und besticht durch eine schöne und auch wichtige Geschichte, die mich zum Nachdenken anregen ...

"Im Garten der Pusteblumen" zählt zu meinen absoluten Lieblingsbilderbüchern. Es ist wunderschön aufgemacht und besticht durch eine schöne und auch wichtige Geschichte, die mich zum Nachdenken anregen konnte.

Die Geschichte ist sehr einfach geschrieben, aber dennoch haben die Worte genug Kraft, um auf den wenigen Seiten auszudrücken, was die Geschichte vermitteln möchte. In kurzen, aber dennoch aussagekräftigen Sätzen wird hier eine Geschichte über Herzenswünsche, zwanghafte Perfektion und Mut erzählt, die einfach nur schön mitzuverfolgen ist.

Auch die Illustrationen sind einzigartig und lassen die lesende Person zwischen den Seiten verschwinden, so verträumt und einnehmend sind diese. Jede einzelne versprüht ihren ganz eigenen Charme und erzeugt eine warme und ruhige Atmosphäre. Da hat Valeria Docampo wirklich etwas Herausragendes geschaffen.

Unsere Protagonistin, Anna, mochte ich ebenfalls sehr gerne und bewunderte besonders ihren Mut gegen den Strom zu schwimmen und bekannte Strukturen zu hinterfragen. Sie ist eine kleine Träumerin, ohne dabei den Bezug zur Realität zu verlieren.

Dieses Buch ist wirklich wunderschön und kann von allen Altersklassen gelesen werden, da die Thematik nicht nur die Jüngsten anspricht. Ich kann es mir ständig ansehen, ohne, dass es seinen Zauber verliert. Dafür gebe ich gerne 5/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Diese Geschichte hat mich positiv überrascht

Breakaway
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Ich muss gestehen, dass ich erst nach diesem Buch gegriffen habe, nachdem mich der Klappentext des 2. Teil so angesprochen hatte (Ich sage nur: feministischer Podcast!). Der Klappentext von "Breakaway" ...

Ich muss gestehen, dass ich erst nach diesem Buch gegriffen habe, nachdem mich der Klappentext des 2. Teil so angesprochen hatte (Ich sage nur: feministischer Podcast!). Der Klappentext von "Breakaway" klang für mich hingegen wie viele andere Geschichten aus diesem Genre - auch wenn sich hinterher herausgestellt hat, dass noch so viel mehr hinter diesem Buch steckte, als ich zuerst annahm.

Vorweg: New Adult ist nicht mein Lieblingsgenre. Ich lese überwiegend Fantasy, doch manchmal brauche ich nach mehreren Büchern in der Richtung auch mal einen Genrebruch. Dennoch gibt es wirklich nur wenige New-Adult-Bücher, die ich wirklich mochte und meistens waren diese dann immer von denselben Autorinnen. Von Anabelle Stehl hatte ich zuvor noch nie etwas gelesen - wie auch, es ist immerhin ihr Debütroman - weswegen ich völlig ohne Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Ich kannte sie jedoch schon von ihrem YouTube-Kanal, weswegen sie mir nicht gänzlich unbekannt war und ich mich schließlich doch dazu entschied, Breakaway eine Chance zu geben.

Zum Schreibstil: Dieser passt wirklich sehr gut zur Geschichte. Er ist locker, flüssig und lässt sich leicht lesen. auch wenn ich zugeben muss, dass es einige Wortwiederholungen gab, doch das hat meinen Lesefluss nicht zu sehr beeinträchtigt. Mein Lieblingszitat:

"Scham stirbt, wenn Geschichten erzählt werden" (S.435)

Zur Handlung möchte ich nicht allzu viel vorwegnehmen, aber die Problematik hier fand ich sehr gut ausgewählt und auch besonders wichtig. Ich habe darüber in wenigen Büchern gelesen, aber da wurde es meist als Randthema behandelt, es war also nie im Fokus. Hier konnte diesem endlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, worüber ich sehr froh war. Aber abseits von der Hauptproblematik liest man auch über Freundschaften, Geschwisterliebe und natürlich auch über eine Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonist:innen. Diese war sehr zart und hat mir gut gefallen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie vielleicht über einen etwas längeren Zeitraum entstanden wäre.

Aber was den Roman von anderen Geschichten in seinem Genre etwas abhob waren meiner Meinung nach die Beschreibungen der auftretenden Personen. Es ist mir nicht nur in diesem Genre aufgefallen, sondern auch bei Romantasy-Bücher und vielen weiteren, aber ständig müssen die männlichen Protagonisten einen stark definierten Körper haben. Gerade bei NA kommt es dann zu seitenlangen Beschreibungen dieser Muskeln - was ich irgendwann ziemlich störend und auch unrealistisch finde. Wenige sind so definiert wie die männlichen Buchcharaktere im wahren Leben, ja, es gibt sie, aber wieso müssen so viele Buchcharaktere körperlich perfekt sein? Und ich kann bisher keinen einzigen männlichen Charakter im New Adult-Genre aufweisen, der kein Sixpack oder zumindest einen definierten Bauch besitzt. Hier hat das aber keine Rolle gespielt. Ich wusste nicht einmal, ob unser männlicher Protagonist hier definiert ist oder nicht. Hat es mich gestört? Nein, definitiv nicht! Hierbei haben sich die beiden Hauptcharaktere nicht ständig auf das äußere Erscheinungsbild reduziert, sondern sich zwar angeschmachtet, aber nicht auf eine unangenehme Art und Weise. Es blieb alles recht zurückhaltend - und gerade das hat mir unglaublich gut gefallen!

Auch, dass das Thema Freundschaft und Geschwisterliebe in diesem Buch eine so zentrale Rolle einnimmt ist mir sehr positiv im Gedächtnis geblieben. Das Setting in Berlin fand ich ebenfalls sehr erfrischend!

Die Charaktere konnten mich auch überzeugen. Mit Lia hatte ich anfangs noch meine Probleme, da sie sich doch sehr verschloss und ein Netz aus Lügen um sich herum wob, aber im Laufe der Geschichte konnte ich immer mehr hinter ihre Fassade blicken. Noah mochte ich auf Anhieb. Er ist freundlich, loyal und hat ein großes Herz. Auch seine Beziehungen zu seinen Geschwistern war einfach nur herzerwärmend. Nebencharaktere wie Phuong, Kyra und Daniel mochte ich ebenfalls und konnten mir die Geschichte versüßen.

Ich war eigentlich rundum zufrieden, jedoch sind mir 1-2 Kleinigkeiten aufgefallen, bei welchen noch etwas Luft nach oben war:

Zum einen hätte ich mir gewünscht, dass noch etwas mehr auf die Thematik eingegangen wäre. Über den Großteil des Buches wurde nie explizit gesagt, wovor Lia geflüchtet ist (Obwohl ich es in Teilen geahnt hatte) und die Auflösung wird dann doch recht schnell abgehandelt. Da hätte ich mir gerne noch etwas mehr Input und Auseinandersetzungen gewünscht.

Ab und an waren mir manche Szenen im Buch zu lang. Ich würde nicht sagen, dass "Längen" entstanden sind, weil alle Szenen für den Verlauf der Geschichte wichtig waren, aber wenn man hier und da diese etwas gekürzt hätte, hätte das der Geschichte auch keinen Abbruch getan. "Breakaway" ist auch das dickste NA-Buch, welches ich bisher gelesen habe.

Doch trotz der Kritikpunkte konnte "Breakaway" mich berühren und hat mir schöne Lesestunden beschert. Ich freue mich schon sehr auf "Fadeaway", wo es dann um Kyra gehen wird. Von mir gibt es gute 4/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Eine düstere und packende High-Fantasy-Geschichte

Schwingenfall
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Normalerweise mache ich einen großen Bogen um Geschichten, in welchen Engel eine große Rolle spielen, da ich bisher noch kein einziges herausragendes Buch mit diesen Wesen finden konnte. Doch bei "Schwingenfall" ...

Normalerweise mache ich einen großen Bogen um Geschichten, in welchen Engel eine große Rolle spielen, da ich bisher noch kein einziges herausragendes Buch mit diesen Wesen finden konnte. Doch bei "Schwingenfall" hat mich der Klappentext direkt angesprochen und auch der Mix aus High Fantasy und einem Hauch Steampunk klang sehr vielversprechend, weswegen ich das Buch direkt vorbestellte.

Zum Schreibstil: Herausragend! Das war das erste Wort, was mir direkt einfällt, wenn ich an Simon Denningers Art zu Schreiben zurückdenke. Er ist sehr bildlich, detailverliebt und an manchen Teilen auch etwas poetisch. Hier wurde wirklich sehr atmosphärisch geschrieben und es gab einige wunderschön geschriebene Passagen, die ich einfach noch einmal überflogen habe, weil mich der Schreibstil so überraschte. Hier ein paar kurze Beispiele:

„Die ersten Sterne funkelten am Firmament, Stecknadelköpfe in einem Ozean aus Tinte [...]. " (S.75)

„Ein Schatten ihrer selbst, zu müde zum Trinken, zu durstig zum Schlafen." (S.133)

„Weißt du, Respekt ist ein komischer Vogel. Je lauter man nach ihm schreit, desto seltener kommt er angeflogen." (Rojin, S.165)

Dies sind nur ein paar Beispiele von vielen gelungenen. Der Schreibstil konnte mich wirklich begeistern und ich habe mir gleich mehrere Zitate herausgeschrieben.

Zur Handlung: Ich versuche nicht zu viel vorwegzunehmen, aber wie man bereits dem Klappentext entnehmen konnte, lässt sich schon erahnen, dass Engel eine große Rolle in „Schwingenfall" übernehmen würden. Doch man lernt noch viele weitere interessante Wesen im Laufe der Geschichte kennen und lieben. Die Geschichte war stellenweise, besonders zum Ende hin, recht blutig. Manchen wird es vielleicht etwas zu viel sein, ich finde jedoch, dass es sehr gut zur düsteren Atmopshäre gepasst hat. Ansonsten findet man noch epische Kampfszenen, Intrigen und tolle Schauplätze vor.

Die Charaktere: Da bin ich noch etwas zwiegespalten. Unseren Protagonisten, Toryan, fand ich teilweise noch etwas blass. Er scheint ein guter Kerl zu sein, aber so richtig hinter seine Fassade konnte ich erst im letzten Viertel des Buches blicken. Minn, unsere zweite Protagonistin, mochte ich hingegen sehr gerne. Für mich war sie tatsächlich mein persönliches Highlight in „Schwingenfall". Sie ist frech, mutig und gleichzeitig sehr emotional. Ich habe unglaublich gerne aus ihrer Perspektive gelesen und besonders die Kampfszenen mit ihr sehr gerne miterlebt. Ansonsten mochte ich noch einen gewissen Gnom sehr gerne.

Die Geschichte hat mich an vielen Stellen sehr gut unterhalten können, doch es gab dennoch ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

Ich habe wirklich etwas länger gebraucht, um in die Geschichte einzufinden. Es gab unglaublich viele Orte, Namen und verschiedene Perspektiven. Das war anfangs wirklich ziemlich verwirrend, weswegen ich ständig zum Glossar am Ende des Buches blättern musste. Doch nach einer Weile hat man sich daran gewöhnt - nur am Anfang wurde man ziemlich ins kalte Wasser geworfen.

Des Weiteren hatte ich auch das Gefühl, dass manche Perspektiven deutlich spannender zu lesen waren, als andere. In der Mitte, also kurz vor dem Showdown, entstanden einige Längen, die meinen Lesefluss doch etwas beeinträchtigt haben. Besonders bei Toryan ist teilweise recht wenig passiert, wohingegen ich die Kapitel aus Minns Sicht verschlungen habe.

Auch der Steampunk kam mir etwas zu kurz. Ich hatte mich wirklich auf die Steampunk-Elemente gefreut, aber diese waren dann letztendlich doch recht wenige. Aber das ist auch nur meine persönliche Meinung, letztendlich ist es hauptsächlich eine High-Fantasy-Geschichte.

Doch trotz der Kritikpunkte hat mir Schwingenfall gut gefallen und ich denke mal, dass wir eventuell noch etwas mehr aus der Welt erfahren könnten, da das Ende doch noch ein paar Fragen unbeantwortet lässt. Ich bin gespannt, was wir in Zukunft noch von Simon Denninger lesen werden, ich werde mir definitiv auch sein nächstes Buch holen. Von mir gibt es 3,5/5 Sternen!

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